#ZusammenUnschlagbar: U 20-Frauen helfen in Corona-Zeiten

Die U 20-Frauen-Nationalmannschaft hat die Aktion #ZusammenUnschlagbar ins Leben gerufen, bei der sich die Spielerinnen in Corona-Zeiten sozial engagieren. Im Interview mit DFB.de verraten Gina Chmielinski vom 1. FFC Turbine Potsdam und Anna Aehling vom FSV Gütersloh 2009, wie es zu dieser Aktion kam und was dahintersteckt.

DFB.de: Gina Chmielinski und Anna Aehling, was verbirgt sich hinter der Aktion #ZusammenUnschlagbar, und was bedeutet sie für Sie?

Gina Chmielinski: Wir haben überlegt, wie wir unsere coronabedingte Fußballpause sinnvoll nutzen können. Gemeinschaft und Gesundheit sind in der letzten Zeit in den Vordergrund gerückt. Daraus ist die Idee entstanden, ein paar Aktionen zu starten und zu filmen, um zu zeigen, wie man die Zeit möglichst positiv nutzen kann.

Anna Aehling: Wir wollten zeigen, dass gemeinsam mehr geht. Durch die Corona-Krise ist deutlich geworden, wie wichtig es ist, sich gegenseitig zu helfen. Das sollte, wenn wir die Pandemie überstanden haben, unbedingt so weitergehen. Wir wollten als gutes Beispiel vorangehen und ein Zeichen für gegenseitige Rücksichtnahme setzen.

DFB.de: Frau Chmielinski, wie ist die Idee entstanden, hat sich das aus der Mannschaft heraus entwickelt?

Chmielinski: Die Corona-Zeit hat uns aufgezeigt, was wirklich wichtig ist. Dass das nicht die materiellen Dinge sind, sondern die Menschen, die man um sich herum hat. Dementsprechend haben wir uns untereinander viel unterhalten. Meine Mitspielerin vom 1. FFC Turbine Potsdam, Lara Schmidt, und ich haben während der gesamten Corona-Zeit viel in Kontakt gestanden. So ist die Idee entstanden und hat sich immer mehr hochgeschaukelt, bis wir letztendlich zur Mannschaft gegangen sind.

DFB.de: Wie hat die Mannschaft das aufgenommen?

Chmielinski: Sehr positiv. Viele konnten sich sofort damit identifizieren und haben uns positives Feedback gegeben. Wir denken generell ziemlich ähnlich, auch weil wir im Teamsport zuhause sind, wollen wir das Gemeinsame betonen. Alle sind sofort mit aufgesprungen, auch das Trainerteam, das war echt cool.

DFB.de: Frau Aehling, was war ihr erster Gedanke, als sie davon gehört haben?

Aehling: Ich fand es eine super Idee von Gina und Lara. Ich war sofort Feuer und Flamme, weil ich es selbst wichtig finde, sich zu hinterfragen, was man machen kann, um anderen Menschen eine Freude zu bereiten. Als Mannschaft haben wir uns über den Anstoß von Gina und Lara gefreut.

DFB.de: Frau Chmielinski, wie ging es weiter, nachdem Sie die Idee in die Mannschaft getragen haben, was waren die nächsten Schritte? Haben Sie sich untereinander abgestimmt, wer was macht?

Chmielinski: Wir haben uns zunächst sehr darüber gefreut, dass alle die Idee so positiv aufgenommen haben. Danach sind alle losgelaufen und haben das gemacht, was sie für wichtig halten und woran sie Spaß haben, dadurch konnte jeder einen Schuss Individualität mit einbringen. Im Anschluss daran haben wir alles zusammengetragen.

DFB.de: Anna Aehling, im Video sieht man Sie mit Holz arbeiten, was genau haben Sie da gemacht?

Aehling: In meiner Freizeit baue und bastele ich gerne Dinge. Man kann auch mit wenig Geld anderen Menschen eine Freude machen. Diesem Gedanken folgend habe ich ein Wikingerschachspiel aus Holz gebastelt. Gespielt wird in zwei sich gegenüberstehenden Teams, so lassen sich auch die Abstandsregeln umsetzen und man kann trotzdem etwas zusammen unternehmen. Das Spiel habe ich dem "Haus Hall" einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung gespendet. Gerade jetzt ist es wichtig die Menschen dort zu unterstützen, denn sie sind von den gegenwärtigen Einschränkungen ebenfalls betroffen. Menschen mit Behinderung bringen einem sehr viel Liebe entgegen, da wollte ich etwas zurückgeben. Ich finde es wichtig, an alle in der Gesellschaft zu denken.

