Kuntz: "Sind noch in einem Lernprozess"

Sechs Punkte hatte Stefan Kuntz vor der Länderspiel-Maßnahme im März als Ziel ausgegeben. Nach dem 3:0 gegen Israel letzten Donnerstag und dem 0:0 im Kosovo am Dienstagabend ist die Rechnung nicht ganz aufgegangen. Deutschland führt zwar mit 16 Punkten nach sieben Spielen immer noch die EM-Qualifikationsgruppe 5 an. Doch Irland konnte durch einen Last-Minute-Sieg gegen Aserbaidschan (1:0) bis auf drei Punkte an die DFB-Elf heranrücken (sechs Spiele). Damit steht der U 21-Nationalmannschaft ein spannender Herbst bevor, wenn man im September und Oktober zweimal auf den ärgsten Verfolger Irland und einmal auf Norwegen trifft.

Im Interview auf DFB.de mit Redakteur Peter Scheffler spricht U 21-Coach Stefan Kuntz über die Lehren aus den letzten beiden Spielen und positive Erfahrungen trotz des Unentschiedens im Kosovo. Außerdem erzählt der 55-Jährige, wie er die "spielfreie Zeit" seiner U 21-Nationalmannschaft überbrückt.

DFB.de: Herr Kuntz, vier Punkte aus zwei Spielen gegen Israel und im Kosovo. Wie zufrieden sind Sie mit der abgelaufenen Länderspielphase?

Kuntz: Aus defensiver Sicht bin ich zufrieden. Wir haben in beiden Spielen sehr gut gestanden und über 180 Minuten kein Gegentor kassiert. Offensiv haben wir noch Steigerungspotenzial. Das hat vor allem das Spiel am Dienstagabend im Kosovo gezeigt. Uns haben im letzten Drittel die Präzision und die absolute Konzentration gefehlt, um das kosovarische Bollwerk zu knacken, ob beim Erstkontakt, Torschuss oder dem finalen Pass.

DFB.de: Woran liegt das?

Kuntz: Mechanismen in der Offensive einzuüben, dauert am längsten. Man darf nicht vergessen: Die Jungs sind immer noch in einem Lernprozess. Wir haben uns seit November nicht gesehen und hatten noch nicht genug Zeit, um die offensiven Abläufe zu perfektionieren.

DFB.de: Dazu kam ein Gegner, der alles in die Waagschale geworfen hat bei seinem ersten Heimländerspiel gegen eine deutsche Nationalmannschaft.

Kuntz: Definitiv. Wir wussten schon aus dem Hinspiel, was uns erwartet. Dazu haben die 7500 Fans ihre Mannschaft ständig nach vorne gepeitscht. Die Kosovaren haben das für ihre Verhältnisse gut gemacht, abwechselnd mit fünf oder sechs Mann in der Abwehr leidenschaftlich verteidigt und uns so keinen Raum zur Entfaltung gelassen. Insofern müssen wir uns mit dem Unentschieden zufrieden geben. Man merkt den Menschen hier an, dass sie Stück für Stück etwas im Fußball aufbauen wollen. Da kann ein Unentschieden gegen Deutschland einen "Push" geben. Das hat man am Jubel nach dem Abpfiff gemerkt.

DFB.de: Was kann man neben dem einen Punkt noch aus dem Spiel mitnehmen?

Kuntz: Da wir uns noch in der Entwicklung befinden, ist auch dieses Spiel eine gute Erfahrung für die Mannschaft. Uns hat neben Thilo Kehrer und Timo Baumgartl gestern im Defensivverbund noch Jonathan Tah gefehlt. Deshalb sind Spieler mit weniger Erfahrung, wie zum Beispiel Jordan Torunarigha, zum Einsatz gekommen. Für alle Jungs ist solch ein Spiel im Kosovo, wo man nicht alle Tage hinkommt, mit dieser speziellen Atmosphäre und so einem defensiven, kampfstarken Gegner eine weitere gute Erfahrung für ihre Entwicklung.

DFB.de: Die nächsten Spiele stehen für die U 21 erst im September und Oktober auf dem Programm, wenn man auf die ärgsten Verfolger Norwegen (einmal) und Irland (zweimal) trifft. Wie überbrücken Sie diese Zeit ohne Länderspiele?

Kuntz: Ich werde weiterhin zwei bis drei Spiele am Wochenende besuchen, um mir ein Bild von den U 21-Kandidaten zu machen. Den ein oder anderen werde ich sicher auch mal vor Ort besuchen, vor allem, wenn es nicht so gut läuft. Dazu haben wir mit jedem Spieler ausführliche Einzelgespräche geführt und Ziele festgelegt, über die wir auch die Vereinstrainer unterrichten, mit denen ich ohnehin kontinuierlich in Kontakt bin, so dass wir über die einzelnen Entwicklungen stets im Bilde sind. Unser Ziel ist es, im Herbst, wenn die Spitzenspiele anstehen, top vorbereitet zu sein, um die EM-Qualifikation dann klar zu machen.

