Leipzigs Klostermann: "Wir können gegen Bayern gewinnen"

Es ist das Topspiel der zweiten Runde im DFB-Pokal: Heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) trifft Vizemeister RB Leipzig auf Rekordpokalsieger FC Bayern München. Für Lukas Klostermann wird es das erste Duell mit dem Rekordmeister sein - in der vergangenen Saison war er aufgrund eines Kreuzbandrisses weittgehend zum Zuschauen verdammt. Mittlerweile aber ist der schnelle Rechtsverteidiger aus dem System von RB Leipzig nicht mehr wegzudenken. Im DFB.de-Interview spricht der 21-Jährige mit Mitarbeiter Oliver Jensen über den Pokalhit, seine Aussichten in der die U 21-Nationalmannschaft und sein Studium neben dem Fußball.

DFB.de: Herr Klostermann, wie war Ihre erste Reaktion, als Ihre Mannschaft das Los FC Bayern gezogen hat?

Lukas Klostermann: Dass wir bereits in der zweiten Pokalrunde auf die beste Mannschaft Deutschlands treffen, ist natürlich ein Knaller. Aber wir freuen uns auf das Spiel. Wir haben den Bayern bereits in der vergangenen Saison das Leben schwer gemacht. Wir wissen, dass wir das Spiel gewinnen können, wenn bei uns alles zusammenpasst und wir es schaffen, an unser absolutes Leistungslimit zu kommen.

DFB.de: Das letzte Duell gegen die Bayern hätte spektakulärer kaum sein können. Obwohl RB bis zur 84. Minute mit 4:2 führte, ging die Partie mit 4:5 verloren. Auch wenn Sie verletzungsbedingt noch nicht mitmischen konnten: Was kann Ihre Mannschaft aus der Partie lernen?

Klostermann: Wir haben aus diesem Spiel gelernt, dass wir mit so einer Topmannschaft mithalten können, aber auch bis zur allerletzten Minute voll da sein müssen. Wenn man nur ein paar Prozentpunkte nachlässt, wird das bitterböse bestraft.

DFB.de: Was verbinden Sie persönlich mit dem FC Bayern München?

Klostermann: Ich war als Kind und Jugendlicher eher Sympathisant von Borussia Dortmund. Von daher verbinde ich ganz persönlich mit den Bayern nicht allzu viel, außer dass sie natürlich seit vielen Jahren ein Topklub sind.

DFB.de: Nun treffen Sie im Pokal und in der Liga gleich zweimal innerhalb von 70 Stunden auf die Bayern. Welches Duell ist wichtiger?

Klostermann: Der Unterschied ist eben, dass wir im DFB-Pokal rausfliegen würden, während das Ligaspiel "nur" eines von 34 Spielen ist. Auch wenn es eine sehr schwere und ambitionierte Aufgabe ist: Wir wollen beide Spiele gewinnen. Daher macht es keinen Sinn, die Spiele unterschiedlich zu bewerten.

DFB.de: Einverstanden. Anders gefragt: Wo ist die Titelchance größer - im DFB-Pokal oder in der Meisterschaft?

Klostermann: Mit der Frage habe ich mich noch nicht beschäftigt. Wir sind in unserem zweiten Bundesligajahr, und die Saison ist noch sehr jung - es wäre vermessen, sich über Titel Gedanken zu machen.

DFB.de: Vereinschef Oliver Mintzlaff hat im Interview mit dem kicker gesagt, dass auch ein zehnter Tabellenplatz in der Bundesliga in Ordnung wäre. Das sehen Sie als Spieler vermutlich anders, oder?

Klostermann: Als Spieler denke ich immer nur an das jeweils nächste Spiel. Was am Ende der Saison dabei herauskommt, werden wir dann sehen.

DFB.de: Das klingt sehr vorsichtig. Bayern München steckt in einem Umbruch und hat einige Punkte liegen gelassen. Müsste das Motto in der Meisterschaft nicht lauten: Wenn nicht jetzt, wann dann?

Klostermann: Nein. Wie schon erwähnt: Wir befinden uns erst im zweiten Jahr in der Bundesliga und haben, auch wenn das häufig vielleicht vergessen wird, eine sehr junge Mannschaft. Natürlich haben wir viel Potenzial, aber wir befinden uns noch immer in der Entwicklungsphase.