DFB.de: Wie sind Sie auf das "Haus Hall" gekommen, bestand schon vorher Kontakt?

Aehling: Als ich überlegt habe, was ich machen könnte, ist durch Personen in meinem Umfeld der Kontakt zum "Haus Hall" zustandegekommen.

DFB.de: Diese soziale Aktion findet im Kreis der U 20-Nationalmannschaft statt. Wie sieht es bei Ihren Vereinen Turbine Potsdam und dem FSV Gütersloh 2009 aus, haben Sie das Thema und die Ideen mit in die Vereine genommen?

Aehling: Wir waren in der vergangenen Woche als Team in Quarantäne, da ist das Thema definitiv aufgekommen und auch hier gab es nur positive Stimmen. Viele haben sich aber schon vorher eingebracht, sei es durch Einkaufsdienste oder andere soziale Projekte.

Chmielinski: Auch wir bei Turbine haben das Thema aufgegriffen und zehn Prozent unseres Gehalts gespendet, womit etwa das Rote Kreuz unterstützt wurde. Das führen wir jetzt fort, was ich unheimlich toll finde. Es gibt immer Dinge, bei denen man sich engagieren kann, auch außerhalb von Corona. Dass das jetzt passiert, finde ich einfach super.

Aehling: Durch Corona hat man ein anderes Bewusstsein von der Umgebung und den Mitmenschen bekommen. Man ist insgesamt verständnisvoller, nimmt mehr Rücksicht, das nehme ich aus dieser Zeit mit. Gegenseitige Hilfe sollte allgemein viel selbstverständlicher werden. Kleine Gesten wie ein freundliches "Hallo" auf der Straße sollte man auf jeden Fall beibehalten. Außerdem schätzt man das, was man hat viel mehr, wie abends mit der Familie zusammensitzen oder etwas mit Freunden zu unternehmen.

DFB.de: In der 2. Bundesliga wurde der Spielbetrieb abgebrochen, wie geht es für Sie jetzt weiter Frau Aehling?

Aehling: Unsere Saison ist nach der Niederlage im DFB-Pokal gegen den VfL Wolfsburg leider beendet. Daher heißt es für mich jetzt, mich selbst fitzuhalten. Zum Glück habe ich in meinem Internat in Kamen-Kaiserau die Möglichkeit weiter zu trainieren, an meinen Schwächen zu arbeiten, meine Stärken zu verbessern und mich insgesamt gut weiterzuentwickeln.

DFB.de: Der Frauenfußball ist sehr fannah, für Sie ist es eine Selbstverständlichkeit nach dem Spiel zu den Fans zu gehen, Fotos zu machen oder Autogramme zu schreiben. Aufgrund der aktuellen Situation ist das nicht möglich. Fehlt Ihnen der Austausch mit den Fans? Werden Sie sich in Zukunft, wenn wieder Zuschauer in die Stadien dürfen und auch der Kontakt auf den Straßen wieder umfangreicher möglich ist, noch mehr Zeit für die Fans nehmen?

Chmielinski: Die Fannähe in Potsdam ist sowieso schon sehr groß. Man bekommt auch jetzt noch viele Nachrichten. Man weiß, dass die Fans hinter einem stehen, das ist toll. Ich werde mir, wenn wir wieder vor Zuschauern spielen dürfen, gerne die Zeit nehmen. Das habe ich aber auch schon vorher getan, daher wird sich für mich in diesem Punkt nicht allzu viel ändern. Die Fans nehmen sich ja auch Zeit, zu unseren Spielen zu kommen, von daher gehört es sich für mich, ihnen etwas zurückzugeben.

Aehling: Das sehe ich genauso. Die Fans nehmen viel Aufwand auf sich, um uns zuzuschauen und zu unterstützen. Daher ist es für mich eine Selbstverständlichkeit nach dem Spiel zu ihnen zu gehen, ein bisschen zu reden und meine Dankbarkeit auszudrücken. Denn die Fans sind ein Grund, warum Fußball so viel Spaß macht.

