U 21-Nationalmannschaft: Eine Mannschaft mit Charakter und Potenzial

„Goldene Generation“ wurde die U 21-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im vergangenen Herbst nach der erfolgreichen Qualifikation zur UEFA U 21-Europameisterschaft von Beobachtern genannt.

Mit den 1:0- und 2:0-Siegen in der Relegation gegen die Tschechische Republik löste das Team von DFB-Trainer Dieter Eilts das Ticket für das Turnier in Portugal. Nach dem ersten Platz in der Qualifikationsgruppe 6 und den beiden Zu-Null-Erfolgen in den Play-Off-Spielen waren die Lobeshymnen in der Öffentlichkeit die logische Konsequenz der 14 Spiele dauernden Serie ohne Niederlage.

Doch Dieter Eilts sieht keinen Grund, die Bodenhaftung auf- und sich den Träumen vom EM-Triumph hinzugeben und äußert daher vorsichtig: „Die Mannschaft hat Charakter und viel Potenzial. Aber ob das zum EM-Titel reicht, ist eine andere Frage.“

Die DFB-Junioren starteten am Dienstag gegen Serbien und Montenegro mit einem 1:0 in das EM-Turnier. Der zweite Konkurrent Frankreich, der am Donnerstag auf die deutsche Mannschaft trifft, überzeugt von jeher durch spielerische Qualität. Dieter Eilts erklärt: „Die Franzosen haben einige herausragende Individualisten, starten vom Anpfiff weg mit Pressing und wollen sofort die Initiative ergreifen.“

Als dritten Gegner für die deutsche U 21 am Sonntag zog das portugiesische Fußball-Idol Eusebio bei der Auslosung im Serralves-Museum für zeitgenössische Kunst in Porto den Gastgeber.

„Die Portugiesen haben eine fantastische Qualifikation gespielt, dabei unter anderem die Schweiz ausgeschaltet“, erläutert Dieter Eilts. „Einige aus ihrem Kader sind bereits Leistungsträger bei den großen Vereinen des Landes. Zudem können sie auf die Unterstützung des Publikums bauen.“ Die Gruppe A der EM-Endrunde ist also ausgeglichen besetzt, ebenso die Gruppe B, in der Italien, Dänemark, die Niederlande und die Ukraine gegeneinander antreten.

Ein eindeutiger Favorit ist nicht auszumachen. Dieter Eilts legt sich, gefragt nach dem sportlichen Ziel der deutschen Mannschaft, folglich nicht auf Platzierungen fest, sondern betont eher grundsätzlich: „Wir wollen unser Potenzial ausschöpfen. Dann sehen wir, was mit unseren Möglichkeiten drin ist.“ Trotzdem sind die Spieler natürlich optimistisch und artikulieren ihre Erwartungen etwas nachdrücklicher. Torwart Michael Rensing sagt stellvertretend: „Wenn wir die schwere Gruppe mit Serbien und Montenegro, Frankreich und Portugal überstehen, ist sicher der Titel möglich. Das ist auch unser Ziel.“ Und Angreifer Stefan Kießling verspricht sogar: „Bei der EM lassen wir es erst richtig krachen!“ Diese Zuversicht will Dieter Eilts der Mannschaft nicht nehmen. Für ihn ist klar, dass sein Team „keinen Grund hat, an sich zu zweifeln.“

A-Teams aus Lettland und Armenien als Prüfsteine

Ihr Selbstbewusstsein und ihre Stärken stellten die Akteure in Schwarz, Rot und Gold auch in den bisherigen Begegnungen dieses Jahres zur Schau. Gegen die A-Nationalmannschaften aus Lettland (1:2) und Armenien (3:1) zeigte die U 21, ungeachtet der Ergebnisse, was sie in der Qualifikation stark gemacht hatte. „Die Niederlage gegen Lettland war ein Sieg der Effektivität und der Routine gegen jugendlichen Elan“, urteilt Dieter Eilts zurückblickend. „Ich ärgere mich überhaupt nicht über das Ergebnis. Im Gegenteil: Diese Partie wird uns einen enormen Schritt vorwärts bringen. Mit der Leistung gegen Armenien war ich ebenfalls zufrieden. Das Team wurde gefordert und hat schnell gesehen, dass es ohne kämpferische Elemente nicht geht.“

