U 21-Fitnesstrainer: "Relativer Alterseffekt kann kein Zufall sein"

Was haben Leroy Sané (Manchester City), Joshua Kimmich (FC Bayern München), Emre Can (Liverpool FC) und Leon Goretzka (Schalke 04) gemeinsam? Richtig, sie sind A-Nationalspieler, allesamt. Und sonst? Alle vier Spieler sind in den ersten beiden Monaten des Jahres geboren, haben bei der Talentförderung womöglich vom "Relative Age Effect" profitiert. "Das kann kein Zufall sein", sagt Krunoslav Banovcic, Athletiktrainer der deutschen U 21-Nationalmannschaft.

Zum ersten Mal bringen der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die DFL am heutigen Montag die Athletiktrainer der Leistungszentren zusammen, um sie zu Themen wie diesem weiterzubilden. In der Sportschule Kamen-Kaiserau tauschen sich die Experten aller 54 Vereine mit Leistungszentren über ihre Arbeitsmethoden aus. Die Themen reichen von Verletzungsprävention bis hin zum Langhanteltraining.

"Mehrmals in Jahr versammeln wir die Verantwortlichen der Leistungszentren, um uns über aktuelle Themen der Talentförderung auszutauschen", sagt Markus Hirte, Sportlicher Leiter der DFB-Talentförderung. "Dabei legen wir besonders großen Wert auf den Dialog untereinander, um uns gegenseitig auf denselben Stand zu bringen und Ideen auszutauschen. Neben Sportlichen Leitern und Trainern ist dieser Austausch insbesondere für die Spezialisten auf ihren jeweiligen Gebieten sehr wertvoll, weshalb wir dieses Mal die Athletiktrainer aller 54 Leistungszentren eingeladen haben."

Was ist der "Relative Age Effect"?

Am Programm der Tagung hat Krunoslav Banovcic maßgeblich mitgewirkt. Der 38-Jährige arbeitet schon seit 2013 für den DFB, unter anderem ist er als Dozent bei der Ausbildung zum Fußball-Lehrer an der Hennes-Weisweiler-Akademie tätig. Als Athletiktrainer begleitet er die U 21-Nationalmannschaft bei Länderspielen und Turnieren.

Auf der Tagung der Athletiktrainer der Leistungszentren referiert Banovcic zum Thema "Relative Age Effect". Ein Phänomen, das vor allem Mannschaften der Altersklassen U 17 und jünger betrifft. Der relative Alterseffekt beschreibt den Vorteil der Spieler, die im Januar oder Februar geboren sind. Innerhalb ihres Jahrgangs haben sie einen Entwicklungsvorsprung gegenüber den "Spätgeborenen", werden häufiger in Auswahlmannschaften berufen und profitieren stärker von der Talentförderung der Vereine und Verbände.

"Diese Jungs haben einen körperlichen Vorteil"

Auch in der U 21, die von Banovcic fit gehalten wird, ist dieser Effekt erkennbar. 21 Spieler standen im Kader der Länderspiele gegen Aserbaidschan und Norwegen im Oktober. Zwölf davon, also mehr also die Hälfte, sind im ersten Quartal des Jahres auf die Welt gekommen, darunter Kapitän Jonathan Tah, Benjamin Henrichs (beide Bayer Leverkusen) und Felix Platte (Darmstadt 98).

"Gerade bei Sichtungen und Scouting-Turnieren haben diese Jungs einen enormen körperlichen Vorteil, der sie in das Scheinwerferlicht rücken lässt", so Banovcic. Je älter die Heranwachsenden werden, desto mehr verschwindet der Effekt wieder. Heute sind in den Leistungszentren gerade in der U 21 oder auch schon in der U 19 diese Vorteile kaum noch sichtbar. "Aber da muss man ja auch erst mal hinkommen", sagt der Fitnesstrainer. Wie das auch in den jüngeren Altersklassen gelingt, wird er gemeinsam mit dem Athletiktrainern der Leistungszentren erarbeiten.