[dh]

Die U 20-Frauen-Nationalmannschaft hat die Aktion #ZusammenUnschlagbar ins Leben gerufen, bei der sich die Spielerinnen in Corona-Zeiten sozial engagieren. Im Interview mit DFB.de verraten Gina Chmielinski vom 1. FFC Turbine Potsdam und Anna Aehling vom FSV Gütersloh 2009, wie es zu dieser Aktion kam und was dahintersteckt.

DFB.de: Gina Chmielinski und Anna Aehling, was verbirgt sich hinter der Aktion #ZusammenUnschlagbar, und was bedeutet sie für Sie?

Gina Chmielinski: Wir haben überlegt, wie wir unsere coronabedingte Fußballpause sinnvoll nutzen können. Gemeinschaft und Gesundheit sind in der letzten Zeit in den Vordergrund gerückt. Daraus ist die Idee entstanden, ein paar Aktionen zu starten und zu filmen, um zu zeigen, wie man die Zeit möglichst positiv nutzen kann.

Anna Aehling: Wir wollten zeigen, dass gemeinsam mehr geht. Durch die Corona-Krise ist deutlich geworden, wie wichtig es ist, sich gegenseitig zu helfen. Das sollte, wenn wir die Pandemie überstanden haben, unbedingt so weitergehen. Wir wollten als gutes Beispiel vorangehen und ein Zeichen für gegenseitige Rücksichtnahme setzen.

DFB.de: Frau Chmielinski, wie ist die Idee entstanden, hat sich das aus der Mannschaft heraus entwickelt?

Chmielinski: Die Corona-Zeit hat uns aufgezeigt, was wirklich wichtig ist. Dass das nicht die materiellen Dinge sind, sondern die Menschen, die man um sich herum hat. Dementsprechend haben wir uns untereinander viel unterhalten. Meine Mitspielerin vom 1. FFC Turbine Potsdam, Lara Schmidt, und ich haben während der gesamten Corona-Zeit viel in Kontakt gestanden. So ist die Idee entstanden und hat sich immer mehr hochgeschaukelt, bis wir letztendlich zur Mannschaft gegangen sind.

DFB.de: Wie hat die Mannschaft das aufgenommen?

Chmielinski: Sehr positiv. Viele konnten sich sofort damit identifizieren und haben uns positives Feedback gegeben. Wir denken generell ziemlich ähnlich, auch weil wir im Teamsport zuhause sind, wollen wir das Gemeinsame betonen. Alle sind sofort mit aufgesprungen, auch das Trainerteam, das war echt cool.

DFB.de: Frau Aehling, was war ihr erster Gedanke, als sie davon gehört haben?

Aehling: Ich fand es eine super Idee von Gina und Lara. Ich war sofort Feuer und Flamme, weil ich es selbst wichtig finde, sich zu hinterfragen, was man machen kann, um anderen Menschen eine Freude zu bereiten. Als Mannschaft haben wir uns über den Anstoß von Gina und Lara gefreut.

DFB.de: Frau Chmielinski, wie ging es weiter, nachdem Sie die Idee in die Mannschaft getragen haben, was waren die nächsten Schritte? Haben Sie sich untereinander abgestimmt, wer was macht?

Chmielinski: Wir haben uns zunächst sehr darüber gefreut, dass alle die Idee so positiv aufgenommen haben. Danach sind alle losgelaufen und haben das gemacht, was sie für wichtig halten und woran sie Spaß haben, dadurch konnte jeder einen Schuss Individualität mit einbringen. Im Anschluss daran haben wir alles zusammengetragen.

DFB.de: Anna Aehling, im Video sieht man Sie mit Holz arbeiten, was genau haben Sie da gemacht?

Aehling: In meiner Freizeit baue und bastele ich gerne Dinge. Man kann auch mit wenig Geld anderen Menschen eine Freude machen. Diesem Gedanken folgend habe ich ein Wikingerschachspiel aus Holz gebastelt. Gespielt wird in zwei sich gegenüberstehenden Teams, so lassen sich auch die Abstandsregeln umsetzen und man kann trotzdem etwas zusammen unternehmen. Das Spiel habe ich dem "Haus Hall" einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung gespendet. Gerade jetzt ist es wichtig die Menschen dort zu unterstützen, denn sie sind von den gegenwärtigen Einschränkungen ebenfalls betroffen. Menschen mit Behinderung bringen einem sehr viel Liebe entgegen, da wollte ich etwas zurückgeben. Ich finde es wichtig, an alle in der Gesellschaft zu denken.

