Streichsbier: "Mit Elan gegen Italien starten"

Der Countdown läuft: Mit dem Eröffnungsspiel gegen Italien am Montag (ab 12 Uhr, live auf Eurosport) beginnt die UEFA U 19-EM (11. bis 24. Juli) für die DFB-Auswahl. Ein Highlight, auf das auf und neben dem Platz schon seit längerem hingearbeitet wird. Den letzten Schliff für die Mannschaft gab es im achttägigen Trainingslager in Schladming, das am Dienstag endete. Im DFB.de-Interview spricht Trainer Guido Streichsbier mit Redakteur Peter Scheffler über das Trainingslager, den endgültigen Kader und die Ziele bei der Heim-EM.

DFB.de: Herr Streichsbier, am Dienstag ging das achttägige Trainingslager mit einem Testspiel (0:0 gegen eine Auswahl von 1860 München; Anm. d. Red.) und der endgültigen Kadernominierung zu Ende. Die schwerste Entscheidung haben Sie sich für den Schluss aufgehoben.

Guido Streichsbier: Das stimmt. Die Entscheidung war wirklich schwer für unser Trainerteam. Vor allem, weil die Jungs alle eine hohe Qualität haben. Aber auch, weil sie ein eingeschworener Haufen sind. Die Heim-EM ist ein großes Ziel und ein Traum für sie. Den fünf Spielern abzusagen, war keine besonders schöne Aufgabe, aber das gehört im Leistungssport dazu.

DFB.de: Mit Johannes Eggestein, Gökhan Gül und Janni-Luca Serra hatten Sie auch drei Spieler des 1998er Jahrgangs mit ins Trainingslager genommen. Wie haben sich die Jungen geschlagen?

Streichsbier: Alle 23 Spieler haben in den letzten Tagen im Training Gas gegeben und mir die Entscheidung für den finalen Kader sehr schwer gemacht. Von der Einstellung her kann ich niemanden etwas vorwerfen. Die jüngeren Spieler haben sich schnell integriert und ebenfalls ihr enormes Potential gezeigt. Es galt für uns, diese Woche zu nutzen, um zu schauen, wie sie ihre außerordentliche Qualität in den 1997er-Kader einbringen und wie sie den bisherigen Stamm ergänzen können. Gökhan besetzt als Innenverteidiger eine Position, welche durch Verletzungen in der U 19 unterbesetzt war. Es ist toll, dass uns der VfL Bochum hier unterstützt. Mit Janni verfügen wir nun über einen bulligen Stürmertypen, den wir vorher im Kader so nicht hatten. Auf der Position von Johannes habe ich mit Cedric Teuchert noch einen zweitligaerfahrenen Angreifer, der ebenfalls hohe Qualität mitbringt. Johannes ist ein außergewöhnliches Talent und hat bei Werder Bremen ein Umfeld, in dem er zu einem Topspieler reifen wird. Im Sinne seiner Entwicklung bringt ihm eine Vorbereitung bei den Profis mehr als eine Jokerrolle bei der U 19-EM. Ich habe mich gestern noch mal beim SV Werder und bei Jo bedankt, dass wir ihn in der letzten Woche mitnehmen durften.

DFB.de: Also war die Entscheidung, 24 Spieler nach Schladming mitzunehmen, vollkommen richtig?

Streichsbier: Definitiv. Nur so konnten wir realistische Spielsituationen schaffen, auf Verletzungen reagieren und dem ein oder anderen auch mal eine Auszeit gönnen. Zudem hatten alle Spieler nach den drei Monaten Länderspielpause noch mal die Chance, sich zu präsentieren. Außerdem stehen alle Spieler, die im Trainingslager dabei waren, auf Abruf bereit. Falls nun jemand ausfallen sollte, kennt der nachrückende Spieler unsere Abläufe bestens. Das hoffen wir zwar nicht, aber letztes Jahr musste Marcus Sorg eine Stunde vor Meldeschluss zwei Spieler krankheitsbedingt ersetzen.

DFB.de: Wie lautet Ihr Fazit nach Beendigung des Trainingslagers?

