Christopher Schorch: "Der WM-Titel ist unser Traum"

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Christopher Schorch zu Real Madrid? Die Fußball-Fachwelt horchte auf, als der U 20-Nationalspieler im Jahr 2007 vom Bundesligisten Hertha BSC Berlin zu den „Königlichen“ wechselte. Dort hat sich der in Halle an der Saale geborene Verteidiger in der zweiten Mannschaft, der „castilla“, etabliert und wurde schon als Kandidat für den Profikader genannt, wo er häufig mittrainiert und später einmal landen möchte.

Derzeit stehen aber nationale Interessen im Vordergrund: Mit der U 20-Nationalmannschaft trifft Schorch am Mittwoch (ab 16.20 Uhr, live im DSF) im Rahmen der Internationalen Spielrunde im Stadion an der Gellertstraße in Chemnitz auf Italien. Für das Team von DFB-Trainer Horst Hrubesch ist die Partie ein wichtiger Test im Vorfeld der U 20-Weltmeisterschaft vom 24. September bis 16. Oktober in Ägypten.

Im DFB.de-Exklusivinterview mit DFB-Redakteur Maximilian Geis spricht Christopher Schorch über seinen Alltag bei Real, die U 20-Weltmeisterschaft und seine Zukunft.

Frage: Christopher Schorch, was bedeutet das U 20-Länderspiel gegen Italien für Sie persönlich?

Christopher Schorch: Ich bin sehr glücklich, wieder für die Nationalmannschaft nominiert worden zu sein. Trainer und Betreuer reden viel mit uns und arbeiten vor allem im individuellen Bereich. Das kommt uns sehr zugute. Die Paarung Deutschland gegen Italien ist außerdem ein echter Kracher, und man merkt schon, dass die ganze Mannschaft dem Spiel entgegenfiebert. Ich freue mich auf diesen Klassiker.

Frage: Bei der erfolgreichen U 19-Europameisterschaft standen Sie wegen einer Mittelohrentzündung nicht im Aufgebot. Ist nun der Sprung in den WM-Kader für Ägypten Ihr Ziel?

Schorch: Auf alle Fälle. Es ist in jedem Alter etwas Großartiges, eine Weltmeisterschaft spielen zu dürfen. Ich werde mich in jedem Training und im Spiel beweisen, um mir einen Platz im WM-Aufgebot zu verdienen.

Frage: Sie haben bei Real Madrid einen Profivertrag unterschrieben und spielen derzeit in der zweiten Mannschaft. Wie sehen Sie Ihre sportliche Entwicklung?

Schorch: Ich bin nun zwei Jahre bei Real. Das erste Jahr war natürlich nicht einfach. Vor allem die Sprache habe ich schnell lernen müssen, denn das war für mich die Grundvoraussetzung, um mich wohlzufühlen. Mittlerweile spreche ich fließend Spanisch. Und sportlich habe ich mich an dieses Niveau gewöhnt. Ich gehöre ja im Training immer noch zu den Jüngsten. Da darf man keinen Respekt zeigen, selbst wenn es gegen einen Weltstar wie Fabio Cannavaro geht. Ich hatte gute Perspektiven, als Bernd Schuster Trainer war. Aber auch der neue Coach Juande Ramos ist einer, der auf die Jugend setzt. Auch wenn ich wegen eines Muskelfaserrisses zuletzt nicht spielen konnte: Ich bin auf dem richtigen Weg und habe mich in den vergangenen beiden Jahren weiterentwickelt.

Frage: Es wird immer gesagt, dass man sich durch einen Wechsel ins Ausland auch menschlich weiterentwickelt. Können Sie diese These bestätigen?

Schorch: Mit fünfzehn Jahren bin ich aus Halle nach Berlin gegangen und war bereits damals auf mich alleine gestellt. Madrid war aber noch mal eine neue Situation. Zwar hat mir Real bei allem geholfen, was zu tun war, etwa bei der Wohnung oder beim Einwohnermeldeamt. Aber ich musste letztlich mit geringen Spanisch-Kenntnissen alles selbst erledigen. Das war schon eine besondere Herausforderung. Mittlerweile spreche ich ja zum Glück besser Spanisch. Mein Nachhilfe-Lehrer hat mir kürzlich gesagt, dass ich keine Nachhilfe mehr bräuchte, und den Unterricht beendet.

