Ter Stegen, Horn oder Leno: Wer steht im Tor?

Heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) startet die deutsche U 21-Nationalmannschaft gegen Serbien in die Europameisterschaft in der Tschechischen Republik. Die spannendste Personalie ist die Frage nach der Nummer eins: Wer aus dem Klassetrio Horn, Leno und ter Stegen steht im Tor?

Das Ziel haben DFB-Trainer Horst Hrubesch und seine Spieler klar formuliert: Sie wollen um den Titel bei der U 21-EURO spielen. Die Qualifikation fürs Halbfinale würde einen weiteren Traum wahrmachen: die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2016 in Rio. Dafür steht ein qualitativ starker Kader bereit mit jeder Menge Erfahrung, trotz des jungen Alters der Spieler. Viel Beachtung findet vor allem die Torhütersituation in der deutschen U 21. Mit Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona, Bernd Leno von Bayer Leverkusen und Timo Horn vom 1. FC Köln stehen drei erstklassige Torhüter im Kader von Horst Hrubesch. Logischerweise kann nur einer spielen.

Mit wem könnte man besser über die einzigartige Torhütersituation in der U 21 sprechen als mit dem Torwarttrainer, der in den letzten Wochen und Monaten mit allen drei Keepern gearbeitet hat? Im DFB.de-Interview spricht Klaus Thomforde, der als Profi beim FC St. Pauli von 1983 bis 1999 als "Tier im Tor" Kultstatus erlangte und seit Oktober 2013 im Trainerteam der deutschen U 21 arbeitet, mit Redakteur Maximilian Schwartz über die Luxussituation, die zwei Klassekeeper zwangsläufig enttäuschen wird, das Verhältnis der drei Rivalen und die Torhüterausbildung in Deutschland.

DFB.de: Herr Thomforde, heute startet die U 21-EURO. Mit Horn, Leno und ter Stegen stehen drei exzellente Torhüter im Kader, aber nur einer wird spielen. Merkt man das im Training?

Klaus Thomforde: Wir haben eine unglaubliche Qualität auf der Torhüterposition in der U 21. Weltweit einzigartig. Das weiß jeder, der sich im Fußball auskennt. Jeder der drei will natürlich das Turnier spielen. Und so soll es sein - jeder geht im Training an seine Grenzen, und der Konkurrenzkampf führt zu Höchstleistungen.

DFB.de: Und wie ist das Verhältnis der drei Keeper untereinander: Herrscht da außerhalb des Trainings Funkstille?

Thomforde: Überhaupt nicht. Ich bin sehr zufrieden mit den Jungs. Sie verhalten sich überaus professionell und gehen ganz offen miteinander um. So war es auch davor in den Qualifikationsspielen für die EM.

DFB.de: Im Trainingslager in Leogang war Marius Müller vom 1. FC Kaiserslautern anstelle von Marc-André ter Stegen dabei, der mit dem FC Barcelona das Champions-League-Finale zu gewinnen hatte. Wie war Ihr Eindruck vom Lauterer?

Thomforde: Ich war sehr zufrieden mit ihm. Marius hat sich wunderbar präsentiert und dem Team auch seine Note gegeben. Leistungsmäßig ist das einfach ganz großer Sport bei allen Torhütern, die in meiner Zeit bei der U 21 dabei waren. Auch den Mainzer Loris Karius, der verletzungsbedingt nicht mit ins Trainingslager reisen konnte, dürfen wir nicht vergessen. Die Qualität ist hier einfach immer auf einem ganz hohen Level - und das, obwohl die Jungs erst 21, 22, 23 Jahre alt sind und die beste Zeit ihrer Karriere noch vor sich haben.



Heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD) startet die deutsche U 21-Nationalmannschaft gegen Serbien in die Europameisterschaft in der Tschechischen Republik. Die spannendste Personalie ist die Frage nach der Nummer eins: Wer aus dem Klassetrio Horn, Leno und ter Stegen steht im Tor?

