Kramer: "Topsaison auf höchstem Niveau"

Mit fünf Siegen und zwei Unentschieden hat die U 20-Nationalmannschaft die Saison 2017/2018 abgeschlossen. Damit blieb das Team von DFB-Trainer Frank Kramer in allen Partien der Länderspielserie ungeschlagen und siegte vor England und Tschechien. Im DFB.de-Interview spricht der 45 Jahre alte Fußball-Lehrer mit Mitarbeiter Fabian Seck über die starke Bilanz, das Markenzeichen seines Teams und die Teilnahme am WM-Trainigslager der A-Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw.

DFB.de: Herr Kramer, zum Abschluss der Länderspielsaison gelangen zwei Siege ohne Gegentreffer in Portugal und gegen Polen. Wie bewerten Sie die Leistungen und den Saisonverlauf?

Frank Kramer: Die U 20 hat eine absolute Topsaison auf höchstem Niveau gespielt, das war echt klasse. Es spricht für uns, dass wir trotz starker Konkurrenz konstant gut agiert und uns von Spiel zu Spiel weiterentwickelt haben. Trotz ständig wechselnder Besetzungen im Kader kann ich mich an keine einzige schlechte Partie erinnern. Das spricht für die Nachwuchsarbeit des DFB und natürlich für die Mannschaft. Die Jungs können sich bei uns auch ins Blickfeld der U 21 spielen.

DFB.de: Und die jüngsten Spiele waren die Krönung?

Kramer: Kann man so sagen. Wir hatten eine hohe Intensität in der Arbeit gegen den Ball. Dadurch sind wir immer wieder zu frühen Ballgewinnen und Chancen gekommen, die wir zu Toren genutzt haben. Letztlich waren unsere Siege absolut verdient. Die Konsequenz in der Defensivarbeit, die im Laufe der Zeit immer besser wurde, wie auch unsere daraus resultierenden Umschaltsituationen, war in allen Partien unser Markenzeichen. Dass wir die abschließenden Begegnungen ohne Gegentor abgeschlossen haben, ist ein Indiz für unseren Reifeprozess.

DFB.de: Gibt es weitere Indizien?

Kramer: Wir spielten im Laufe der Saison viel klarer nach vorne und sind in der Offensive beweglicher geworden. In unseren Ballbesitzphasen traten wir dominanter und dynamischer als am Saisonanfang auf. So haben wir die portugiesischen und polnischen Defensivreihen immer wieder vor neue Aufgaben gestellt.

DFB.de: Welche Bedeutung hat die U 20 als Schnittstelle zwischen Junioren- und Seniorenbereich?

Kramer: In allererster Linie ist die U 20 dafür gedacht, die Ausbildung und Weiterentwicklung der Spieler auf höchstem Niveau voranzutreiben, um möglichst vielen Kandidaten den Sprung ins U 21-Team zu ermöglichen. Diese Zielvorgabe haben wir erfolgreich umgesetzt. Akteure wie Philipp Ochs vom VfL Bochum, Jordan Torunarigha von Hertha BSC und Eduard Löwen vom 1. FC Nürnberg gehören bereits zum Kreis des U 21-Kaders. Mein Trainerkollege Stefan Kuntz und ich pflegen einen sehr engen Austausch.

DFB.de: Abgesehen von den drei genannten Namen: Welche Spieler haben Sie besonders überzeugt?

Kramer: Wir sind vor allem mannschaftlich geschlossen aufgetreten, haben unsere vorgegebenen Leitlinien sowohl offensiv als auch defensiv konsequent durchgezogen und hatten ein präzises Aufbauspiel. Davon haben in der Offensive besonders Robin Hack von der TSG Hoffenheim, der nicht nur aufgrund seiner zwei Treffer stark aufspielte, und Aymen Barkok von Eintracht Frankfurt profitiert. Auch Lukas Mühl vom 1. FC Nürnberg strahlte in der Innenverteidigung eine besondere Souveränität aus, was auf diesem Niveau nicht selbstverständlich ist. Im Mittelfeldzentrum war Dzenis Burnic vom VfB Stuttgart besonders auffallend. Er war der wichtigste Partner für Angriff und Abwehr gleichermaßen, half immer wieder dort aus, wo sich eine Lücke im Mannschaftsgefüge auftat. Insgesamt haben jedoch alle Spieler von der mannschaftlichen Homogenität, der gemeinsamen Vorgehensweise offensiv wie defensiv und dem Teamgeist profitiert.

