Selke: "Der Kopf ist das Wichtigste"

Nach dem Führungstreffer gegen Dänemark konnte jeder der 9300 Zuschauer im Cracovia Stadium sehen, welche Last von U 21-Nationalspieler Davie Selke abfiel. Der 22-Jährige drehte sofort ab, lief Richtung Eckfahne und salutierte nach dem Motto "Job erledigt". Selke selbst bezeichnete sein Traumtor als "Dosenöffner" beim 3:0 gegen Dänemark, die deutsche Mannschaft hat mit zwei Siegen aus zwei Spielen und 5:0 Toren nun beste Chancen aufs Halbfinale bei der U 21-EURO. Beim 2:0 gegen Tschechien zum EM-Auftakt hatte der Zugang von Hertha BSC noch einen Elfmeter in der Schlussphase vergeben.

Im DFB.de-Interview spricht Davie Selke mit Redakteur Maximilian Schwartz über das erlösende Tor gegen Dänemark, das ihm beim Fan-Voting mit 25,2 Prozent der Stimmen vor Kapitän Maximilian Arnold (16,9) und Torhüter Julian Pollersbeck (16,7) die Auszeichnung als Spieler des Spiels einbrachte, und die entscheidende Begegnung in der EM-Gruppenphase gegen Italien am Samstag (ab 20.45 Uhr, live in der ARD).

DFB.de: Davie Selke, Hand aufs Herz, war Ihr Tor gegen Dänemark genauso geplant?

Davie Selke: (lacht) Ja, der Ball von Jerry (Jeremy Toljan; Anm. d. Red.) kam genau auf meinen rechten Fuß, und ich wollte ihn direkt ins linke obere Eck schlenzen. Dass er dann natürlich genauso gepasst hat und oben reingefallen ist, war einfach überragend.

DFB.de: Wie groß war die Last, die von Ihren Schultern gefallen ist?

Selke: Die war schon sehr groß. Ich habe kein leichtes halbes Jahr hinter mir - und dann der verschossene Elfmeter im ersten Spiel gegen Tschechien. Auch wenn ich mich natürlich über den Auftaktsieg gefreut hatte, habe ich danach nicht gut geschlafen. Solche vergebenen Dinger hängen dir nach. Umso bemerkenswerter war es, wie mich meine Teamkollegen aufgebaut und mir Mut zugesprochen haben. Genauso natürlich die Trainer und der Staff. Ich bin froh, dass ich das jetzt zurückgeben und der Mannschaft helfen konnte, auch mit meiner Vorlage zum dritten Tor.

DFB.de: Welche Faktoren haben dazu geführt, dass der berühmte Knoten bei Ihnen geplatzt ist?

Selke: Das Wichtigste ist, dass man immer weiter an sich glaubt und arbeitet. So banal es klingt. Ich bin zuerst in mich gegangen und habe gebetet, danach habe ich mich immer wieder motiviert. Mir gesagt, dass die nächste Chance sitzt. Der Kopf ist das Wichtigste. Und wie eben schon gesagt: Es tut gut, die Rückendeckung vom ganzen Team zu spüren. Ich glaube, fast jeder hat mir gesagt, dass ich gegen Dänemark mein Tor machen werde. Und so ist es gekommen.

DFB.de: Spielt es eigentlich eine Rolle, dass Ihr Trainer Stefan Kuntz früher auch Stürmer gewesen ist? Hat er einen besonderen Zugang zu Ihnen?

Selke: Sicher, das war auch vorher schon unter Horst Hrubesch so. Jeder Stürmer weiß, wie sich eine vergebene Chance oder eine Durstrecke anfühlt. Da tut es natürlich richtig gut, von einem früheren Topstürmer beraten zu werden.



Nach dem Führungstreffer gegen Dänemark konnte jeder der 9300 Zuschauer im Cracovia Stadium sehen, welche Last von U 21-Nationalspieler Davie Selke abfiel. Der 22-Jährige drehte sofort ab, lief Richtung Eckfahne und salutierte nach dem Motto "Job erledigt". Selke selbst bezeichnete sein Traumtor als "Dosenöffner" beim 3:0 gegen Dänemark, die deutsche Mannschaft hat mit zwei Siegen aus zwei Spielen und 5:0 Toren nun beste Chancen aufs Halbfinale bei der U 21-EURO. Beim 2:0 gegen Tschechien zum EM-Auftakt hatte der Zugang von Hertha BSC noch einen Elfmeter in der Schlussphase vergeben.

Im DFB.de-Interview spricht Davie Selke mit Redakteur Maximilian Schwartz über das erlösende Tor gegen Dänemark, das ihm beim Fan-Voting mit 25,2 Prozent der Stimmen vor Kapitän Maximilian Arnold (16,9) und Torhüter Julian Pollersbeck (16,7) die Auszeichnung als Spieler des Spiels einbrachte, und die entscheidende Begegnung in der EM-Gruppenphase gegen Italien am Samstag (ab 20.45 Uhr, live in der ARD).

DFB.de: Davie Selke, Hand aufs Herz, war Ihr Tor gegen Dänemark genauso geplant?

