Stamm: "Freiburgs Pokaltradition fortführen"

Mit besonderen Eindrücken bereitet Thomas Stamm, Trainer der U 19 beim SC Freiburg in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga, seine Mannschaft auf den Jahresendspurt vor. Zwei Punktspiele beim FC Augsburg am Samstag (ab 11 Uhr) und beim 1. FC Heidenheim am 9. Dezember (ab 10.30 Uhr) sowie das Viertelfinale im DFB-Pokal der Junioren gegen den VfL Wolfsburg am 15. Dezember (ab 12 Uhr) stehen für die Breisgauer noch auf dem Programm.

Der 35 Jahre alte Trainer hospitierte während der vergangenen Länderspielphase bei der deutschen U 19-Nationalmannschaft und begleitete das Team von DFB-Trainer Guido Streichsbier beim Vier-Nationen-Turnier in Armenien. In seiner Heimat war Thomas Stamm früher bereits als Co-Trainer der U 15- und der U 16-Auswahl tätig. Im DFB.de-Interview spricht der Schweizer mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine Rolle als U 19-Hospitant, die Unterschiede zu den eidgenössischen Nationalteams und die Pokaltradition des SC Freiburg.

DFB.de: Welche Eindrücke haben Sie beim Turnier mit der deutschen U 19 in Armenien gesammelt, Herr Stamm?

Thomas Stamm: Es waren sehr interessante zehn Tage, bei denen ich nicht nur das Niveau der U 19-Spieler auf nationalem Level, sondern auch im internationalen Vergleich sehen konnte. Beim 0:1 gegen technisch starke Portugiesen hat die Mannschaft nicht ihren besten Tag erwischt. Umso besser war dagegen die Leistung beim 0:1 gegen die Niederlande, vor allem in der zweiten Halbzeit. Das 7:0 gegen Gastgeber Armenien war ein souveräner Auftritt. Insgesamt kann man sagen, dass sich die deutsche U 19-Auswahl im internationalen Vergleich nicht verstecken muss.

DFB.de: Wie kam es zu Ihrer Hospitanz beim Deutschen Fußball-Bund?

Stamm: Der DFB bietet den Leistungszentren und den Trainern regelmäßig Hospitanzen an. Dass ich die Gelegenheit hatte, bei einem internationalen Turnier auf Topniveau einen anderen Blickwinkel kennenzulernen, war eine spannende Erfahrung.

DFB.de: Welche Aufgaben hatten Sie bei der Nationalmannschaft?

Stamm: Ich hatte in erster Linie eine beobachtende Rolle. Das Trainer- und Funktionsteam um Guido Streichsbier war aber sehr kommunikativ und offen. Das ist bestimmt nicht selbstverständlich. Ich habe mich vom ersten Moment an wohl gefühlt.

DFB.de: Sie waren während Ihrer Karriere auch schon Co-Trainer bei der U 15 und der U 16 der Schweizer Nationalmannschaft. Welche Unterschiede haben Sie festgestellt?

Stamm: Die Funktionsteams in Deutschland sind wesentlich größer als in der Schweiz. Das liegt unter anderem daran, dass der Fußball in Deutschland einen höheren Stellenwert besitzt. Dadurch gibt es auch personell bessere Möglichkeiten. Jeder im Team hat klare Aufgaben. Das wirkt alles sehr gut durchdacht und strukturiert.

DFB.de: Wie sehr unterscheidet sich die Arbeit bei der U 19-Nationalmannschaft von der Tätigkeit im Verein?

Stamm: Bei der Nationalmannschaft lässt es der Faktor Zeit nicht zu, bei der Arbeit bis ins letzte Detail zu gehen. Da ist man auch ein Stück weit darauf angewiesen, wie fit und in welcher sportlichen Verfassung die Spieler vom Verein zur Nationalmannschaft reisen. Die Arbeit bei der Nationalmannschaft lässt sich ein wenig mit der Englischen Woche bei Vereinen vergleichen.

DFB.de: Könnten Sie es sich vorstellen, noch mal für eine Nationalmannschaft zu arbeiten?

Stamm: Ich habe die Zeit beim Schweizer Fußball-Verband genossen. Daher würde ich es für die Zukunft nicht komplett ausschließen. Momentan stellt sich mir die Frage aber nicht. Ich fühle mich in der täglichen Arbeit mit den Spielern und beim SC Freiburg sehr wohl.

DFB.de: Was haben Sie besonders beim Austausch mit U 19-Nationaltrainer Guido Streichsbier gelernt?

Stamm: Für mich war vor allem die Herangehensweise an die drei Spiele innerhalb von fünf Tagen interessant. Wie bereite ich die Partien in so kurzer Zeit vor und nach? Wie stelle ich die Mannschaft darauf ein?