DFB.de: Als Belohnung winkt fürs U 20-Team nun die Teilnahme am Trainingslager der A-Nationalmannschaft zur Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft. Welche Rolle hat Ihr Team in Südtirol?

Kramer: Wir werden bestmöglich helfen, dass sich unsere Nationalmannschaft optimal auf die WM vorbereiten kann. Jeder unserer Spieler wird mit Freude diese Aufgabe angehen. Wir sind dort aber nicht zum Vergnügen, sondern werden für ein hohes Trainingsniveau sorgen.

DFB.de: Für Sie wird es die vorerst letzte Maßnahme mit der U 20 sein. Was kommt danach?

Kramer: Ich werde die U 18-Nationalmannschaft des Jahrgangs 2001 übernehmen. Hierfür werde ich in den kommenden Monaten die bisherigen U 17-Spieler sichten und den Austausch mit den Vereinen pflegen.

DFB.de: Also kein Interesse an einer Rückkehr in den Job als Vereinstrainer?

Kramer: Ich bin ja erst seit eineinhalb Jahren beim DFB, da kann ich jetzt - nachdem ich in die ganzen Abläufe tiefer eintauchen konnte - nicht schon wieder gehen. (lacht) Beim DFB herrscht ein tolles Verhältnis zwischen den Trainerteams der U-Mannschaften untereinander und mit der A-Nationalmannschaft. Es macht mir weiterhin viel Spaß, mit den Topspielern in Deutschland zusammenzuarbeiten, gemeinsam etwas zu bewegen und die anstehenden interessanten Herausforderungen und Aufgaben zu bewältigen.

[fs]

Mit fünf Siegen und zwei Unentschieden hat die U 20-Nationalmannschaft die Saison 2017/2018 abgeschlossen. Damit blieb das Team von DFB-Trainer Frank Kramer in allen Partien der Länderspielserie ungeschlagen und siegte vor England und Tschechien. Im DFB.de-Interview spricht der 45 Jahre alte Fußball-Lehrer mit Mitarbeiter Fabian Seck über die starke Bilanz, das Markenzeichen seines Teams und die Teilnahme am WM-Trainigslager der A-Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw.

DFB.de: Herr Kramer, zum Abschluss der Länderspielsaison gelangen zwei Siege ohne Gegentreffer in Portugal und gegen Polen. Wie bewerten Sie die Leistungen und den Saisonverlauf?

Frank Kramer: Die U 20 hat eine absolute Topsaison auf höchstem Niveau gespielt, das war echt klasse. Es spricht für uns, dass wir trotz starker Konkurrenz konstant gut agiert und uns von Spiel zu Spiel weiterentwickelt haben. Trotz ständig wechselnder Besetzungen im Kader kann ich mich an keine einzige schlechte Partie erinnern. Das spricht für die Nachwuchsarbeit des DFB und natürlich für die Mannschaft. Die Jungs können sich bei uns auch ins Blickfeld der U 21 spielen.

DFB.de: Und die jüngsten Spiele waren die Krönung?

Kramer: Kann man so sagen. Wir hatten eine hohe Intensität in der Arbeit gegen den Ball. Dadurch sind wir immer wieder zu frühen Ballgewinnen und Chancen gekommen, die wir zu Toren genutzt haben. Letztlich waren unsere Siege absolut verdient. Die Konsequenz in der Defensivarbeit, die im Laufe der Zeit immer besser wurde, wie auch unsere daraus resultierenden Umschaltsituationen, war in allen Partien unser Markenzeichen. Dass wir die abschließenden Begegnungen ohne Gegentor abgeschlossen haben, ist ein Indiz für unseren Reifeprozess.

