U 20-Frauen: Mit der Entspannung ist es bei Juliane Maier vorbei

Es war der Morgen des 18. August 2006. "Total entspannt" saß Juliane Maier in der Mannschaftsbesprechung vor dem Auftaktspiel der U 20-Frauen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bei der FIFA U 20-Weltmeisterschaft in Russland 2006. Da eröffnete ihr Trainerin Maren Meinert, dass sie auf der Position der linken Verteidigerin in der Startelf für die Begegnung mit Nordkorea stehe. "Und dann kam auf einmal die Anspannung. Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, überhaupt zu spielen", bekennt die 19 Jahre alte Neu-Freiburgerin, die in der Sommerpause vom SV Titisee in den Breisgau wechselte.

Wie die gesamte Mannschaft war sie dann auch während der Auftaktpartie nervös. "Wir hatten Probleme, unser Spiel zu finden. Aber gegen Mexiko haben wir das zum Glück abgelegt und einen wichtigen Sieg eingefahren", freut sich Juliane über den Befreiungsschlag ihrer Mannschaft. Dass sie zum 9:1 gegen Mexiko selbst einen Treffer beisteuerte und mit einem satten Linksschuss ein WM-Tor erzielt hat, realisierte sie auf dem Spielfeld gar nicht so richtig, wie sie erklärt: "Es stand ja bereits 6:0, bevor ich getroffen habe. Aber jetzt, wo ich Mails oder SMS von der Familie oder von Freunden bekomme, freut mich das natürlich sehr."

Am Donnerstag trat die Freude aber wieder in den Hintergrund, dafür kam die für eine gute Leistung notwendige Konzentration und Anspannung wieder auf. Mit Erfolg: In der Partie gegen die Schweiz (6:0) bewerkstelligten die DFB-Frauen den Einzug ins Viertelfinale. "Das war unser Minimalziel. Gegen die Schweiz habe ich im April mit der U 19 schon mal gespielt und da hat es nur zu einem 2:2-Unentschieden gereicht", hatte Juliane im Vorfeld gewarnt.

Neben den sportlichen Erfahrungen ist das Turnier in Russland für die Brigachtalerin auch auf kultureller Ebene ein einzigartiges Erlebnis. "Russland ist ein Land der Gegensätze", sagt die U 19-Europameisterin, "denn neben prächtigen Palästen und Sehenswürdigkeiten stehen kleine, verfallene Baracken oder Häuser, die dringend renoviert werden müssten. Außerdem bewegen sich die Menschen hier sehr unauffällig und sind sehr reserviert und zurückhaltend." Sich selbst charakterisiert sie im Gegensatz dazu als "freundlich und anpassungsfähig." So war es auch kein Problem, dass keine Vereinskameradin mit ihr in Russland das Zimmer teilen kann, da sie die einzige Spielerin des SV Titisee im WM-Kader ist. "Ich verstehe mich mit allen. Schließlich kenne ich viele aus der U 19 und der U 17. Meine Zimmerkollegin hier ist Tessa Rinkes. Wir kommen sehr gut miteinander aus", erklärt die deutsche Nummer 18.

Nach der Weltmeisterschaft will sie in Freiburg studieren. Ein Lehramtsstudium für Sport, Biologie und Physik möchte sie aufnehmen. "Derzeit warte ich auf die Zusage der Universität. Das wäre eine Riesensache für mich. Noch in den nächsten Tagen werden die Benachrichtigungen verschickt." Die Anspannung bleibt Juliane Maier also bestehen. Aber die ist ja gerade nötig, um sich zu konzentrieren und außergewöhnliche Leistungen zu bringen.

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Es war der Morgen des 18. August 2006. "Total entspannt" saß Juliane Maier in der Mannschaftsbesprechung vor dem Auftaktspiel der U 20-Frauen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bei der FIFA U 20-Weltmeisterschaft in Russland 2006. Da eröffnete ihr Trainerin Maren Meinert, dass sie auf der Position der linken Verteidigerin in der Startelf für die Begegnung mit Nordkorea stehe. "Und dann kam auf einmal die Anspannung. Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, überhaupt zu spielen", bekennt die 19 Jahre alte Neu-Freiburgerin, die in der Sommerpause vom SV Titisee in den Breisgau wechselte.



Wie die gesamte Mannschaft war sie dann auch während der Auftaktpartie nervös. "Wir hatten Probleme, unser Spiel zu finden. Aber gegen Mexiko haben wir das zum Glück abgelegt und einen wichtigen Sieg eingefahren", freut sich Juliane über den Befreiungsschlag ihrer Mannschaft. Dass sie zum 9:1 gegen Mexiko selbst einen Treffer beisteuerte und mit einem satten Linksschuss ein WM-Tor erzielt hat, realisierte sie auf dem Spielfeld gar nicht so richtig, wie sie erklärt: "Es stand ja bereits 6:0, bevor ich getroffen habe. Aber jetzt, wo ich Mails oder SMS von der Familie oder von Freunden bekomme, freut mich das natürlich sehr."



Am Donnerstag trat die Freude aber wieder in den Hintergrund, dafür kam die für eine gute Leistung notwendige Konzentration und Anspannung wieder auf. Mit Erfolg: In der Partie gegen die Schweiz (6:0) bewerkstelligten die DFB-Frauen den Einzug ins Viertelfinale. "Das war unser Minimalziel. Gegen die Schweiz habe ich im April mit der U 19 schon mal gespielt und da hat es nur zu einem 2:2-Unentschieden gereicht", hatte Juliane im Vorfeld gewarnt.



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Neben den sportlichen Erfahrungen ist das Turnier in Russland für die Brigachtalerin auch auf kultureller Ebene ein einzigartiges Erlebnis. "Russland ist ein Land der Gegensätze", sagt die U 19-Europameisterin, "denn neben prächtigen Palästen und Sehenswürdigkeiten stehen kleine, verfallene Baracken oder Häuser, die dringend renoviert werden müssten. Außerdem bewegen sich die Menschen hier sehr unauffällig und sind sehr reserviert und zurückhaltend." Sich selbst charakterisiert sie im Gegensatz dazu als "freundlich und anpassungsfähig." So war es auch kein Problem, dass keine Vereinskameradin mit ihr in Russland das Zimmer teilen kann, da sie die einzige Spielerin des SV Titisee im WM-Kader ist. "Ich verstehe mich mit allen. Schließlich kenne ich viele aus der U 19 und der U 17. Meine Zimmerkollegin hier ist Tessa Rinkes. Wir kommen sehr gut miteinander aus", erklärt die deutsche Nummer 18.



Nach der Weltmeisterschaft will sie in Freiburg studieren. Ein Lehramtsstudium für Sport, Biologie und Physik möchte sie aufnehmen. "Derzeit warte ich auf die Zusage der Universität. Das wäre eine Riesensache für mich. Noch in den nächsten Tagen werden die Benachrichtigungen verschickt." Die Anspannung bleibt Juliane Maier also bestehen. Aber die ist ja gerade nötig, um sich zu konzentrieren und außergewöhnliche Leistungen zu bringen.