Reese: "Ab jetzt wird es eine Charakterfrage"

Nach dem knappen 3:2 gegen Vanuatu im letzten Vorrundenspiel der Weltmeisterschaft in Südkorea musste die deutsche U 20-Nationlmannschaft noch einmal ums Weiterkommen zittern. Ein Tor fehlte dem Team von Guido Streichsbier zum erlösenden zweiten Tabellenplatz. Durch den Sieg von Honduras gegen Vietnam in der Gruppe E hat sich das Team nun als einer der besten Gruppendritten für das Achtelfinale qualifiziert.

Im Interview mit DFB-Redakteur Peter Scheffler spricht Stürmer Fabian Reese (Karlsruher SC) über die enttäuschende Leistung gegen Vanuatu, die Pläne für das Achtelfinale und seine Saison bei Schalke 04 und dem Karlsruher SC.

DFB.de: Herr Reese, die deutsche U 20 hat das Achtelfinale erreicht. Wie erleichtert sind Sie?

Fabian Reese: Wir sind froh, dass die Warterei nun ein Ende hat. Die Situation, auf die Ergebnisse anderer Teams angewiesen zu sein, ist definitiv nicht schön. Weil man es nicht selbst beeinflussen kann. Im Achtelfinale wollen wir nun anders als gegen Vanuatu auftreten, das steht fest.

DFB.de: Das Spiel dürfte sich trotz eines Tores und eines Assists von Ihnen eher wie eine Niederlage angefühlt haben, oder?

Reese: Klar, ein Tor und ein Assist hören sich erst einmal gut an, aber jeder von uns – auch ich – hätte mehr bringen müssen. Wir haben es gegen Vanuatu leider verpasst, klarer zu siegen und uns somit als Gruppenzweiter direkt fürs Achtelfinale zu qualifizieren. Ohne Vanuatu zu nahe zu treten, wäre das locker möglich gewesen. Wir haben allerdings nicht gut gespielt und müssen uns hinterfragen, woran das lag.

DFB.de: Wie muss man sich das vorstellen? Hinterfragt sich jeder selbst, oder geschieht so etwas gemeinsam als Team?

Reese: Sowohl als auch. Wir als Mannschaft haben das komplette Spiel zusammen angeschaut, ohne die Trainer und Betreuer. Da wurden die Fehler untereinander ganz offen und direkt angesprochen. Es war wirklich eine schlechte Leistung von uns, in allen Belangen. Es kommt nun darauf an, dass wir aus den Fehlern lernen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Wir haben gegen Mexiko schon einmal bewiesen, dass wir zu besseren Leistungen fähig sind. Wenn wir mit Leidenschaft und Einsatzwillen auftreten, sind wir schwer zu schlagen.

DFB.de: Haben Sie eine Erklärung, woher die Leistungsschwankungen kommen?

Reese: Eine einzige Erklärung festzulegen, ist sicherlich schwer. Wir müssen uns vorwerfen, dass wir nicht an unsere Leistungsgrenze gegangen sind. Das ist zwar schlecht, passiert im Fußball aber immer wieder.

DFB.de: Nun warten die Gruppenersten Uruguay oder Sambia auf Sie.

Reese: Ich denke, es ist nun egal, gegen wen wir spielen. Spätestens im Viertelfinale warten bei einer WM eh nur noch Brocken. Ab jetzt wird das Turnier zu einer Charakterfrage für uns. Wir müssen schauen, dass wir eine Top-Leistung zeigen, dann können wir hier jeden Gegner schlagen.

DFB.de: Kommen wir auf Ihre Saison in Deutschland zurück. Wie lautet da Ihr Fazit?

Reese: Wenn ich die gesamte Saison sehe, bin ich ganz zufrieden. Mit 16 Einsätzen in den obersten beiden Profiligen, im Pokal und der Europa League habe ich einige Erfahrungen sammeln können. Natürlich hätte ich mir gewünscht, bei Schalke direkt durchzustarten, aber die Qualität auf meiner Position ist dort schon sehr hoch. Ich habe mich dann im Winter entschieden, zum KSC zu gehen, wo ich Spielpraxis gewinnen konnte. Trotz des Abstiegs ein richtiger Schritt.

DFB.de: In Karlsruhe sind Sie mit Matthias Bader, Benedikt Gimber und Marvin Mehlem auf drei Kollegen aus den U-Teams getroffen. Hat Ihnen das den Einstieg erleichtert?

Reese: Auf jeden Fall. Das hat mir sehr geholfen. Benedikt und Matthias sind ja auch hier in Südkorea wieder mit dabei. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander.

DFB.de: Wissen Sie schon, wie es für Sie in der kommenden Saison weiter geht?

Reese: Nein, für mich steht aktuell nur die U 20-WM im Fokus. Danach werde ich mit den Schalker Verantwortlichen sprechen, wo ich noch einen Vertrag bis 2019 besitze. Für mich ist es wichtig, die nötige Spielpraxis zu bekommen.

DFB.de: Ihr Heimatverein Holstein Kiel hat nach dem zweiten Platz in der dritten Liga den Aufstieg in Liga zwei geschafft. Wie groß war der Jubel im Hause Reese?

Reese: Das hat mich unheimlich gefreut, der Aufstieg gibt dem ganzen Norden nochmal einen Schub. Durch meine Familie und Freunde bin ich immer auf dem Laufenden. Zwei drei Spiele habe ich auch selbst im Stadion gesehen. Holstein Kiel wurde für sein gutes sportliches Konzept belohnt, da sie sich kontinuierlich entwickelt haben. Ich hoffe, dass sie nächste Saison erfolgreich spielen und die Klasse halten.

