Spieler und Betreuer vom DFB-Stützpunkt Haßberge auf Berlin-Reise

von Marco Heumann

Arm in Arm mit Mesut Özil! Für Valentin Weinig wurde dieser Traum Wirklichkeit. Zumindest beinahe! Der U15-Spieler der JFG Haßfurter Maintal kam seinem Idol ganz nahe. Oder besser gesagt dessen wächsernem Doppelgänger. Mehr als 100 Prominente aus Sport, Show, Film, Fernsehen und Politik gibt es im Wachsfigurenkabinett "Madame Tussauds" unweit des Brandenburger Tors zu sehen. Mit Robbie Williams auf der Couch lümmeln, sich von Oliver Kahn ins Ohr beißen lassen oder einmal neben der Kanzlerin am Rednerpult stehen – das alles und noch viel mehr wurde beim ersten Highlight der Berlinfahrt des DFB-Stützpunkts Haßberge beim TSV Limbach von den Jungs und Mädchen fotografisch festgehalten.

Drei Tage lang waren die talentierten Nachwuchsfußballer aus Norbayern in der Bundeshauptstadt unterwegs. "Die Jungs und Mädchen haben viel erlebt und sicherlich einiges mitgenommen", freut sich Michael Kotterba, einer der Trainer am Stützpunkt, über den Eifer, mit den die Zwölf- bis 15-Jährigen bei der Sache waren. Immer diszipliniert, meist interessiert, aber stets gut drauf – so erlebten die Talente das prallgefüllte Programm, das Michael Kotterba gemeinsam mit Horst und Uwe Derra sowie Marco Heumann zusammengestellt hatte.

Prallgefülltes Programm mit Politik, Geschichte, Shopping und Sport

Bereits die Anreise mit der Bahn in die Bundeshauptstadt war für viele ein Erlebnis. In Berlin angekommen wurde das Hotel direkt am Hauptbahnhof bezogen. Dann ging es auf eine erste Erkundungstour rund um den Bundestag und das Brandenburger Tor ehe das "Date" mit den Stars bei "Madame Tussauds" anstand. Abgeschlossen wurde der erste Tag mit einem Abendessen im australischen Restaurant im Sony-Center am Potsdamer Platz.

An Tag zwei standen dann Politik und Geschichte im Vordergrund. Nach einem Spaziergang zum Holocaustmahnmal besuchten die Buben und Mädchen am Vormittag zusammen mit ihren Betreuern auf Einladung der früheren SPD-Bundestagsabgeordneten Susanne Kastner den Bundestag. In ihren weißen DFB-Hemden waren die Talente auf der Tribüne im Plenum ein echter Blickfang und erfuhren bei einem Informationsvortrag unter anderem, dass der Bundesadler mit gut 58 Quadratmetern die Ausmaße einer Zwei-Zimmer-Wohnung hat. In einem Gespräch mit Ilona Laschütza, Mitarbeiterin von Susanne Kastner und jetzt von deren Nachfolgerin im Bundestag Sabine Dittmar, sowie einem Mitglied der SPD-Arbeitsgruppe Sport interessierten sich die Jugendlichen neben der Frage nach Doping vor allem für ihren ganz großen Traum. Nicht etwa dem vom Profi, sondern dem vom Abschaffen der Hausaufgaben in der Schule.

Nach einem Besuch der Kuppel nebst beeindruckendem Blick über Berlin sowie einem Mittagessen im Besucherrestaurant des Paul-Löbe-Hauses ging es weiter zur Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße. "Stand die Mauer wirklich genauso da?", fragte der eine oder andere Jugendliche erstaunt, als er die originalgetreu erhaltenen Sperranlagen erblickte. Beim Bummel über das weitläufige Areal gab es viel zu entdecken, unter anderem Geschichten über den Bau der Mauer und das Schicksal vieler Flüchtlinge. Zum Abschluss des Tages stand dann Spaß und Shopping bei einem Bummel über den Ku'damm und durch das KaDeWe auf dem Plan.

Besuch beim Leistungszentrum von Hertha BSC

Dem Profifußball ganz nahe kamen die Buben und Mädchen zum Abschluss der Reise am Mittwoch. Hertha BSC hatte die Gruppe ins Leistungszentrum (LZ) des Bundesligisten in unmittelbarer Nachbarschaft des Olympiastadions eingeladen. Frank Vogel, Leiter des LZ und einst selbst Trainer in der Zweiten Liga bei Union Berlin und Energie Cottbus, führte die Talente über das weitläufige Gelände. Hier befindet sich zahlreiche Trainingsplätze – auch jener der Profis mit Rasenheizung und den gleichen Ausmaßen wie der Rasen im Olympiastadion – das Amateurstadion, eine Schwimmhalle sowie das Internat von Hertha BSC.

