Niersbach ehrt Umweltcup-Sieger: "Bewusstsein kann zum Handeln führen"

Lars und Sven Bender jonglierten eine Dose, Manuel Neuer schaltete das Licht in der Kabine aus und auch Joachim Löw half beim Umweltschutz. Die Nationalspieler und der Bundestrainer spielten die Hauptrollen im TV-Spot zur Umweltkampagne des Deutschen Fußball-Bundes. Ein Jahr lief der 30-sekündige Clip im Fernsehen vor den Länderspielen und zu Beginn der DFB-Pokalübertragungen. Am Freitag ehrte der DFB in Frankfurt die drei Bundessieger. Die SG Sonnenhof-Großaspach ist stolzer Gewinner des DFB Umweltcup 2012, der Regionalligaklub aus Baden-Württemberg ist damit Deutscher Umweltmeister. Zum Video der Preisverleihung geht es hier.

"Es sind einfache Botschaften, die unsere Nationalspieler transportieren. Bewusstsein für die Belange der Umwelt kann zum Handeln führen. Ich bin begeistert von der Qualität der Teilnehmer", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, der alle drei Bundessieger persönlich auszeichnete. Neben einem Scheck über 5000 Euro, einer Urkunde und einer Goldtafel für das Vereinsheim bekam der Bundessieger eine Beratung zur Energieeffizienz vom DFB-Partner Dekra.

"Stromeinsparung entspricht Kilowattverbrauch von 245 Einfamilienhäusern"

Insgesamt 105 Millionen TV-Zuschauer sahen 2012 den Bender-Zwillingen bei der Dosenjonglage zu. Mehr als 400 Fußballvereine aus ganz Deutschland fühlten sich zum Handeln aufgefordert und nahmen am DFB Umweltcup 2012 teil. 1400 Ideen für den Umwelt- und Klimaschutz wurden so in die Tat umgesetzt. Alle verwirklichten Ideen zusammen bewirken die gewaltige jährliche Einsparung von 1.222.000 kWh Strom, 804.000 kWh Heizenergie, 900.000 Kilogramm Treibhausgase (als CO2-Äquivalente) und 30.500 Kubikmeter Wasser. DFB-Direktor Willi Hink erläuterte: "Alleine die erzielte Stromeinsparung entspricht dem Kilowattverbrauch von 245 Einfamilienhäusern."

Rudolf Ley vom Bundesumweltministerium gratulierte in Frankfurt: "Glückwunsch für eine tolle Idee, auch im Namen von Minister Peter Altmaier. Das ist ein tolles Ergebnis. Die leichte Art, wie der DFB die Botschaften rüberbringt, hat uns sehr gefallen."

Claudia Roth, die den DFB als Beauftragte für Umwelt und Klimaschutz berät, und leider aufgrund einer Erkrankung kurzfristig absagen musste, schickte ihre Glückwünsche per Brief an alle Vereine - und zeitgemäß per Facebook-Post. "Das ist wirklich gigantisch und geht klar in Richtung Guiness Buch für umweltfreundliche Sportverbände", schrieb die Bundesvorsitzende der Grünen. "Da hat der DFB viel als Vorbild geleistet. Und sobald ich wieder auf den Beinen bin, möchte ich dann den Gewinnern auch persönlich gratulieren. Die DFB-Familie hat jetzt schon grüne Spuren hinterlassen."

Den zweiten Platz belegte der 1. FC Heidenheim. Beide Vereine aus dem Württembergischen Fußball-Verband punkteten durch ihre umweltfreundlichen Stadien. Petra Saretz vom Tabellenfünften der 3. Liga sagte: "Energiesparen bedeutet Geldsparen. Bei uns verdreht keiner mehr die Augen, wenn wir mit einer neuen Umwelt-Idee ankommen." Ganz natürlich ist der Wunsch der Heidenheimerin Finanzchefin: "Wenn wir in der Abschlusstabelle den gleichen Platz wie beim Umweltcup belegen, freut uns das auch."