[ps]

Nach dem knappen 3:2 gegen Vanuatu im letzten Vorrundenspiel der Weltmeisterschaft in Südkorea musste die deutsche U 20-Nationlmannschaft noch einmal ums Weiterkommen zittern. Ein Tor fehlte dem Team von Guido Streichsbier zum erlösenden zweiten Tabellenplatz. Durch den Sieg von Honduras gegen Vietnam in der Gruppe E hat sich das Team nun als einer der besten Gruppendritten für das Achtelfinale qualifiziert.

Im Interview mit DFB-Redakteur Peter Scheffler spricht Stürmer Fabian Reese (Karlsruher SC) über die enttäuschende Leistung gegen Vanuatu, die Pläne für das Achtelfinale und seine Saison bei Schalke 04 und dem Karlsruher SC.

DFB.de: Herr Reese, die deutsche U 20 hat das Achtelfinale erreicht. Wie erleichtert sind Sie?

Fabian Reese: Wir sind froh, dass die Warterei nun ein Ende hat. Die Situation, auf die Ergebnisse anderer Teams angewiesen zu sein, ist definitiv nicht schön. Weil man es nicht selbst beeinflussen kann. Im Achtelfinale wollen wir nun anders als gegen Vanuatu auftreten, das steht fest.

DFB.de: Das Spiel dürfte sich trotz eines Tores und eines Assists von Ihnen eher wie eine Niederlage angefühlt haben, oder?

Reese: Klar, ein Tor und ein Assist hören sich erst einmal gut an, aber jeder von uns – auch ich – hätte mehr bringen müssen. Wir haben es gegen Vanuatu leider verpasst, klarer zu siegen und uns somit als Gruppenzweiter direkt fürs Achtelfinale zu qualifizieren. Ohne Vanuatu zu nahe zu treten, wäre das locker möglich gewesen. Wir haben allerdings nicht gut gespielt und müssen uns hinterfragen, woran das lag.

DFB.de: Wie muss man sich das vorstellen? Hinterfragt sich jeder selbst, oder geschieht so etwas gemeinsam als Team?

Reese: Sowohl als auch. Wir als Mannschaft haben das komplette Spiel zusammen angeschaut, ohne die Trainer und Betreuer. Da wurden die Fehler untereinander ganz offen und direkt angesprochen. Es war wirklich eine schlechte Leistung von uns, in allen Belangen. Es kommt nun darauf an, dass wir aus den Fehlern lernen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Wir haben gegen Mexiko schon einmal bewiesen, dass wir zu besseren Leistungen fähig sind. Wenn wir mit Leidenschaft und Einsatzwillen auftreten, sind wir schwer zu schlagen.

DFB.de: Haben Sie eine Erklärung, woher die Leistungsschwankungen kommen?

Reese: Eine einzige Erklärung festzulegen, ist sicherlich schwer. Wir müssen uns vorwerfen, dass wir nicht an unsere Leistungsgrenze gegangen sind. Das ist zwar schlecht, passiert im Fußball aber immer wieder.

DFB.de: Nun warten die Gruppenersten Uruguay oder Sambia auf Sie.

Reese: Ich denke, es ist nun egal, gegen wen wir spielen. Spätestens im Viertelfinale warten bei einer WM eh nur noch Brocken. Ab jetzt wird das Turnier zu einer Charakterfrage für uns. Wir müssen schauen, dass wir eine Top-Leistung zeigen, dann können wir hier jeden Gegner schlagen.

DFB.de: Kommen wir auf Ihre Saison in Deutschland zurück. Wie lautet da Ihr Fazit?

Reese: Wenn ich die gesamte Saison sehe, bin ich ganz zufrieden. Mit 16 Einsätzen in den obersten beiden Profiligen, im Pokal und der Europa League habe ich einige Erfahrungen sammeln können. Natürlich hätte ich mir gewünscht, bei Schalke direkt durchzustarten, aber die Qualität auf meiner Position ist dort schon sehr hoch. Ich habe mich dann im Winter entschieden, zum KSC zu gehen, wo ich Spielpraxis gewinnen konnte. Trotz des Abstiegs ein richtiger Schritt.

DFB.de: In Karlsruhe sind Sie mit Matthias Bader, Benedikt Gimber und Marvin Mehlem auf drei Kollegen aus den U-Teams getroffen. Hat Ihnen das den Einstieg erleichtert?

Reese: Auf jeden Fall. Das hat mir sehr geholfen. Benedikt und Matthias sind ja auch hier in Südkorea wieder mit dabei. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander.

DFB.de: Wissen Sie schon, wie es für Sie in der kommenden Saison weiter geht?

Reese: Nein, für mich steht aktuell nur die U 20-WM im Fokus. Danach werde ich mit den Schalker Verantwortlichen sprechen, wo ich noch einen Vertrag bis 2019 besitze. Für mich ist es wichtig, die nötige Spielpraxis zu bekommen.

DFB.de: Ihr Heimatverein Holstein Kiel hat nach dem zweiten Platz in der dritten Liga den Aufstieg in Liga zwei geschafft. Wie groß war der Jubel im Hause Reese?

Reese: Das hat mich unheimlich gefreut, der Aufstieg gibt dem ganzen Norden nochmal einen Schub. Durch meine Familie und Freunde bin ich immer auf dem Laufenden. Zwei drei Spiele habe ich auch selbst im Stadion gesehen. Holstein Kiel wurde für sein gutes sportliches Konzept belohnt, da sie sich kontinuierlich entwickelt haben. Ich hoffe, dass sie nächste Saison erfolgreich spielen und die Klasse halten.

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