Armel Bella Kotchap: "Träumen ist erlaubt"

Im einzigen Bundesligaduell im DFB-Pokalviertelfinale trifft der VfL Bochum heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) auf den SC Freiburg. Der Aufsteiger baut auf seine Heimstärke und will zum ersten Mal seit 1988 ins Halbfinale einziehen. Im DFB.de-Interview spricht Bochums 20 Jahre alter Innenverteidiger Armel Bella Kotchap mit Mitarbeiter Tobias Gonscherowski über den Lauf des VfL und die Chancen der deutschen U 21 in der EM-Qualifikation.

DFB.de: Die Saison biegt so langsam in der Bundesliga und im DFB-Pokal auf die Zielgerade ein, zwei Drittel sind gespielt. Wie bewerten Sie den Zwischenstand? Und welche Ambitionen hat der VfL Bochum im Schlussspurt?

Armel Bella Kotchap: Wir haben bis jetzt schon viele Leute überrascht. Keiner hätte gedacht, dass wir da stehen, wo wir jetzt stehen. Bis jetzt haben wir eine relativ gute Saison gespielt. Im DFB-Pokal ist einiges möglich. Ich bin sehr froh über den bisherigen Saisonverlauf.

DFB.de: Wie sehr waren Sie vom guten Abschneiden inklusive des 4:2-Erfolgs gegen Bayern München überrascht?

Bella Kotchap: Wir wussten schon, dass es keine einfache Saison werden wird. Die Qualität in der Bundesliga ist höher als in der 2. Bundesliga, du spielst gegen Mannschaften, die in der Champions League unterwegs sind. Wir haben etwas Zeit gebraucht, sind aber auch als Team immer mehr gefestigt.

DFB.de: Gab es einen Schlüsselmoment, nachdem Sie wussten, wir können mithalten?

Bella Kotchap: Wir wollten zeigen, dass wir Bundesliga spielen können, nachdem wir uns jahrelang nach der Bundesliga gesehnt hatten. Und es hat geklappt. Jetzt sind wir stolz, dass wir in der Liga vertreten sind und so schnell wie möglich die Kurve gekriegt haben.

DFB.de: Im DFB-Pokal mischt der VfL auch noch mit. Bisher war es harte Arbeit bei den Siegen nach Verlängerung in Wuppertal oder im Elfmeterschießen gegen Augsburg. Wie haben Sie den Wettbewerb angenommen?

Bella Kotchap: Sehr gut. Da einige große Mannschaften schon ausgeschieden sind, ist für kleinere Vereine einiges möglich in diesem Jahr. Wir können eine Überraschung schaffen. Bekanntlich hat ja der Pokal seine eigenen Gesetze. Wir hoffen, dass wir so weit wie möglich kommen.

DFB.de: Jetzt spielt der VfL sein drittes Heimspiel in Folge. Die Gegner sind immer besser platziert, der SC Freiburg rangiert auf Platz vier. Wie geht das Team des VfL die Aufgabe gegen die Südbadener an?

Bella Kotchap: Wir wissen, dass Freiburg über eine sehr physische Mannschaft verfügt, die in den Luftzweikämpfen sehr gut und bei Standards sehr gefährlich ist. Sie haben eine gute Kompaktheit. Wir wissen, was auf uns zukommt, sind für das Spiel bereit und stellen uns der Aufgabe. Bei einem Heimspiel hat man noch mal ein ganz anderes, ein besseres Gefühl. Die Fans pushen uns jede Minute.

DFB.de: In der Bundesliga gab es einen 2:1-Heimsieg gegen den Sport-Club. Erwarten Sie einen Gegner, der Ihnen deshalb noch mehr Respekt entgegenbringt?

Bella Kotchap: Das Ergebnis ist fürs kommende Spiel nicht relevant. Wir müssen wieder 100 Prozent geben und die nötigen Chancen kreieren. Beim Sieg in der Bundesliga hatten wir auch, ehrlich gesagt, ein bisschen Glück. Wir haben im richtigen Moment zugeschlagen, als Freiburg gerade besser im Spiel war. Es wird kein Selbstläufer.

