Marcell Jansen: "Die WM wäre ein Traum"

Marcell Jansen erlebt bei der U 20-Weltmeisterschaft gerade den bisherigen Höhepunkt seiner Karriere als Fußballer - auch die Nominierung für den Confederations Cup wäre durchaus möglich gewesen.

Als der Bremer Christian Schulz nach Philipp Lahm und Christian Pander als dritter Linksverteidiger seine Teilnahme am Confederations Cup absagen musste, schien Jansen der logische Nachrücker zu sein. Doch der 19-Jährige war zu diesem Zeitpunkt bereits bei der U 20-WM in den Niederlanden für Deutschland im Einsatz. Bundestrainer Jürgen Klinsmann ließ durchblicken, dass niemand nachnominiert werde "weil wir keinen von der U 20 abziehen wollen".

Löw: "Spieler mit sehr großen Perspektiven"

"Ich habe mich damit ehrlich noch nicht beschäftigt. Ich habe hier eine Aufgabe. Und es ist ein tolles Erlebnis, an einem Freitagabend in einem WM-Viertelfinale gegen Brasilien spielen zu dürfen", versicherte der Shooting-Star von Borussia Mönchengladbach und ergänzte: "Vielleicht ist es ganz gut, dass ich hier in Holland derzeit nicht alles mitbekomme, was in den deutschen Zeitungen steht."

Dort äußert sich derzeit nämlich nahezu jeder zu den Perspektiven des Shooting-Stars. Klinsmanns Assistenztrainer Joachim Löw brachte ihn als Spieler "mit sehr großen Perspektiven" ins Gespräch, Gladbachs Coach Horst Köppel versicherte, "dass der Junge bei Klinsmann im Notizbuch steht - und nicht auf der letzten Seite." Ex-Nationalspieler Christian Ziege will nach seiner Genesung im defensiven Mittelfeld spielen, weil seine bisher angestammte Position hinten links "mit Jansen optimal besetzt ist".

Jansen: "Es liegt in meiner Hand"

Den freut es, wenn "Persönlichkeiten wie Ziege mich so loben, und es ist ein weiterer Anreiz für mich". Dass er die Nationalmannschaft und die Teilnahme bei der WM 2006 im Hinterkopf hat, gibt Jansen offen zu, sich unter Druck setzen lassen oder Forderungen stellen will er allerdings nicht. "Die WM wäre ein Traum, und es liegt in meiner Hand, ob er wahr wird", erklärte der gebürtige Mönchengladbacher selbstbewusst: "Aber ich habe vor einem halben Jahr noch in der Oberliga gespielt. Die Freizeit bei dieser WM hilft mir, das alles gedanklich noch einmal aufzuarbeiten. Und dann will ich Schritt für Schritt gehen."

Jansens Plus im Gegensatz zu seinen ebenfalls durchweg jungen Konkurrenten im Kampf um einen Platz im WM-Kader ist seine Vielseitigkeit. Er kann nicht nur die linke Außenposition in der Abwehr einnehmen, auch im Mittelfeld und gar als Außenstürmer wurde der 19-Jährige schon regelmäßig eingesetzt. "Ich denke, dass meine Zukunft hinten liegen wird", meinte er. U 20-Trainer Michael Skibbe, der Jansen "eine große Zukunft" prophezeit, setzt aber derart große Stücke auf den Borussen, dass er ihm bei der WM Positionswechsel mit dem Frankfurter Christopher Reinhard während der Partie freistellte.

Durchbruch unter Advocaat

Neben seiner Vielseitigkeit und seinem Talent zeichnen Jansen auch sein Ehrgeiz und seine Reife aus. Nachdem ihn Ewald Lienen, Holger Fach und Horst Köppel in Gladbach Stück für Stück näher ans Team gebracht hatten, schaffte der 1,90-m-Hüne ausgerechnet unter Dick Advocaat den Durchbruch. Der niederländische Coach, dem nicht gerade ein Faible für junge Spieler nachgesagt wird, musste Jansen im ersten Rückrundenspiel gegen Arminia Bielefeld (0:0) einsetzen, der nachverpflichtete belgische Nationalspieler Filip Daems war noch nicht spielberechtigt. Als Jansen trotz starker Leistung im nächsten Spiel in Dortmund zunächst auf der Bank saß, blieb er unbeirrt, "denn sonst ist man nicht voll da, wenn man ins Spiel kommt". Jansen wurde nach 60 Minuten für Daems eingewechselt und hatte seinen Platz fortan gesichert.