Das Ziel haben DFB-Trainer Horst Hrubesch und seine Spieler klar formuliert: Sie wollen um den Titel bei der U 21-EURO spielen. Die Qualifikation fürs Halbfinale würde einen weiteren Traum wahrmachen: die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2016 in Rio. Dafür steht ein qualitativ starker Kader bereit mit jeder Menge Erfahrung, trotz des jungen Alters der Spieler. Viel Beachtung findet vor allem die Torhütersituation in der deutschen U 21. Mit Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona, Bernd Leno von Bayer Leverkusen und Timo Horn vom 1. FC Köln stehen drei erstklassige Torhüter im Kader von Horst Hrubesch. Logischerweise kann nur einer spielen.

Mit wem könnte man besser über die einzigartige Torhütersituation in der U 21 sprechen als mit dem Torwarttrainer, der in den letzten Wochen und Monaten mit allen drei Keepern gearbeitet hat? Im DFB.de-Interview spricht Klaus Thomforde, der als Profi beim FC St. Pauli von 1983 bis 1999 als "Tier im Tor" Kultstatus erlangte und seit Oktober 2013 im Trainerteam der deutschen U 21 arbeitet, mit Redakteur Maximilian Schwartz über die Luxussituation, die zwei Klassekeeper zwangsläufig enttäuschen wird, das Verhältnis der drei Rivalen und die Torhüterausbildung in Deutschland.

DFB.de: Herr Thomforde, heute startet die U 21-EURO. Mit Horn, Leno und ter Stegen stehen drei exzellente Torhüter im Kader, aber nur einer wird spielen. Merkt man das im Training?

Klaus Thomforde: Wir haben eine unglaubliche Qualität auf der Torhüterposition in der U 21. Weltweit einzigartig. Das weiß jeder, der sich im Fußball auskennt. Jeder der drei will natürlich das Turnier spielen. Und so soll es sein - jeder geht im Training an seine Grenzen, und der Konkurrenzkampf führt zu Höchstleistungen.

DFB.de: Und wie ist das Verhältnis der drei Keeper untereinander: Herrscht da außerhalb des Trainings Funkstille?

Thomforde: Überhaupt nicht. Ich bin sehr zufrieden mit den Jungs. Sie verhalten sich überaus professionell und gehen ganz offen miteinander um. So war es auch davor in den Qualifikationsspielen für die EM.

DFB.de: Im Trainingslager in Leogang war Marius Müller vom 1. FC Kaiserslautern anstelle von Marc-André ter Stegen dabei, der mit dem FC Barcelona das Champions-League-Finale zu gewinnen hatte. Wie war Ihr Eindruck vom Lauterer?

Thomforde: Ich war sehr zufrieden mit ihm. Marius hat sich wunderbar präsentiert und dem Team auch seine Note gegeben. Leistungsmäßig ist das einfach ganz großer Sport bei allen Torhütern, die in meiner Zeit bei der U 21 dabei waren. Auch den Mainzer Loris Karius, der verletzungsbedingt nicht mit ins Trainingslager reisen konnte, dürfen wir nicht vergessen. Die Qualität ist hier einfach immer auf einem ganz hohen Level - und das, obwohl die Jungs erst 21, 22, 23 Jahre alt sind und die beste Zeit ihrer Karriere noch vor sich haben.

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DFB.de: Ter Stegen hat mit 23 Jahren die Champions League gewonnen - die große Karriere hat bei ihm doch schon begonnen, oder?

