Ralf Minge: "Vorfreude ist die größte Motivation"

Seit Montag ist Ralf Minge offiziell DFB-Trainer. Bereits zwei Tage nach der offiziellen Amtsübernahme bestreitet der 49 Jahre alte Fußball-Lehrer mit der U 20-Nationalmannschaft das erste Länderspiel. Gegner am Mittwoch (ab 18.15 Uhr, live im DSF) im Stadion "An der alten Försterei" in Berlin ist die Schweiz.

Als Spieler feierte Minge seine größten Erfolge mit Dynamo Dresden. Zwei Meisterschaften und vier Pokalsiege sammelte er mit Dynamo. Für die Nationalmannschaft der DDR erzielte er in 36 Begegnungen acht Treffer. Minge war zuletzt von Juli 2007 bis April 2009 als Sportdirektor bei Dynamo Dresden tätig. Zuvor arbeitete er bei mehreren Vereinen, etwa von 2000 bis 2005 bei Bayer Leverkusen, und im Trainerteam mit Klaus Toppmöller für die Nationalmannschaft Georgiens.

Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteur Maximilian Geis spricht Ralf Minge über seine neue Aufgabe, Talente auf dem Sprung zum Profi und seine Vorstellungen vom modernen Fußball.

DFB.de: Ralf Minge, bereits zwei Tage nach dem offiziellen Arbeitsbeginn beim DFB steht das erste Länderspiel an. Worauf legen Sie in der Vorbereitung besonderen Wert?

Ralf Minge: Wichtig wird sein, dass wir ein Gefühl füreinander entwickeln. Die Kürze der Zeit, in der wir uns auf die Partie vorbereiten, ist eine Problematik, der wir uns stellen müssen. Aber bei der Trainer-Fortbildung in der vergangenen Woche am IAT in Leipzig konnte ich mich mit den anderen DFB-Trainern austauschen und die Philosophie noch genauer kennenlernen. Wir werden versuchen, in den Trainingseinheiten einiges vorzubereiten, was ich auch im Spiel am Mittwoch sehen will. Und natürlich wollen wir die Partie gewinnen, keine Frage.

DFB.de: In der U 20-Nationalmannschaft stehen einige Bundesliga-erfahrene Akteure. Wie schätzen Sie das Potenzial Ihres Aufgebots ein?

Ralf Minge: In den vergangenen Jahren haben sich viele Spieler in der Bundesliga etabliert. Die Qualität der Talente hat in der Spitze, aber auch in der Breite zugenommen. Wir haben zwar ein paar Absagen, konnten diese aber ohne großen Substanzverlust ersetzen.

DFB.de: Haben Sie Informationen über den Gegner Schweiz?



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Seit Montag ist Ralf Minge offiziell DFB-Trainer. Bereits zwei Tage nach der offiziellen Amtsübernahme bestreitet der 49 Jahre alte Fußball-Lehrer mit der U 20-Nationalmannschaft das erste Länderspiel. Gegner am Mittwoch (ab 18.15 Uhr, live im DSF) im Stadion "An der alten Försterei" in Berlin ist die Schweiz.

Als Spieler feierte Minge seine größten Erfolge mit Dynamo Dresden. Zwei Meisterschaften und vier Pokalsiege sammelte er mit Dynamo. Für die Nationalmannschaft der DDR erzielte er in 36 Begegnungen acht Treffer. Minge war zuletzt von Juli 2007 bis April 2009 als Sportdirektor bei Dynamo Dresden tätig. Zuvor arbeitete er bei mehreren Vereinen, etwa von 2000 bis 2005 bei Bayer Leverkusen, und im Trainerteam mit Klaus Toppmöller für die Nationalmannschaft Georgiens.

Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Redakteur Maximilian Geis spricht Ralf Minge über seine neue Aufgabe, Talente auf dem Sprung zum Profi und seine Vorstellungen vom modernen Fußball.

DFB.de: Ralf Minge, bereits zwei Tage nach dem offiziellen Arbeitsbeginn beim DFB steht das erste Länderspiel an. Worauf legen Sie in der Vorbereitung besonderen Wert?

Ralf Minge: Wichtig wird sein, dass wir ein Gefühl füreinander entwickeln. Die Kürze der Zeit, in der wir uns auf die Partie vorbereiten, ist eine Problematik, der wir uns stellen müssen. Aber bei der Trainer-Fortbildung in der vergangenen Woche am IAT in Leipzig konnte ich mich mit den anderen DFB-Trainern austauschen und die Philosophie noch genauer kennenlernen. Wir werden versuchen, in den Trainingseinheiten einiges vorzubereiten, was ich auch im Spiel am Mittwoch sehen will. Und natürlich wollen wir die Partie gewinnen, keine Frage.

DFB.de: In der U 20-Nationalmannschaft stehen einige Bundesliga-erfahrene Akteure. Wie schätzen Sie das Potenzial Ihres Aufgebots ein?