Streichsbier: Die Bedingungen waren top. Wir haben acht Tage intensiv arbeiten können. Die ersten Tage waren ein bisschen schleppend. Das lag daran, dass die Spieler nach verschieden langen Pausen seit Saisonende unterschiedliche Voraussetzungen hatten. Aber gerade in den vergangenen drei Tagen war ich sehr zufrieden mit den Jungs.

DFB.de: Wie zufrieden waren Sie mit dem Auftritt Ihrer Mannschaft im letzten Testspiel gegen eine gemischte Auswahl aus den A-Junioren und der U 21 von 1860 München?

Streichsbier: Es ist schade, dass wir kein Tor erzielt haben, aber das Entscheidende für mich war, dass wir uns drei bis vier hochkarätige Chancen pro Halbzeit erarbeitet haben. Dazu haben wir defensiv sehr gut gestanden und hinten kaum etwas zugelassen. Natürlich hätten wir das Trainingslager lieber mit einem Erfolgserlebnis beendet. Aber auch mit einem Sieg wäre nicht alles perfekt. Nach einer Vorbereitung besteht immer ein bisschen Ungewissheit. Man weiß nie, wo das Team genau steht, bis das erste Spiel absolviert ist.

DFB.de: À propos erstes Spiel. Wie lauten nun die Ziele für das Eröffnungsspiel gegen Italien und das gesamte Turnier?

Streichsbier: Wir gehen das erste Spiel gegen Italien mit viel Elan und Selbstbewusstsein an. Da es bei der U 19-EM auch um die Qualifikation zur U 20-WM 2017 geht (die ersten Fünf qualifizieren sich, um Platz fünf gibt es ein Entscheidungsspiel; Anm. d. Red.), steht für uns dieses Minimalziel an erster Stelle. Wir wollen mit den U-Teams an möglichst vielen Turnieren teilnehmen, um die Ausbildung in den Vereinen mit internationalen Turnieren abzurunden. Ansonsten wollen wir - Trainer und Spieler - selbstverständlich das Maximale erreichen.

[ps]

Der Countdown läuft: Mit dem Eröffnungsspiel gegen Italien am Montag (ab 12 Uhr, live auf Eurosport) beginnt die UEFA U 19-EM (11. bis 24. Juli) für die DFB-Auswahl. Ein Highlight, auf das auf und neben dem Platz schon seit längerem hingearbeitet wird. Den letzten Schliff für die Mannschaft gab es im achttägigen Trainingslager in Schladming, das am Dienstag endete. Im DFB.de-Interview spricht Trainer Guido Streichsbier mit Redakteur Peter Scheffler über das Trainingslager, den endgültigen Kader und die Ziele bei der Heim-EM.

DFB.de: Herr Streichsbier, am Dienstag ging das achttägige Trainingslager mit einem Testspiel (0:0 gegen eine Auswahl von 1860 München; Anm. d. Red.) und der endgültigen Kadernominierung zu Ende. Die schwerste Entscheidung haben Sie sich für den Schluss aufgehoben.

Guido Streichsbier: Das stimmt. Die Entscheidung war wirklich schwer für unser Trainerteam. Vor allem, weil die Jungs alle eine hohe Qualität haben. Aber auch, weil sie ein eingeschworener Haufen sind. Die Heim-EM ist ein großes Ziel und ein Traum für sie. Den fünf Spielern abzusagen, war keine besonders schöne Aufgabe, aber das gehört im Leistungssport dazu.

DFB.de: Mit Johannes Eggestein, Gökhan Gül und Janni-Luca Serra hatten Sie auch drei Spieler des 1998er Jahrgangs mit ins Trainingslager genommen. Wie haben sich die Jungen geschlagen?

