Dahoud: "Spielerisch sind wir besser"

Die deutsche U 21-Nationalmannschaft hat in der Vorrunde dreimal dieselbe Startformation aufgeboten und hat sich mit zwei Siegen und einer Niederlage als bester Gruppenzweiter fürs Halbfinale bei der Europameisterschaft in Polen qualifiziert. Morgen (ab 18 Uhr, live in der ARD) trifft das Team von DFB-Trainer Stefan Kuntz in Tychy auf England.

Wichtiger Bestandteil der Mannschaft ist Mahmoud Dahoud. Der 21-Jährige agiert als wendiger Sechser vor der Abwehr, kurbelt das deutsche Angriffsspiel an und ist für schnelle Ballgewinne zuständig.

Im DFB.de-Interview mit Redakteur Maximilian Schwartz spricht Mahmoud Dahoud über das Verhältnis zu Trainer Stefan Kuntz, seine Rolle im Team und das bevorstehende Halbfinale gegen England.

DFB.de: Mahmoud Dahoud, wissen Sie, dass Ihr Trainer im Halbfinale der Europameisterschaft 1996 gegen England sein wohl bestes Länderspiel gemacht hat?

Mahmoud Dahoud: Ja, der Coach hat uns davon erzählt. Sein Tor zum Ausgleich und später das Elfmeterschießen. Als fünfter Schütze war er ganz schön nervös, da alle vor ihm verwandelt hatten. Aber er hat die Nerven behalten und das Ding versenkt. Schade, dass ich das damals nicht live miterleben konnte, ich war erst ein halbes Jahr alt. Stefan Kuntz spricht viel mit uns, auch über seine Zeit als Profi. Er will uns mit seinen Erfahrungen helfen.

DFB.de: Kann man die Spielergeneration von Stefan Kuntz mit Ihrer heutigen vergleichen?

Dahoud: Natürlich haben sich die Zeiten geändert. Dennoch können wir aus den Erfahrungen des Trainers lernen. Es tut immer gut, Tipps von jemandem zu bekommen, der selbst auf so einem hohen Niveau gespielt hat und Europameister mit der A-Nationalmannschaft wurde. Solche Ziele hat jeder junge Spieler.

DFB.de: Auf dem Weg zum Europameistertitel mit der U 21 treffen auch Sie nun auf England. Wo liegen die Stärken des Gegners?

Dahoud: Nach dem Unentschieden gegen Schweden zum Start der Gruppenphase haben sich die Engländer klar gesteigert und sich als Gruppenerster durchgesetzt. Das wird ein richtig harter Gegner, ähnlich wie Italien. England ist zweikampfstark und hat sehr schnelle Spieler. Außerdem müssen wir bei Standardsituationen aufpassen, da sind sie sehr gefährlich.

DFB.de: Wie wollen Sie das Halbfinale angehen?

Dahoud: Auf jeden Fall besser als das letzte Spiel. Wir müssen von Anfang an unser Spiel durchsetzen und dafür sorgen, dass der Gegner auf uns reagieren muss. Spielerisch sind wir besser als England, wenn wir unsere Leistung abrufen. Vor allem beim Spiel gegen Dänemark hat man schon gesehen, was passieren kann, wenn wir mal richtig ins Rollen kommen und konsequent nach vorne spielen. Aber natürlich müssen wir auch erst einmal sicher stehen, in den K.o.-Spielen kann jeder Fehler entscheidend sein. So ein Ding wie gegen Italien darf uns nicht noch einmal passieren.

DFB.de: Sie sprechen es gerade an: Der Siegtreffer für Italien kam nach einem Fehler im Spielaufbau zustande, daran waren auch Sie beteiligt.

Dahoud: So etwas darf uns nicht passieren. Den Ball müssen wir besser und kontrollierter hinten herausspielen. Bis auf dieses Tor, das nach einem Fehler von uns zustande kam, hatte Italien auch nicht viele große Chancen. Das sind die Kleinigkeiten, die enge Spiele entscheiden können.

DFB.de: Können Sie erklären, wieso die Mannschaft gegen Italien nicht Ihre beste Leistung abrufen konnte?

Dahoud: Vielleicht kamen wir mit dem Druck nicht so gut klar. Bis zum Gegentor sah unser Spiel ganz gut aus, dann haben wir keine klare Linie mehr reinbekommen. Aber wir ziehen unsere Lehren daraus und werden es im Halbfinale anders machen. Da können wir ohne Druck befreit aufspielen.

DFB.de: Neben Nadiem Amiri, Thilo Kehrer, Lukas Klünter, Levin Öztunali und Waldemar Anton sind Sie einer von fünf Spielern, die auch für die kommende EM-Qualifikation in der U 21 spielberechtigt sind, sozusagen die jüngere Generation. Wie sehen Sie Ihre Rolle in der Mannschaft?

Dahoud: Das Alter macht bei uns keinen Unterschied. Auch wenn ich einer der jüngeren in der Truppe bin, möchte ich Verantwortung übernehmen. So wie alle anderen auch. Gerade auf meiner Position, als Schaltstelle zwischen Abwehr und Mittelfeld, muss ich Kommandos geben und die Mannschaft mitführen.

DFB.de: Im Anschluss an die EM beginnt ein neues Kapitel bei einem neuen Verein für Sie. Sie wechseln von Borussia Mönchengladbach zu DFB-Pokalsieger Borussia Dortmund. Denken Sie manchmal schon daran?

Dahoud: Ich freue mich sehr auf die Zukunft, auf diesen neuen Schritt, den ich gewagt habe. Aber jetzt bin ich erst einmal hier in Polen und will mit der U 21 ins EM-Finale am Freitag einziehen.