DFB.de: Gibt es weitere Indizien?

Kramer: Wir spielten im Laufe der Saison viel klarer nach vorne und sind in der Offensive beweglicher geworden. In unseren Ballbesitzphasen traten wir dominanter und dynamischer als am Saisonanfang auf. So haben wir die portugiesischen und polnischen Defensivreihen immer wieder vor neue Aufgaben gestellt.

DFB.de: Welche Bedeutung hat die U 20 als Schnittstelle zwischen Junioren- und Seniorenbereich?

Kramer: In allererster Linie ist die U 20 dafür gedacht, die Ausbildung und Weiterentwicklung der Spieler auf höchstem Niveau voranzutreiben, um möglichst vielen Kandidaten den Sprung ins U 21-Team zu ermöglichen. Diese Zielvorgabe haben wir erfolgreich umgesetzt. Akteure wie Philipp Ochs vom VfL Bochum, Jordan Torunarigha von Hertha BSC und Eduard Löwen vom 1. FC Nürnberg gehören bereits zum Kreis des U 21-Kaders. Mein Trainerkollege Stefan Kuntz und ich pflegen einen sehr engen Austausch.

DFB.de: Abgesehen von den drei genannten Namen: Welche Spieler haben Sie besonders überzeugt?

Kramer: Wir sind vor allem mannschaftlich geschlossen aufgetreten, haben unsere vorgegebenen Leitlinien sowohl offensiv als auch defensiv konsequent durchgezogen und hatten ein präzises Aufbauspiel. Davon haben in der Offensive besonders Robin Hack von der TSG Hoffenheim, der nicht nur aufgrund seiner zwei Treffer stark aufspielte, und Aymen Barkok von Eintracht Frankfurt profitiert. Auch Lukas Mühl vom 1. FC Nürnberg strahlte in der Innenverteidigung eine besondere Souveränität aus, was auf diesem Niveau nicht selbstverständlich ist. Im Mittelfeldzentrum war Dzenis Burnic vom VfB Stuttgart besonders auffallend. Er war der wichtigste Partner für Angriff und Abwehr gleichermaßen, half immer wieder dort aus, wo sich eine Lücke im Mannschaftsgefüge auftat. Insgesamt haben jedoch alle Spieler von der mannschaftlichen Homogenität, der gemeinsamen Vorgehensweise offensiv wie defensiv und dem Teamgeist profitiert.

DFB.de: Als Belohnung winkt fürs U 20-Team nun die Teilnahme am Trainingslager der A-Nationalmannschaft zur Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft. Welche Rolle hat Ihr Team in Südtirol?

Kramer: Wir werden bestmöglich helfen, dass sich unsere Nationalmannschaft optimal auf die WM vorbereiten kann. Jeder unserer Spieler wird mit Freude diese Aufgabe angehen. Wir sind dort aber nicht zum Vergnügen, sondern werden für ein hohes Trainingsniveau sorgen.

DFB.de: Für Sie wird es die vorerst letzte Maßnahme mit der U 20 sein. Was kommt danach?

Kramer: Ich werde die U 18-Nationalmannschaft des Jahrgangs 2001 übernehmen. Hierfür werde ich in den kommenden Monaten die bisherigen U 17-Spieler sichten und den Austausch mit den Vereinen pflegen.

DFB.de: Also kein Interesse an einer Rückkehr in den Job als Vereinstrainer?

Kramer: Ich bin ja erst seit eineinhalb Jahren beim DFB, da kann ich jetzt - nachdem ich in die ganzen Abläufe tiefer eintauchen konnte - nicht schon wieder gehen. (lacht) Beim DFB herrscht ein tolles Verhältnis zwischen den Trainerteams der U-Mannschaften untereinander und mit der A-Nationalmannschaft. Es macht mir weiterhin viel Spaß, mit den Topspielern in Deutschland zusammenzuarbeiten, gemeinsam etwas zu bewegen und die anstehenden interessanten Herausforderungen und Aufgaben zu bewältigen.

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