[jsz]

Was haben Leroy Sané (Manchester City), Joshua Kimmich (FC Bayern München), Emre Can (Liverpool FC) und Leon Goretzka (Schalke 04) gemeinsam? Richtig, sie sind A-Nationalspieler, allesamt. Und sonst? Alle vier Spieler sind in den ersten beiden Monaten des Jahres geboren, haben bei der Talentförderung womöglich vom "Relative Age Effect" profitiert. "Das kann kein Zufall sein", sagt Krunoslav Banovcic, Athletiktrainer der deutschen U 21-Nationalmannschaft.

Zum ersten Mal bringen der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die DFL am heutigen Montag die Athletiktrainer der Leistungszentren zusammen, um sie zu Themen wie diesem weiterzubilden. In der Sportschule Kamen-Kaiserau tauschen sich die Experten aller 54 Vereine mit Leistungszentren über ihre Arbeitsmethoden aus. Die Themen reichen von Verletzungsprävention bis hin zum Langhanteltraining.

"Mehrmals in Jahr versammeln wir die Verantwortlichen der Leistungszentren, um uns über aktuelle Themen der Talentförderung auszutauschen", sagt Markus Hirte, Sportlicher Leiter der DFB-Talentförderung. "Dabei legen wir besonders großen Wert auf den Dialog untereinander, um uns gegenseitig auf denselben Stand zu bringen und Ideen auszutauschen. Neben Sportlichen Leitern und Trainern ist dieser Austausch insbesondere für die Spezialisten auf ihren jeweiligen Gebieten sehr wertvoll, weshalb wir dieses Mal die Athletiktrainer aller 54 Leistungszentren eingeladen haben."

Was ist der "Relative Age Effect"?

Am Programm der Tagung hat Krunoslav Banovcic maßgeblich mitgewirkt. Der 38-Jährige arbeitet schon seit 2013 für den DFB, unter anderem ist er als Dozent bei der Ausbildung zum Fußball-Lehrer an der Hennes-Weisweiler-Akademie tätig. Als Athletiktrainer begleitet er die U 21-Nationalmannschaft bei Länderspielen und Turnieren.

Auf der Tagung der Athletiktrainer der Leistungszentren referiert Banovcic zum Thema "Relative Age Effect". Ein Phänomen, das vor allem Mannschaften der Altersklassen U 17 und jünger betrifft. Der relative Alterseffekt beschreibt den Vorteil der Spieler, die im Januar oder Februar geboren sind. Innerhalb ihres Jahrgangs haben sie einen Entwicklungsvorsprung gegenüber den "Spätgeborenen", werden häufiger in Auswahlmannschaften berufen und profitieren stärker von der Talentförderung der Vereine und Verbände.

"Diese Jungs haben einen körperlichen Vorteil"

Auch in der U 21, die von Banovcic fit gehalten wird, ist dieser Effekt erkennbar. 21 Spieler standen im Kader der Länderspiele gegen Aserbaidschan und Norwegen im Oktober. Zwölf davon, also mehr also die Hälfte, sind im ersten Quartal des Jahres auf die Welt gekommen, darunter Kapitän Jonathan Tah, Benjamin Henrichs (beide Bayer Leverkusen) und Felix Platte (Darmstadt 98).

"Gerade bei Sichtungen und Scouting-Turnieren haben diese Jungs einen enormen körperlichen Vorteil, der sie in das Scheinwerferlicht rücken lässt", so Banovcic. Je älter die Heranwachsenden werden, desto mehr verschwindet der Effekt wieder. Heute sind in den Leistungszentren gerade in der U 21 oder auch schon in der U 19 diese Vorteile kaum noch sichtbar. "Aber da muss man ja auch erst mal hinkommen", sagt der Fitnesstrainer. Wie das auch in den jüngeren Altersklassen gelingt, wird er gemeinsam mit dem Athletiktrainern der Leistungszentren erarbeiten.

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