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Green Goal 2006

Mit Green Goal betrat das Organisationskomitee der FIFA WM 2006TM Neuland. Erstmals wurden umfassende und quantifizierte Umweltziele für eine dezentrale Sportgroßveranstaltung definiert.

Schon beim Stadienbau konnten mit Green Goal zusätzliche Projekte realisiert werden, von Solaranlagen über weitergehende Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz bis hin zu dem Bau von Regenwasserzisternen und der Installation von wasserfreien bzw. Wasser sparenden Armaturen und Anlagen. Weiterhin konnten im Rahmen von Green Goal die drei damals größten Solaranlagen zur Stromerzeugung im Fußballbereich in Deutschland installiert werden. Um das Ziel zur Nutzung regenerativer Energie zu erreichen, wurden zudem 13 Mio. Kilowattstunden zertifizierter Ökostrom aus Wasserkraftwerken aus der Schweiz ins deutsche Netz eingespeist.

Aufgrund der Dezentralität der Veranstaltung lag die größte Herausforderung aus Umweltsicht in der der Organisation des Verkehrs, der für etwa 80 Prozent der mit der WM verbundenen inländischen Klimagasemissionen verantwortlich war. Erstmals gab es daher bei einer Fußball-WM ein Kombiticket, mit dem alle WM-Besucher am jeweiligen Spieltag kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel am Spielort benutzen konnten. Nur ein Viertel der Zuschauer reiste überhaupt noch mit eigenem Auto an. Alle anderem kamen mit Bus und Bahn, zu Fuß oder dem Fahrrad, und haben damit zur Erreichung des Ziels von 50% ÖPNV-Nutzung beigetragen. Für die Stadien, deren Umfeld und die Gastgeberstädte beinhaltet Green Goal zudem ein einheitliches Abfallkonzept.

Abschließend wurden durch die Initiative von Green Goal die nicht zu vermeidenden Kohlendioxidemissionen über Gold Standard Projekte kompensiert. Die Finanzierung dieser Klimaschutzprojekte in Höhe von 1,2 Mio. Euro wurde durch das finanzielle Engagement des Organisationskomitees, der FIFA und von Sponsoren gesichert.

Das Interesse an Green Goal war speziell auch aus dem Ausland groß. Green Goal hatte deutliche Signalwirkung und Vorbildcharakter: Organisatoren künftiger Sportgroßveranstaltungen wie z. B. der EURO 2008 in Österreich oder der Rugby-WM 2011 in Neuseeland haben vergleichbare Lösungen entwickelt.