Frage: Sie haben in einem früheren Interview gesagt, dass man „einen Namen“ benötigt, um es bei Real zu schaffen. Könnte die U 20-WM auch ein Schritt auf diesem Weg sein?

Schorch: In einer Mannschaft wie Real Madrid, in der Weltfußballer und Champions-League-Sieger stehen, ist ein solches Turnier ein erster Schritt auf diesem Weg. Wir haben viel Potenzial in unserem Team. Wenn wir zeigen können, was in uns steckt, werden wir einiges reißen. Der WM-Titel ist unser Traum, und ich bin überzeugt, dass wir als Mannschaft viel erreichen können.

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Frage: Haben Sie auch Kontakt zu den Profis und Nationalspieler Christoph Metzelder?

Schorch: Klar, Christoph ist ein klasse Typ. Wir sehen uns beim Training und gehen manchmal zusammen essen. Zudem kann ich ihn immer ansprechen, wenn ich Fragen habe. Mein Vorbild bei Real ist Guti. Er hat schon so viel erreicht, und dennoch ackern er und Raúl in jedem Training und jedem Spiel. Wenn man manchmal einen Ball verliert, dann werfen sie einem einen Blick zu, der dich einfach nur umhaut. Im nächsten Moment nehmen Sie dich aber wieder zur Seite und geben dir Tipps. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass so große Spieler sich derart um einen Nachwuchsakteur kümmern.

Frage: Wie sehen Sie Ihre Zukunft bei Real? Wäre auch die Bundesliga für Sie interessant?

Schorch: Durch den neuen Präsidenten ergibt sich bei Real möglicherweise eine neue Situation. Ich habe bereits mit Sportdirektor Mijatovic gesprochen, denn ich möchte in der kommenden Saison in einer ersten Mannschaft spielen. Wenn das bei Real nicht klappt, könnte ich mir eine Ausleihe vorstellen. Am liebsten in die Bundesliga, die würde ich gegenüber anderen Ligen bevorzugen.

Frage: Haben Sie einen sportlichen Traum für die Zukunft?

Schorch: Ich möchte Stammspieler bei Real werden und meiner Familie alles zurückgeben, was sie mir gegeben hat. Das ist mein Traum.

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Christopher Schorch zu Real Madrid? Die Fußball-Fachwelt horchte auf, als der U 20-Nationalspieler im Jahr 2007 vom Bundesligisten Hertha BSC Berlin zu den „Königlichen“ wechselte. Dort hat sich der in Halle an der Saale geborene Verteidiger in der zweiten Mannschaft, der „castilla“, etabliert und wurde schon als Kandidat für den Profikader genannt, wo er häufig mittrainiert und später einmal landen möchte.

Derzeit stehen aber nationale Interessen im Vordergrund: Mit der U 20-Nationalmannschaft trifft Schorch am Mittwoch (ab 16.20 Uhr, live im DSF) im Rahmen der Internationalen Spielrunde im Stadion an der Gellertstraße in Chemnitz auf Italien. Für das Team von DFB-Trainer Horst Hrubesch ist die Partie ein wichtiger Test im Vorfeld der U 20-Weltmeisterschaft vom 24. September bis 16. Oktober in Ägypten.

Im DFB.de-Exklusivinterview mit DFB-Redakteur Maximilian Geis spricht Christopher Schorch über seinen Alltag bei Real, die U 20-Weltmeisterschaft und seine Zukunft.

Frage: Christopher Schorch, was bedeutet das U 20-Länderspiel gegen Italien für Sie persönlich?

Christopher Schorch: Ich bin sehr glücklich, wieder für die Nationalmannschaft nominiert worden zu sein. Trainer und Betreuer reden viel mit uns und arbeiten vor allem im individuellen Bereich. Das kommt uns sehr zugute. Die Paarung Deutschland gegen Italien ist außerdem ein echter Kracher, und man merkt schon, dass die ganze Mannschaft dem Spiel entgegenfiebert. Ich freue mich auf diesen Klassiker.

Frage: Bei der erfolgreichen U 19-Europameisterschaft standen Sie wegen einer Mittelohrentzündung nicht im Aufgebot. Ist nun der Sprung in den WM-Kader für Ägypten Ihr Ziel?