[ps]

Sechs Punkte hatte Stefan Kuntz vor der Länderspiel-Maßnahme im März als Ziel ausgegeben. Nach dem 3:0 gegen Israel letzten Donnerstag und dem 0:0 im Kosovo am Dienstagabend ist die Rechnung nicht ganz aufgegangen. Deutschland führt zwar mit 16 Punkten nach sieben Spielen immer noch die EM-Qualifikationsgruppe 5 an. Doch Irland konnte durch einen Last-Minute-Sieg gegen Aserbaidschan (1:0) bis auf drei Punkte an die DFB-Elf heranrücken (sechs Spiele). Damit steht der U 21-Nationalmannschaft ein spannender Herbst bevor, wenn man im September und Oktober zweimal auf den ärgsten Verfolger Irland und einmal auf Norwegen trifft.

Im Interview auf DFB.de mit Redakteur Peter Scheffler spricht U 21-Coach Stefan Kuntz über die Lehren aus den letzten beiden Spielen und positive Erfahrungen trotz des Unentschiedens im Kosovo. Außerdem erzählt der 55-Jährige, wie er die "spielfreie Zeit" seiner U 21-Nationalmannschaft überbrückt.

DFB.de: Herr Kuntz, vier Punkte aus zwei Spielen gegen Israel und im Kosovo. Wie zufrieden sind Sie mit der abgelaufenen Länderspielphase?

Kuntz: Aus defensiver Sicht bin ich zufrieden. Wir haben in beiden Spielen sehr gut gestanden und über 180 Minuten kein Gegentor kassiert. Offensiv haben wir noch Steigerungspotenzial. Das hat vor allem das Spiel am Dienstagabend im Kosovo gezeigt. Uns haben im letzten Drittel die Präzision und die absolute Konzentration gefehlt, um das kosovarische Bollwerk zu knacken, ob beim Erstkontakt, Torschuss oder dem finalen Pass.

DFB.de: Woran liegt das?

Kuntz: Mechanismen in der Offensive einzuüben, dauert am längsten. Man darf nicht vergessen: Die Jungs sind immer noch in einem Lernprozess. Wir haben uns seit November nicht gesehen und hatten noch nicht genug Zeit, um die offensiven Abläufe zu perfektionieren.

DFB.de: Dazu kam ein Gegner, der alles in die Waagschale geworfen hat bei seinem ersten Heimländerspiel gegen eine deutsche Nationalmannschaft.

Kuntz: Definitiv. Wir wussten schon aus dem Hinspiel, was uns erwartet. Dazu haben die 7500 Fans ihre Mannschaft ständig nach vorne gepeitscht. Die Kosovaren haben das für ihre Verhältnisse gut gemacht, abwechselnd mit fünf oder sechs Mann in der Abwehr leidenschaftlich verteidigt und uns so keinen Raum zur Entfaltung gelassen. Insofern müssen wir uns mit dem Unentschieden zufrieden geben. Man merkt den Menschen hier an, dass sie Stück für Stück etwas im Fußball aufbauen wollen. Da kann ein Unentschieden gegen Deutschland einen "Push" geben. Das hat man am Jubel nach dem Abpfiff gemerkt.

DFB.de: Was kann man neben dem einen Punkt noch aus dem Spiel mitnehmen?

Kuntz: Da wir uns noch in der Entwicklung befinden, ist auch dieses Spiel eine gute Erfahrung für die Mannschaft. Uns hat neben Thilo Kehrer und Timo Baumgartl gestern im Defensivverbund noch Jonathan Tah gefehlt. Deshalb sind Spieler mit weniger Erfahrung, wie zum Beispiel Jordan Torunarigha, zum Einsatz gekommen. Für alle Jungs ist solch ein Spiel im Kosovo, wo man nicht alle Tage hinkommt, mit dieser speziellen Atmosphäre und so einem defensiven, kampfstarken Gegner eine weitere gute Erfahrung für ihre Entwicklung.

DFB.de: Die nächsten Spiele stehen für die U 21 erst im September und Oktober auf dem Programm, wenn man auf die ärgsten Verfolger Norwegen (einmal) und Irland (zweimal) trifft. Wie überbrücken Sie diese Zeit ohne Länderspiele?

Kuntz: Ich werde weiterhin zwei bis drei Spiele am Wochenende besuchen, um mir ein Bild von den U 21-Kandidaten zu machen. Den ein oder anderen werde ich sicher auch mal vor Ort besuchen, vor allem, wenn es nicht so gut läuft. Dazu haben wir mit jedem Spieler ausführliche Einzelgespräche geführt und Ziele festgelegt, über die wir auch die Vereinstrainer unterrichten, mit denen ich ohnehin kontinuierlich in Kontakt bin, so dass wir über die einzelnen Entwicklungen stets im Bilde sind. Unser Ziel ist es, im Herbst, wenn die Spitzenspiele anstehen, top vorbereitet zu sein, um die EM-Qualifikation dann klar zu machen.