DFB.de: Wie sind Sie auf das "Haus Hall" gekommen, bestand schon vorher Kontakt?

Aehling: Als ich überlegt habe, was ich machen könnte, ist durch Personen in meinem Umfeld der Kontakt zum "Haus Hall" zustandegekommen.

DFB.de: Diese soziale Aktion findet im Kreis der U 20-Nationalmannschaft statt. Wie sieht es bei Ihren Vereinen Turbine Potsdam und dem FSV Gütersloh 2009 aus, haben Sie das Thema und die Ideen mit in die Vereine genommen?

Aehling: Wir waren in der vergangenen Woche als Team in Quarantäne, da ist das Thema definitiv aufgekommen und auch hier gab es nur positive Stimmen. Viele haben sich aber schon vorher eingebracht, sei es durch Einkaufsdienste oder andere soziale Projekte.

Chmielinski: Auch wir bei Turbine haben das Thema aufgegriffen und zehn Prozent unseres Gehalts gespendet, womit etwa das Rote Kreuz unterstützt wurde. Das führen wir jetzt fort, was ich unheimlich toll finde. Es gibt immer Dinge, bei denen man sich engagieren kann, auch außerhalb von Corona. Dass das jetzt passiert, finde ich einfach super.

Aehling: Durch Corona hat man ein anderes Bewusstsein von der Umgebung und den Mitmenschen bekommen. Man ist insgesamt verständnisvoller, nimmt mehr Rücksicht, das nehme ich aus dieser Zeit mit. Gegenseitige Hilfe sollte allgemein viel selbstverständlicher werden. Kleine Gesten wie ein freundliches "Hallo" auf der Straße sollte man auf jeden Fall beibehalten. Außerdem schätzt man das, was man hat viel mehr, wie abends mit der Familie zusammensitzen oder etwas mit Freunden zu unternehmen.

DFB.de: In der 2. Bundesliga wurde der Spielbetrieb abgebrochen, wie geht es für Sie jetzt weiter Frau Aehling?

Aehling: Unsere Saison ist nach der Niederlage im DFB-Pokal gegen den VfL Wolfsburg leider beendet. Daher heißt es für mich jetzt, mich selbst fitzuhalten. Zum Glück habe ich in meinem Internat in Kamen-Kaiserau die Möglichkeit weiter zu trainieren, an meinen Schwächen zu arbeiten, meine Stärken zu verbessern und mich insgesamt gut weiterzuentwickeln.

DFB.de: Der Frauenfußball ist sehr fannah, für Sie ist es eine Selbstverständlichkeit nach dem Spiel zu den Fans zu gehen, Fotos zu machen oder Autogramme zu schreiben. Aufgrund der aktuellen Situation ist das nicht möglich. Fehlt Ihnen der Austausch mit den Fans? Werden Sie sich in Zukunft, wenn wieder Zuschauer in die Stadien dürfen und auch der Kontakt auf den Straßen wieder umfangreicher möglich ist, noch mehr Zeit für die Fans nehmen?

Chmielinski: Die Fannähe in Potsdam ist sowieso schon sehr groß. Man bekommt auch jetzt noch viele Nachrichten. Man weiß, dass die Fans hinter einem stehen, das ist toll. Ich werde mir, wenn wir wieder vor Zuschauern spielen dürfen, gerne die Zeit nehmen. Das habe ich aber auch schon vorher getan, daher wird sich für mich in diesem Punkt nicht allzu viel ändern. Die Fans nehmen sich ja auch Zeit, zu unseren Spielen zu kommen, von daher gehört es sich für mich, ihnen etwas zurückzugeben.

Aehling: Das sehe ich genauso. Die Fans nehmen viel Aufwand auf sich, um uns zuzuschauen und zu unterstützen. Daher ist es für mich eine Selbstverständlichkeit nach dem Spiel zu ihnen zu gehen, ein bisschen zu reden und meine Dankbarkeit auszudrücken. Denn die Fans sind ein Grund, warum Fußball so viel Spaß macht.

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