Mit besonderen Eindrücken bereitet Thomas Stamm, Trainer der U 19 beim SC Freiburg in der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga, seine Mannschaft auf den Jahresendspurt vor. Zwei Punktspiele beim FC Augsburg am Samstag (ab 11 Uhr) und beim 1. FC Heidenheim am 9. Dezember (ab 10.30 Uhr) sowie das Viertelfinale im DFB-Pokal der Junioren gegen den VfL Wolfsburg am 15. Dezember (ab 12 Uhr) stehen für die Breisgauer noch auf dem Programm.

Der 35 Jahre alte Trainer hospitierte während der vergangenen Länderspielphase bei der deutschen U 19-Nationalmannschaft und begleitete das Team von DFB-Trainer Guido Streichsbier beim Vier-Nationen-Turnier in Armenien. In seiner Heimat war Thomas Stamm früher bereits als Co-Trainer der U 15- und der U 16-Auswahl tätig. Im DFB.de-Interview spricht der Schweizer mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine Rolle als U 19-Hospitant, die Unterschiede zu den eidgenössischen Nationalteams und die Pokaltradition des SC Freiburg.

DFB.de: Welche Eindrücke haben Sie beim Turnier mit der deutschen U 19 in Armenien gesammelt, Herr Stamm?

Thomas Stamm: Es waren sehr interessante zehn Tage, bei denen ich nicht nur das Niveau der U 19-Spieler auf nationalem Level, sondern auch im internationalen Vergleich sehen konnte. Beim 0:1 gegen technisch starke Portugiesen hat die Mannschaft nicht ihren besten Tag erwischt. Umso besser war dagegen die Leistung beim 0:1 gegen die Niederlande, vor allem in der zweiten Halbzeit. Das 7:0 gegen Gastgeber Armenien war ein souveräner Auftritt. Insgesamt kann man sagen, dass sich die deutsche U 19-Auswahl im internationalen Vergleich nicht verstecken muss.

DFB.de: Wie kam es zu Ihrer Hospitanz beim Deutschen Fußball-Bund?

Stamm: Der DFB bietet den Leistungszentren und den Trainern regelmäßig Hospitanzen an. Dass ich die Gelegenheit hatte, bei einem internationalen Turnier auf Topniveau einen anderen Blickwinkel kennenzulernen, war eine spannende Erfahrung.

DFB.de: Welche Aufgaben hatten Sie bei der Nationalmannschaft?

Stamm: Ich hatte in erster Linie eine beobachtende Rolle. Das Trainer- und Funktionsteam um Guido Streichsbier war aber sehr kommunikativ und offen. Das ist bestimmt nicht selbstverständlich. Ich habe mich vom ersten Moment an wohl gefühlt.

DFB.de: Sie waren während Ihrer Karriere auch schon Co-Trainer bei der U 15 und der U 16 der Schweizer Nationalmannschaft. Welche Unterschiede haben Sie festgestellt?

Stamm: Die Funktionsteams in Deutschland sind wesentlich größer als in der Schweiz. Das liegt unter anderem daran, dass der Fußball in Deutschland einen höheren Stellenwert besitzt. Dadurch gibt es auch personell bessere Möglichkeiten. Jeder im Team hat klare Aufgaben. Das wirkt alles sehr gut durchdacht und strukturiert.

DFB.de: Wie sehr unterscheidet sich die Arbeit bei der U 19-Nationalmannschaft von der Tätigkeit im Verein?

Stamm: Bei der Nationalmannschaft lässt es der Faktor Zeit nicht zu, bei der Arbeit bis ins letzte Detail zu gehen. Da ist man auch ein Stück weit darauf angewiesen, wie fit und in welcher sportlichen Verfassung die Spieler vom Verein zur Nationalmannschaft reisen. Die Arbeit bei der Nationalmannschaft lässt sich ein wenig mit der Englischen Woche bei Vereinen vergleichen.

DFB.de: Könnten Sie es sich vorstellen, noch mal für eine Nationalmannschaft zu arbeiten?

Stamm: Ich habe die Zeit beim Schweizer Fußball-Verband genossen. Daher würde ich es für die Zukunft nicht komplett ausschließen. Momentan stellt sich mir die Frage aber nicht. Ich fühle mich in der täglichen Arbeit mit den Spielern und beim SC Freiburg sehr wohl.

DFB.de: Was haben Sie besonders beim Austausch mit U 19-Nationaltrainer Guido Streichsbier gelernt?

Stamm: Für mich war vor allem die Herangehensweise an die drei Spiele innerhalb von fünf Tagen interessant. Wie bereite ich die Partien in so kurzer Zeit vor und nach? Wie stelle ich die Mannschaft darauf ein?

###more###

DFB.de: Was benötigt ein Spieler aus Ihrer Sicht für den Sprung in eine Auswahlmannschaft?

