Jonathan Burkardt: "Ich möchte eine Führungsrolle übernehmen"

Die U 21-Nationalmannschaft geht mit einem runderneuerten Kader in die EM-Qualifikationsspiele in San Marino (Donnerstag, ab 19 Uhr, live bei ProSieben MAXX) und Lettland (Dienstag, 7. September, ab 18.15 Uhr, live bei ProSieben MAXX). Mit dabei ist aber auch ein "alter Hase": Jonathan Burkardt spielte bereits elfmal für die U 21-Nationalmannschaft, öfter als jeder andere Nominierte. Im DFB.de-Interview spricht er über den Saisonstart mit dem 1. FSV Mainz 05 und seine Erwartungen für die Auftaktspiele der Qualifikation.

DFB.de: Herr Burkardt, vor rund einem Jahr feierten Sie ihr Debüt in der U 21-Nationalmannschaft. Seitdem ist einiges passiert. Wie blicken Sie auf die vergangenen zwölf Monate zurück?

Jonathan Burkardt: Sehr positiv. Ich bin mitten in der EM-Qualifikation dazugestoßen und war sehr glücklich darüber, dass ich in der Gruppe bleiben und die EM mitspielen konnte. Durch den EM-Titel hätte der Abschluss dieses Jahres nicht schöner und erfolgreicher sein können.

DFB.de: Wie haben Sie sich persönlich in dieser Zeit entwickelt?

Burkardt: Ich konnte mich in der U 21 festspielen und bin Teil der Mannschaft geworden. Für mich ist es also sehr gut gelaufen.

DFB.de: Beim 1. FSV Mainz 05 sind Sie nun einen ähnlichen Schritt gegangen. In der neuen Saison scheinen Sie sich nun endgültig als Stammspieler etabliert zu haben. Zudem sind Sie als Gesicht des Vereins immer präsenter, beispielsweise auf Plakaten in der Stadt. Wie gehen Sie damit um?

Burkardt: Ich habe in dieser Saison bisher alle Spiele von Anfang an gespielt. Das ist genau der nächste Schritt, den ich gehen wollte und der bis jetzt gut funktioniert hat. Dass mit mehr Spielzeit auch mehr Aufmerksamkeit auf mich gerichtet wird, ist total normal. Trotzdem ist es für mich natürlich etwas Besonderes, weil ich aus der Mainzer Jugend komme und schon lange hier spiele. Da ist es umso schöner zu sehen, dass Fans sich mit mir und dem Klub identifizieren können. Auch im Alltag merke ich, dass das, was wir momentan leisten, den Fans zu gefallen scheint. Das ist einfach ein gutes Gefühl.

DFB.de: Ihr Team hat einen guten Start hingelegt, vor allem das 1:0 gegen Leipzig hat beeindruckt, als Sie in einer angespannten Personalsituation durch Geschlossenheit zum Sieg kamen. Ist diese Trotzreaktion in Notsituationen auch ein Vorbild für die U 21-Nationalmannschaft?

Burkardt: Aufgrund der Corona-Problematik waren vorher sehr viele Spieler ausgefallen. Deshalb war es besonders wichtig, dass eine Einheit auf dem Platz steht - und das war der Fall. Es hat wieder einmal gezeigt, wieviel man rausholen kann, wenn man als Team zusammenarbeitet. Dieser Zusammenhalt ist enorm, weil im Laufe einer Saison jedes Teammitglied gefragt sein wird. Auch hier bei der U 21: Die EM-Qualifikation geht über zwei Jahre, in denen es sicher auch immer mal Wechsel im Kader geben wird. Deshalb geht es darum, neue Mitspieler schnell zu integrieren und immer nach dem Teamgedanken zu handeln.

DFB.de: Im Spiel gegen Leipzig kamen viele Spieler aus dem Mainzer Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) zum Einsatz. Was zeichnet die Jugendförderung in ihrem Klub aus?

Burkardt: Die Nachwuchsarbeit in Mainz ist etwas Besonderes, das hat man mittlerweile auch anerkannt im deutschen Fußball. In Mainz wird man in einem ruhigen familiären Umfeld ausgebildet und langsam an die erste Mannschaft herangeführt. Der Schritt vom Nachwuchs- in den Profibereich ist ein sehr schwieriger - wahrscheinlich der größte, den man in seiner Karriere macht. Dafür wird den jungen Spielern in Mainz genug Zeit gegeben. Diese Entwicklungszeit ist für junge Fußballer extrem wichtig. Zudem herrscht gute Kommunikation zwischen Nachwuchs- und Profitrainern.

