Frymuth: "Der Fußball hat so viele Facetten"

Peter Frymuth wird so etwas wie Lokalmatador und Gastgeber sein. Der Finaltag des Blindenfußballs wird am heutigen Samstag mitten in Düsseldorf ausgetragen. Zwischen Rhein und Kö. Mit Abpfiff des Bundesligastarts von Fortuna Düsseldorf in der nahegelegenen Merkur Spiel-Arena – Gegner dort ist der FC Augsburg - wird um 17.15 Uhr auf dem Burgplatz das Endspiel im Blindenfußball angestoßen. Rekordmeister MTV Stuttgart trifft auf Titelverteidiger FC St. Pauli. Courage, Imagination, Raffinesse – Blindenfußball der Spitzenklasse gastiert in Düsseldorf. Der 61 Jahre alte DFB-Vizepräsident Frymuth wird gegen 19 Uhr zusammen mit dem Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel die Schale an den neuen Deutschen Meister überreichen.

Im

Im DFB.de-Interview spricht Frymuth über seinen Favoriten, die Überschneidung des Finaltags mit dem Bundesligastart und die 3. Liga.

DFB.de: Herr Frymuth, haben Sie einen Favoriten?

Peter Frymuth: Ich habe mir Aktionen aus der Liga häufiger schon auf DFB-TV angeschaut. Selbst ein Spiel im Blindenfußball mal zu erleben, habe ich bis jetzt noch nicht geschafft. Um so mehr freue ich mich auf heute. Ich habe mir von den Experten jedenfalls sagen lassen, dass wir ein sehr hochklassiges, umkämpftes Spiel erwarten dürfen.

DFB.de: Im DFB-Präsidium sind Sie für den DFB-Pokal und die 3. Liga verantwortlich. Zehn Jahre lang leiteten Sie die Geschäfte von Fortuna Düsseldorf. Schaffen Sie es denn, rechtzeitig auf den Burgplatz zu kommen?

Frymuth: Ja, natürlich. Ich werde direkt nach dem Abpfiff zum Burgplatz fahren. Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit der DFB-Stiftung Sepp Herberger Gastgeber des Endspieltags hier in Düsseldorf zu sein. Ich besuche heute morgen das Spiel um den fünften Platz zwischen Chemnitz und Borussia Dortmund und schaue mindestens noch die erste Halbzeit des Spiels um Platz drei zwischen Schalke 04 und Marburg. Dann fahre ich ins Stadion zur Fortuna und komme zum Finale zwischen Stuttgart und Hamburg zurück. Ich werden also eine Menge guten Fußball erleben. Der Burgplatz liegt hier im Herzen Düsseldorfs, direkt am Rhein und am Eingang zur Altstadt. Alle großen Veranstaltungen wie etwa die "Japan-Woche" oder das Kulturfestival finden hier auf diesem malerischen Platz statt.

DFB.de: Stichwort Termin: Hat man da bei der Ansetzung des Saisonfinales nicht aufgepasst?

Frymuth: Nein, die Überschneidung mit dem Auftakt der Fußball-Bundesliga war uns bewusst, jedoch musste die Terminierung erfolgen, bevor feststand, ob Fortuna samstags spielen würde. Nach dem Spiel um den dritten Platz zwischen Blista Marburg und dem FC Schalke 04 setzen wir den offiziellen Ligabetrieb für zwei Stunden aus und stoßen dann um 17.15 Uhr zum Finale an. Das ist eine gute Lösung. Schon am Freitag werden auf dem Burgplatz einige Aktionen rund um den Fußball und Inklusion stattfinden. Der Fußballverband Niederrhein veranstaltet ein inklusives Kinder- und Jugendturnier.

DFB.de: Die Blindenfußball-Bundesliga setzt immer wieder Reize. Warum engagiert sich die DFB-Stiftung Sepp Herberger hier so stark?

