Handwerker vor EM-Quali gegen Belgien: "Ein geiler Abschluss!"

Tim Handwerker hat in seiner Karriere schon einiges erlebt: Neben den Stationen Leverkusen, Köln und aktuell Nürnberg spielte der U 21-Nationalspieler in der vergangenen Saison im Ausland. Über die dort gesammelten Erfahrungen und das EM-Qualifikationsspiel gegen Belgien am Sonntag (ab 16 Uhr, live auf ProSieben) in Freiburg spricht der 21 Jahre alte Linksverteidiger im DFB.de-Interview mit Redakteur Karl Evers.

DFB.de: Herr Handwerker, dies ist nun Ihre dritte Länderspielphase mit der U 21. Wie fällt Ihr bisheriges Fazit aus?

Tim Handwerker: Wir haben eine gute Mannschaft. Viele Jungs kenne ich schon aus früheren U-Teams, aber ein paar neue Gesichter sind auch dabei – und ich denke, die wurden alle gut integriert. Auch spielerisch läuft es bisher gut. Natürlich gibt es immer etwas zu verbessern, und wenn man nicht jede Woche zusammenspielt, kann ohnehin nicht alles perfekt klappen. Aber wir haben jetzt im Training nochmal einige Dinge einstudiert, und das sah schon gut aus.

DFB.de: Und persönlich?

Handwerker: Persönlich fühle ich mich sehr wohl. Ich denke, dass ich es hier bisher ganz gut gemacht habe und hoffe natürlich, dass ich weiterhin dabei sein kann.

DFB.de: Man hat den Eindruck, dass Sie sehr schnell einen großen Teamgeist entwickelt haben. Ist das tatsächlich so? Und wie wichtig ist das für Sie als Team?

Handwerker: Ja, das ist definitiv so. Wir haben gut und schnell zusammengefunden. Dadurch, dass sich viele Jungs schon länger kennen, fällt das auch leichter. Und dieser Teamgeist bedeutet für die Mannschaft sehr viel: Jeder ist wichtig, ob er spielt oder nicht. Dass sich jeder wohl und wertgeschätzt fühlt, ist immer die große Kunst. Nur dann kann jeder seine beste Leistung bringen. Und das ist hier bei der U 21 der Fall.

DFB.de: Am Sonntag treffen Sie mit der U 21 auf Belgien – es ist der Jahresabschluss. Was haben Sie sich als Team vorgenommen?

Handwerker: Belgien ist allein vom Namen her wohl der schwerste Gegner in unserer Gruppe, dennoch haben sie in der EM-Qualifikation schon Punkte liegen lassen. Das zeigt, dass mittlerweile alles sehr nah beieinander liegt und man kein Team unterschätzen darf. Jetzt zum Abschluss zuhause zu spielen, das erste Mal in der Quali, und dann noch gegen Belgien – das ist natürlich ein geiler Abschluss! Wir wollen das Spiel gewinnen, das Jahr gut beenden und uns damit eine optimale Ausgangslage für 2020 schaffen.

DFB.de: Sie werden vor einer tollen Kulisse spielen, alle Sitzplätze sind bereits verkauft. Wie viel Extra-Motivation schafft das?

Handwerker: Es ist immer ein tolles Gefühl, vor so vielen Zuschauern zu spielen. "Schlotti" (Nico Schlotterbeck, Anm. d. Red.) hat uns schon ein bisschen erzählt: Das Stadion soll echt gut sein, die Leute hier total fußballverrückt und die Atmosphäre dementsprechend top, das ist schon etwas Außergewöhnliches. Ich bin sehr gespannt und freue mich auf Sonntag.

DFB.de: Zurück zu Ihnen: Welcher Typ Außenverteidiger sind Sie?

Handwerker: Ich würde mich als offensiven Außenverteidiger beschreiben. Ich komme ja ursprünglich auch eher aus der Offensive, deshalb macht mir das besonders viel Spaß. Klar, es geht auf dieser Position auch immer noch um das Verteidigen, da habe ich in den letzten Jahren viel dazugelernt und mich, so glaube ich, auch verbessert. Trotzdem habe ich die meiste Freude am Offensivspiel.

DFB.de: Sie haben in Ihrer noch jungen Karriere schon viel erlebt: Mit Leverkusen, Köln und jetzt Nürnberg haben Sie schon bei drei Vereinen in Deutschland gespielt und in der Zwischenzeit mit einer Ausleihe nach Groningen auch den Schritt ins Ausland gewagt.

