Losfee Celebi: "Das ist einfach Wahnsinn"

Premiere in der ARD-Sportschau. Zum ersten Mal loste ein Blinder die Begegnungen der anstehenden Runde aus, die des Achtelfinales. Serdal Celebi, Blindenfußballer beim FC St. Pauli, unterhielt das Publikum mit flotten Sprüchen - und peilt nun neue Ziele an.

Zu Beginn der Liveübertragung wirkte er noch angespannt. Mit konzentrierten Bewegungen tastete sich Serdal Celebi behutsam in den Lostopf. Die erste Kugel. "Ich finde es krass, dass Glück oder Unglück in meiner linken Hand liegen", sagte der 34-Jährige vor der Sendung. "Das ist einfach Wahnsinn. Ich hoffe, dass nachher alle glücklich sind."

Schon mit dem ersten Team, das Frauen-Bundestrainer und Ziehungsleiter Horst Hrubesch in die Kamera reckte, taute Losfee Celebi auf. "Hamburger SV", sagte Hrubesch. Und Celebi, der in der Blindenfußball-Bundesliga für den FC St. Pauli aufläuft, entgegnete etwas besorgt: "Ich will wieder nach Hamburg. Da habe ich Frau und Kind." Lacher im Publikum.

Dankeschön von "Nobby" Dickel

Ausgerechnet den 1. FC Nürnberg loste er dem HSV zu. Nachdem sein Herzensklub St. Pauli bereits in der 1. Runde ausgeschieden war, verriet Celebi, dass er seine Daumen dem Team aus der fränkischen Stadt drücken würde, in der er acht Jahre lang gelebt hatte. "Nürnberg Finale", sagte der Blindenfußball kurz vor dem Beginn der Auslosung.

Auch in den folgenden Minuten sorgte er durch seine flotten Sprüche für eine ausgelassene Stimmung im Deutschen Fußballmuseum. Moderator Matthias Opdenhövel fragte: "Scheint dir auch Spaß zu machen?" Celebi lächelte: "Ja, das stimmt." Wenig später machte er auch noch Norbert Dickel glücklich, der sich alles, nur nicht den FC Bayern gewünscht hatte. Ein lautes "Danke" schickte die BVB-Legende an Celebi, der Borussia Dortmund im Achtelfinale, das am 5. und 6. Februar 2019 ausgetragen wird, mit Werder Bremen zusammenbrachte.

"Ich komme heil wieder raus, das ist gut", scherzte der Blindenfußballer nach seinem gelungenen Auftritt. Zur Verabschiedung erneut tosender Applaus aus dem Publikum. Nun freut sich Celebi auf weitere sportliche Herausforderungen. Einige Hallenturniere stehen an, eine Reise nach Belgien und die Vorbereitung auf die kommende Saison in der Blindenfußball-Bundesliga, die 2008 gegründet wurde und immer mehr Anhänger anzieht.

Nächstes Ziel: Sieg im Jahresvoting

"Dass man Blindenfußball in Deutschland ausüben kann, ist einfach herrlich", sagte er. "Das Dribbeln, Schießen, Tore machen. Das ist geil und gibt mir Freiheit." Im nächsten Jahr soll es dann wie 2017 wieder mit dem Titel klappen. Im Finale am 25. August 2018 scheiterte St. Pauli knapp am MTV Stuttgart (1:2).

Und ein weiteres Ziel hat sich Celebi gesteckt: "Dass mein Treffer zum Tor des Monats gewählt wurde, hat dem Blindenfußball sehr gut getan und Anerkennung gebracht. Es war der Beweis, was man alles schaffen kann, auch wenn man blind ist." Was er sich für das Jahresvoting der ARD-Sportschau ausrechnet? "Ich will gewinnen." Mit seinem unterhaltsamen Auftritt bei der DFB-Pokalauslosung in Dortmund hat er schon gewonnen. Nämlich jede Menge Sympathien.

