"Blindenfußball ist viel mehr als ein Hobby"

Tag der Entscheidung in der Blindenfußball-Bundesliga. Am heutigen Samstag (ab 8.30 Uhr) findet auf dem Münsterplatz in Bonn der letzte Spieltag statt. Der Eintritt ist frei. Im großen Duell zwischen dem FC St. Pauli und dem MTV Stuttgart (ab 16.30 Uhr) wird der Deutsche Meister ermittelt. Im DFB.de-Interview sprechen die beiden Toptorjäger Jonathan Tönsing (30 Treffer, FC St. Pauli) und Alexander Fangmann (19 Treffer, MTV Stuttgart) über die Ausgangslage vor der Partie, ihre Torrekorde in dieser Saison und die Bedeutung des Blindenfußballs im Allgemeinen. Seit dem Jahr 2008 organisiert die DFB-Stiftung Sepp Herberger gemeinsam mit dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) und dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) die Blindenfußball-Bundesliga.

DFB.de: Herr Tönsing, Herr Fangmann, wie geht es Ihnen vor dem Showdown am Samstag?

Jonathan Tönsing: Ich bin noch relativ entspannt. Für mich ist es am besten, wenn ich mich im Vorfeld nicht zu sehr unter Druck setze. Ich versuche am Samstag einfach, meine bestmögliche Leistung abzurufen. Mehr kann ich sowieso nicht machen. Ich freue mich riesig auf das Spiel. Natürlich wird es ein wichtiges Duell. Für beide Teams geht es darum, Deutscher Meister zu werden. Wir haben aufgrund unseres guten Torverhältnisses vielleicht den ganz kleinen Vorteil, dass uns ein Unentschieden ausreicht.

Alexander Fangmann: Ich kann mich Joni nur anschließen. In den vergangenen Tagen hatte ich viel um die Ohren. Da hatte ich gar nicht wirklich Zeit, um über die Bedeutung der Partie nachzudenken. Bei mir kommt die Anspannung erfahrungsgemäß erst kurz vor dem Anstoß. Die Ausgangslage ist ja auch klar: Wir müssen gewinnen. Nur dann werden wir die deutsche Meisterschaft erneut nach Stuttgart holen.

DFB.de: Sehen Sie sich in der Rolle des Herausforderers, weil Stuttgart Titelverteidiger und Rekordmeister ist, Herr Tönsing?

Tönsing: Nein, das würde ich so nicht sagen. Ich gehe davon aus, dass die Begegnung völlig offen ist und dass es im Vorfeld keinen Favoriten gibt. Ich erwarte einfach ein spannendes Blindenfußballspiel auf hohem Niveau. Ich freue mich riesig darauf.

Fangmann: Vielleicht sind wir in diesem Jahr aufgrund der Tabellensituation sogar eher der Herausforderer, weil St. Pauli vor dem direkten Duell die bessere Ausgangslage hat.

DFB.de: Wie schätzen Sie den jeweiligen Gegner ein?

Tönsing: Stuttgart spielt nicht ohne Grund in jedem Jahr um den Titel mit. Sie haben ein sehr erfahrenes Team. Sie werden sich einen ziemlich genauen Plan überlegen, wie sie uns schlagen können.

Fangmann: Der FC St. Pauli spielt bislang eine überragende Saison und ist ein ganz, ganz starker Konkurrent. Sie haben eine super Stammmannschaft, die perfekt eingespielt ist. Wir brauchen einen optimalen Tag, wenn wir gewinnen und damit den Titel verteidigen wollen. Aber wir haben dazu natürlich die Qualität. Wir haben uns tatsächlich einen Plan erarbeitet, wie wir offensiv und defensiv agieren wollen. Ich gehe optimistisch in die Partie. Es wird auf jeden Fall spannend.

DFB.de: Der FC St. Pauli ist zuletzt dreimal in Folge Vizemeister geworden.

