Wörns: "Die Jungs haben Charakter und Willen gezeigt"

Mit einem Unentschieden in Italien und einer Niederlage in England hat die deutsche U 20-Nationalmannschaft ihre Länderspielsaison beendet. Im Interview mit DFB.de spricht DFB-Trainer Christian Wörns über die Herausforderungen der Länderspielmaßnahme, der Verbindung zur U 21 und den Spagat zwischen Ausbildung und Ergebnissen.

DFB.de: Herr Wörns, wie sind Sie in die letzte U 20-Länderspielmaßnahme der Saison gestartet?

Wörns: Die Maßnahme begann sehr holprig, weil wir viele Spieler an die U 21-Nationalmannschaft abgegeben haben. Dort gab es kurzfristig mehrere Ausfälle, sodass einige U 20-Spieler aufgerückt sind. Das hat uns sehr gefreut. Am Ende hatten wir selbst nur noch 16 Feldspieler zur Verfügung. Dadurch war die Kaderzusammenstellung für uns nicht ganz einfach.

DFB.de: Wie bewerten Sie die zwei Länderspiele unter diesen erschwerten Umständen?

Wörns: Es war natürlich nicht einfach, aber wir haben probiert, das Beste daraus zu machen. Die Spieler haben die Situation auch sehr gut angenommen. Sie haben wirklich Charakter und Willen gezeigt. Das hat uns besonders gut gefallen. Wir hatten mit Italien und England zwei namhafte Gegner. Wichtig ist, dass die Jungs merken, dass sie gut mithalten können. Dadurch entwickelt sich auch ein gewisses Selbstverständnis auf dem Niveau.

DFB.de: Das erste Spiel endete mit einem Unentschieden gegen Italien. Wie hat Ihnen der Auftritt gefallen?

Wörns: Die Italiener haben uns stark gepresst. Im Spielaufbau haben wir nicht immer direkt eine Lösung gefunden. Wir hatten auch zu wenige tiefe Läufe im Spiel. Insgesamt muss man sagen, dass die Italiener in dem Spiel ein Stück weit besser waren. Wir haben erst 1:0 geführt und kassieren dann leider den Ausgleichsstreffer. In der Schlussphase kamen dann auch noch zwei gelb-rote Karten auf unserer Seite dazu. Dadurch ging es für uns in den letzten 20 Minuten nur noch um die Defensive. Das haben die Jungs gut gemacht. Sie haben sich reingehauen, gekämpft und Leidenschaft gezeigt. Am Schluss haben wir das Unentschieden über die Zeit gerettet.

DFB.de: Anschließend ging es nach England. Dort endete das Spiel in einer 1:3-Niederlage. Das einzige deutsche Tor fiel erst in der 87. Minute. Was sagt das über den Kampfgeist der Mannschaft aus?

Wörns: Wir hätten sogar noch das 2:3 machen können, weil die Jungs am Ende noch zwei gute Möglichkeiten herausgespielt haben. Über das Spiel hinweg waren wir defensiv zu verhalten und nicht konsequent im Zweikampf, sodass wir in Rückstand geraten sind. Wir hatten viel mehr Ballbesitz als die Engländer, jedoch mehr in den ungefährlichen Räumen. Insgesamt war es eine verdiente Niederlage. Die Schlussoffensive kam leider zu spät.

DFB.de: Für die U 20-Nationalmannschaft ist nun die Saison bereits beendet. Wie geht es für die Spieler weiter?

Wörns: Der 2001er-Jahrgang wird ab September nicht mehr dabei sein und kann sich für die U 21 anbieten. Wir hatten jedoch nicht so viele Spieler aus diesem Jahrgang dabei, deshalb betrifft das nur wenige. Weil die Jungs gute Leistungen gezeigt haben, eröffnet sich sicher einigen von ihnen die Chance, sich einen Platz in der U 21 zu erkämpfen. Der 2002er-Jahrgang hingegen kann noch ein weiteres Jahr in der U 20-Nationalmannschaft spielen.

DFB.de: Während die U 19- und die U 21-Nationalmannschaft in den vergangenen Tagen EM-Qualifikationsspiele bestritten haben, standen für Ihr Team keine Pflichtspiele auf dem Plan. Welche Rolle hat die U 20-Nationalmannschaft beim DFB?

Wörns: Diese Saison war für unsere Jungs nochmal ein Ausbildungsjahr. Wir haben stets versucht, viele verschiedene Spieler zu nominieren und allen die Möglichkeit zu geben, ein Länderspiel pro Lehrgang zu machen. Einerseits steht die Ausbildung im Vordergrund, andererseits wollen wir natürlich Ergebnisse erzielen. Den Spagat haben wir gut hingekriegt – einzig gegen England haben wir verloren. Mit der Saison insgesamt können wir zufrieden sein. Wenn wir wie zuletzt noch Spieler an die U 21-Nationalmannschaft abgeben können, macht uns das sehr stolz.