[tn]

Premiere in der ARD-Sportschau. Zum ersten Mal loste ein Blinder die Begegnungen der anstehenden Runde aus, die des Achtelfinales. Serdal Celebi, Blindenfußballer beim FC St. Pauli, unterhielt das Publikum mit flotten Sprüchen - und peilt nun neue Ziele an.

Zu Beginn der Liveübertragung wirkte er noch angespannt. Mit konzentrierten Bewegungen tastete sich Serdal Celebi behutsam in den Lostopf. Die erste Kugel. "Ich finde es krass, dass Glück oder Unglück in meiner linken Hand liegen", sagte der 34-Jährige vor der Sendung. "Das ist einfach Wahnsinn. Ich hoffe, dass nachher alle glücklich sind."

Schon mit dem ersten Team, das Frauen-Bundestrainer und Ziehungsleiter Horst Hrubesch in die Kamera reckte, taute Losfee Celebi auf. "Hamburger SV", sagte Hrubesch. Und Celebi, der in der Blindenfußball-Bundesliga für den FC St. Pauli aufläuft, entgegnete etwas besorgt: "Ich will wieder nach Hamburg. Da habe ich Frau und Kind." Lacher im Publikum.

Dankeschön von "Nobby" Dickel

Ausgerechnet den 1. FC Nürnberg loste er dem HSV zu. Nachdem sein Herzensklub St. Pauli bereits in der 1. Runde ausgeschieden war, verriet Celebi, dass er seine Daumen dem Team aus der fränkischen Stadt drücken würde, in der er acht Jahre lang gelebt hatte. "Nürnberg Finale", sagte der Blindenfußball kurz vor dem Beginn der Auslosung.

Auch in den folgenden Minuten sorgte er durch seine flotten Sprüche für eine ausgelassene Stimmung im Deutschen Fußballmuseum. Moderator Matthias Opdenhövel fragte: "Scheint dir auch Spaß zu machen?" Celebi lächelte: "Ja, das stimmt." Wenig später machte er auch noch Norbert Dickel glücklich, der sich alles, nur nicht den FC Bayern gewünscht hatte. Ein lautes "Danke" schickte die BVB-Legende an Celebi, der Borussia Dortmund im Achtelfinale, das am 5. und 6. Februar 2019 ausgetragen wird, mit Werder Bremen zusammenbrachte.

"Ich komme heil wieder raus, das ist gut", scherzte der Blindenfußballer nach seinem gelungenen Auftritt. Zur Verabschiedung erneut tosender Applaus aus dem Publikum. Nun freut sich Celebi auf weitere sportliche Herausforderungen. Einige Hallenturniere stehen an, eine Reise nach Belgien und die Vorbereitung auf die kommende Saison in der Blindenfußball-Bundesliga, die 2008 gegründet wurde und immer mehr Anhänger anzieht.

Nächstes Ziel: Sieg im Jahresvoting

"Dass man Blindenfußball in Deutschland ausüben kann, ist einfach herrlich", sagte er. "Das Dribbeln, Schießen, Tore machen. Das ist geil und gibt mir Freiheit." Im nächsten Jahr soll es dann wie 2017 wieder mit dem Titel klappen. Im Finale am 25. August 2018 scheiterte St. Pauli knapp am MTV Stuttgart (1:2).

Und ein weiteres Ziel hat sich Celebi gesteckt: "Dass mein Treffer zum Tor des Monats gewählt wurde, hat dem Blindenfußball sehr gut getan und Anerkennung gebracht. Es war der Beweis, was man alles schaffen kann, auch wenn man blind ist." Was er sich für das Jahresvoting der ARD-Sportschau ausrechnet? "Ich will gewinnen." Mit seinem unterhaltsamen Auftritt bei der DFB-Pokalauslosung in Dortmund hat er schon gewonnen. Nämlich jede Menge Sympathien.

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