Handwerker: Ich habe nach dem letzten Jahr bewusst für mich gesagt, dass ich gerne zu einem Verein möchte, bei dem ich mich in Ruhe entwickeln kann. Die letzten Jahre waren schon anstrengend, mit vielen Wechseln. Dazu der Weg ins Ausland, eine andere Sprache – das war schon ein großer Schritt, der mir als Persönlichkeit aber auch sehr weitergeholfen hat. Das würde ich im Rückblick nicht anders machen. Dennoch bin ich froh, dass ich in dieser Hinsicht jetzt erst einmal "Ruhe" habe.

DFB.de: "Ruhig" ist es in Nürnberg aber aktuell auch nicht unbedingt, oder?

Handwerker: Natürlich ist die sportliche Situation aktuell nicht gerade die beste, aber das gehört manchmal einfach dazu, da müssen wir wieder rauskommen. Ich denke, dass wir in Nürnberg eine gute Mannschaft haben. Ich glaube an uns und bin optimistisch, dass wir das bis zum Winter noch geraderücken können.

DFB.de: Noch einmal zum Thema "Ausland": Es gibt bei der U 21 nun einige Spieler, die in den Niederlanden spielen oder – wie Sie – dort bereits Erfahrungen gesammelt haben. Ist die Eredivisie eine gute Adresse für deutsche Talente?

Handwerker: Ja, ich glaube schon. Oft ist es für deutsche Talente in Deutschland nicht so einfach, Fuß zu fassen. In den letzten Jahren haben einige junge deutsche Spieler gute Erfahrungen in den Niederlanden gemacht, dort Spielzeit bekommen und sich gut weiterentwickelt. Man sieht jetzt auch an Mats Köhlert, an Orestis Kiomourtzoglou und Ragnar Ache oder eben an mir, dass das sehr positiv laufen kann. Die Eredivisie ist eine Super-Liga, man lernt viel dazu. In unserem Alter ist die Spielpraxis enorm wichtig, und dort stehen die Chancen gut, sie zu bekommen.

DFB.de: Und Sie sprechen jetzt niederländisch?

Handwerker: Ich kann es verstehen, aber nicht sprechen. (lacht)

[ke]

Tim Handwerker hat in seiner Karriere schon einiges erlebt: Neben den Stationen Leverkusen, Köln und aktuell Nürnberg spielte der U 21-Nationalspieler in der vergangenen Saison im Ausland. Über die dort gesammelten Erfahrungen und das EM-Qualifikationsspiel gegen Belgien am Sonntag (ab 16 Uhr, live auf ProSieben) in Freiburg spricht der 21 Jahre alte Linksverteidiger im DFB.de-Interview mit Redakteur Karl Evers.

DFB.de: Herr Handwerker, dies ist nun Ihre dritte Länderspielphase mit der U 21. Wie fällt Ihr bisheriges Fazit aus?

Tim Handwerker: Wir haben eine gute Mannschaft. Viele Jungs kenne ich schon aus früheren U-Teams, aber ein paar neue Gesichter sind auch dabei – und ich denke, die wurden alle gut integriert. Auch spielerisch läuft es bisher gut. Natürlich gibt es immer etwas zu verbessern, und wenn man nicht jede Woche zusammenspielt, kann ohnehin nicht alles perfekt klappen. Aber wir haben jetzt im Training nochmal einige Dinge einstudiert, und das sah schon gut aus.

DFB.de: Und persönlich?

Handwerker: Persönlich fühle ich mich sehr wohl. Ich denke, dass ich es hier bisher ganz gut gemacht habe und hoffe natürlich, dass ich weiterhin dabei sein kann.

DFB.de: Man hat den Eindruck, dass Sie sehr schnell einen großen Teamgeist entwickelt haben. Ist das tatsächlich so? Und wie wichtig ist das für Sie als Team?

Handwerker: Ja, das ist definitiv so. Wir haben gut und schnell zusammengefunden. Dadurch, dass sich viele Jungs schon länger kennen, fällt das auch leichter. Und dieser Teamgeist bedeutet für die Mannschaft sehr viel: Jeder ist wichtig, ob er spielt oder nicht. Dass sich jeder wohl und wertgeschätzt fühlt, ist immer die große Kunst. Nur dann kann jeder seine beste Leistung bringen. Und das ist hier bei der U 21 der Fall.