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Mit einem Unentschieden in Italien und einer Niederlage in England hat die deutsche U 20-Nationalmannschaft ihre Länderspielsaison beendet. Im Interview mit DFB.de spricht DFB-Trainer Christian Wörns über die Herausforderungen der Länderspielmaßnahme, der Verbindung zur U 21 und den Spagat zwischen Ausbildung und Ergebnissen.

DFB.de: Herr Wörns, wie sind Sie in die letzte U 20-Länderspielmaßnahme der Saison gestartet?

Wörns: Die Maßnahme begann sehr holprig, weil wir viele Spieler an die U 21-Nationalmannschaft abgegeben haben. Dort gab es kurzfristig mehrere Ausfälle, sodass einige U 20-Spieler aufgerückt sind. Das hat uns sehr gefreut. Am Ende hatten wir selbst nur noch 16 Feldspieler zur Verfügung. Dadurch war die Kaderzusammenstellung für uns nicht ganz einfach.

DFB.de: Wie bewerten Sie die zwei Länderspiele unter diesen erschwerten Umständen?

Wörns: Es war natürlich nicht einfach, aber wir haben probiert, das Beste daraus zu machen. Die Spieler haben die Situation auch sehr gut angenommen. Sie haben wirklich Charakter und Willen gezeigt. Das hat uns besonders gut gefallen. Wir hatten mit Italien und England zwei namhafte Gegner. Wichtig ist, dass die Jungs merken, dass sie gut mithalten können. Dadurch entwickelt sich auch ein gewisses Selbstverständnis auf dem Niveau.

DFB.de: Das erste Spiel endete mit einem Unentschieden gegen Italien. Wie hat Ihnen der Auftritt gefallen?

Wörns: Die Italiener haben uns stark gepresst. Im Spielaufbau haben wir nicht immer direkt eine Lösung gefunden. Wir hatten auch zu wenige tiefe Läufe im Spiel. Insgesamt muss man sagen, dass die Italiener in dem Spiel ein Stück weit besser waren. Wir haben erst 1:0 geführt und kassieren dann leider den Ausgleichsstreffer. In der Schlussphase kamen dann auch noch zwei gelb-rote Karten auf unserer Seite dazu. Dadurch ging es für uns in den letzten 20 Minuten nur noch um die Defensive. Das haben die Jungs gut gemacht. Sie haben sich reingehauen, gekämpft und Leidenschaft gezeigt. Am Schluss haben wir das Unentschieden über die Zeit gerettet.

DFB.de: Anschließend ging es nach England. Dort endete das Spiel in einer 1:3-Niederlage. Das einzige deutsche Tor fiel erst in der 87. Minute. Was sagt das über den Kampfgeist der Mannschaft aus?

Wörns: Wir hätten sogar noch das 2:3 machen können, weil die Jungs am Ende noch zwei gute Möglichkeiten herausgespielt haben. Über das Spiel hinweg waren wir defensiv zu verhalten und nicht konsequent im Zweikampf, sodass wir in Rückstand geraten sind. Wir hatten viel mehr Ballbesitz als die Engländer, jedoch mehr in den ungefährlichen Räumen. Insgesamt war es eine verdiente Niederlage. Die Schlussoffensive kam leider zu spät.

DFB.de: Für die U 20-Nationalmannschaft ist nun die Saison bereits beendet. Wie geht es für die Spieler weiter?

Wörns: Der 2001er-Jahrgang wird ab September nicht mehr dabei sein und kann sich für die U 21 anbieten. Wir hatten jedoch nicht so viele Spieler aus diesem Jahrgang dabei, deshalb betrifft das nur wenige. Weil die Jungs gute Leistungen gezeigt haben, eröffnet sich sicher einigen von ihnen die Chance, sich einen Platz in der U 21 zu erkämpfen. Der 2002er-Jahrgang hingegen kann noch ein weiteres Jahr in der U 20-Nationalmannschaft spielen.

DFB.de: Während die U 19- und die U 21-Nationalmannschaft in den vergangenen Tagen EM-Qualifikationsspiele bestritten haben, standen für Ihr Team keine Pflichtspiele auf dem Plan. Welche Rolle hat die U 20-Nationalmannschaft beim DFB?

Wörns: Diese Saison war für unsere Jungs nochmal ein Ausbildungsjahr. Wir haben stets versucht, viele verschiedene Spieler zu nominieren und allen die Möglichkeit zu geben, ein Länderspiel pro Lehrgang zu machen. Einerseits steht die Ausbildung im Vordergrund, andererseits wollen wir natürlich Ergebnisse erzielen. Den Spagat haben wir gut hingekriegt – einzig gegen England haben wir verloren. Mit der Saison insgesamt können wir zufrieden sein. Wenn wir wie zuletzt noch Spieler an die U 21-Nationalmannschaft abgeben können, macht uns das sehr stolz.

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