Peter: "Die Mannschaft hat Lust auf mehr"

Die U 19-Frauen haben erfolgreich die erste Qualifikationsrunde für die Europameisterschaft 2022 in der Tschechischen Republik absolviert. Beim Turnier im russischen Wolgograd setzte sich der DFB-Nachwuchs gegen Slowenien (6:1), Belgien (2:1) und die Gastgeberinnen (0:0) durch. Neben den Länderspielen wurde die freie Zeit genutzt, um die "Deutsche Kriegsgräberstätte Rossoschka" unter Einhaltung der Corona-Maßnahmen zu besuchen. Zum Abschluss der Reise hat DFB.de mit DFB-Trainerin Kathrin Peter über die sportlichen Eindrück und das langersehnte Wiedersehen mit dem Team gesprochen.

DFB.de: Drei Spiele, zwei Siege, ein Remis: Wie lautet Ihr Resümee, Frau Peter?

Kathrin Peter: Ich denke, wir haben mit dem ersten Platz in dieser Gruppe unser Ziel erreicht. Wir haben uns mit dem Gruppensieg bestmöglich für die zweite Qualifikationsrunde positionieren können, so dass ich mit dem Ergebnis, aber vor allem auch mit dem Auftreten der Mannschaft zufrieden bin.

DFB.de: Welche Entwicklung konnten Sie während der Tage in Russland bei Ihren Spielerinnen beobachten?

Peter: Es gab viele positive Eindrücke. In Russland durften wir nach so langer Zeit das erste Mal wieder zusammen auf dem Platz ein offizielles Spiel bestreiten - da ging es natürlich zuerst darum, wieder ein Team zu werden, sich aufeinander abzustimmen und einzuspielen. In diesen Bereichen haben wir uns von Spiel zu Spiel weiterentwickelt. Man konnte sehen, dass die Mädels mit Spaß und Freude dabei waren, fokussiert geblieben sind und die Dinge, die wir umsetzen wollten, auch umgesetzt haben. Da waren gute Entwicklungen zu sehen, sowohl im Team als auch individuell bei jeder Spielerin.

DFB.de: Was bedeutet der Gruppensieg mit Blick auf die EM-Endrunde für die Mannschaft?

Peter: Unser Ziel war es natürlich, als Gruppensieger aus Russland zurückzukehren. Wir wussten aber nicht genau, wie aktuell unser Leistungsstand war und konnten vor dem ersten Spiel nur ganz kurz trainieren. Deshalb bestand die Herausforderung darin, sich schnell zu finden und unsere Spielidee auf den Platz zu bringen. Ich denke, das haben wir in einer guten Art und Weise schnell geschafft. Natürlich, es waren die ersten Auftritte nach rund eineinhalb Jahren. Wir sind erst am Anfang des Weges und wollen uns auch noch steigern, aber für den Moment war das ein mehr als ordentlicher, ein guter Auftritt der Mannschaft.

DFB.de: Wie sehen Sie Ihre Mannschaft im internationalen Vergleich?

Peter: Das ist ganz schwierig, da alle gerade erst wieder "loslaufen". Die meisten anderen Nationen starten erst im Oktober in die Qualifikation, so dass wir noch gar keine Vergleichsmöglichkeit haben. Im September sind erst zwei Gruppen aktiv in die Qualifikation eingestiegen, dementsprechend würde ich jetzt zunächst mal abwarten, wie die anderen Nationen in die Saison starten. Erst dann kann ein valider Vergleich gezogen werden.

DFB.de: Wie sieht der weitere Fahrplan in Richtung Europameisterschaft aus?

Peter: Wir spielen in einem neuen Qualifikationsmodus. Der Vierte aus der ersten Qualifikationsrunde, in unserem Fall Slowenien, steigt in die B-Gruppe ab. Aus der B-Gruppe steigen die jeweils Erstplatzierten in die A-Gruppe auf. Die zweite Qualifikationsrunde wird entsprechend der Platzierung aus der ersten Runde auf Lostöpfe verteilt. Mit dem Gruppensieg haben wir also - zumindest auf dem Papier - die Chance auf eine vermeintlich leichtere Gruppe in der zweiten Runde. Die Sieger der zweiten Qualirunde sind für die Europameisterschaft qualifiziert. Die Zielsetzung ist dementsprechend klar: Wir wollen wieder Erster werden und nach Tschechien reisen.

DFB.de: Wie hat sich das Wiedersehen angefühlt: Endlich wieder Spieltag, endlich wieder mit anderen Nationen in den sportlichen Wettstreit zu gehen?