Tönsing: Da war leider auch eine Menge Pech bei uns dabei. Teilweise haben wir das Endspiel erst im Elfmeterschießen verloren. In dieser Saison nehmen wir einen neuen Anlauf. Wir wollen gerne die Deutsche Meisterschaft gewinnen. Jetzt haben wir erneut die Gelegenheit dazu. Wir werden es probieren. Wir wissen, dass wir die Möglichkeit dazu haben. Aber das bedeutet nicht, dass wir uns jetzt extrem unter Druck setzen werden.

Fangmann: Wie St. Pauli durch die Saison marschiert ist, war beeindruckend. Ich kann mir gut vorstellen, dass das im dortigen Umfeld schon eine gewisse Erwartungshaltung hervorruft. Ich bin gespannt, wie die Mannschaft dann damit umgeht. Ganz einfach wird es sicher nicht. Wir haben nichts zu verlieren. Vielleicht ist das unsere große Chance. Wir sind womöglich die etwas erfahrenere Mannschaft.

DFB.de: Ist es aus Ihrer Sicht auch das Duell der Toptorjäger in Deutschland.

Tönsing: Eher nicht. Klar haben wir beide ordentlich das Tor getroffen. Aber für mich war es nur möglich, 30 Tore bisher zu erzielen, weil ich super Mitspieler habe, die mich ganz oft perfekt in Szene setzen. Unsere starke Saison beruht eindeutig auf einer Teamleistung.

Fangmann: Joni ist super drauf. Ich freue mich für ihn, weil wir in der Nationalmannschaft ja Kollegen sind. Aber am Samstag sind wir Konkurrenten und wollen logischerweise gewinnen. Wir werden Wege finden müssen, wie wir Joni stoppen können. Aber das reicht nicht, weil Pauli natürlich weitere Spieler hat, die eine Partie entscheiden können. Deshalb ist es für mich kein Duell der Toptorjäger, sondern eher ein Duell zweier sehr guter Blindenfußball-Mannschaften.

DFB.de: Beim 9:0 gegen Fortuna Düsseldorf haben Sie alle neun Treffer erzielt, Herr Tönsing. Ist das bislang die stärkste Saison Ihrer Karriere?

Tönsing: Ja, wahrscheinlich schon. Ich bin schon zufrieden mit meinen Leistungen bisher. Aber jetzt zählt es. Auch das letzte Spiel muss ein gutes werden. Erst dann haben wir gemeinsam unser Ziel erreicht. Die Krone fehlt noch.

DFB.de: Mit 30 Toren nach sechs Begegnungen haben Sie schon jetzt den Torrekord in einer Saison im Blindenfußball deutlich übertroffen. Dieser lag bisher bei 20 Treffern. Was bedeutet Ihnen das?

Tönsing: Es macht mich natürlich stolz. Aber ich hatte niemals vorher damit gerechnet, dass es so kommen könnte. Ein bisschen Glück war auch dabei. Es ist ein schönes Gefühl, das erreicht zu haben. Aber noch wichtiger ist mir, dass ich der Mannschaft damit geholfen habe.

Fangmann: Das ist tatsächlich ein unfassbarer Wert und zeigt noch einmal eindrucksvoll, wie stark Joni in dieser Saison ist. Respekt dafür! Das werde ich in dem einen noch ausstehenden Spiel nicht mehr aufholen können. (lacht)

DFB.de: Herr Fangmann, Sie waren aber auch schon 19-mal erfolgreich.

Fangmann: Das ist deutlich häufiger als jemals zuvor. Aber diese Werte muss man etwas relativieren, weil einige Mannschaften ganz neu dabei sind. Da sind die Siege deutlicher ausgefallen, als in den Jahren zuvor. Aber nichtsdestotrotz bin ich sehr zufrieden. Als Stürmer will ich immer Tore schießen!

Tönsing: Alex hat unfassbar viel Erfahrung und ist immer brandgefährlich. Das merke ich jedes Mal, wenn ich mit ihm in der Nationalmannschaft zusammenspiele. Er weiß ganz genau, was er in welcher Situation tun muss. Er ist in jedem Spiel für Tore gut. Aber darauf sind wir vorbereitet.

