Fußball lebt Inklusion: Alexanders Platz

Alexander Stadelhofer lebt mit einem Down-Syndrom – und ist ein begeisterter Fußballer. Gemeinsam mit seiner Mitspielerin Lotta Afflerbach ist er eines der neuen Gesichter der preisgekrönten Kampagne "Unsere Amateure. Echte Profis". Das Thema ist ein ebenso starkes wie wichtiges: Inklusion im Fußball. Wie die meisten kleinen Jungs, trat Alexander Stadelhofer schön früh gegen den Ball: auf der Straße, im Hof, im Kinderzimmer, überall.

Als er sieben wurde, meldete ihn seine Mutter im Verein an, später wechselte er zur TSG Wilhelmsdorf, wo er bis heute, inzwischen 22 Jahre alt, mit Freude Fußball spielt. Erobert er den Ball, treibt ihn nur ein Gedanke, hat er ein einziges Ziel: des Gegners Tor. Ein Stürmer halt und doch kein "klassischer Torjäger". Denn Alex beginnt sein Dribbling schon mal an der eigenen Strafraumgrenze. Sein Trainer sagt: "Abspielen ist nicht so seine Sache." Alexander Stadelhofer ist einer von rund 30.000 Menschen in Deutschland mit einer Trisomie 21.

Fußball hat Alex "einen ungeheuren Schub gegeben"

Heiner Stockmayer trainiert das "Unified Fußballteam" beim Mehrspartenverein TSG Wilhelmsdorf. Der 5000-Einwohner-Ort liegt idyllisch mitten in der Ferienregion "Nördlicher Bodensee". Stockmayer, ein 54 Jahre alter Sozialpädagoge, betreut 60 behinderte und nichtbehinderte Fußballerinnen und Fußballer. "Das gibt's in der Größe sonst nirgends", sagt Stockmayer. "Fußball ist die Sportart Nummer eins, warum sollte das unter Menschen mit einer Behinderung anders sein?" Ermöglicht wird das Projekt durch die Kooperation des Vereins mit der Zieglerschen Behindertenhilfe. Im Vorjahr gewannen Stockmayer und die Wilhelmsdorfer Inklusionsfußballer das Landesfinale der Special Olympics. Auch dank Toren von Alex Stadelhofer. Die Spielklasse liege, so Stockmayer, auf D-Junioren-, der Spielspaß auf WM-Niveau.

Alex‘ Mutter Beate Stadelhofer ist sein größter Fan. "Früher hatte ich Angst um ihn und machte mir immer Sorgen. Aber Alex ist ein Kämpfer. Und der Fußball hat ihm einen ungeheuren Schub gegeben", sagt sie. Ein paar Jahre spielte er in einem "normalen" Team, war der einzige behinderte Junge im Klub. Dann wechselte er ins "Unified Team" von Heiner Stockmayer. "Dort ging sein richtig großer Traum in Erfüllung. Weil er eben gut Fußball spielt, war er sofort anerkannt, das hat sein Selbstbewusstsein gestärkt", sagt Beate Stadelhofer.



Alexander Stadelhofer lebt mit einem Down-Syndrom – und ist ein begeisterter Fußballer. Gemeinsam mit seiner Mitspielerin Lotta Afflerbach ist er eines der neuen Gesichter der preisgekrönten Kampagne "Unsere Amateure. Echte Profis". Das Thema ist ein ebenso starkes wie wichtiges: Inklusion im Fußball. Wie die meisten kleinen Jungs, trat Alexander Stadelhofer schön früh gegen den Ball: auf der Straße, im Hof, im Kinderzimmer, überall.

Als er sieben wurde, meldete ihn seine Mutter im Verein an, später wechselte er zur TSG Wilhelmsdorf, wo er bis heute, inzwischen 22 Jahre alt, mit Freude Fußball spielt. Erobert er den Ball, treibt ihn nur ein Gedanke, hat er ein einziges Ziel: des Gegners Tor. Ein Stürmer halt und doch kein "klassischer Torjäger". Denn Alex beginnt sein Dribbling schon mal an der eigenen Strafraumgrenze. Sein Trainer sagt: "Abspielen ist nicht so seine Sache." Alexander Stadelhofer ist einer von rund 30.000 Menschen in Deutschland mit einer Trisomie 21.