Zum siebten Mal steht eine deutsche U 21 in der Runde der besten acht Teams Europas. 1982 gelang der Einzug ins Endspiel, dieses Jahr markiert damit den bisher größten Erfolg. Zuletzt verpasste die damals von Ulli Stielike betreute Mannschaft bei der EM 2004 im eigenen Land den Einzug ins Halbfinale. Damals gehörten Malik Fathi, Kapitän Sascha Riether und Moritz Volz bereits zum Aufgebot. Andere Akteure, die noch für die U 21 spielberechtigt wären, haben sich inzwischen sogar schon im A-Kader etabliert. Mike Hanke, Robert Huth, Marcell Jansen, Philipp Lahm, Per Mertesacker, David Odonkor, Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger können bereits Einsätze in der Nationalmannschaft von Bundestrainer Jürgen Klinsmann vorweisen.

Dass die U 21 in Portugal ohne diese Spieler auskommen muss, sieht Dieter Eilts nicht als Problem an. „Es ist unsere Aufgabe, für die A-Nationalmannschaft auszubilden“, sagt der DFB-Trainer. „Wir sind froh, dass schon so viele junge Talente den Sprung geschafft haben.“ DFB-Sportdirektor Matthias Sammer, der mit Dieter Eilts gemeinsam 1996 in England Europameister wurde, bestärkt den 41 Jahre alten Coach in seiner Ansicht: „Was hier für das A-Team geleistet worden ist, kann man gar nicht hoch genug bewerten. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass das Team auch bei der EM eine gute Rolle einnehmen wird.“

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„Goldene Generation“ wurde die U 21-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im vergangenen Herbst nach der erfolgreichen Qualifikation zur UEFA U 21-Europameisterschaft von Beobachtern genannt.



Mit den 1:0- und 2:0-Siegen in der Relegation gegen die Tschechische Republik löste das Team von DFB-Trainer Dieter Eilts das Ticket für das Turnier in Portugal. Nach dem ersten Platz in der Qualifikationsgruppe 6 und den beiden Zu-Null-Erfolgen in den Play-Off-Spielen waren die Lobeshymnen in der Öffentlichkeit die logische Konsequenz der 14 Spiele dauernden Serie ohne Niederlage.



Doch Dieter Eilts sieht keinen Grund, die Bodenhaftung auf- und sich den Träumen vom EM-Triumph hinzugeben und äußert daher vorsichtig: „Die Mannschaft hat Charakter und viel Potenzial. Aber ob das zum EM-Titel reicht, ist eine andere Frage.“



Die DFB-Junioren starteten am Dienstag gegen Serbien und Montenegro mit einem 1:0 in das EM-Turnier.

Der zweite Konkurrent Frankreich, der am Donnerstag auf die deutsche Mannschaft trifft, überzeugt von jeher durch spielerische Qualität. Dieter Eilts erklärt: „Die Franzosen haben einige herausragende Individualisten, starten vom Anpfiff weg mit Pressing und wollen sofort die Initiative ergreifen.“



Als dritten Gegner für die deutsche U 21 am Sonntag zog das portugiesische Fußball-Idol Eusebio bei der Auslosung im Serralves-Museum für zeitgenössische Kunst in Porto den Gastgeber.