Es ist das Topspiel der zweiten Runde im DFB-Pokal: Heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) trifft Vizemeister RB Leipzig auf Rekordpokalsieger FC Bayern München. Für Lukas Klostermann wird es das erste Duell mit dem Rekordmeister sein - in der vergangenen Saison war er aufgrund eines Kreuzbandrisses weittgehend zum Zuschauen verdammt. Mittlerweile aber ist der schnelle Rechtsverteidiger aus dem System von RB Leipzig nicht mehr wegzudenken. Im DFB.de-Interview spricht der 21-Jährige mit Mitarbeiter Oliver Jensen über den Pokalhit, seine Aussichten in der die U 21-Nationalmannschaft und sein Studium neben dem Fußball.

DFB.de: Herr Klostermann, wie war Ihre erste Reaktion, als Ihre Mannschaft das Los FC Bayern gezogen hat?

Lukas Klostermann: Dass wir bereits in der zweiten Pokalrunde auf die beste Mannschaft Deutschlands treffen, ist natürlich ein Knaller. Aber wir freuen uns auf das Spiel. Wir haben den Bayern bereits in der vergangenen Saison das Leben schwer gemacht. Wir wissen, dass wir das Spiel gewinnen können, wenn bei uns alles zusammenpasst und wir es schaffen, an unser absolutes Leistungslimit zu kommen.

DFB.de: Das letzte Duell gegen die Bayern hätte spektakulärer kaum sein können. Obwohl RB bis zur 84. Minute mit 4:2 führte, ging die Partie mit 4:5 verloren. Auch wenn Sie verletzungsbedingt noch nicht mitmischen konnten: Was kann Ihre Mannschaft aus der Partie lernen?

Klostermann: Wir haben aus diesem Spiel gelernt, dass wir mit so einer Topmannschaft mithalten können, aber auch bis zur allerletzten Minute voll da sein müssen. Wenn man nur ein paar Prozentpunkte nachlässt, wird das bitterböse bestraft.

DFB.de: Was verbinden Sie persönlich mit dem FC Bayern München?

Klostermann: Ich war als Kind und Jugendlicher eher Sympathisant von Borussia Dortmund. Von daher verbinde ich ganz persönlich mit den Bayern nicht allzu viel, außer dass sie natürlich seit vielen Jahren ein Topklub sind.

DFB.de: Nun treffen Sie im Pokal und in der Liga gleich zweimal innerhalb von 70 Stunden auf die Bayern. Welches Duell ist wichtiger?

Klostermann: Der Unterschied ist eben, dass wir im DFB-Pokal rausfliegen würden, während das Ligaspiel "nur" eines von 34 Spielen ist. Auch wenn es eine sehr schwere und ambitionierte Aufgabe ist: Wir wollen beide Spiele gewinnen. Daher macht es keinen Sinn, die Spiele unterschiedlich zu bewerten.

DFB.de: Einverstanden. Anders gefragt: Wo ist die Titelchance größer - im DFB-Pokal oder in der Meisterschaft?

Klostermann: Mit der Frage habe ich mich noch nicht beschäftigt. Wir sind in unserem zweiten Bundesligajahr, und die Saison ist noch sehr jung - es wäre vermessen, sich über Titel Gedanken zu machen.

DFB.de: Vereinschef Oliver Mintzlaff hat im Interview mit dem kicker gesagt, dass auch ein zehnter Tabellenplatz in der Bundesliga in Ordnung wäre. Das sehen Sie als Spieler vermutlich anders, oder?

Klostermann: Als Spieler denke ich immer nur an das jeweils nächste Spiel. Was am Ende der Saison dabei herauskommt, werden wir dann sehen.

DFB.de: Das klingt sehr vorsichtig. Bayern München steckt in einem Umbruch und hat einige Punkte liegen gelassen. Müsste das Motto in der Meisterschaft nicht lauten: Wenn nicht jetzt, wann dann?

Klostermann: Nein. Wie schon erwähnt: Wir befinden uns erst im zweiten Jahr in der Bundesliga und haben, auch wenn das häufig vielleicht vergessen wird, eine sehr junge Mannschaft. Natürlich haben wir viel Potenzial, aber wir befinden uns noch immer in der Entwicklungsphase.

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DFB.de: Eine aktuelle Umfrage besagt, dass RB Leipzig nach Bayern München, Borussia Dortmund und dem 1. FC Köln die viertbeliebteste Mannschaft der Bundesliga ist. Hätten Sie das vor einem oder zwei Jahren, als der Verein in vielen Stadien Anfeindungen erlebte, für möglich gehalten?