Fußball hat Alex "einen ungeheuren Schub gegeben"

Heiner Stockmayer trainiert das "Unified Fußballteam" beim Mehrspartenverein TSG Wilhelmsdorf. Der 5000-Einwohner-Ort liegt idyllisch mitten in der Ferienregion "Nördlicher Bodensee". Stockmayer, ein 54 Jahre alter Sozialpädagoge, betreut 60 behinderte und nichtbehinderte Fußballerinnen und Fußballer. "Das gibt's in der Größe sonst nirgends", sagt Stockmayer. "Fußball ist die Sportart Nummer eins, warum sollte das unter Menschen mit einer Behinderung anders sein?" Ermöglicht wird das Projekt durch die Kooperation des Vereins mit der Zieglerschen Behindertenhilfe. Im Vorjahr gewannen Stockmayer und die Wilhelmsdorfer Inklusionsfußballer das Landesfinale der Special Olympics. Auch dank Toren von Alex Stadelhofer. Die Spielklasse liege, so Stockmayer, auf D-Junioren-, der Spielspaß auf WM-Niveau.

Alex‘ Mutter Beate Stadelhofer ist sein größter Fan. "Früher hatte ich Angst um ihn und machte mir immer Sorgen. Aber Alex ist ein Kämpfer. Und der Fußball hat ihm einen ungeheuren Schub gegeben", sagt sie. Ein paar Jahre spielte er in einem "normalen" Team, war der einzige behinderte Junge im Klub. Dann wechselte er ins "Unified Team" von Heiner Stockmayer. "Dort ging sein richtig großer Traum in Erfüllung. Weil er eben gut Fußball spielt, war er sofort anerkannt, das hat sein Selbstbewusstsein gestärkt", sagt Beate Stadelhofer.

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Stockmayer: "Habe den besten Trainerjob der Welt"

Stockmayer macht seinen Job schon zu lange, um noch zu schwärmen. Er spricht auch über eng gesteckte Grenzen: "Uns fehlen jegliche taktische Grundausrichtung oder einstudierte Spielzüge. Wenn das Leistungsgefälle zu groß wird, hält die Gruppe nicht lange. Ein richtig guter Fußballer oder eine starke Spielerin verlassen uns bald." Die, die bleiben, verbindet der Fußball. Und mehr. Die Gruppe besucht gemeinsam Konzerte und große Fußballspiele. Und auf dem Platz ist der Spaß am Spiel unvergleichlich. Stockmayer: "Ich habe den besten Trainerjob der Welt."

Lotta Afflerbach ist die junge Frau auf dem Foto. "Das Shooting war entspannt. Alles war vorbereitet und perfekt ausgeleuchtet, als wir kamen. Alex und ich hatten an dem Abend echt Spaß", erzählt die 20-Jährige, die gerade ihre Schreinerlehre abschließt. Seit 2011 spielt sie im "Unified Team" und dazu noch in einer Frauenmannschaft. Sie sagt: "Der Zusammenhalt im Inklusionsteam ist ungeheuer stark. Jeder ist für jeden da. Man lernt auf andere zu achten, dass alle Menschen anders sind, und dass ich mit jeder Andersartigkeit umgehen kann."

DFB.de mit großem Bereich "Handicap-Fußball"

Der DFB und seine Landesverbände unterstützen die Vereine dabei, inklusive Fußballangebote zu schaffen. Schließlich haben rechtlich gesehen mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland einen Behinderungsgrad. Bei den 25- bis 35-Jährigen ist statistisch gesehen immerhin jeder 48. schwerbehindert. Jeder Landesverband hat mittlerweile einen Inklusionsbeauftragten, der von der DFB-Stiftung Sepp Herberger finanziert wird. In Deutschlands ältester Fußball-Stiftung ist das Engagement im Behindertenfußball gebündelt. "Wir wollen die Strukturen des Fußballs weiter für Menschen mit einem Handicap öffnen, ob sie nun spielen oder sich ehrenamtlich engagieren wollen. Alle sind herzlich willkommen", beschreibt DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg die Ausrichtung der 2012 gestarteten Inklusionsinitiative.

Die Liste aller Ansprechpartner ist in einem Online-Angebot "Handicap-Fußball" auf DFB.de im Bereich "Vielfalt/Anti-Diskriminierung" hinterlegt. Zum Angebot zählt auch eine Online-Börse. Hier können Vereine oder auch Werkstätten Fußballturniere einstellen und dafür werben. Menschen mit einer Behinderung können so außerdem nach einer nahe gelegenen Spielmöglichkeit suchen. Alexander Stadelhofer muss nicht mehr suchen. Sein großer Fußballtraum hat sich bereits erfüllt.