Offen und ehrlich gewährte Frank Vogel interessante Einblicke in die Arbeit beim Bundesligisten. Für erstaunte Blicke sorgte vor allem eine Laufbahn mitten im Internat, eine große Kissenlandschaft zum Chillen, die natürlich sofort in Beschlag genommen wurde, und ein Nike-Ausstellungsraum, in dem die Berliner Hertha-Talente ihre Schuhe anschauen, aber am Computer auch selbst zusammenstellen können. 18 Plätze gibt es im Internat, die teilweise von ständigen Bewohnern genutzt werden. Aber auch von Kindern und Jugendlichen, die wegen der großen Entfernungen in Berlin nur ein oder zwei Tage der Woche in den Mehrbettzimmern untergebracht werden.

Viermal in der Woche stehen die Talente ab der U16 auf dem Trainingsplatz, davor wird dreimal in der Woche geübt. Hertha BSC setzt dabei überwiegend auf Talente aus Berlin und Brandenburg, die langfristig gefördert werden. Viele Akteure bleiben von der U11 bis in die U23 beim Verein. Ein Konzept, das offenbar aufgeht. Seit 2000 schafften nicht weniger als 47 Spieler aus dem LZ den Sprung in die Erste oder Zweite Liga, eine mehr als beeindruckende Zahl. Bekannteste Vertreter der Nachwuchsschmiede sind Jérome und Kevin Prince Boateng, die beide ihre ersten Schritte im Profibereich im Olympiastadion machten.

Den Traum vom Pokalfinale im Gepäck

Das bildete den Abschluss und einen weiteren Höhepunkt der drei Tage in Berlin. Von der Ehrenloge über den VIP-Bereich bis hin zu den Kabinen und einer Aufwärmhalle mit 110-Meter-Bahn und Weitsprung-Grube nahmen die Buben und Mädchen das Innenleben des Stadions unter die Lupe. Zum Ende der Führung genossen Sie oberhalb des Marathontors – dort wo einst 1936 die olympische Flagge brannte - noch einmal den Ausblick auf die monumentale Arena, ehe es per Zug wieder zurück in die Heimat ging. Vielleicht auch mit dem einen oder anderen Traum im Gepäck. Vom Handshake mit dem echten Christiano Ronaldo oder einem Auftritt auf dem Rasen des Olympiastadions im DFB-Pokalfinale.

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von Marco Heumann

[bild1]Arm in Arm mit Mesut Özil! Für Valentin Weinig wurde dieser Traum Wirklichkeit. Zumindest beinahe! Der U15-Spieler der JFG Haßfurter Maintal kam seinem Idol ganz nahe. Oder besser gesagt dessen wächsernem Doppelgänger. Mehr als 100 Prominente aus Sport, Show, Film, Fernsehen und Politik gibt es im Wachsfigurenkabinett "Madame Tussauds" unweit des Brandenburger Tors zu sehen. Mit Robbie Williams auf der Couch lümmeln, sich von Oliver Kahn ins Ohr beißen lassen oder einmal neben der Kanzlerin am Rednerpult stehen – das alles und noch viel mehr wurde beim ersten Highlight der Berlinfahrt des DFB-Stützpunkts Haßberge beim TSV Limbach von den Jungs und Mädchen fotografisch festgehalten.

Drei Tage lang waren die talentierten Nachwuchsfußballer aus Norbayern in der Bundeshauptstadt unterwegs. "Die Jungs und Mädchen haben viel erlebt und sicherlich einiges mitgenommen", freut sich Michael Kotterba, einer der Trainer am Stützpunkt, über den Eifer, mit den die Zwölf- bis 15-Jährigen bei der Sache waren. Immer diszipliniert, meist interessiert, aber stets gut drauf – so erlebten die Talente das prallgefüllte Programm, das Michael Kotterba gemeinsam mit Horst und Uwe Derra sowie Marco Heumann zusammengestellt hatte.

Prallgefülltes Programm mit Politik, Geschichte, Shopping und Sport

Bereits die Anreise mit der Bahn in die Bundeshauptstadt war für viele ein Erlebnis. In Berlin angekommen wurde das Hotel direkt am Hauptbahnhof bezogen. Dann ging es auf eine erste Erkundungstour rund um den Bundestag und das Brandenburger Tor ehe das "Date" mit den Stars bei "Madame Tussauds" anstand. Abgeschlossen wurde der erste Tag mit einem Abendessen im australischen Restaurant im Sony-Center am Potsdamer Platz.