Streichsbier: Alle 23 Spieler haben in den letzten Tagen im Training Gas gegeben und mir die Entscheidung für den finalen Kader sehr schwer gemacht. Von der Einstellung her kann ich niemanden etwas vorwerfen. Die jüngeren Spieler haben sich schnell integriert und ebenfalls ihr enormes Potential gezeigt. Es galt für uns, diese Woche zu nutzen, um zu schauen, wie sie ihre außerordentliche Qualität in den 1997er-Kader einbringen und wie sie den bisherigen Stamm ergänzen können. Gökhan besetzt als Innenverteidiger eine Position, welche durch Verletzungen in der U 19 unterbesetzt war. Es ist toll, dass uns der VfL Bochum hier unterstützt. Mit Janni verfügen wir nun über einen bulligen Stürmertypen, den wir vorher im Kader so nicht hatten. Auf der Position von Johannes habe ich mit Cedric Teuchert noch einen zweitligaerfahrenen Angreifer, der ebenfalls hohe Qualität mitbringt. Johannes ist ein außergewöhnliches Talent und hat bei Werder Bremen ein Umfeld, in dem er zu einem Topspieler reifen wird. Im Sinne seiner Entwicklung bringt ihm eine Vorbereitung bei den Profis mehr als eine Jokerrolle bei der U 19-EM. Ich habe mich gestern noch mal beim SV Werder und bei Jo bedankt, dass wir ihn in der letzten Woche mitnehmen durften.

DFB.de: Also war die Entscheidung, 24 Spieler nach Schladming mitzunehmen, vollkommen richtig?

Streichsbier: Definitiv. Nur so konnten wir realistische Spielsituationen schaffen, auf Verletzungen reagieren und dem ein oder anderen auch mal eine Auszeit gönnen. Zudem hatten alle Spieler nach den drei Monaten Länderspielpause noch mal die Chance, sich zu präsentieren. Außerdem stehen alle Spieler, die im Trainingslager dabei waren, auf Abruf bereit. Falls nun jemand ausfallen sollte, kennt der nachrückende Spieler unsere Abläufe bestens. Das hoffen wir zwar nicht, aber letztes Jahr musste Marcus Sorg eine Stunde vor Meldeschluss zwei Spieler krankheitsbedingt ersetzen.

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DFB.de: Wie lautet Ihr Fazit nach Beendigung des Trainingslagers?

Streichsbier: Die Bedingungen waren top. Wir haben acht Tage intensiv arbeiten können. Die ersten Tage waren ein bisschen schleppend. Das lag daran, dass die Spieler nach verschieden langen Pausen seit Saisonende unterschiedliche Voraussetzungen hatten. Aber gerade in den vergangenen drei Tagen war ich sehr zufrieden mit den Jungs.

DFB.de: Wie zufrieden waren Sie mit dem Auftritt Ihrer Mannschaft im letzten Testspiel gegen eine gemischte Auswahl aus den A-Junioren und der U 21 von 1860 München?

Streichsbier: Es ist schade, dass wir kein Tor erzielt haben, aber das Entscheidende für mich war, dass wir uns drei bis vier hochkarätige Chancen pro Halbzeit erarbeitet haben. Dazu haben wir defensiv sehr gut gestanden und hinten kaum etwas zugelassen. Natürlich hätten wir das Trainingslager lieber mit einem Erfolgserlebnis beendet. Aber auch mit einem Sieg wäre nicht alles perfekt. Nach einer Vorbereitung besteht immer ein bisschen Ungewissheit. Man weiß nie, wo das Team genau steht, bis das erste Spiel absolviert ist.

DFB.de: À propos erstes Spiel. Wie lauten nun die Ziele für das Eröffnungsspiel gegen Italien und das gesamte Turnier?

Streichsbier: Wir gehen das erste Spiel gegen Italien mit viel Elan und Selbstbewusstsein an. Da es bei der U 19-EM auch um die Qualifikation zur U 20-WM 2017 geht (die ersten Fünf qualifizieren sich, um Platz fünf gibt es ein Entscheidungsspiel; Anm. d. Red.), steht für uns dieses Minimalziel an erster Stelle. Wir wollen mit den U-Teams an möglichst vielen Turnieren teilnehmen, um die Ausbildung in den Vereinen mit internationalen Turnieren abzurunden. Ansonsten wollen wir - Trainer und Spieler - selbstverständlich das Maximale erreichen.

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