Fangmann: Für den Blindenfußball ist es auf jeden Fall gut, dass es am letzten Spieltag einen Showdown gibt. So können wir nochmal Werbung für unseren Sport machen. Der Blindenfußball ist eine Sportart, die viele fasziniert. Wir freuen uns über jeden, der am Samstag in Bonn auf dem Münsterplatz vorbeischaut und uns unterstützt.

DFB.de: Was bedeutet Ihnen der Fußball und natürlich speziell der Blindenfußball?

Tönsing: Ich bin einfach riesiger Fußballfan. Ich habe beispielsweise eine Dauerkarte beim FC St. Pauli. Leider bin ich wegen einer Augenerkrankung seit meiner Geburt blind und hatte deshalb lange nicht die Chance, Fußball zu spielen. Der Blindenfußball ist daher für mich die perfekte Möglichkeit, meinem geliebten Hobby auf hohem Niveau nachgehen zu können. Seit 2012 bin ich dabei, seit 2013 spiele ich in der Blindenfußball-Bundesliga. Es ist großartig, dabei sein zu dürfen.

Fangmann: Er ist auf jeden Fall viel mehr als ein Hobby. Eigentlich beschäftige ich mich täglich auf irgendeine Art und Weise mit dem Blindenfußball. Ich bin seit den Anfängen in Deutschland im Jahr 2006 dabei. Ich habe die gesamte Entwicklung erleben dürfen und vielleicht auch etwas prägen können. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass wir trotz unserer Blindheit Fußball auf diesem Niveau spielen können. Der Fußball hilft uns blinden Menschen natürlich auch im Alltag. Wir sind mobiler, selbstbewusster und haben ein gutes Körpergefühl. Das sind neben allen sportlichen Zielen auch ganz wichtige Aspekte aus meiner Sicht. Deshalb kann ich nur dafür plädieren, dass weitere junge Spielerinnen und Spieler zum Blindenfußball kommen.

[th]

Tag der Entscheidung in der Blindenfußball-Bundesliga. Am heutigen Samstag (ab 8.30 Uhr) findet auf dem Münsterplatz in Bonn der letzte Spieltag statt. Der Eintritt ist frei. Im großen Duell zwischen dem FC St. Pauli und dem MTV Stuttgart (ab 16.30 Uhr) wird der Deutsche Meister ermittelt. Im DFB.de-Interview sprechen die beiden Toptorjäger Jonathan Tönsing (30 Treffer, FC St. Pauli) und Alexander Fangmann (19 Treffer, MTV Stuttgart) über die Ausgangslage vor der Partie, ihre Torrekorde in dieser Saison und die Bedeutung des Blindenfußballs im Allgemeinen. Seit dem Jahr 2008 organisiert die DFB-Stiftung Sepp Herberger gemeinsam mit dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) und dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) die Blindenfußball-Bundesliga.

DFB.de: Herr Tönsing, Herr Fangmann, wie geht es Ihnen vor dem Showdown am Samstag?

Jonathan Tönsing: Ich bin noch relativ entspannt. Für mich ist es am besten, wenn ich mich im Vorfeld nicht zu sehr unter Druck setze. Ich versuche am Samstag einfach, meine bestmögliche Leistung abzurufen. Mehr kann ich sowieso nicht machen. Ich freue mich riesig auf das Spiel. Natürlich wird es ein wichtiges Duell. Für beide Teams geht es darum, Deutscher Meister zu werden. Wir haben aufgrund unseres guten Torverhältnisses vielleicht den ganz kleinen Vorteil, dass uns ein Unentschieden ausreicht.

Alexander Fangmann: Ich kann mich Joni nur anschließen. In den vergangenen Tagen hatte ich viel um die Ohren. Da hatte ich gar nicht wirklich Zeit, um über die Bedeutung der Partie nachzudenken. Bei mir kommt die Anspannung erfahrungsgemäß erst kurz vor dem Anstoß. Die Ausgangslage ist ja auch klar: Wir müssen gewinnen. Nur dann werden wir die deutsche Meisterschaft erneut nach Stuttgart holen.