Thomas Deters, 27 Jahre junger Geschäftsführer des Regionalligaklubs in Sonnenhof, lobt den Anschub durch die DFB-Kampagne: "Als Verein braucht man manchmal die erste Idee. Der Umweltcup war so ein Anstoß. Unser Stadion liegt mitten in der Freizeitanlage Fautenhau, einem Waldgebiet. Wir stehen also in der Verantwortung. Mit dem Ausbau des Stadions für die Regionalliga haben wir eine Zisterne gebaut, damit beregnen wir heute den Rasen und betreiben alle Urinale." 29 Ideen der DFB-Umweltkampagne setzte der Sieger um. Deters sieht nicht nur die eingesparten Kosten. "Dieser Titel ist auch ein greifbarer Imagegewinn für unseren Verein", so Deters: "Wenn neues Briefpapier gedruckt wird, dann nur auf Recycling-Papier und mit dem Briefkopf 'Deutscher Umweltmeister 2012'."

Der DFB-Umweltcup 2012 ging aus den Green Goal-Umweltprogrammen zu den WM-Turnieren 2006 und 2011 in Deutschland hervor. Ziel war es, das Engagement für eine intakte Natur in den Fußballvereinen zu stärken und zudem Kosteneinsparungen für die Vereine zu generieren.

Dose aus Werbespot kommt ins Fußball-Museum

Bemerkenswert auch die Leistung des drittplatzierten SV Knudde 88 Giekau aus der Kreisliga Plön. Der schleswig-holsteinische Klub setzte 60 einzelne Umweltschutz-Ideen um, von der Zuganreise bei Auswärtsspielen bis zu den Nistkästen am Vereinsheim. Nebenbei pflanzten die Giekauer noch 1000 Bäume. Niersbach hatte sich für den Klub, dessen Vereinsname durch eine Comicfigur inspiriert wurde, eine ganz besondere Belohnung ausgedacht: Rainer Adrion gelang mit der deutschen U 21-Nationalmannschaft die Qualifikation für die Europameisterschaft, doch bevor Adrion im Sommer nach Israel aufbricht, fährt er noch mal an die Ostseeküste. Der DFB-Trainer wird dort eine Einheit des Kreisligaklubs leiten.

Und auch die zerdellerte Dose aus dem Spot wird natürlich weiterverwertet. DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock sagte zu: "2014 eröffnen wir in Dortmund das deutsche Fußball-Museum. Dort bekommt die Dose einen Ehrenplatz."

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Lars und Sven Bender jonglierten eine Dose, Manuel Neuer schaltete das Licht in der Kabine aus und auch Joachim Löw half beim Umweltschutz. Die Nationalspieler und der Bundestrainer spielten die Hauptrollen im TV-Spot zur Umweltkampagne des Deutschen Fußball-Bundes. Ein Jahr lief der 30-sekündige Clip im Fernsehen vor den Länderspielen und zu Beginn der DFB-Pokalübertragungen. Am Freitag ehrte der DFB in Frankfurt die drei Bundessieger. Die SG Sonnenhof-Großaspach ist stolzer Gewinner des DFB Umweltcup 2012, der Regionalligaklub aus Baden-Württemberg ist damit Deutscher Umweltmeister. Zum Video der Preisverleihung geht es hier.

"Es sind einfache Botschaften, die unsere Nationalspieler transportieren. Bewusstsein für die Belange der Umwelt kann zum Handeln führen. Ich bin begeistert von der Qualität der Teilnehmer", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, der alle drei Bundessieger persönlich auszeichnete. Neben einem Scheck über 5000 Euro, einer Urkunde und einer Goldtafel für das Vereinsheim bekam der Bundessieger eine Beratung zur Energieeffizienz vom DFB-Partner Dekra.

"Stromeinsparung entspricht Kilowattverbrauch von 245 Einfamilienhäusern"

Insgesamt 105 Millionen TV-Zuschauer sahen 2012 den Bender-Zwillingen bei der Dosenjonglage zu. Mehr als 400 Fußballvereine aus ganz Deutschland fühlten sich zum Handeln aufgefordert und nahmen am DFB Umweltcup 2012 teil. 1400 Ideen für den Umwelt- und Klimaschutz wurden so in die Tat umgesetzt. Alle verwirklichten Ideen zusammen bewirken die gewaltige jährliche Einsparung von 1.222.000 kWh Strom, 804.000 kWh Heizenergie, 900.000 Kilogramm Treibhausgase (als CO2-Äquivalente) und 30.500 Kubikmeter Wasser. DFB-Direktor Willi Hink erläuterte: "Alleine die erzielte Stromeinsparung entspricht dem Kilowattverbrauch von 245 Einfamilienhäusern."