DFB.de: Wie bereiten Sie sich als Abwehrspieler auf die gegnerischen Stürmer wie einen Nils Petersen vor?

Bella Kotchap: Die Freiburger sind schwer auszurechnen. Sie verfügen über viel Qualität, die Spieler sind physisch und technisch sehr stark. Es ist schwer, sich da spezifisch vorzubereiten. Freiburg hat eine erfahrene Mannschaft und etablierte Stürmer. Wenn wir als Team zusammenarbeiten und funktionieren, können wir das Spiel gewinnen.

DFB.de: Das Pokalendspiel in Berlin ist "nur" noch zwei Siege entfernt. Ist Träumen beim VfL erlaubt?

Bella Kotchap: Man sollte den Ball flach halten und von Spiel zu Spiel denken. Nach dem Freiburg-Spiel käme auch erst mal das Halbfinale. Aber natürlich ist Träumen auch erlaubt.

DFB.de: Ihre persönliche Saison war geprägt von Ups und Downs. Am Anfang waren Sie gesetzt, dann auf der Ersatzbank mit wenig Einsatzzeit. Seit der Rückrunde sind Sie wieder Stammspieler. Wie bewerten Sie Ihre Entwicklung?

Bella Kotchap: Klar, jeder Spieler will jedes Spiel spielen. Ich musste lernen, dass es auch anders laufen kann. Natürlich ist man dann enttäuscht, wenn man nicht zum Einsatz kommt. Aber das gehört zur Entwicklung. Ich weiß, dass ich noch kein fertiger Spieler bin, noch viel Potenzial habe und noch lange nicht da bin, wo ich sein möchte. Für mich war das keine schlimme Situation, weil ich für die Mannschaft da bin. Sie muss funktionieren. Da stelle ich mich auch gerne mal ein paar Spiele hinten an.

DFB.de: Wie ist Ihr Verhältnis zu Trainer Thomas Reis?

Bella Kotchap: Der Trainer hilft mir sehr. Er versucht, mich täglich besser zu machen, sei es im Aufbauspiel oder in einem noch etwas aggressiveren Verteidigen. Ich versuche, das abzurufen, was der Trainer fordert. Das gelingt mir, denke ich, ganz gut.

DFB.de: In der U 21 stehen im März zwei EM-Qualifikationsspiele gegen Lettland und Israel an. Wie bewerten Sie die Konstellation in der Gruppe?

Bella Kotchap: Bisher läuft es ganz gut, abgesehen von der nicht so schmackhaften Niederlage. Davon werden wir uns aber nicht unterkriegen lassen. Wir haben gute Spieler dabei, die auch in der Bundesliga eine gute Rolle spielen. Die Gruppe ist nicht einfach, aber wir werden alles geben, um die Endrunde zu erreichen. Israel wird ein schwieriger Gegner. Das Hinspiel war kein so schönes Spiel, aber wir haben bis zur letzten Minute alles gegeben, um die drei Punkte in Deutschland zu behalten. Das Rückspiel wird wieder eine Herausforderung.

DFB.de: Ihren U 21-Mitspieler Kevin Schade treffen Sie jetzt schon im Pokalspiel gegen Freiburg wieder.

Bella Kotchap: Kevin ist ein guter Freund von mir. Ich verfolge natürlich auch seine Entwicklung und sehe, dass er in der Bundesliga angekommen ist und schon sehr gute Spiele gemacht hat.

DFB.de: Sie kamen bei allen sechs Qualifikationsspielen bislang zum Einsatz, aber nur einmal in der Startelf. Woran lag's?

Bella Kotchap: Wir verfügen über einen sehr breiten Kader, zu dem auch ab und zu neue Spieler stoßen, die sich schnell anpassen. Jeder hat den Anspruch, von Anfang an zu spielen. Ich versuche, mich im Training und den Spielen durchzubeißen, um so schnell wie möglich häufiger in der Startelf zu stehen.

DFB.de: Ist die EM-Endrunde das erklärte Ziel?

Bella Kotchap: Auf jeden Fall. Dafür spielen wir die Qualifikation. Deutschland sollte bei einer EM immer repräsentiert werden. Vor allem, weil wir einen richtig guten U 21-Jahrgang haben.

