Volle Lotte ins Viertelfinale

Der DFB-Pokal brachte in seiner mehr als 80-jährigen Geschichte zahlreiche Helden hervor und haushohe Favoriten zu Fall. Mit einem Bilderrätsel erinnert alle 14 Tage DFB.de an diese großen Momente. Diesmal: die Erfolgswelle eines Drittligisten.

Vor Einführung der 3. Liga zur Saison 2008/2009 setzten bereits Energie Cottbus, Union Berlin und die Amateure von Hertha BSC Maßstäbe im DFB-Pokal. Alle drei drittklassigen Klubs erreichten das Finale, wo sie sich jedoch Bundesligisten geschlagen geben mussten. Seitdem wurden Überraschungen durch Drittligisten seltener. Nach den Erfolgen des VfL Osnabrück und der Offenbacher Kickers, die 2010 bzw. 2013 das Viertelfinale erreichten, sorgte erst in der vergangenen Saison wieder ein Drittligist für Furore: die Sportfreunde Lotte.

Nauber mit Turban, Sieg gegen Werder

Dem lang ersehnten Aufstieg in die 3. Liga folgte eine beeindruckende Erfolgsserie im DFB-Pokal, der zwei Bundesligisten zum Opfer fielen. In der ersten Runde empfing Lotte Werder Bremen im Frimo Stadion. Bereits nach acht Minuten ging der Außenseiter durch eine Eckballvariante in Führung, die Matthias Rahn stark abschloss. Zlatko Junuzovic glich per Kopf aus. Der Bremer Treffer führte allerdings sowohl beim Werder-Spieler als auch bei Gerrit Nauber zu Platzwunden. Während Junuzovic mit einem Pflaster weiterspielen konnte, zierte Naubers Kopf im Anschluss eine Art Turban. Dieser sollte sinnbildlich stehen für den leidenschaftlichen Einsatz, den der Drittligist in der zweiten Halbzeit an den Tag legte.

Neben kämpferischen Tugenden spielten die Sportfreunde auch mutig und erfrischend nach vorne. Eine sehenswerte Kombination führte in der 54. Minute zur erneuten Führung. André Dej traf zum 2:1, das Lotte bis zum Schlusspfiff erfolgreich verteidigte. In der zweiten Runde wartete der nächste Bundesligist. Doch auch für Bayer 04 Leverkusen entwickelte sich das Frimo Stadion zur unüberwindbaren Festung. 1:1 stand es nach 90 Minuten, 2:2 nach der Verlängerung. Das Elfmeterschießen musste die Entscheidung herbeiführen.

Zwar flatterten bei Gerrit Nauber und Kevin Freiberger die Nerven, doch auch Leverkusen ließ die nötige Präzision vermissen. Charls Aranguiz, Julian Baumgartlinger und Kevin Volland scheiterten mit ihren Versuchen, und so jubelte erneut der Außenseiter über den Einzug in die nächste Runde, in der Lotte "nur" einen Zweitligisten zugelost bekam. Nach dem souveränen 2:0 gegen 1860 München, bei dem Jaroslaw Lindner und Kevin Freiberger trafen, wartete am 28. Februar 2017 die bis dahin schwierigste Aufgabe: Borussia Dortmund.

Gegen BVB: Nachholspiel wegen Wintereinbruchs

Etwa eine Stunde vor Spielbeginn setzte in Lotte jedoch plötzlich heftiger Schneefall ein. Schiedsrichter Dr. Felix Brych entschied, die Partie aufgrund der Platzverhältnisse abzusagen. Und so wurde das Viertelfinale am 14. März in Osnabrück im Stadion an der Bremer Brücke nachgeholt, wo der Höhenflug der Sportfreunde Lotte endete. Zu dominant, zu souverän trat der Vorjahresfinalist aus Dortmund auf.

Zwar verteidigte der Außenseiter mit viel Einsatz und hielt bis zu 57. Minute die Null. Nach Christian Pulisic' Führung schien der Sieg des BVB nicht mehr gefährdet. Und in der tat sorgten André Schürrle und Marcel Schmelzer für den 3:0-Endstand. So endete Lottes lange Pokalreise würdevoll gegen den späteren Pokalsieger.

