Umweltschutz in der DFB-Zentrale

Das Öko-Institut in Darmstadt berät den DFB bereits seit 2000 in Sachen Klima- und Umweltschutz, beispielsweise bei der Austragung der Weltmeisterschaften 2006 und 2011. Die Unterzeichnung des Sports for Climate Action Framework im Januar 2020 ist für den Verband eine Selbstverpflichtung und gleichzeitig der Startschuss für ein deutlich stärkeres Engagement in diesem Themenfeld.

Bereits kurz nach der Unterzeichnung initiierte der Verband ein hausinternes "Knowhouse" - eine Informationsveranstaltung, in der die Mitarbeiter*innen für das Thema sensibilisiert und Anregungen für weitere Maßnahmen gesammelt wurden, viele sind schon umgesetzt: Umstellung auf Ökostrom, Bereitstellung von Milchersatzprodukten, Verbannung von Plastikflaschen, Verteilen von Edelstahlflaschen zum Trinken von Leitungswasser, Leih-Fahrräder für Fahrten zwischen den DFB-Standorten an der Otto-Fleck-Schneise und der Goldsteinstraße.

Die DFB-Akademie nahm das Thema Umweltschutz im Herbst 2019 als Handlungsfeld auf und setzte sich in einer eigenen Arbeitsgruppe das Ziel, konkrete Maßnahmen für den Büroalltag zu erarbeiten und eigene Events nachhaltiger und ökologischer zu gestalten. Bewusste Auswahl der Speisen beim Catering (bio, regional, saisonal), Verzicht auf Einwegmaterialien und wiederverwertbare Utensilien wie Brotdosen mit gesundem Snack - das Leadership Festival 2019 bot einen Vorgeschmack auf die Neuerungen innerhalb des DFB.

Hybridautos und Recycling

Mit Blick auf die Mobilität wies die Akademie auf Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln hin (Anreise der Gastredner*innen mit der Bahn) und stellte Shuttles vom Hauptbahnhof bzw. Flughafen mit Hybridautos bereit. Wert legte die DFB-Akademie auch auf reduziertes, wiederverwertbares bzw. weitgehend digitales Branding. Informationen zur Veranstaltung wurden über eine App ausgespielt. Bei der Kleidung der Helfer*innen für das Event entschied sich die Akademie für Adidas-Kleidung aus recyceltem Material. Der Druck der Akkreditierungen und Nametags erfolgte auf Graspapier.

Der gesamte Verbrauch für das Festival wurde dokumentiert und zur Berechnung des ökologischen Fußabdruckes an das Öko-Institut weitergegeben. Die Arbeitsgruppe hielt alle Maßnahmen sowie weitere Ideen als Pilot-Leitfaden fest und teilte diesen mit allen Mitarbeiter*innen. Für weitere Veranstaltungen der Akademie gelten diese Maßnahmen bereits jetzt als Leitfaden und werden dort bestmöglich umgesetzt.

Regenwasser-Zisterne und LED-Lampen

Auch beim Bau des neuen DFB und seiner Akademie denkt der Verband grün. Eine Photovoltaikanlage wird bei einem Peak von 440 Kilowatt pro Tag dafür sorgen, dass der 49.365 Quadratmeter große Neubau, der bis Ende 2021 auf dem Gelände der ehemaligen Galopprennbahn entsteht, an vielen Tagen stromautark betrieben werden kann. Räume für perspektivisch angedachte Speichermedien sind im Grundriss eingeplant. Indem man Regenwasser in einer Zisterne sammelt, können bei einem Bedarf von 38.000 Kubikmetern Wasser pro Jahr rund 23.000 Kubikmeter durch Brauchwasser abgedeckt werden.

Die neue Heimat von Administration und Sport wird komplett über LED-Lampen beleuchtet. Das gesamte Gebäude inklusive Verwaltung, Boulevard, Akademie, Sporthalle und Athletenhaus werden gemäß des Energiestandards KfW-55 gebaut. Die Fußballhalle und das Parkhaus sind als Kaltgebäude geplant. Im Sinne des Artenschutzes wurden vor dem Baubeginn Schwalben und Heldbockkäfer umgesiedelt.

In einem nächsten Schritt geht es für den DFB nun darum, neben der Sensibilisierung und Aufklärung konkret den eigenen Fußabdruck zu verkleinern. Ausgangspunkt dafür soll die eigene CO2-Bilanz sein, die der DFB aktuell gemeinsam mit dem Öko-Institut erstellt. Anhand des eigenen Fußabdrucks werden anschließend konkrete Maßnahmen zur Reduktion dieses Fußabdruckes abgeleitet und umgesetzt.

Zum Engagement des DFB im Zeitraum 2016 bis 2019 bietet der DFB-Nachhaltigkeitsbericht 2019 ab Seite 96 einen Einblick.