Davie Selke: (lacht) Ja, der Ball von Jerry (Jeremy Toljan; Anm. d. Red.) kam genau auf meinen rechten Fuß, und ich wollte ihn direkt ins linke obere Eck schlenzen. Dass er dann natürlich genauso gepasst hat und oben reingefallen ist, war einfach überragend.

DFB.de: Wie groß war die Last, die von Ihren Schultern gefallen ist?

Selke: Die war schon sehr groß. Ich habe kein leichtes halbes Jahr hinter mir - und dann der verschossene Elfmeter im ersten Spiel gegen Tschechien. Auch wenn ich mich natürlich über den Auftaktsieg gefreut hatte, habe ich danach nicht gut geschlafen. Solche vergebenen Dinger hängen dir nach. Umso bemerkenswerter war es, wie mich meine Teamkollegen aufgebaut und mir Mut zugesprochen haben. Genauso natürlich die Trainer und der Staff. Ich bin froh, dass ich das jetzt zurückgeben und der Mannschaft helfen konnte, auch mit meiner Vorlage zum dritten Tor.

DFB.de: Welche Faktoren haben dazu geführt, dass der berühmte Knoten bei Ihnen geplatzt ist?

Selke: Das Wichtigste ist, dass man immer weiter an sich glaubt und arbeitet. So banal es klingt. Ich bin zuerst in mich gegangen und habe gebetet, danach habe ich mich immer wieder motiviert. Mir gesagt, dass die nächste Chance sitzt. Der Kopf ist das Wichtigste. Und wie eben schon gesagt: Es tut gut, die Rückendeckung vom ganzen Team zu spüren. Ich glaube, fast jeder hat mir gesagt, dass ich gegen Dänemark mein Tor machen werde. Und so ist es gekommen.

DFB.de: Spielt es eigentlich eine Rolle, dass Ihr Trainer Stefan Kuntz früher auch Stürmer gewesen ist? Hat er einen besonderen Zugang zu Ihnen?

Selke: Sicher, das war auch vorher schon unter Horst Hrubesch so. Jeder Stürmer weiß, wie sich eine vergebene Chance oder eine Durstrecke anfühlt. Da tut es natürlich richtig gut, von einem früheren Topstürmer beraten zu werden.

###more###

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie mit der Mannschaftsleistung gegen Dänemark?

Selke: Wir können hochzufrieden sein. Das Spiel war nicht einfach, die Dänen sind ein unangenehmer und kompakt stehender Gegner. Das hat man vor allem in der ersten Halbzeit gesehen. Dennoch hätten wir auch da in Führung gehen können - zwei, drei gute Gelegenheiten dazu hatten wir. In der zweiten Hälfte ist nach dem 1:0 dann der Knoten bei allen geplatzt. Wenn wir uns auf so ein Level spielen, wird es für jeden Gegner schwer, uns aufzuhalten. Auch die Spieler, die von der Bank kommen, können noch mal richtig Dampf machen.

DFB.de: Italien hat überraschend mit 1:3 gegen Tschechien verloren und steht vor dem letzten Gruppenspiel gegen Deutschland gehörig unter Druck - nur ein Sieg hilft dem Team

Selke: Natürlich hätte keiner gedacht, dass Italien Federn lässt. Ich glaube, jeder hat erwartet, dass Deutschland und Italien am letzten Spieltag beide mit sechs Punkten im großen Spitzenspiel aufeinander treffen. Jetzt ist es anders, die bessere Ausgangslage haben wir. Aber: Auch wir können uns noch gar nicht sicher sein, obwohl wir zwei Siege in zwei Spielen eingefahren haben. Der Modus bei dieser EM ist tückisch.

DFB.de: Ein Unentschieden würde sicher zu Platz eins in Gruppe C und zum Einzug ins Halbfinale reichen.

Selke: Auf Unentschieden zu spielen, hat im Fußball noch nie geklappt. Wir wollen auch das letzte Gruppenspiel gegen die Italiener gewinnen. Dass das eine sehr schwierige Aufgabe wird, ist uns bewusst.

DFB.de: Wie erwarten Sie das italienische Team am Samstag?

Selke: Die Italiener sind auch in der U 21 für ihre unglaublich clevere und effiziente Spielweise bekannt. Viele Chancen braucht diese Mannschaft vorne nicht, wir müssen in der Defensive höllisch aufpassen. Aber bisher haben wir das ja auch gut gemacht und in den ersten beiden Spielen noch kein Gegentor bekommen. Außerdem sind die Italiener traditionell immer sehr zweikampfstark, wir müssen jedes Duell annehmen. Nicht nur beim Eins-gegen-Eins, wir müssen uns auch gegenseitig helfen und gut gegen den Ball arbeiten.

DFB.de: Wird sich durch die Niederlage gegen Tschechien etwas an der italienischen Spielweise ändern?

Selke: Sicherlich sind sie mit drei Punkten etwas mehr unter Druck als wir, aber das wird nichts an ihrer Spielweise ändern. Auch wenn beide Teams mit zwei Siegen in dieses Duell gehen würden, würde die Italiener genauso gerne gewinnen wollen. Wir müssen einfach alles geben und von Anfang an wach sein. Das wird ein enger Fight gegen die Italiener, so wie eigentlich in jedem Duell - ob bei U-Nationalmannschaften oder in der A-Mannschaft.

###more###