Frymuth: Weil Fußball eben nicht nur ein Hochglanzprodukt sein darf. Der Blindenfußball demonstriert auf eindrucksvolle Art und Weise, dass gerade unsere Sportart wirklich alle Menschen begeistert. Die Liga versucht sehr geschickt, immer wieder öffentlich sichtbar zu werden, um so auf die beeindruckenden Leistungen der blinden und sehbehinderten Spielerinnen und Spieler aufmerksam zu machen. Beim Saisonauftakt in Wangen war Stiftungsbotschafter Timo Hildebrand vor Ort. Unmittelbar vor der WM gab es eine Aktion, bei der Thomas Müller und Matthias Ginter die Augenbinden überstreiften und gegen zwei blinde Nationalspieler antraten. Der Fußball hat wahnsinnig viele Facetten. Unsere Vereine engagieren sich in ganz unterschiedlichen Bereichen. Gerade der FC St. Pauli steht als amtierender Deutscher Meister im Blindenfußball doch dafür, die kommerzielle und soziale Seite des Fußballs, die beide nötig sind, in einen sehr guten Einklang zu bringen.

DFB.de: Apropos kein Hochglanzprodukt. Die 3. Liga ist mit einem Zuschauerrekord in die neue Saison gestartet. Erleben wir gerade einen neuen Trend, dass auch der bodenständige, unterklassige Fußball wieder mehr Zuschauer anlockt?

Frymuth: Ich glaube, wir dürfen uns nicht auseinanderdividieren lassen. Der ganze Amateurfußball zählt zu diesem Gesamterlebnis. Die 3. Liga nimmt vielleicht nicht die ganz großen Gelder etwa durch Vermarktungsrechte ein, ist aber dieses Jahr hochattraktiv besetzt. Mit dem TSV 1860 München, dem 1. FC Kaiserslautern, Eintracht Braunschweig, Hansa Rostock und anderen haben wir dieses Jahr starke Traditionsklubs in der Liga. Und dann gibt es eben noch den Breitensport, im Fußball bestehend aus dem mitreißenden Blindenfußball, Inklusionsfußball oder dem alleine quantitativ an Bedeutung dazugewinnenden Fußball für ältere Menschen. Der Fußball ist für unsere gesamte Gesellschaft da. Und es gibt so viel mehr als die Champions League.

DFB.de: Werden Sie heute eine Blindenbrille aufsetzen und mal ohne etwas zu sehen gegen den Ball treten?

Frymuth: Ich hoffe, dies ohne Zerrung zu überstehen. (lacht)

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Peter Frymuth wird so etwas wie Lokalmatador und Gastgeber sein. Der Finaltag des Blindenfußballs wird am heutigen Samstag mitten in Düsseldorf ausgetragen. Zwischen Rhein und Kö. Mit Abpfiff des Bundesligastarts von Fortuna Düsseldorf in der nahegelegenen Merkur Spiel-Arena – Gegner dort ist der FC Augsburg - wird um 17.15 Uhr auf dem Burgplatz das Endspiel im Blindenfußball angestoßen. Rekordmeister MTV Stuttgart trifft auf Titelverteidiger FC St. Pauli. Courage, Imagination, Raffinesse – Blindenfußball der Spitzenklasse gastiert in Düsseldorf. Der 61 Jahre alte DFB-Vizepräsident Frymuth wird gegen 19 Uhr zusammen mit dem Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel die Schale an den neuen Deutschen Meister überreichen.

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Im DFB.de-Interview spricht Frymuth über seinen Favoriten, die Überschneidung des Finaltags mit dem Bundesligastart und die 3. Liga.

DFB.de: Herr Frymuth, haben Sie einen Favoriten?

Peter Frymuth: Ich habe mir Aktionen aus der Liga häufiger schon auf DFB-TV angeschaut. Selbst ein Spiel im Blindenfußball mal zu erleben, habe ich bis jetzt noch nicht geschafft. Um so mehr freue ich mich auf heute. Ich habe mir von den Experten jedenfalls sagen lassen, dass wir ein sehr hochklassiges, umkämpftes Spiel erwarten dürfen.

DFB.de: Im DFB-Präsidium sind Sie für den DFB-Pokal und die 3. Liga verantwortlich. Zehn Jahre lang leiteten Sie die Geschäfte von Fortuna Düsseldorf. Schaffen Sie es denn, rechtzeitig auf den Burgplatz zu kommen?