DFB.de: Sehen Sie sich in der Rolle des Herausforderers, weil Stuttgart Titelverteidiger und Rekordmeister ist, Herr Tönsing?

Tönsing: Nein, das würde ich so nicht sagen. Ich gehe davon aus, dass die Begegnung völlig offen ist und dass es im Vorfeld keinen Favoriten gibt. Ich erwarte einfach ein spannendes Blindenfußballspiel auf hohem Niveau. Ich freue mich riesig darauf.

Fangmann: Vielleicht sind wir in diesem Jahr aufgrund der Tabellensituation sogar eher der Herausforderer, weil St. Pauli vor dem direkten Duell die bessere Ausgangslage hat.

DFB.de: Wie schätzen Sie den jeweiligen Gegner ein?

Tönsing: Stuttgart spielt nicht ohne Grund in jedem Jahr um den Titel mit. Sie haben ein sehr erfahrenes Team. Sie werden sich einen ziemlich genauen Plan überlegen, wie sie uns schlagen können.

Fangmann: Der FC St. Pauli spielt bislang eine überragende Saison und ist ein ganz, ganz starker Konkurrent. Sie haben eine super Stammmannschaft, die perfekt eingespielt ist. Wir brauchen einen optimalen Tag, wenn wir gewinnen und damit den Titel verteidigen wollen. Aber wir haben dazu natürlich die Qualität. Wir haben uns tatsächlich einen Plan erarbeitet, wie wir offensiv und defensiv agieren wollen. Ich gehe optimistisch in die Partie. Es wird auf jeden Fall spannend.

DFB.de: Der FC St. Pauli ist zuletzt dreimal in Folge Vizemeister geworden.

Tönsing: Da war leider auch eine Menge Pech bei uns dabei. Teilweise haben wir das Endspiel erst im Elfmeterschießen verloren. In dieser Saison nehmen wir einen neuen Anlauf. Wir wollen gerne die Deutsche Meisterschaft gewinnen. Jetzt haben wir erneut die Gelegenheit dazu. Wir werden es probieren. Wir wissen, dass wir die Möglichkeit dazu haben. Aber das bedeutet nicht, dass wir uns jetzt extrem unter Druck setzen werden.

Fangmann: Wie St. Pauli durch die Saison marschiert ist, war beeindruckend. Ich kann mir gut vorstellen, dass das im dortigen Umfeld schon eine gewisse Erwartungshaltung hervorruft. Ich bin gespannt, wie die Mannschaft dann damit umgeht. Ganz einfach wird es sicher nicht. Wir haben nichts zu verlieren. Vielleicht ist das unsere große Chance. Wir sind womöglich die etwas erfahrenere Mannschaft.

DFB.de: Ist es aus Ihrer Sicht auch das Duell der Toptorjäger in Deutschland.

Tönsing: Eher nicht. Klar haben wir beide ordentlich das Tor getroffen. Aber für mich war es nur möglich, 30 Tore bisher zu erzielen, weil ich super Mitspieler habe, die mich ganz oft perfekt in Szene setzen. Unsere starke Saison beruht eindeutig auf einer Teamleistung.

Fangmann: Joni ist super drauf. Ich freue mich für ihn, weil wir in der Nationalmannschaft ja Kollegen sind. Aber am Samstag sind wir Konkurrenten und wollen logischerweise gewinnen. Wir werden Wege finden müssen, wie wir Joni stoppen können. Aber das reicht nicht, weil Pauli natürlich weitere Spieler hat, die eine Partie entscheiden können. Deshalb ist es für mich kein Duell der Toptorjäger, sondern eher ein Duell zweier sehr guter Blindenfußball-Mannschaften.

DFB.de: Beim 9:0 gegen Fortuna Düsseldorf haben Sie alle neun Treffer erzielt, Herr Tönsing. Ist das bislang die stärkste Saison Ihrer Karriere?