[tg]

Im einzigen Bundesligaduell im DFB-Pokalviertelfinale trifft der VfL Bochum heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) auf den SC Freiburg. Der Aufsteiger baut auf seine Heimstärke und will zum ersten Mal seit 1988 ins Halbfinale einziehen. Im DFB.de-Interview spricht Bochums 20 Jahre alter Innenverteidiger Armel Bella Kotchap mit Mitarbeiter Tobias Gonscherowski über den Lauf des VfL und die Chancen der deutschen U 21 in der EM-Qualifikation.

DFB.de: Die Saison biegt so langsam in der Bundesliga und im DFB-Pokal auf die Zielgerade ein, zwei Drittel sind gespielt. Wie bewerten Sie den Zwischenstand? Und welche Ambitionen hat der VfL Bochum im Schlussspurt?

Armel Bella Kotchap: Wir haben bis jetzt schon viele Leute überrascht. Keiner hätte gedacht, dass wir da stehen, wo wir jetzt stehen. Bis jetzt haben wir eine relativ gute Saison gespielt. Im DFB-Pokal ist einiges möglich. Ich bin sehr froh über den bisherigen Saisonverlauf.

DFB.de: Wie sehr waren Sie vom guten Abschneiden inklusive des 4:2-Erfolgs gegen Bayern München überrascht?

Bella Kotchap: Wir wussten schon, dass es keine einfache Saison werden wird. Die Qualität in der Bundesliga ist höher als in der 2. Bundesliga, du spielst gegen Mannschaften, die in der Champions League unterwegs sind. Wir haben etwas Zeit gebraucht, sind aber auch als Team immer mehr gefestigt.

DFB.de: Gab es einen Schlüsselmoment, nachdem Sie wussten, wir können mithalten?

Bella Kotchap: Wir wollten zeigen, dass wir Bundesliga spielen können, nachdem wir uns jahrelang nach der Bundesliga gesehnt hatten. Und es hat geklappt. Jetzt sind wir stolz, dass wir in der Liga vertreten sind und so schnell wie möglich die Kurve gekriegt haben.

DFB.de: Im DFB-Pokal mischt der VfL auch noch mit. Bisher war es harte Arbeit bei den Siegen nach Verlängerung in Wuppertal oder im Elfmeterschießen gegen Augsburg. Wie haben Sie den Wettbewerb angenommen?

Bella Kotchap: Sehr gut. Da einige große Mannschaften schon ausgeschieden sind, ist für kleinere Vereine einiges möglich in diesem Jahr. Wir können eine Überraschung schaffen. Bekanntlich hat ja der Pokal seine eigenen Gesetze. Wir hoffen, dass wir so weit wie möglich kommen.

DFB.de: Jetzt spielt der VfL sein drittes Heimspiel in Folge. Die Gegner sind immer besser platziert, der SC Freiburg rangiert auf Platz vier. Wie geht das Team des VfL die Aufgabe gegen die Südbadener an?

Bella Kotchap: Wir wissen, dass Freiburg über eine sehr physische Mannschaft verfügt, die in den Luftzweikämpfen sehr gut und bei Standards sehr gefährlich ist. Sie haben eine gute Kompaktheit. Wir wissen, was auf uns zukommt, sind für das Spiel bereit und stellen uns der Aufgabe. Bei einem Heimspiel hat man noch mal ein ganz anderes, ein besseres Gefühl. Die Fans pushen uns jede Minute.

DFB.de: In der Bundesliga gab es einen 2:1-Heimsieg gegen den Sport-Club. Erwarten Sie einen Gegner, der Ihnen deshalb noch mehr Respekt entgegenbringt?

Bella Kotchap: Das Ergebnis ist fürs kommende Spiel nicht relevant. Wir müssen wieder 100 Prozent geben und die nötigen Chancen kreieren. Beim Sieg in der Bundesliga hatten wir auch, ehrlich gesagt, ein bisschen Glück. Wir haben im richtigen Moment zugeschlagen, als Freiburg gerade besser im Spiel war. Es wird kein Selbstläufer.

