So geht Reanimation: Prüfen, Rufen, Drücken!

Was würdet ihr tun, wenn ein Spieler neben euch auf dem Fußballplatz zusammenbricht? Wenn er oder sie weder ansprechbar ist noch atmet? Wenn eine Herzdruckmassage nötig ist? Die Antwort ist ganz einfach: Fasst euch ein Herz und rettet ein Leben! Vom 18. bis 24. September läuft die "Woche der Wiederbelebung" und wir zeigen euch noch einmal, wie einfach das mit der Reanimation ist.

Mit jeder Minute, die ein Mensch mit Herzstillstand unbehandelt bleibt, sinkt dessen Überlebenswahrscheinlichkeit um etwa zehn Prozent. Bis nach etwa fünf Minuten der Rettungsdienst eintrifft, ist er oder sie also auf Sofortmaßnahmen der Ersthelfer angewiesen. Die sofortige Herzdruckmassage verdoppelt bis verdreifacht die Überlebenschance. Laienreanimation nennt man das.

Wenn eine Person – ganz gleich ob auf dem Fußballplatz oder anderswo – bewusstlos zusammenbricht, sind drei Dinge wichtig. Die vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) unterstützte Kampagne "Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“ klärt auf.

1. Prüfen

Sprecht die Person an oder schüttelt sie an den Schultern. Achtet auf die Atmung.

2. Rufen

Erfolgt keine Reaktion, ruft 112 an oder veranlasst eine andere Person zum Notruf.

3. Drücken

Drückt fest und schnell, am besten ihr folgt folgenden Schritten:

  • Den Betroffenen auf den Rücken legen.
  • Kniet euch daneben und macht den Oberkörper des Verletzten frei.
  • Platziert die Hände übereinanderliegend in der Mitte des Brustkorbes.
  • Drückt nun mit dem Ballen auf den Brustkorb des Patienten.
  • Die Bewegung sollte senkrecht von oben ausgeführt werden, die Arme sind durchgestreckt.
  • Der Druck sollte etwa fünf Zentimeter tief gehen.
  • Wichtig: Die Frequenz der Bewegung soll etwa 100 – 120 Ausübungen pro Minute betragen.
  • Trainierte Ersthelfer sollten die Person zusätzlich beatmen. Untrainierte Ersthelfer oder Ersthelfer, die eine Mund-zu-Mund-Beatmung ablehnen, sollen in jedem Fall aber die Herzdruckmassage durchführen.
  • Nicht mit der Herzdruckmassage aufhören, bis der Rettungsdienst eintritt. Falls die Kraft ausgeht, sucht euch jemanden, der euch ablöst.

Bis zu 60.000 Menschen erleiden pro Jahr einen Herzstillstand. In Deutschland beginnen in nur 15 Prozent der Fälle Laien vor Eintreffen des Rettungsdienstes mit Wiederbelebungsmaßnahmen. In den meisten europäischen Ländern liegt diese Rate deutlich höher. Die Kampagne "Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation" will Bewusstsein für lebensrettende Fähigkeiten jedes Einzelnen schärfen, Hemmschwellen abbauen und über lebensentscheidende Sofortmaßnahmen informieren.