Stamm: Jeder Nachwuchsspieler in den Junioren-Bundesligen bringt Talent mit. Wenn er dann noch ein Alleinstellungsmerkmal für seine Position vorweisen kann, ist er für die Nationalmannschaft interessant. Bei dem einen oder anderen Spieler kann sich dieses Einzigartige auch etwas später herauskristallisieren, so dass sie verhältnismäßig spät zur Nationalmannschaft eingeladen werden.

DFB.de: Wie groß ist dann noch der Schritt in den Seniorenbereich?

Stamm: Der Sprung ist überall groß. Es ist für die Spieler schwierig, einen flüssigen Übergang in den Seniorenbereich zu schaffen. Wenn sie in der Nationalmannschaft dabei sind, sind sie physisch und mental schon sehr weit. Der letzte - vermeintlich kleine - Schritt ist aber schwer. Spiele und Turniere auf international hohem Niveau können helfen.

DFB.de: Mit der U 19 des SC Freiburg belegen Sie in der Tabelle der Staffel Süd/Südwest der A-Junioren-Bundesliga den vierten Platz. Was ist noch möglich?

Stamm: Die vergangenen beiden Jahre haben gezeigt, dass die Staffel extrem ausgeglichen ist. Nur elf Punkte Abstand zwischen Tabellenführer VfB Stuttgart und dem zehntplatzierten 1. FC Kaiserslautern unterstreichen das. Wir fokussieren uns in erster Linie auf die Ausbildung der Spieler.

DFB.de: Der Rückstand auf Tabellenführer VfB beträgt sieben Punkte. Ärgert Sie der schlechte Saisonstart mit drei Niederlagen aus den ersten vier Spielen noch?

Stamm: Das ist nicht mehr rückgängig zu machen. Wir haben uns nach dem Saisonstart stabilisiert. Die Spieler sind in ihrer individuellen Entwicklung weiter. Das spiegelt sich auch insgesamt bei den Leistungen der Mannschaft wider.

DFB.de: Der SCF ist für gute Nachwuchsarbeit bekannt. Sehen Sie in Ihrer Mannschaft schon Kandidaten für die Bundesliga?

Stamm: Wir haben viele talentierte Spieler, die das Zeug für den Sprung in den Seniorenbereich haben. Die weitere Entwicklung ist aber von vielen Faktoren und Einflüssen abhängig. Für eine genaue Vorhersage ist es noch zu früh. Und selbst wenn sich bei einigen Spielern herausstellt, dass es für die große Fußballkarriere doch nicht reicht, wollen wir sie in den Bereichen Disziplin, Organisation und Durchsetzungsvermögen für das "normale" Leben vorbereitet haben.

DFB.de: Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Cheftrainer Christian Streich, der auch über viele Jahre mit großem Erfolg im Freiburger Nachwuchs gearbeitet hat?

Stamm: Kontinuität ist ein sehr wichtiges Thema. Das betrifft nicht nur Christian Streich. Sportvorstand Jochen Saier, der weitere Trainerstab und die Scoutingabteilung sind ein eingespieltes Team, kennen die Nachwuchsarbeit sehr gut. Die Wege sind kurz. Wir tauschen uns intensiv aus und vertrauen dem Urteil des jeweils anderen.

DFB.de: Welche Rolle spielt die zweite Mannschaft, die in der Regionalliga Südwest an den Start geht, bei der Ausbildung der Spieler?

Stamm: Die U 23 hat bei uns ein starkes Gewicht. Wir sind der absoluten Überzeugung, dass der Sprung aus der U 19 in den Seniorenbereich auch über unsere zweite Mannschaft gelingen kann. Daniel Caligiuri, der jetzt bei Schalke 04 unter Vertrag steht, Oliver Sorg, der mittlerweile für Hannover 96 am Ball ist, oder Jonathan Schmid, der beim FC Augsburg gelandet ist, sind einige Beispiele.

DFB.de: Mit sechs Titeln ist die Freiburger U 19 Rekordsieger im DFB-Pokal der Junioren und auch aktueller Titelträger. Warum liegt Ihrer Mannschaft der Wettbewerb so?

Stamm: Mit den ersten drei Erfolgen unter Christian Streich hat sich so etwas wie eine Pokaltradition bei uns entwickelt. Unser Ziel ist es, sie so oft wie möglich fortzuführen. Vor allem die Spieler, die schon in der vergangenen Saison nach dem 2:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern den Titel geholt haben, wollen das Erlebnis wiederholen. Die Eindrücke aus einem Endspiel können wertvoll für die weitere Karriere sein.

DFB.de: Nächster Gegner im Pokalwettbewerb ist der VfL Wolfsburg. Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Stamm: Mit dem VfL kommt eine der Topmannschaften der Staffel Nord/Nordost auf uns zu. Die Wolfsburger sind sehr spielstark. Wir treten aber zu Hause an und wollen auch im neuen Jahr noch im Wettbewerb vertreten sein.

###more###