Schorch: Auf alle Fälle. Es ist in jedem Alter etwas Großartiges, eine Weltmeisterschaft spielen zu dürfen. Ich werde mich in jedem Training und im Spiel beweisen, um mir einen Platz im WM-Aufgebot zu verdienen.

Frage: Sie haben bei Real Madrid einen Profivertrag unterschrieben und spielen derzeit in der zweiten Mannschaft. Wie sehen Sie Ihre sportliche Entwicklung?

Schorch: Ich bin nun zwei Jahre bei Real. Das erste Jahr war natürlich nicht einfach. Vor allem die Sprache habe ich schnell lernen müssen, denn das war für mich die Grundvoraussetzung, um mich wohlzufühlen. Mittlerweile spreche ich fließend Spanisch. Und sportlich habe ich mich an dieses Niveau gewöhnt. Ich gehöre ja im Training immer noch zu den Jüngsten. Da darf man keinen Respekt zeigen, selbst wenn es gegen einen Weltstar wie Fabio Cannavaro geht. Ich hatte gute Perspektiven, als Bernd Schuster Trainer war. Aber auch der neue Coach Juande Ramos ist einer, der auf die Jugend setzt. Auch wenn ich wegen eines Muskelfaserrisses zuletzt nicht spielen konnte: Ich bin auf dem richtigen Weg und habe mich in den vergangenen beiden Jahren weiterentwickelt.

Frage: Es wird immer gesagt, dass man sich durch einen Wechsel ins Ausland auch menschlich weiterentwickelt. Können Sie diese These bestätigen?

Schorch: Mit fünfzehn Jahren bin ich aus Halle nach Berlin gegangen und war bereits damals auf mich alleine gestellt. Madrid war aber noch mal eine neue Situation. Zwar hat mir Real bei allem geholfen, was zu tun war, etwa bei der Wohnung oder beim Einwohnermeldeamt. Aber ich musste letztlich mit geringen Spanisch-Kenntnissen alles selbst erledigen. Das war schon eine besondere Herausforderung. Mittlerweile spreche ich ja zum Glück besser Spanisch. Mein Nachhilfe-Lehrer hat mir kürzlich gesagt, dass ich keine Nachhilfe mehr bräuchte, und den Unterricht beendet.

Frage: Sie haben in einem früheren Interview gesagt, dass man „einen Namen“ benötigt, um es bei Real zu schaffen. Könnte die U 20-WM auch ein Schritt auf diesem Weg sein?

Schorch: In einer Mannschaft wie Real Madrid, in der Weltfußballer und Champions-League-Sieger stehen, ist ein solches Turnier ein erster Schritt auf diesem Weg. Wir haben viel Potenzial in unserem Team. Wenn wir zeigen können, was in uns steckt, werden wir einiges reißen. Der WM-Titel ist unser Traum, und ich bin überzeugt, dass wir als Mannschaft viel erreichen können.

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Frage: Haben Sie auch Kontakt zu den Profis und Nationalspieler Christoph Metzelder?

Schorch: Klar, Christoph ist ein klasse Typ. Wir sehen uns beim Training und gehen manchmal zusammen essen. Zudem kann ich ihn immer ansprechen, wenn ich Fragen habe. Mein Vorbild bei Real ist Guti. Er hat schon so viel erreicht, und dennoch ackern er und Raúl in jedem Training und jedem Spiel. Wenn man manchmal einen Ball verliert, dann werfen sie einem einen Blick zu, der dich einfach nur umhaut. Im nächsten Moment nehmen Sie dich aber wieder zur Seite und geben dir Tipps. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass so große Spieler sich derart um einen Nachwuchsakteur kümmern.

Frage: Wie sehen Sie Ihre Zukunft bei Real? Wäre auch die Bundesliga für Sie interessant?

Schorch: Durch den neuen Präsidenten ergibt sich bei Real möglicherweise eine neue Situation. Ich habe bereits mit Sportdirektor Mijatovic gesprochen, denn ich möchte in der kommenden Saison in einer ersten Mannschaft spielen. Wenn das bei Real nicht klappt, könnte ich mir eine Ausleihe vorstellen. Am liebsten in die Bundesliga, die würde ich gegenüber anderen Ligen bevorzugen.

Frage: Haben Sie einen sportlichen Traum für die Zukunft?

Schorch: Ich möchte Stammspieler bei Real werden und meiner Familie alles zurückgeben, was sie mir gegeben hat. Das ist mein Traum.