An Tag zwei standen dann Politik und Geschichte im Vordergrund. Nach einem Spaziergang zum Holocaustmahnmal besuchten die Buben und Mädchen am Vormittag zusammen mit ihren Betreuern auf Einladung der früheren SPD-Bundestagsabgeordneten Susanne Kastner den Bundestag. In ihren weißen DFB-Hemden waren die Talente auf der Tribüne im Plenum ein echter Blickfang und erfuhren bei einem Informationsvortrag unter anderem, dass der Bundesadler mit gut 58 Quadratmetern die Ausmaße einer Zwei-Zimmer-Wohnung hat. In einem Gespräch mit Ilona Laschütza, Mitarbeiterin von Susanne Kastner und jetzt von deren Nachfolgerin im Bundestag Sabine Dittmar, sowie einem Mitglied der SPD-Arbeitsgruppe Sport interessierten sich die Jugendlichen neben der Frage nach Doping vor allem für ihren ganz großen Traum. Nicht etwa dem vom Profi, sondern dem vom Abschaffen der Hausaufgaben in der Schule.

Nach einem Besuch der Kuppel nebst beeindruckendem Blick über Berlin sowie einem Mittagessen im Besucherrestaurant des Paul-Löbe-Hauses ging es weiter zur Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße. "Stand die Mauer wirklich genauso da?", fragte der eine oder andere Jugendliche erstaunt, als er die originalgetreu erhaltenen Sperranlagen erblickte. Beim Bummel über das weitläufige Areal gab es viel zu entdecken, unter anderem Geschichten über den Bau der Mauer und das Schicksal vieler Flüchtlinge. Zum Abschluss des Tages stand dann Spaß und Shopping bei einem Bummel über den Ku'damm und durch das KaDeWe auf dem Plan.

Besuch beim Leistungszentrum von Hertha BSC

Dem Profifußball ganz nahe kamen die Buben und Mädchen zum Abschluss der Reise am Mittwoch. Hertha BSC hatte die Gruppe ins Leistungszentrum (LZ) des Bundesligisten in unmittelbarer Nachbarschaft des Olympiastadions eingeladen. Frank Vogel, Leiter des LZ und einst selbst Trainer in der Zweiten Liga bei Union Berlin und Energie Cottbus, führte die Talente über das weitläufige Gelände. Hier befindet sich zahlreiche Trainingsplätze – auch jener der Profis mit Rasenheizung und den gleichen Ausmaßen wie der Rasen im Olympiastadion – das Amateurstadion, eine Schwimmhalle sowie das Internat von Hertha BSC.

[bild2]Offen und ehrlich gewährte Frank Vogel interessante Einblicke in die Arbeit beim Bundesligisten. Für erstaunte Blicke sorgte vor allem eine Laufbahn mitten im Internat, eine große Kissenlandschaft zum Chillen, die natürlich sofort in Beschlag genommen wurde, und ein Nike-Ausstellungsraum, in dem die Berliner Hertha-Talente ihre Schuhe anschauen, aber am Computer auch selbst zusammenstellen können. 18 Plätze gibt es im Internat, die teilweise von ständigen Bewohnern genutzt werden. Aber auch von Kindern und Jugendlichen, die wegen der großen Entfernungen in Berlin nur ein oder zwei Tage der Woche in den Mehrbettzimmern untergebracht werden.

Viermal in der Woche stehen die Talente ab der U16 auf dem Trainingsplatz, davor wird dreimal in der Woche geübt. Hertha BSC setzt dabei überwiegend auf Talente aus Berlin und Brandenburg, die langfristig gefördert werden. Viele Akteure bleiben von der U11 bis in die U23 beim Verein. Ein Konzept, das offenbar aufgeht. Seit 2000 schafften nicht weniger als 47 Spieler aus dem LZ den Sprung in die Erste oder Zweite Liga, eine mehr als beeindruckende Zahl. Bekannteste Vertreter der Nachwuchsschmiede sind Jérome und Kevin Prince Boateng, die beide ihre ersten Schritte im Profibereich im Olympiastadion machten.

Den Traum vom Pokalfinale im Gepäck

Das bildete den Abschluss und einen weiteren Höhepunkt der drei Tage in Berlin. Von der Ehrenloge über den VIP-Bereich bis hin zu den Kabinen und einer Aufwärmhalle mit 110-Meter-Bahn und Weitsprung-Grube nahmen die Buben und Mädchen das Innenleben des Stadions unter die Lupe. Zum Ende der Führung genossen Sie oberhalb des Marathontors – dort wo einst 1936 die olympische Flagge brannte - noch einmal den Ausblick auf die monumentale Arena, ehe es per Zug wieder zurück in die Heimat ging. Vielleicht auch mit dem einen oder anderen Traum im Gepäck. Vom Handshake mit dem echten Christiano Ronaldo oder einem Auftritt auf dem Rasen des Olympiastadions im DFB-Pokalfinale.