[ms]

Die deutsche U 21-Nationalmannschaft hat in der Vorrunde dreimal dieselbe Startformation aufgeboten und hat sich mit zwei Siegen und einer Niederlage als bester Gruppenzweiter fürs Halbfinale bei der Europameisterschaft in Polen qualifiziert. Morgen (ab 18 Uhr, live in der ARD) trifft das Team von DFB-Trainer Stefan Kuntz in Tychy auf England.

Wichtiger Bestandteil der Mannschaft ist Mahmoud Dahoud. Der 21-Jährige agiert als wendiger Sechser vor der Abwehr, kurbelt das deutsche Angriffsspiel an und ist für schnelle Ballgewinne zuständig.

Im DFB.de-Interview mit Redakteur Maximilian Schwartz spricht Mahmoud Dahoud über das Verhältnis zu Trainer Stefan Kuntz, seine Rolle im Team und das bevorstehende Halbfinale gegen England.

DFB.de: Mahmoud Dahoud, wissen Sie, dass Ihr Trainer im Halbfinale der Europameisterschaft 1996 gegen England sein wohl bestes Länderspiel gemacht hat?

Mahmoud Dahoud: Ja, der Coach hat uns davon erzählt. Sein Tor zum Ausgleich und später das Elfmeterschießen. Als fünfter Schütze war er ganz schön nervös, da alle vor ihm verwandelt hatten. Aber er hat die Nerven behalten und das Ding versenkt. Schade, dass ich das damals nicht live miterleben konnte, ich war erst ein halbes Jahr alt. Stefan Kuntz spricht viel mit uns, auch über seine Zeit als Profi. Er will uns mit seinen Erfahrungen helfen.

DFB.de: Kann man die Spielergeneration von Stefan Kuntz mit Ihrer heutigen vergleichen?

Dahoud: Natürlich haben sich die Zeiten geändert. Dennoch können wir aus den Erfahrungen des Trainers lernen. Es tut immer gut, Tipps von jemandem zu bekommen, der selbst auf so einem hohen Niveau gespielt hat und Europameister mit der A-Nationalmannschaft wurde. Solche Ziele hat jeder junge Spieler.

DFB.de: Auf dem Weg zum Europameistertitel mit der U 21 treffen auch Sie nun auf England. Wo liegen die Stärken des Gegners?

Dahoud: Nach dem Unentschieden gegen Schweden zum Start der Gruppenphase haben sich die Engländer klar gesteigert und sich als Gruppenerster durchgesetzt. Das wird ein richtig harter Gegner, ähnlich wie Italien. England ist zweikampfstark und hat sehr schnelle Spieler. Außerdem müssen wir bei Standardsituationen aufpassen, da sind sie sehr gefährlich.

DFB.de: Wie wollen Sie das Halbfinale angehen?

Dahoud: Auf jeden Fall besser als das letzte Spiel. Wir müssen von Anfang an unser Spiel durchsetzen und dafür sorgen, dass der Gegner auf uns reagieren muss. Spielerisch sind wir besser als England, wenn wir unsere Leistung abrufen. Vor allem beim Spiel gegen Dänemark hat man schon gesehen, was passieren kann, wenn wir mal richtig ins Rollen kommen und konsequent nach vorne spielen. Aber natürlich müssen wir auch erst einmal sicher stehen, in den K.o.-Spielen kann jeder Fehler entscheidend sein. So ein Ding wie gegen Italien darf uns nicht noch einmal passieren.

DFB.de: Sie sprechen es gerade an: Der Siegtreffer für Italien kam nach einem Fehler im Spielaufbau zustande, daran waren auch Sie beteiligt.

Dahoud: So etwas darf uns nicht passieren. Den Ball müssen wir besser und kontrollierter hinten herausspielen. Bis auf dieses Tor, das nach einem Fehler von uns zustande kam, hatte Italien auch nicht viele große Chancen. Das sind die Kleinigkeiten, die enge Spiele entscheiden können.

DFB.de: Können Sie erklären, wieso die Mannschaft gegen Italien nicht Ihre beste Leistung abrufen konnte?

Dahoud: Vielleicht kamen wir mit dem Druck nicht so gut klar. Bis zum Gegentor sah unser Spiel ganz gut aus, dann haben wir keine klare Linie mehr reinbekommen. Aber wir ziehen unsere Lehren daraus und werden es im Halbfinale anders machen. Da können wir ohne Druck befreit aufspielen.

DFB.de: Neben Nadiem Amiri, Thilo Kehrer, Lukas Klünter, Levin Öztunali und Waldemar Anton sind Sie einer von fünf Spielern, die auch für die kommende EM-Qualifikation in der U 21 spielberechtigt sind, sozusagen die jüngere Generation. Wie sehen Sie Ihre Rolle in der Mannschaft?

Dahoud: Das Alter macht bei uns keinen Unterschied. Auch wenn ich einer der jüngeren in der Truppe bin, möchte ich Verantwortung übernehmen. So wie alle anderen auch. Gerade auf meiner Position, als Schaltstelle zwischen Abwehr und Mittelfeld, muss ich Kommandos geben und die Mannschaft mitführen.

DFB.de: Im Anschluss an die EM beginnt ein neues Kapitel bei einem neuen Verein für Sie. Sie wechseln von Borussia Mönchengladbach zu DFB-Pokalsieger Borussia Dortmund. Denken Sie manchmal schon daran?

Dahoud: Ich freue mich sehr auf die Zukunft, auf diesen neuen Schritt, den ich gewagt habe. Aber jetzt bin ich erst einmal hier in Polen und will mit der U 21 ins EM-Finale am Freitag einziehen.

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