DFB.de: Wie bereiten Sie sich als Abwehrspieler auf die gegnerischen Stürmer wie einen Nils Petersen vor?

Bella Kotchap: Die Freiburger sind schwer auszurechnen. Sie verfügen über viel Qualität, die Spieler sind physisch und technisch sehr stark. Es ist schwer, sich da spezifisch vorzubereiten. Freiburg hat eine erfahrene Mannschaft und etablierte Stürmer. Wenn wir als Team zusammenarbeiten und funktionieren, können wir das Spiel gewinnen.

DFB.de: Das Pokalendspiel in Berlin ist "nur" noch zwei Siege entfernt. Ist Träumen beim VfL erlaubt?

Bella Kotchap: Man sollte den Ball flach halten und von Spiel zu Spiel denken. Nach dem Freiburg-Spiel käme auch erst mal das Halbfinale. Aber natürlich ist Träumen auch erlaubt.

DFB.de: Ihre persönliche Saison war geprägt von Ups und Downs. Am Anfang waren Sie gesetzt, dann auf der Ersatzbank mit wenig Einsatzzeit. Seit der Rückrunde sind Sie wieder Stammspieler. Wie bewerten Sie Ihre Entwicklung?

Bella Kotchap: Klar, jeder Spieler will jedes Spiel spielen. Ich musste lernen, dass es auch anders laufen kann. Natürlich ist man dann enttäuscht, wenn man nicht zum Einsatz kommt. Aber das gehört zur Entwicklung. Ich weiß, dass ich noch kein fertiger Spieler bin, noch viel Potenzial habe und noch lange nicht da bin, wo ich sein möchte. Für mich war das keine schlimme Situation, weil ich für die Mannschaft da bin. Sie muss funktionieren. Da stelle ich mich auch gerne mal ein paar Spiele hinten an.

DFB.de: Wie ist Ihr Verhältnis zu Trainer Thomas Reis?

Bella Kotchap: Der Trainer hilft mir sehr. Er versucht, mich täglich besser zu machen, sei es im Aufbauspiel oder in einem noch etwas aggressiveren Verteidigen. Ich versuche, das abzurufen, was der Trainer fordert. Das gelingt mir, denke ich, ganz gut.

DFB.de: In der U 21 stehen im März zwei EM-Qualifikationsspiele gegen Lettland und Israel an. Wie bewerten Sie die Konstellation in der Gruppe?

Bella Kotchap: Bisher läuft es ganz gut, abgesehen von der nicht so schmackhaften Niederlage. Davon werden wir uns aber nicht unterkriegen lassen. Wir haben gute Spieler dabei, die auch in der Bundesliga eine gute Rolle spielen. Die Gruppe ist nicht einfach, aber wir werden alles geben, um die Endrunde zu erreichen. Israel wird ein schwieriger Gegner. Das Hinspiel war kein so schönes Spiel, aber wir haben bis zur letzten Minute alles gegeben, um die drei Punkte in Deutschland zu behalten. Das Rückspiel wird wieder eine Herausforderung.

DFB.de: Ihren U 21-Mitspieler Kevin Schade treffen Sie jetzt schon im Pokalspiel gegen Freiburg wieder.

Bella Kotchap: Kevin ist ein guter Freund von mir. Ich verfolge natürlich auch seine Entwicklung und sehe, dass er in der Bundesliga angekommen ist und schon sehr gute Spiele gemacht hat.

DFB.de: Sie kamen bei allen sechs Qualifikationsspielen bislang zum Einsatz, aber nur einmal in der Startelf. Woran lag's?

Bella Kotchap: Wir verfügen über einen sehr breiten Kader, zu dem auch ab und zu neue Spieler stoßen, die sich schnell anpassen. Jeder hat den Anspruch, von Anfang an zu spielen. Ich versuche, mich im Training und den Spielen durchzubeißen, um so schnell wie möglich häufiger in der Startelf zu stehen.

DFB.de: Ist die EM-Endrunde das erklärte Ziel?

Bella Kotchap: Auf jeden Fall. Dafür spielen wir die Qualifikation. Deutschland sollte bei einer EM immer repräsentiert werden. Vor allem, weil wir einen richtig guten U 21-Jahrgang haben.

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