Frymuth: Ja, natürlich. Ich werde direkt nach dem Abpfiff zum Burgplatz fahren. Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit der DFB-Stiftung Sepp Herberger Gastgeber des Endspieltags hier in Düsseldorf zu sein. Ich besuche heute morgen das Spiel um den fünften Platz zwischen Chemnitz und Borussia Dortmund und schaue mindestens noch die erste Halbzeit des Spiels um Platz drei zwischen Schalke 04 und Marburg. Dann fahre ich ins Stadion zur Fortuna und komme zum Finale zwischen Stuttgart und Hamburg zurück. Ich werden also eine Menge guten Fußball erleben. Der Burgplatz liegt hier im Herzen Düsseldorfs, direkt am Rhein und am Eingang zur Altstadt. Alle großen Veranstaltungen wie etwa die "Japan-Woche" oder das Kulturfestival finden hier auf diesem malerischen Platz statt.

DFB.de: Stichwort Termin: Hat man da bei der Ansetzung des Saisonfinales nicht aufgepasst?

Frymuth: Nein, die Überschneidung mit dem Auftakt der Fußball-Bundesliga war uns bewusst, jedoch musste die Terminierung erfolgen, bevor feststand, ob Fortuna samstags spielen würde. Nach dem Spiel um den dritten Platz zwischen Blista Marburg und dem FC Schalke 04 setzen wir den offiziellen Ligabetrieb für zwei Stunden aus und stoßen dann um 17.15 Uhr zum Finale an. Das ist eine gute Lösung. Schon am Freitag werden auf dem Burgplatz einige Aktionen rund um den Fußball und Inklusion stattfinden. Der Fußballverband Niederrhein veranstaltet ein inklusives Kinder- und Jugendturnier.

DFB.de: Die Blindenfußball-Bundesliga setzt immer wieder Reize. Warum engagiert sich die DFB-Stiftung Sepp Herberger hier so stark?

Frymuth: Weil Fußball eben nicht nur ein Hochglanzprodukt sein darf. Der Blindenfußball demonstriert auf eindrucksvolle Art und Weise, dass gerade unsere Sportart wirklich alle Menschen begeistert. Die Liga versucht sehr geschickt, immer wieder öffentlich sichtbar zu werden, um so auf die beeindruckenden Leistungen der blinden und sehbehinderten Spielerinnen und Spieler aufmerksam zu machen. Beim Saisonauftakt in Wangen war Stiftungsbotschafter Timo Hildebrand vor Ort. Unmittelbar vor der WM gab es eine Aktion, bei der Thomas Müller und Matthias Ginter die Augenbinden überstreiften und gegen zwei blinde Nationalspieler antraten. Der Fußball hat wahnsinnig viele Facetten. Unsere Vereine engagieren sich in ganz unterschiedlichen Bereichen. Gerade der FC St. Pauli steht als amtierender Deutscher Meister im Blindenfußball doch dafür, die kommerzielle und soziale Seite des Fußballs, die beide nötig sind, in einen sehr guten Einklang zu bringen.

DFB.de: Apropos kein Hochglanzprodukt. Die 3. Liga ist mit einem Zuschauerrekord in die neue Saison gestartet. Erleben wir gerade einen neuen Trend, dass auch der bodenständige, unterklassige Fußball wieder mehr Zuschauer anlockt?

Frymuth: Ich glaube, wir dürfen uns nicht auseinanderdividieren lassen. Der ganze Amateurfußball zählt zu diesem Gesamterlebnis. Die 3. Liga nimmt vielleicht nicht die ganz großen Gelder etwa durch Vermarktungsrechte ein, ist aber dieses Jahr hochattraktiv besetzt. Mit dem TSV 1860 München, dem 1. FC Kaiserslautern, Eintracht Braunschweig, Hansa Rostock und anderen haben wir dieses Jahr starke Traditionsklubs in der Liga. Und dann gibt es eben noch den Breitensport, im Fußball bestehend aus dem mitreißenden Blindenfußball, Inklusionsfußball oder dem alleine quantitativ an Bedeutung dazugewinnenden Fußball für ältere Menschen. Der Fußball ist für unsere gesamte Gesellschaft da. Und es gibt so viel mehr als die Champions League.

DFB.de: Werden Sie heute eine Blindenbrille aufsetzen und mal ohne etwas zu sehen gegen den Ball treten?

Frymuth: Ich hoffe, dies ohne Zerrung zu überstehen. (lacht)

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