Hitzfeld: "Für mich war der Spieler enorm wichtig als Mensch"

"Alle sind mit Fahnen und Glocken über die Grenze gezogen, ich war damals fünf Jahre alt", erinnert sich Ottmar Hitzfeld an den 4. Juli 1954, als Deutschland erstmals in einer Sportart Weltmeister wurde, die sein Leben bestimmen sollte. Heute besucht er die "Freunde der Nationalmannschaft" (FdN) bei ihrem Jahrestreffen in einem Stuttgarter Hotel.

Die FdN sind der 1978 gegründete Förderverein der DFB-Stiftung Sepp Herberger. Die Mitglieder spenden jährlich für die Stiftungsarbeit und auf Einladung der ältesten deutschen Fußballstiftung ist Ottmar Hitzfeld heute nach Stuttgart gekommen. Im südbadischen Lörrach, wo er als jüngstes von fünf Geschwistern aufwuchs und wo er heute wieder lebt, unmittelbar an der Grenze zur Schweiz, hat ihn der Fahrer um 8 Uhr abgeholt. Normalerweise drei Stunden Fahrt, doch die Autobahn ist an diesem Morgen frei, und so hat Hitzfeld etwas Zeit.

"Herberger war immer ein Vorbild"

"Sepp Herberger war für mich immer ein Vorbild", erzählt Hitzfeld beim Gespräch in der Lobby des Hotels. "Herberger hat großartige menschliche Qualitäten gezeigt, er hat sich Zeit seines Lebens sozial engagiert. Er hat vieles für den Nachwuchs und die Resozialisierung von Strafgefangenen getan."

Zweimal gewann Hitzfeld die Champions League, 1997 mit Borussia Dortmund, als Riedle und Ricken gegen Juve trafen und mit Bayern München, als Kahn Pellegrinos Elfer parierte, 2001 war das, durch ein 5:4 im Elfmeterschießen gegen den FC Valencia. Von 2008 bis 2014 war er Cheftrainer der Schweiz und 2004 hatte ihm der DFB die Nachfolge von Rudi Völler angeboten. Bei seiner Ansprache an die rund anwesenden 50 FdN-Vereinsmitglieder in Stuttgart resümiert Hitzfeld: "Für mich war der Spieler enorm wichtig als Mensch."



"Alle sind mit Fahnen und Glocken über die Grenze gezogen, ich war damals fünf Jahre alt", erinnert sich Ottmar Hitzfeld an den 4. Juli 1954, als Deutschland erstmals in einer Sportart Weltmeister wurde, die sein Leben bestimmen sollte. Heute besucht er die "Freunde der Nationalmannschaft" (FdN) bei ihrem Jahrestreffen in einem Stuttgarter Hotel.

Die FdN sind der 1978 gegründete Förderverein der DFB-Stiftung Sepp Herberger. Die Mitglieder spenden jährlich für die Stiftungsarbeit und auf Einladung der ältesten deutschen Fußballstiftung ist Ottmar Hitzfeld heute nach Stuttgart gekommen. Im südbadischen Lörrach, wo er als jüngstes von fünf Geschwistern aufwuchs und wo er heute wieder lebt, unmittelbar an der Grenze zur Schweiz, hat ihn der Fahrer um 8 Uhr abgeholt. Normalerweise drei Stunden Fahrt, doch die Autobahn ist an diesem Morgen frei, und so hat Hitzfeld etwas Zeit.

"Herberger war immer ein Vorbild"

"Sepp Herberger war für mich immer ein Vorbild", erzählt Hitzfeld beim Gespräch in der Lobby des Hotels. "Herberger hat großartige menschliche Qualitäten gezeigt, er hat sich Zeit seines Lebens sozial engagiert. Er hat vieles für den Nachwuchs und die Resozialisierung von Strafgefangenen getan."

Zweimal gewann Hitzfeld die Champions League, 1997 mit Borussia Dortmund, als Riedle und Ricken gegen Juve trafen und mit Bayern München, als Kahn Pellegrinos Elfer parierte, 2001 war das, durch ein 5:4 im Elfmeterschießen gegen den FC Valencia. Von 2008 bis 2014 war er Cheftrainer der Schweiz und 2004 hatte ihm der DFB die Nachfolge von Rudi Völler angeboten. Bei seiner Ansprache an die rund anwesenden 50 FdN-Vereinsmitglieder in Stuttgart resümiert Hitzfeld: "Für mich war der Spieler enorm wichtig als Mensch."

###more###

Herz für deutschen und schweizer Fußball

Natürlich freut es ihn derzeit sehr, dass ausgerechnet die schweizerische und die deutsche Nationalmannschaft verlustpunktfrei ihre Gruppen in der WM-Qualifikation anführen. "Das passt", sagt er. Nach wie vor verfolgt er die Spiele der beiden Nationalteams mit großem Interesse. "Es ist ein Vorteil, dass Jogi Löw jetzt viele Alternativen hat und auf Verletzungen reagieren kann." Deutschland, so sieht es Hitzfeld, verfüge über "ein Team von Weltklassespielern und Spielern, die den Sprung in die Weltklasse schaffen werden."

Während seiner Trainerzeit, so erzählt Hitzfeld, habe ihn eine Grundeinstellung geprägt, die er auch bei Herberger entdeckt und beobachtet hatte. "Gerade auch im Gespräch und im Umgang mit den Ersatzspielern ist Respekt enorm wichtig. Ich habe selbst Trainer erlebt, die eine Zweiklassengesellschaft gelebt haben, das hat mir nie gefallen."

Seit Oktober Stiftungsbeauftragter

Seit Oktober ist Hitzfeld nun Stiftungsbotschafter, in der nach Sepp Herberger benannten Grundschule in Weinheim an der Bergstraße hat er die neue Aufgabe angenommen. Das Stiftungsjahr ist prall gefüllt. Im März hatte man den 40. Stiftungsgeburtstag im Mannheimer Rosengarten festlich begangen, inklusive einer Laudatio von Dietmar Hopp. Noch bis November läuft die Ausstellung "Herbergers Welt der Bücher" im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. Dieser Tage ist man Veranstalter der Deutschen Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen in Duisburg. Und auch den Spielbetrieb der Blindenfußball-Bundesliga, deren diesjähriges Finale am Samstag in Halle an der Saale ausgetragen wird, finanziert Herbergers Stiftung.

Angesichts der Terminfülle und der Bandbreite der Aufgaben ist das Engagement prominenter ehemaliger Spieler und Trainer wie Hitzfeld unerlässlich. Und die FdN-Spenden sind mehr als ein Segen. Das Geld der Gönner hält Herbergers Vermächtnis am Leben. "Es gibt dieses starke Band zwischen den Freunden der Nationalmannschaft und der Stiftung", sagt DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg, der sowohl die Stiftung als auch die FdN als Vorsitzender führt, in Stuttgart. Alleine im laufenden Jahr haben die FdN-Mitglieder der Stiftung bereits über 160.000 Euro gespendet.

###more###