Rudolf Ley vom Bundesumweltministerium gratulierte in Frankfurt: "Glückwunsch für eine tolle Idee, auch im Namen von Minister Peter Altmaier. Das ist ein tolles Ergebnis. Die leichte Art, wie der DFB die Botschaften rüberbringt, hat uns sehr gefallen."

Claudia Roth, die den DFB als Beauftragte für Umwelt und Klimaschutz berät, und leider aufgrund einer Erkrankung kurzfristig absagen musste, schickte ihre Glückwünsche per Brief an alle Vereine - und zeitgemäß per Facebook-Post. "Das ist wirklich gigantisch und geht klar in Richtung Guiness Buch für umweltfreundliche Sportverbände", schrieb die Bundesvorsitzende der Grünen. "Da hat der DFB viel als Vorbild geleistet. Und sobald ich wieder auf den Beinen bin, möchte ich dann den Gewinnern auch persönlich gratulieren. Die DFB-Familie hat jetzt schon grüne Spuren hinterlassen."

Den zweiten Platz belegte der 1. FC Heidenheim. Beide Vereine aus dem Württembergischen Fußball-Verband punkteten durch ihre umweltfreundlichen Stadien. Petra Saretz vom Tabellenfünften der 3. Liga sagte: "Energiesparen bedeutet Geldsparen. Bei uns verdreht keiner mehr die Augen, wenn wir mit einer neuen Umwelt-Idee ankommen." Ganz natürlich ist der Wunsch der Heidenheimerin Finanzchefin: "Wenn wir in der Abschlusstabelle den gleichen Platz wie beim Umweltcup belegen, freut uns das auch."

Thomas Deters, 27 Jahre junger Geschäftsführer des Regionalligaklubs in Sonnenhof, lobt den Anschub durch die DFB-Kampagne: "Als Verein braucht man manchmal die erste Idee. Der Umweltcup war so ein Anstoß. Unser Stadion liegt mitten in der Freizeitanlage Fautenhau, einem Waldgebiet. Wir stehen also in der Verantwortung. Mit dem Ausbau des Stadions für die Regionalliga haben wir eine Zisterne gebaut, damit beregnen wir heute den Rasen und betreiben alle Urinale." 29 Ideen der DFB-Umweltkampagne setzte der Sieger um. Deters sieht nicht nur die eingesparten Kosten. "Dieser Titel ist auch ein greifbarer Imagegewinn für unseren Verein", so Deters: "Wenn neues Briefpapier gedruckt wird, dann nur auf Recycling-Papier und mit dem Briefkopf 'Deutscher Umweltmeister 2012'."

Der DFB-Umweltcup 2012 ging aus den Green Goal-Umweltprogrammen zu den WM-Turnieren 2006 und 2011 in Deutschland hervor. Ziel war es, das Engagement für eine intakte Natur in den Fußballvereinen zu stärken und zudem Kosteneinsparungen für die Vereine zu generieren.

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Dose aus Werbespot kommt ins Fußball-Museum

Bemerkenswert auch die Leistung des drittplatzierten SV Knudde 88 Giekau aus der Kreisliga Plön. Der schleswig-holsteinische Klub setzte 60 einzelne Umweltschutz-Ideen um, von der Zuganreise bei Auswärtsspielen bis zu den Nistkästen am Vereinsheim. Nebenbei pflanzten die Giekauer noch 1000 Bäume. Niersbach hatte sich für den Klub, dessen Vereinsname durch eine Comicfigur inspiriert wurde, eine ganz besondere Belohnung ausgedacht: Rainer Adrion gelang mit der deutschen U 21-Nationalmannschaft die Qualifikation für die Europameisterschaft, doch bevor Adrion im Sommer nach Israel aufbricht, fährt er noch mal an die Ostseeküste. Der DFB-Trainer wird dort eine Einheit des Kreisligaklubs leiten.

Und auch die zerdellerte Dose aus dem Spot wird natürlich weiterverwertet. DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock sagte zu: "2014 eröffnen wir in Dortmund das deutsche Fußball-Museum. Dort bekommt die Dose einen Ehrenplatz."