Ralf Minge: In den vergangenen Jahren haben sich viele Spieler in der Bundesliga etabliert. Die Qualität der Talente hat in der Spitze, aber auch in der Breite zugenommen. Wir haben zwar ein paar Absagen, konnten diese aber ohne großen Substanzverlust ersetzen.

DFB.de: Haben Sie Informationen über den Gegner Schweiz?

Ralf Minge: Oberste Priorität hat natürlich unsere eigene Leistung. Aber ich habe die Entwicklung des Fußballs in der Schweiz in den vergangenen Jahren verfolgt, die zuletzt in der WM-Qualifikation und im Gewinn der U 17-Weltmeisterschaft in Nigeria gipfelte. Wir haben uns über den Gegner informiert und natürlich das Hinspiel analysiert, als unser Team in der Schweiz leider 2:3 verloren hat.

DFB.de: Sie waren Leiter des Leistungszentrums in Leverkusen, Co-Trainer der georgischen Nationalmannschaft und Geschäftsführer Sport bei Dynamo Dresden. Sie haben also in alle Bereiche des Fußballs bereits hineingeschnuppert...

Ralf Minge: Ja, ich konnte wirklich schon in vielen Bereichen Erfahrungen sammeln. Auch unter widrigen Bedingungen, beispielsweise in Georgien. Das wird mir hoffentlich bei meiner neuen Aufgabe zugute kommen.

DFB.de: Welche Erfahrungen aus Ihrem bisherigen Werdegang helfen Ihnen speziell bei der neuen Aufgabe?

Ralf Minge: Ich habe in den ersten drei Spielen die U 21 Georgiens betreut, zudem auch mit der U 19 in Dresden gearbeitet. Ich kenne aus meiner Leverkusener Zeit die Abläufe in den Nachwuchsleistungszentren. Und nicht zuletzt habe ich bei schwierigeren Aufgaben gelernt, zu improvisieren und das Beste aus den vorhandenen Bedingungen zu machen.

DFB.de: Sicher beschäftigen Sie sich schon länger mit dem neuen Aufgabenfeld als DFB-Trainer. Wie haben Sie bisher die Arbeit des Verbandes wahrgenommen?

Ralf Minge: Ich habe vor allem in der vergangenen Woche in Leipzig gespürt, dass auch die DFB-Trainer ein Team sind. Die Gespräche fanden in einer harmonischen und konstruktiven Arbeitsatmosphäre statt. Wir haben auf fachlicher Ebene die Voraussetzungen, um gute und erfolgreiche Arbeit abzuliefern.

DFB.de: Welche Art von Fußball schwebt Ihnen vor?

Ralf Minge: Ich bin im Dynamo-Stil geformt worden. Das bedeutet für mich, dass neben den reinen Ergebnissen - die selbstverständlich auch von großer Bedeutung sind - auch eine Spielanlage zu sehen sein muss. Die Abwehrarbeit ist die Basis. Aber ich will attraktiven und temporeichen Offensivfußball spielen lassen mit vielen kreativen Momenten. Da kommt der ehemalige Stürmer durch (lacht).

DFB.de: Gibt es Trainer, die Sie geprägt haben?

Ralf Minge: Ich habe verschiedene Persönlichkeiten kennengelernt. Vor allem am Anfang, als ich am Übergang vom Spieler zum Trainer stand, hatte ich einige erfahrene Fußball-Lehrer als Chefs. Aber ich habe kein direktes Vorbild. Ich habe einige Sachen mitgenommen, die sinnvoll und zweckmäßig sind. Aber letztlich will ich meinen eigenen Stil finden.

DFB.de: Was war bisher für Sie persönlich Ihr größter Erfolg?

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Ralf Minge: Im Bezug auf die aktuelle Zielgruppe hat mir die Zeit in Georgien und als U 19-Trainer bei Dynamo viel gebracht. Dann ist es natürlich herausragend, als Co-Trainer bei Bayer Leverkusen einen kleinen Beitrag zum Erreichen des Champions-League-Endspiels beigetragen zu haben. Aber viel wichtiger sind mir die vielen Kontakte, die ich als Trainer gesammelt habe. Einige Spieler haben mich nicht als Vorgesetzten, sondern als Partner in Erinnerung behalten. Zu vielen habe ich heute noch guten Kontakt. Dass ich die Jungs geprägt habe und ihnen etwas auf ihren Weg mitgeben konnte, ist etwas, was ich sehr schätze.

DFB.de: Was ist Ihre Motivation, das Moment, das Sie antreibt?

Ralf Minge: Ich freue mich einfach riesig auf die neue Aufgabe. Diese Vorfreude ist im Moment meine größte Motivation. Ich habe großen Ehrgeiz in mir und spüre eine Kraft, die ich nun bei meiner Aufgabe als U 20-Trainer des DFB einbringen möchte.