Name:
Sebastian Braun
Geb.-Datum/Alter:
1971
Titel und Fachbereich:
Prof. Dr., Sportsoziologe
Arbeitgeber:
Humboldt-Universität zu Berlin
Referenzen:
Zu den Forschungsschwerpunkten von Prof. Dr. Sebastian Braun zählen Sportvereine und ‑verbände, ehrenamtliches und freiwilliges Engagement im Sport sowie sportbezogene Integrations- und Sozialkapital-Forschung.
Aktuelle Veröffentlichungen in diesen Themenfeldern lauten:
- Braun, S. (2018). Organisierter Sport in Bewegung. Neokorporatistische Strukturen, gesellschaftliche Funktionen und bürgerschaftliche Selbstorganisation in pluralisierten Sportlandschaften. Forschungsjournal Soziale Bewegungen, 31 (1-2), 234-240. https://doi.org/10.1515/fjsb-2018-0027
- Braun, S. (2018). „Integration durch Sport“ – Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung. Schriftliche Fassung des Vortrags auf dem Kongress „Integration durch Sport — Perspektiven der sportbezogenen Integrationsarbeit“ am 17. November 2017. Herausgegeben durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Frankfurt am Main: DOSB. Zugriff am 07.10.2018 unter https://cdn.dosb.de/user_upload/www.integration-durch-sport.de/Service/Info-Material/IdS_Ergebnisbroschuere_Wiss._Begleitung_2015-2017.pdf
- Braun, S. (2017). Ehrenamtliches und freiwilliges Engagement im Sport im Spiegel der Freiwilligensurveys von 1999 bis 2009. Zusammenfassung der sportbezogenen Sonderauswertungen (2. Auflage). Köln: Bundesinstitut für Sportwissenschaft. Zugriff am 05.02.2019 unter http://my.page2flip.de/2895682/9813109/9815155/html5.html#/1
- Burrmann, U., Braun, S. & Mutz, M. (2018). In Whom Do We Trust? The Level and Radius of Social Trust among Sport Club Members. International Review for the Sociology of Sport. https://doi.org/10.1177/1012690218811451
Thema:
Vereinsentwickung im Spannungsfeld gesellschaftlicher Erwartungen
Zusammenfassung:
Der Vortrag fragt nach dem Selbstverständnis des verbandlich organisierten Vereinsfußballs in Deutschland, dem von Staat und Gesellschaft vielfältige gesellschaftliche Funktionen wie z.B. Integrations-, Demokratie-, Sozialisations-, Repräsentations- und Gesundheitsfunktionen zugeschrieben werden. Wie aber sollen lokale Fußballvereine in einer immer pluraler und konkurrenzieller werdenden Fußball-Landschaft den damit verbundenen Erwartungen gerecht werden, wenn sie sich zugleich in einem immer dynamischer werdenden Spannungsfeld zwischen Mission und Ökonomie zu bewegen scheinen? Es wird die These vertreten, dass der vereinsorganisierte Amateurfußball vor Ort noch sichtbarer den besonderen „Markenkern“ einer bürgergesellschaftlichen Vereinigung herausstellen sollte, in der die gemeinschaftliche Selbstorganisation der Mitglieder und insbesondere der ehrenamtlich Engagierten von zentraler Bedeutung ist. Sie ist nicht nur die Grundlage dafür, dass durch Fußballvereine kontinuierlich und flächendeckend wettbewerblich organisierter Fußball angeboten werden kann. Die Bereitschaft und Fähigkeit zur Selbstorganisation schafft auch die grundlegenden Bedingungen der Möglichkeit dafür, dass der Fußballverein als Katalysator für darüber hinaus gehende gesellschaftliche Funktionen wirksam werden kann. Diese Bedingungen der Möglichkeit entstehen im Fußballverein allerdings nicht nur beiläufig, sondern müssen intentional in der Vereinsarbeit (weiter-)entwickelt werden. Die systematische (Weiter-)Entwicklung entsprechender Arrangements und die gezielte Kommunikation der gesellschaftlichen Funktions- und Verantwortungsrollen des Amateurfußballvereins dürften auch in den konkurrenzielleren Auseinandersetzungen um die subsidiäre staatliche Sportförderung zunehmend wichtiger werden. Damit wird auch die Politikfähigkeit der entsprechenden Vereine und Verbände immer bedeutsamer werden.