Thomforde: Das hat sie bei allen drei Torhütern, die wir hier bei der EURO haben. Aber es geht ja optimalerweise immer noch besser und mehr. (lacht) Marc hat mit dem Triple in Spanien natürlich eine außerordentlich erfolgreiche Saison hinter sich. Das hat er sich auch verdient, und darüber freuen wir uns sehr. Jetzt ist er hier als Teil der Mannschaft und bringt sich voll ein, genau wie vor dem Champions-League-Titel. Natürlich hat er jetzt ein großes Selbstvertrauen. Das tut der Mannschaft gut, und solche Spieler brauchen wir auch. Aber noch mal: Alle drei Torhüter - Leno, Horn und ter Stegen - haben ihren Anteil daran geleistet, dass wir hier bei der EURO sind. Alle drei hatten ihre Einsätze in den Qualifikationsspielen und haben uns immer überzeugt.

DFB.de: Können Sie erklären, warum Deutschland seit jeher als Fußballnation gilt, die großartige Torhüter hervorbringt? Woran liegt es, dass deutsche Teams auf dieser Position traditionell so stark besetzt sind?

Thomforde: Die Antwort darauf ist nicht ganz so einfach. Zu meiner Zeit war es so, dass wir noch gar keine richtigen Torwarttrainer hatten. Da haben wir uns im Prinzip selbst geschult. Und trotzdem hatten wir auch da schon international herausragende Torhüter in Deutschland am Start. Jetzt ist es so, dass wir in der Ausbildung der Torhüter in den letzten Jahren und Jahrzehnten noch zusätzliche Schritte nach vorne gemacht haben. Wir wollen das weiter ausbauen und immer auch in der Breite in Richtung Weltklasse ausbilden. Das ist unser Anspruch. Ich bin da auch immer in engem Kontakt zu Andreas Köpke (Torwarttrainer der A-Nationalmannschaft; Anm. d. Red.).

DFB.de: Sinnbildlich für diese Ausbildung steht die aktuelle Torhütersituation in der U 21.

Thomforde: Genau. Das ist einfach eine außergewöhnliche Situation Sie könnten in jeder A-Nationalmannschaft eine Rolle spielen. Ich denke, dass uns andere A-Mannschaften um unsere U 21-Keeper beneiden.

DFB.de: Wie genau sieht Ihre Arbeit mit den Torhütern aus, woran arbeiten Sie im Training mit ihnen?

Thomforde: Alle Torhüter, egal, wie gut sie schon sind, können immer besser werden. Und genau das wollen unsere Jungs. Der Fokus liegt auf dem modernen Torwartspiel, in dem wir uns in Deutschland enorm weiterentwickelt haben. Manuel Neuer verkörpert dieses Niveau. Und es ist ja nicht so, dass wir nur in den Lehrgängen bei der U 21 oder bei den anderen U-Mannschaften daran arbeiten. Wir beobachten auch die Spiele und Trainings in den Vereinen und pflegen engen Kontakt, vor allem zu den Torwarttrainern. Das führt dazu, dass man eine hervorragende Zusammenarbeit unter Torhütern und Trainern hat, die das ganze Niveau immer weiter steigert.

DFB.de: Sehen Sie Unterschiede bei den Stärken von Horn, Leno und ter Stegen?

Thomforde: Vom Grundsatz her sind alle auf Topniveau. Ein Topniveau im Sinne des angesprochenen modernen Torwartspiels. Ihr Offensivspiel ist sehr gut entwickelt, also der Spielaufbau, das schnelle Erkennen einer Situation, die schnelle Spielfortsetzung. Alles, was mit dem Fuß passiert. Dass alle drei vom klassischen Torwartspiel her Weltklasse sind, brauche ich nicht zu erzählen. Das haben sich die Jungs mit viel Fleiß erarbeitet.

DFB.de: Abschlussfrage: Horn, Leno oder ter Stegen - wer wird im ersten Gruppenspiel gegen Serbien das Tor hüten?

Thomforde: Wir sind froh, dass alle drei hier sind und wir so stark besetzt sind. Letztendlich ist aber auch klar, dass nur ein Torwart spielen kann. Diese Entscheidung mussten wir treffen und haben wir getroffen. Die Öffentlichkeit erfährt es dann früh genug.