Tönsing: Ja, wahrscheinlich schon. Ich bin schon zufrieden mit meinen Leistungen bisher. Aber jetzt zählt es. Auch das letzte Spiel muss ein gutes werden. Erst dann haben wir gemeinsam unser Ziel erreicht. Die Krone fehlt noch.

DFB.de: Mit 30 Toren nach sechs Begegnungen haben Sie schon jetzt den Torrekord in einer Saison im Blindenfußball deutlich übertroffen. Dieser lag bisher bei 20 Treffern. Was bedeutet Ihnen das?

Tönsing: Es macht mich natürlich stolz. Aber ich hatte niemals vorher damit gerechnet, dass es so kommen könnte. Ein bisschen Glück war auch dabei. Es ist ein schönes Gefühl, das erreicht zu haben. Aber noch wichtiger ist mir, dass ich der Mannschaft damit geholfen habe.

Fangmann: Das ist tatsächlich ein unfassbarer Wert und zeigt noch einmal eindrucksvoll, wie stark Joni in dieser Saison ist. Respekt dafür! Das werde ich in dem einen noch ausstehenden Spiel nicht mehr aufholen können. (lacht)

DFB.de: Herr Fangmann, Sie waren aber auch schon 19-mal erfolgreich.

Fangmann: Das ist deutlich häufiger als jemals zuvor. Aber diese Werte muss man etwas relativieren, weil einige Mannschaften ganz neu dabei sind. Da sind die Siege deutlicher ausgefallen, als in den Jahren zuvor. Aber nichtsdestotrotz bin ich sehr zufrieden. Als Stürmer will ich immer Tore schießen!

Tönsing: Alex hat unfassbar viel Erfahrung und ist immer brandgefährlich. Das merke ich jedes Mal, wenn ich mit ihm in der Nationalmannschaft zusammenspiele. Er weiß ganz genau, was er in welcher Situation tun muss. Er ist in jedem Spiel für Tore gut. Aber darauf sind wir vorbereitet.

Fangmann: Für den Blindenfußball ist es auf jeden Fall gut, dass es am letzten Spieltag einen Showdown gibt. So können wir nochmal Werbung für unseren Sport machen. Der Blindenfußball ist eine Sportart, die viele fasziniert. Wir freuen uns über jeden, der am Samstag in Bonn auf dem Münsterplatz vorbeischaut und uns unterstützt.

DFB.de: Was bedeutet Ihnen der Fußball und natürlich speziell der Blindenfußball?

Tönsing: Ich bin einfach riesiger Fußballfan. Ich habe beispielsweise eine Dauerkarte beim FC St. Pauli. Leider bin ich wegen einer Augenerkrankung seit meiner Geburt blind und hatte deshalb lange nicht die Chance, Fußball zu spielen. Der Blindenfußball ist daher für mich die perfekte Möglichkeit, meinem geliebten Hobby auf hohem Niveau nachgehen zu können. Seit 2012 bin ich dabei, seit 2013 spiele ich in der Blindenfußball-Bundesliga. Es ist großartig, dabei sein zu dürfen.

Fangmann: Er ist auf jeden Fall viel mehr als ein Hobby. Eigentlich beschäftige ich mich täglich auf irgendeine Art und Weise mit dem Blindenfußball. Ich bin seit den Anfängen in Deutschland im Jahr 2006 dabei. Ich habe die gesamte Entwicklung erleben dürfen und vielleicht auch etwas prägen können. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass wir trotz unserer Blindheit Fußball auf diesem Niveau spielen können. Der Fußball hilft uns blinden Menschen natürlich auch im Alltag. Wir sind mobiler, selbstbewusster und haben ein gutes Körpergefühl. Das sind neben allen sportlichen Zielen auch ganz wichtige Aspekte aus meiner Sicht. Deshalb kann ich nur dafür plädieren, dass weitere junge Spielerinnen und Spieler zum Blindenfußball kommen.

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