DFB.de: Zurück zur U 21: Sie gehen jetzt als Titelverteidiger in die EM-Qualifikation. Ein besonderes Gefühl? Oder sogar Druck?

Burkardt: Nein. Jetzt fängt ein ganz neuer Abschnitt an mit vielen neuen Spielern, da spielt der EM-Titel erst einmal keine Rolle. Deshalb verspüre ich absolut keinen Druck oder eine Last. Wir freuen uns jetzt auf die neue Saison und wollen die EM-Qualifikation möglichst gut bestreiten.

DFB.de: Im neuen Jahrgang sind Sie der Spieler mit den meisten U 21-Einsätzen. Welche Rolle werden Sie nun einnehmen?

Burkardt: Dadurch, dass ich schon länger Teil der U 21 bin, ist es ganz klar, dass ich jetzt in eine andere Position rücke. Ich erkläre den Jungs, die neu dabei sind, wie es hier abläuft und will ihnen zeigen, was die U 21 ausmacht. Ich möchte eine Führungsrolle übernehmen.

DFB.de: Es bleibt wenig Zeit bis zum ersten Spiel gegen San Marino. Was wird besonders wichtig sein, damit die Mannschaft sich in den ersten Tagen schnell findet?

Burkardt: Wir kennen uns natürlich noch nicht so gut. Deswegen müssen wir die Tage jetzt umso besser nutzen, um aufeinander zuzugehen und Abläufe reinzubekommen, damit wir am Donnerstag auf dem Platz ein gutes gemeinsames Bild abgeben. Auch wenn die Zeit kurz ist, bin ich zuversichtlich, dass wir das hinbekommen.

DFB.de: Wie lautet die Zielsetzung für die ersten beiden Spielen gegen San Marino und Lettland?

Burkardt: Es ist ganz klar, dass wir beide Spiele gewinnen wollen, um gut in die EM-Quali zu starten. Darüber hinaus wollen wir dieses spezielle Bild der U 21 weiter nach außen tragen. Herz zeigen und engagiert spielen, um den Leuten, die sich unsere Spiele anschauen, zu vermitteln: Der nächste Jahrgang der U 21 ist wieder etwas Besonderes.

[ke]

Die U 21-Nationalmannschaft geht mit einem runderneuerten Kader in die EM-Qualifikationsspiele in San Marino (Donnerstag, ab 19 Uhr, live bei ProSieben MAXX) und Lettland (Dienstag, 7. September, ab 18.15 Uhr, live bei ProSieben MAXX). Mit dabei ist aber auch ein "alter Hase": Jonathan Burkardt spielte bereits elfmal für die U 21-Nationalmannschaft, öfter als jeder andere Nominierte. Im DFB.de-Interview spricht er über den Saisonstart mit dem 1. FSV Mainz 05 und seine Erwartungen für die Auftaktspiele der Qualifikation.

DFB.de: Herr Burkardt, vor rund einem Jahr feierten Sie ihr Debüt in der U 21-Nationalmannschaft. Seitdem ist einiges passiert. Wie blicken Sie auf die vergangenen zwölf Monate zurück?

Jonathan Burkardt: Sehr positiv. Ich bin mitten in der EM-Qualifikation dazugestoßen und war sehr glücklich darüber, dass ich in der Gruppe bleiben und die EM mitspielen konnte. Durch den EM-Titel hätte der Abschluss dieses Jahres nicht schöner und erfolgreicher sein können.

DFB.de: Wie haben Sie sich persönlich in dieser Zeit entwickelt?

Burkardt: Ich konnte mich in der U 21 festspielen und bin Teil der Mannschaft geworden. Für mich ist es also sehr gut gelaufen.

DFB.de: Beim 1. FSV Mainz 05 sind Sie nun einen ähnlichen Schritt gegangen. In der neuen Saison scheinen Sie sich nun endgültig als Stammspieler etabliert zu haben. Zudem sind Sie als Gesicht des Vereins immer präsenter, beispielsweise auf Plakaten in der Stadt. Wie gehen Sie damit um?