„Die Portugiesen haben eine fantastische Qualifikation gespielt, dabei unter anderem die Schweiz ausgeschaltet“, erläutert Dieter Eilts. „Einige aus ihrem Kader sind bereits Leistungsträger bei den großen Vereinen des Landes. Zudem können sie auf die Unterstützung des Publikums bauen.“ Die Gruppe A der EM-Endrunde ist also ausgeglichen besetzt, ebenso die Gruppe B, in der Italien, Dänemark, die Niederlande und die Ukraine gegeneinander antreten.



Ein eindeutiger Favorit ist nicht auszumachen. Dieter Eilts legt sich, gefragt nach dem sportlichen Ziel der deutschen Mannschaft, folglich nicht auf Platzierungen fest, sondern betont eher grundsätzlich: „Wir wollen unser Potenzial ausschöpfen. Dann sehen wir, was mit unseren Möglichkeiten drin ist.“ Trotzdem sind die Spieler natürlich optimistisch und artikulieren ihre Erwartungen etwas nachdrücklicher. Torwart Michael Rensing sagt stellvertretend: „Wenn wir die schwere Gruppe mit Serbien und Montenegro, Frankreich und Portugal überstehen, ist sicher der Titel möglich. Das ist auch unser Ziel.“ Und Angreifer Stefan Kießling verspricht sogar: „Bei der EM lassen wir es erst richtig krachen!“ Diese Zuversicht will Dieter Eilts der Mannschaft nicht nehmen. Für ihn ist klar, dass sein Team „keinen Grund hat, an sich zu zweifeln.“



[bild2]A-Teams aus Lettland und Armenien als Prüfsteine



Ihr Selbstbewusstsein und ihre Stärken stellten die Akteure in Schwarz, Rot und Gold auch in den bisherigen Begegnungen dieses Jahres zur Schau. Gegen die A-Nationalmannschaften aus Lettland (1:2) und Armenien (3:1) zeigte die U 21, ungeachtet der Ergebnisse, was sie in der Qualifikation stark gemacht hatte. „Die Niederlage gegen Lettland war ein Sieg der Effektivität und der Routine gegen jugendlichen Elan“, urteilt Dieter Eilts zurückblickend. „Ich ärgere mich überhaupt nicht über das Ergebnis. Im Gegenteil: Diese Partie wird uns einen enormen Schritt vorwärts bringen. Mit der Leistung gegen Armenien war ich ebenfalls zufrieden. Das Team wurde gefordert und hat schnell gesehen, dass es ohne kämpferische Elemente nicht geht.“



Zum siebten Mal steht eine deutsche U 21 in der Runde der besten acht Teams Europas. 1982 gelang der Einzug ins Endspiel, dieses Jahr markiert damit den bisher größten Erfolg. Zuletzt verpasste die damals von Ulli Stielike betreute Mannschaft bei der EM 2004 im eigenen Land den Einzug ins Halbfinale. Damals gehörten Malik Fathi, Kapitän Sascha Riether und Moritz Volz bereits zum Aufgebot. Andere Akteure, die noch für die U 21 spielberechtigt wären, haben sich inzwischen sogar schon im A-Kader etabliert. Mike Hanke, Robert Huth, Marcell Jansen, Philipp Lahm, Per Mertesacker, David Odonkor, Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger können bereits Einsätze in der Nationalmannschaft von Bundestrainer Jürgen Klinsmann vorweisen.



Dass die U 21 in Portugal ohne diese Spieler auskommen muss, sieht Dieter Eilts nicht als Problem an. „Es ist unsere Aufgabe, für die A-Nationalmannschaft auszubilden“, sagt der DFB-Trainer. „Wir sind froh, dass schon so viele junge Talente den Sprung geschafft haben.“ DFB-Sportdirektor Matthias Sammer, der mit Dieter Eilts gemeinsam 1996 in England Europameister wurde, bestärkt den 41 Jahre alten Coach in seiner Ansicht: „Was hier für das A-Team geleistet worden ist, kann man gar nicht hoch genug bewerten. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass das Team auch bei der EM eine gute Rolle einnehmen wird.“