[tn]

Der DFB-Pokal brachte in seiner mehr als 80-jährigen Geschichte zahlreiche Helden hervor und haushohe Favoriten zu Fall. Mit einem Bilderrätsel erinnert alle 14 Tage DFB.de an diese großen Momente. Diesmal: die Erfolgswelle eines Drittligisten.

Vor Einführung der 3. Liga zur Saison 2008/2009 setzten bereits Energie Cottbus, Union Berlin und die Amateure von Hertha BSC Maßstäbe im DFB-Pokal. Alle drei drittklassigen Klubs erreichten das Finale, wo sie sich jedoch Bundesligisten geschlagen geben mussten. Seitdem wurden Überraschungen durch Drittligisten seltener. Nach den Erfolgen des VfL Osnabrück und der Offenbacher Kickers, die 2010 bzw. 2013 das Viertelfinale erreichten, sorgte erst in der vergangenen Saison wieder ein Drittligist für Furore: die Sportfreunde Lotte.

Nauber mit Turban, Sieg gegen Werder

Dem lang ersehnten Aufstieg in die 3. Liga folgte eine beeindruckende Erfolgsserie im DFB-Pokal, der zwei Bundesligisten zum Opfer fielen. In der ersten Runde empfing Lotte Werder Bremen im Frimo Stadion. Bereits nach acht Minuten ging der Außenseiter durch eine Eckballvariante in Führung, die Matthias Rahn stark abschloss. Zlatko Junuzovic glich per Kopf aus. Der Bremer Treffer führte allerdings sowohl beim Werder-Spieler als auch bei Gerrit Nauber zu Platzwunden. Während Junuzovic mit einem Pflaster weiterspielen konnte, zierte Naubers Kopf im Anschluss eine Art Turban. Dieser sollte sinnbildlich stehen für den leidenschaftlichen Einsatz, den der Drittligist in der zweiten Halbzeit an den Tag legte.

Neben kämpferischen Tugenden spielten die Sportfreunde auch mutig und erfrischend nach vorne. Eine sehenswerte Kombination führte in der 54. Minute zur erneuten Führung. André Dej traf zum 2:1, das Lotte bis zum Schlusspfiff erfolgreich verteidigte. In der zweiten Runde wartete der nächste Bundesligist. Doch auch für Bayer 04 Leverkusen entwickelte sich das Frimo Stadion zur unüberwindbaren Festung. 1:1 stand es nach 90 Minuten, 2:2 nach der Verlängerung. Das Elfmeterschießen musste die Entscheidung herbeiführen.

Zwar flatterten bei Gerrit Nauber und Kevin Freiberger die Nerven, doch auch Leverkusen ließ die nötige Präzision vermissen. Charls Aranguiz, Julian Baumgartlinger und Kevin Volland scheiterten mit ihren Versuchen, und so jubelte erneut der Außenseiter über den Einzug in die nächste Runde, in der Lotte "nur" einen Zweitligisten zugelost bekam. Nach dem souveränen 2:0 gegen 1860 München, bei dem Jaroslaw Lindner und Kevin Freiberger trafen, wartete am 28. Februar 2017 die bis dahin schwierigste Aufgabe: Borussia Dortmund.

Gegen BVB: Nachholspiel wegen Wintereinbruchs

Etwa eine Stunde vor Spielbeginn setzte in Lotte jedoch plötzlich heftiger Schneefall ein. Schiedsrichter Dr. Felix Brych entschied, die Partie aufgrund der Platzverhältnisse abzusagen. Und so wurde das Viertelfinale am 14. März in Osnabrück im Stadion an der Bremer Brücke nachgeholt, wo der Höhenflug der Sportfreunde Lotte endete. Zu dominant, zu souverän trat der Vorjahresfinalist aus Dortmund auf.

Zwar verteidigte der Außenseiter mit viel Einsatz und hielt bis zu 57. Minute die Null. Nach Christian Pulisic' Führung schien der Sieg des BVB nicht mehr gefährdet. Und in der tat sorgten André Schürrle und Marcel Schmelzer für den 3:0-Endstand. So endete Lottes lange Pokalreise würdevoll gegen den späteren Pokalsieger.