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Die "SAG Fußball – Inklusiv" aus Marktheidenfeld – ein Best-Practice-Beispiel aus dem Schulfußball

Seit längerer Zeit suchten die Schulen aus dem unterfränkischen Marktheidenfeld nach einem gemeinsamen Projekt, um sich inklusiv zu engagieren. Nach dem Motto „gemeinsam ausprobieren, wie mehr Teilhabe gelingen kann“ wurde nach einem Weg gesucht, wie Inklusion in der Praxis umgesetzt werden kann. Schnell wurde klar, dass dieses Vorhaben im Fußballbereich stattfinden soll. Das Integrationspotenzial des Fußballs, die hohe Fußballaffinität der Schülerinnen und Schüler sowie die Einfachheit des Fußballspiels boten perfekte Voraussetzungen für ein inklusives Projekt. So wurde zum Schuljahr 2013/2014 die „SAG (Sportarbeitsgemeinschaft) Fußball – Inklusiv“ als deutschlandweites Pilotprojekt gegründet.

Schüler mit und ohne Behinderung spielen gemeinsam Fußball

Jeden Montag treffen sich Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Schularten zum gemeinsamen Fußballspielen. Zu diesen Schulen gehören zwei Förderschulen mit den Schwerpunkten geistige Entwicklung und Lern- und Sprachbeeinträchtigungen sowie die örtliche Mittel-, Realschule und das Gymnasium. Derzeit nehmen 22 Schüler und Schülerinnen an diesem einzigartigen Fußballprojekt teil, welches von vier Lehrkräften betreut wird.

Verbesserung und Erlernen des Fußballspiels gleichermaßen

Bei diesem Projekt handelt es sich nicht nur um Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Behinderungen, sondern auch um Inklusion von Schülerinnen und Schülern, die über jahrelange Fußballerfahrung verfügen und Schülern, die die SAG als Möglichkeiten nutzen, das Fußballspielen zu erlernen. „Wir möchten keine Schüler ausschließen. Im Rahmen der SAG kann das Fußballspielen erlernt und weiter verbessert werden“, betont Burkhard Wagner, der das Projekt als Sportlehrer begleitet.

Soziales Miteinander im Vordergrund

Neben der Entwicklung der fußballerischen Fähigkeiten und Fertigkeiten steht vor allem das soziale Miteinander im Vordergrund. Ziel dieser SAG ist es, den Inklusionsgedanken im Sport umzusetzen und so das gegenseitige Verständnis und die Anerkennung zu fördern. Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler vor allem Spaß und Freude am gemeinsamen Fußballspielen ohne Leistungsdruck haben.

Die SAG geht über das Schulleben hinaus

Neben dem wöchentlichen Training werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch in ihrer Freizeit vielseitige Unternehmungen angeboten. So nahmen sie mit großem Erfolg am Inklusions-Cup des Bayerischen Fußball-Verbandes sowie am FußballFREUNDE Turnier der DFB-Stiftung Sepp Herberger teil. Zusätzlich verabreden sie sich häufig zu kleinen gemeinsamen Festen und Feiern, oder sind bei Fußballspielen im Rahmen von Schulfesten mit von der Partie.

Von der SAG profitieren alle Teilnehmer

Die SAG Fußball - Inklusiv wurde von der Universität Würzburg wissenschaftlich begleitet. Das Ergebnis war eindeutig: Von der SAG Fußball- Inklusiv profitieren alle Teilnehmer - sowohl aus sportmotorischer als auch aus sozialintegrativer Sicht. Über dem Abbau von Berührungsängsten hinaus, entwickelten sich neue Freundschaften zwischen Schülerinnen und Schülern mit und ohne Behinderung. Daher ist es wenig verwunderlich, dass die SAG Fußball - Inklusiv auch im kommenden Schuljahr existieren wird: „Die SAG Fußball - Inklusiv ist eine einzigartige Erfolgsstory. Im Verlauf der SAG sind die teilnehmenden Schüler zu einem echten Team geworden, indem sowohl die schulischen als auch die fußballerischen Grenzen verschwommen sind“, schwärmt Wagner.