Klostermann: Ich glaube schon, dass wir mit unserer Art und Weise, wie wir Fußball spielen, und auch durch unser Auftreten neben dem Platz die Menschen begeistern können. Die Resonanz ist sehr positiv, vor allem hier in der Stadt und Region.

DFB.de: Sie hatten erst neun Zweitligaeinsätze für den VfL Bochum zu Buche stehen, als Sie zu RB Leipzig wechselten. Was war damals der Grund?

Klostermann: Ich hatte einige persönliche Gespräche mit Ralf Rangnick, der mir die Philosophie und Ziele des Vereins aufgezeigt hat. Auch die Planung des neuen Trainingszentrums hat mich überzeugt. Das ist nun gut drei Jahre her, und ich kann rückblickend sagen, dass ich mich hier ideal weiterentwickeln konnte. Der Schritt zu RB Leipzig war der beste, den ich machen konnte.

DFB.de: Sie zählen zu den schnellsten Spielern der Bundesliga. 30 Meter laufen Sie in 3,72 Sekunden - sogar ein schnellerer Antritt als Sprintweltrekordler Usain Bolt. Wie sind Sie so schnell geworden?

Klostermann: Mir wurden offenbar gute Gene in die Wiege gelegt. Meine Eltern haben früher Leichtathletik betrieben. Ich auch auch neben dem Fußball, und ich war immer ein guter Sprinter.

DFB.de: Mit Ihren 21 Jahren denken Sie bereits an die Zeit nach Ihrer Karriere und haben ein Fernstudium im Bereich Wirtschaftswissenschaften begonnen. Was war die Motivation dafür?

Klostermann: Wenn meine Fußballkarriere sich irgendwann dem Ende zuneigt, möchte ich möglichst sofort mit meiner zweiten Laufbahn beginnen. Dafür möchte ich die Voraussetzungen schaffen. Ich habe jedenfalls nicht vor, mit 35 Jahren den ganzen Tag zu Hause zu sitzen. Für mich war früh klar, dass ich ein Studium beginnen möchte. Und ich finde Wirtschaftswissenschaften einfach sehr interessant, weil es sehr allgemein beginnt und man sich später auf bestimmte Themen spezialisieren kann.

DFB.de: Nutzen Sie die Auswärtsfahrten dann zum Lernen?

Klostermann: Nein, ich versuche das zu trennen. Wenn ich mit der Mannschaft unterwegs bin, zählt für mich nur der Sport. Ich lerne lieber, wenn wir zum Beispiel einen trainingsfreien Tag haben. Das hilft auch, um ab und zu mal vom Fußball abzuschalten.

DFB.de: Sie mussten nach Ihrer langen Verletzungspause bei der U 21-Europameisterschaft zuschauen, die Deutschland gewann. Nun sind Sie wieder im Kreise der U 21 zurück. Wie stark ist die aktuelle Mannschaft, mit der im November zwei EM-Qualifikationsspiele gegen Aserbaidschan und Israel zu bestreiten sind?

Klostermann: Wir hatten nach der Europameisterschaft natürlich einen Umbruch, weil einige Spieler altersbedingt weggefallen sind. Dafür haben wir viele junge Leute hinzubekommen. Ich denke, dass wir weiterhin eine gute Gruppe haben und die Qualifikation schaffen werden.

DFB.de: Vor Ihrer Verletzungspause war Horst Hrubesch der U 21-Trainer, nun ist es Stefan Kuntz. Was hat sich verändert?

Klostermann: Eigentlich nicht viel. Beide hatten und haben einen guten Draht zur Mannschaft. Taktisch gibt es ebenfalls Parallelen, weil wir in der Qualifikation zumeist der Favorit sind und dementsprechend viel Ballbesitz haben. Wir treffen also auf Gegner, die sehr tief stehen. Beide Trainer haben einen klaren Plan davon, wie man Räume öffnen und nutzen kann.

DFB.de: In den Medien werden Sie als Außenverteidiger gelegentlich als möglicher Kandidat für die Weltmeisterschaft 2018 genannt. Wie präsent ist das Thema bei Ihnen?

Klostermann: Natürlich wäre es ein Traum, irgendwann bei der A-Nationalmannschaft dabei zu sein. Aber ich mache mir keinen Druck, wann genau es dazu kommen könnte. Wichtig ist, dass ich meine Leistung bringe. Nur dann werde ich für die U 21- und vielleicht auch irgendwann für die A-Nationalmannschaft nominiert.

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