Burkardt: Ich habe in dieser Saison bisher alle Spiele von Anfang an gespielt. Das ist genau der nächste Schritt, den ich gehen wollte und der bis jetzt gut funktioniert hat. Dass mit mehr Spielzeit auch mehr Aufmerksamkeit auf mich gerichtet wird, ist total normal. Trotzdem ist es für mich natürlich etwas Besonderes, weil ich aus der Mainzer Jugend komme und schon lange hier spiele. Da ist es umso schöner zu sehen, dass Fans sich mit mir und dem Klub identifizieren können. Auch im Alltag merke ich, dass das, was wir momentan leisten, den Fans zu gefallen scheint. Das ist einfach ein gutes Gefühl.

DFB.de: Ihr Team hat einen guten Start hingelegt, vor allem das 1:0 gegen Leipzig hat beeindruckt, als Sie in einer angespannten Personalsituation durch Geschlossenheit zum Sieg kamen. Ist diese Trotzreaktion in Notsituationen auch ein Vorbild für die U 21-Nationalmannschaft?

Burkardt: Aufgrund der Corona-Problematik waren vorher sehr viele Spieler ausgefallen. Deshalb war es besonders wichtig, dass eine Einheit auf dem Platz steht - und das war der Fall. Es hat wieder einmal gezeigt, wieviel man rausholen kann, wenn man als Team zusammenarbeitet. Dieser Zusammenhalt ist enorm, weil im Laufe einer Saison jedes Teammitglied gefragt sein wird. Auch hier bei der U 21: Die EM-Qualifikation geht über zwei Jahre, in denen es sicher auch immer mal Wechsel im Kader geben wird. Deshalb geht es darum, neue Mitspieler schnell zu integrieren und immer nach dem Teamgedanken zu handeln.

DFB.de: Im Spiel gegen Leipzig kamen viele Spieler aus dem Mainzer Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) zum Einsatz. Was zeichnet die Jugendförderung in ihrem Klub aus?

Burkardt: Die Nachwuchsarbeit in Mainz ist etwas Besonderes, das hat man mittlerweile auch anerkannt im deutschen Fußball. In Mainz wird man in einem ruhigen familiären Umfeld ausgebildet und langsam an die erste Mannschaft herangeführt. Der Schritt vom Nachwuchs- in den Profibereich ist ein sehr schwieriger - wahrscheinlich der größte, den man in seiner Karriere macht. Dafür wird den jungen Spielern in Mainz genug Zeit gegeben. Diese Entwicklungszeit ist für junge Fußballer extrem wichtig. Zudem herrscht gute Kommunikation zwischen Nachwuchs- und Profitrainern.

DFB.de: Zurück zur U 21: Sie gehen jetzt als Titelverteidiger in die EM-Qualifikation. Ein besonderes Gefühl? Oder sogar Druck?

Burkardt: Nein. Jetzt fängt ein ganz neuer Abschnitt an mit vielen neuen Spielern, da spielt der EM-Titel erst einmal keine Rolle. Deshalb verspüre ich absolut keinen Druck oder eine Last. Wir freuen uns jetzt auf die neue Saison und wollen die EM-Qualifikation möglichst gut bestreiten.

DFB.de: Im neuen Jahrgang sind Sie der Spieler mit den meisten U 21-Einsätzen. Welche Rolle werden Sie nun einnehmen?

Burkardt: Dadurch, dass ich schon länger Teil der U 21 bin, ist es ganz klar, dass ich jetzt in eine andere Position rücke. Ich erkläre den Jungs, die neu dabei sind, wie es hier abläuft und will ihnen zeigen, was die U 21 ausmacht. Ich möchte eine Führungsrolle übernehmen.

DFB.de: Es bleibt wenig Zeit bis zum ersten Spiel gegen San Marino. Was wird besonders wichtig sein, damit die Mannschaft sich in den ersten Tagen schnell findet?

Burkardt: Wir kennen uns natürlich noch nicht so gut. Deswegen müssen wir die Tage jetzt umso besser nutzen, um aufeinander zuzugehen und Abläufe reinzubekommen, damit wir am Donnerstag auf dem Platz ein gutes gemeinsames Bild abgeben. Auch wenn die Zeit kurz ist, bin ich zuversichtlich, dass wir das hinbekommen.

DFB.de: Wie lautet die Zielsetzung für die ersten beiden Spielen gegen San Marino und Lettland?

Burkardt: Es ist ganz klar, dass wir beide Spiele gewinnen wollen, um gut in die EM-Quali zu starten. Darüber hinaus wollen wir dieses spezielle Bild der U 21 weiter nach außen tragen. Herz zeigen und engagiert spielen, um den Leuten, die sich unsere Spiele anschauen, zu vermitteln: Der nächste Jahrgang der U 21 ist wieder etwas Besonderes.

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