DFB.de: Am Sonntag treffen Sie mit der U 21 auf Belgien – es ist der Jahresabschluss. Was haben Sie sich als Team vorgenommen?

Handwerker: Belgien ist allein vom Namen her wohl der schwerste Gegner in unserer Gruppe, dennoch haben sie in der EM-Qualifikation schon Punkte liegen lassen. Das zeigt, dass mittlerweile alles sehr nah beieinander liegt und man kein Team unterschätzen darf. Jetzt zum Abschluss zuhause zu spielen, das erste Mal in der Quali, und dann noch gegen Belgien – das ist natürlich ein geiler Abschluss! Wir wollen das Spiel gewinnen, das Jahr gut beenden und uns damit eine optimale Ausgangslage für 2020 schaffen.

DFB.de: Sie werden vor einer tollen Kulisse spielen, alle Sitzplätze sind bereits verkauft. Wie viel Extra-Motivation schafft das?

Handwerker: Es ist immer ein tolles Gefühl, vor so vielen Zuschauern zu spielen. "Schlotti" (Nico Schlotterbeck, Anm. d. Red.) hat uns schon ein bisschen erzählt: Das Stadion soll echt gut sein, die Leute hier total fußballverrückt und die Atmosphäre dementsprechend top, das ist schon etwas Außergewöhnliches. Ich bin sehr gespannt und freue mich auf Sonntag.

DFB.de: Zurück zu Ihnen: Welcher Typ Außenverteidiger sind Sie?

Handwerker: Ich würde mich als offensiven Außenverteidiger beschreiben. Ich komme ja ursprünglich auch eher aus der Offensive, deshalb macht mir das besonders viel Spaß. Klar, es geht auf dieser Position auch immer noch um das Verteidigen, da habe ich in den letzten Jahren viel dazugelernt und mich, so glaube ich, auch verbessert. Trotzdem habe ich die meiste Freude am Offensivspiel.

DFB.de: Sie haben in Ihrer noch jungen Karriere schon viel erlebt: Mit Leverkusen, Köln und jetzt Nürnberg haben Sie schon bei drei Vereinen in Deutschland gespielt und in der Zwischenzeit mit einer Ausleihe nach Groningen auch den Schritt ins Ausland gewagt.

Handwerker: Ich habe nach dem letzten Jahr bewusst für mich gesagt, dass ich gerne zu einem Verein möchte, bei dem ich mich in Ruhe entwickeln kann. Die letzten Jahre waren schon anstrengend, mit vielen Wechseln. Dazu der Weg ins Ausland, eine andere Sprache – das war schon ein großer Schritt, der mir als Persönlichkeit aber auch sehr weitergeholfen hat. Das würde ich im Rückblick nicht anders machen. Dennoch bin ich froh, dass ich in dieser Hinsicht jetzt erst einmal "Ruhe" habe.

DFB.de: "Ruhig" ist es in Nürnberg aber aktuell auch nicht unbedingt, oder?

Handwerker: Natürlich ist die sportliche Situation aktuell nicht gerade die beste, aber das gehört manchmal einfach dazu, da müssen wir wieder rauskommen. Ich denke, dass wir in Nürnberg eine gute Mannschaft haben. Ich glaube an uns und bin optimistisch, dass wir das bis zum Winter noch geraderücken können.

DFB.de: Noch einmal zum Thema "Ausland": Es gibt bei der U 21 nun einige Spieler, die in den Niederlanden spielen oder – wie Sie – dort bereits Erfahrungen gesammelt haben. Ist die Eredivisie eine gute Adresse für deutsche Talente?

Handwerker: Ja, ich glaube schon. Oft ist es für deutsche Talente in Deutschland nicht so einfach, Fuß zu fassen. In den letzten Jahren haben einige junge deutsche Spieler gute Erfahrungen in den Niederlanden gemacht, dort Spielzeit bekommen und sich gut weiterentwickelt. Man sieht jetzt auch an Mats Köhlert, an Orestis Kiomourtzoglou und Ragnar Ache oder eben an mir, dass das sehr positiv laufen kann. Die Eredivisie ist eine Super-Liga, man lernt viel dazu. In unserem Alter ist die Spielpraxis enorm wichtig, und dort stehen die Chancen gut, sie zu bekommen.

DFB.de: Und Sie sprechen jetzt niederländisch?

Handwerker: Ich kann es verstehen, aber nicht sprechen. (lacht)

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