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Marcell Jansen erlebt bei der U 20-Weltmeisterschaft gerade
den bisherigen Höhepunkt seiner Karriere als Fußballer - auch die Nominierung für den Confederations Cup wäre durchaus möglich gewesen.



Als der Bremer Christian Schulz nach Philipp Lahm und Christian
Pander als dritter Linksverteidiger seine Teilnahme am
Confederations Cup absagen musste, schien Jansen der logische
Nachrücker zu sein. Doch der 19-Jährige war zu diesem Zeitpunkt
bereits bei der U 20-WM in den Niederlanden für Deutschland im
Einsatz. Bundestrainer Jürgen Klinsmann ließ durchblicken, dass
niemand nachnominiert werde "weil wir keinen von der U 20 abziehen wollen".



Löw: "Spieler mit sehr großen Perspektiven"



"Ich habe mich damit ehrlich noch nicht beschäftigt. Ich habe
hier eine Aufgabe. Und es ist ein tolles Erlebnis, an einem
Freitagabend in einem WM-Viertelfinale gegen Brasilien spielen zu dürfen", versicherte der Shooting-Star von Borussia Mönchengladbach und ergänzte: "Vielleicht ist es ganz gut, dass ich hier in Holland derzeit nicht alles mitbekomme, was in den deutschen Zeitungen steht."



Dort äußert sich derzeit nämlich nahezu jeder zu den Perspektiven des Shooting-Stars. Klinsmanns Assistenztrainer Joachim Löw brachte ihn als Spieler "mit sehr großen Perspektiven" ins Gespräch, Gladbachs Coach Horst Köppel versicherte, "dass der Junge bei Klinsmann im Notizbuch steht - und nicht auf der letzten Seite." Ex-Nationalspieler Christian Ziege will nach seiner Genesung im defensiven Mittelfeld spielen, weil seine bisher angestammte Position hinten links "mit Jansen optimal besetzt ist".



Jansen: "Es liegt in meiner Hand"



Den freut es, wenn "Persönlichkeiten wie Ziege mich so loben, und es ist ein weiterer Anreiz für mich". Dass er die Nationalmannschaft und die Teilnahme bei der WM 2006 im
Hinterkopf hat, gibt Jansen offen zu, sich unter Druck setzen
lassen oder Forderungen stellen will er allerdings nicht. "Die WM wäre ein Traum, und es liegt in meiner Hand, ob er wahr wird", erklärte der gebürtige Mönchengladbacher selbstbewusst: "Aber ich habe vor einem halben Jahr noch in der Oberliga gespielt. Die Freizeit bei dieser WM hilft mir, das alles gedanklich noch einmal aufzuarbeiten. Und dann will ich Schritt für Schritt gehen."



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Jansens Plus im Gegensatz zu seinen ebenfalls durchweg jungen
Konkurrenten im Kampf um einen Platz im WM-Kader ist seine
Vielseitigkeit. Er kann nicht nur die linke Außenposition in der
Abwehr einnehmen, auch im Mittelfeld und gar als Außenstürmer wurde der 19-Jährige schon regelmäßig eingesetzt. "Ich denke, dass meine Zukunft hinten liegen wird", meinte er. U 20-Trainer Michael Skibbe, der Jansen "eine große Zukunft" prophezeit, setzt aber derart große Stücke auf den Borussen, dass er ihm bei der WM Positionswechsel mit dem Frankfurter Christopher Reinhard während der Partie freistellte.



Durchbruch unter Advocaat



Neben seiner Vielseitigkeit und seinem Talent zeichnen Jansen
auch sein Ehrgeiz und seine Reife aus. Nachdem ihn Ewald Lienen,
Holger Fach und Horst Köppel in Gladbach Stück für Stück näher ans Team gebracht hatten, schaffte der 1,90-m-Hüne ausgerechnet unter Dick Advocaat den Durchbruch. Der niederländische Coach, dem nicht gerade ein Faible für junge Spieler nachgesagt wird, musste Jansen im ersten Rückrundenspiel gegen Arminia Bielefeld (0:0) einsetzen, der nachverpflichtete belgische Nationalspieler Filip Daems war noch nicht spielberechtigt. Als Jansen trotz starker Leistung im nächsten Spiel in Dortmund zunächst auf der Bank saß, blieb er unbeirrt, "denn sonst ist man nicht voll da, wenn man ins Spiel kommt". Jansen wurde nach 60 Minuten für Daems eingewechselt und hatte seinen Platz fortan gesichert.