Peter: Es war ein total gutes Gefühl, und wir waren sehr dankbar, dass die Qualifikation wieder stattfinden konnte. Man hat schon bei der Nominierung gemerkt, dass die Mädels sich sehr gefreut und darauf gebrannt haben, wieder auf dem Platz zu stehen und die Hymne zu hören. Die Stimmung war von Anfang an super, auch weil wir ein gemeinsames Ziel haben.

DFB.de: Sie haben die Zeit in Russland neben dem Sport auch für Bildungsmaßnahmen genutzt und mit den jungen Spielerinnen die "Deutsche Kriegsgräberstätte Rossoschka" besucht. Wie wichtig ist es in Ihren Augen, bei Lehrgängen auch ein gewisses Bildungsangebot zu geben?

Peter: Das ist für uns selbstverständlich. Wenn wir in einer so geschichtsträchtigen Stadt wie Wolgograd (ehemals Stalingrad, Anm. d. Red.) vor Ort sind, dann gehört das definitiv dazu, dass man die deutsch-russische Geschichte wahrnimmt und als deutsche Mannschaft die Kriegsgräberstätte nicht nur ansieht, sondern auch begreift, was dahintersteckt. Was mich gefreut hat, ist, dass die Spielerinnen von sich aus sehr interessiert waren und den Besuch unbedingt machen wollten.

DFB.de: Wie haben die Spielerinnen den Besuch dieses geschichtsträchtigen Ortes erlebt?

Peter: Sie waren vorab schon mit der Geschichte konfrontiert und wussten, in welche Stadt wir reisen. Vor Ort waren alle sehr ergriffen zu sehen, wie viele Menschen - vor allem junge Menschen im ungefähren Alter unserer Spielerinnen - an diesem Ort ihr Leben lassen mussten. Insgesamt ein sehr eindrückliches Erlebnis.

DFB.de: Wie fällt Ihr Fazit des Lehrgangs aus?

Peter: Es war toll zu sehen, wie sich die Mannschaft und auch die einzelnen Spielerinnen von Spiel zu Spiel weiterentwickeln konnten und wir zu einem Team zusammengewachsen sind. Außerdem sind wir mit dem Erreichen des Gruppensieges sehr zufrieden. Wir haben eine tolle Mannschaft, die Lust auf mehr hat und ihren Weg gehen wird.

[fb]

Die U 19-Frauen haben erfolgreich die erste Qualifikationsrunde für die Europameisterschaft 2022 in der Tschechischen Republik absolviert. Beim Turnier im russischen Wolgograd setzte sich der DFB-Nachwuchs gegen Slowenien (6:1), Belgien (2:1) und die Gastgeberinnen (0:0) durch. Neben den Länderspielen wurde die freie Zeit genutzt, um die "Deutsche Kriegsgräberstätte Rossoschka" unter Einhaltung der Corona-Maßnahmen zu besuchen. Zum Abschluss der Reise hat DFB.de mit DFB-Trainerin Kathrin Peter über die sportlichen Eindrück und das langersehnte Wiedersehen mit dem Team gesprochen.

DFB.de: Drei Spiele, zwei Siege, ein Remis: Wie lautet Ihr Resümee, Frau Peter?

Kathrin Peter: Ich denke, wir haben mit dem ersten Platz in dieser Gruppe unser Ziel erreicht. Wir haben uns mit dem Gruppensieg bestmöglich für die zweite Qualifikationsrunde positionieren können, so dass ich mit dem Ergebnis, aber vor allem auch mit dem Auftreten der Mannschaft zufrieden bin.

DFB.de: Welche Entwicklung konnten Sie während der Tage in Russland bei Ihren Spielerinnen beobachten?

Peter: Es gab viele positive Eindrücke. In Russland durften wir nach so langer Zeit das erste Mal wieder zusammen auf dem Platz ein offizielles Spiel bestreiten - da ging es natürlich zuerst darum, wieder ein Team zu werden, sich aufeinander abzustimmen und einzuspielen. In diesen Bereichen haben wir uns von Spiel zu Spiel weiterentwickelt. Man konnte sehen, dass die Mädels mit Spaß und Freude dabei waren, fokussiert geblieben sind und die Dinge, die wir umsetzen wollten, auch umgesetzt haben. Da waren gute Entwicklungen zu sehen, sowohl im Team als auch individuell bei jeder Spielerin.

DFB.de: Was bedeutet der Gruppensieg mit Blick auf die EM-Endrunde für die Mannschaft?

Peter: Unser Ziel war es natürlich, als Gruppensieger aus Russland zurückzukehren. Wir wussten aber nicht genau, wie aktuell unser Leistungsstand war und konnten vor dem ersten Spiel nur ganz kurz trainieren. Deshalb bestand die Herausforderung darin, sich schnell zu finden und unsere Spielidee auf den Platz zu bringen. Ich denke, das haben wir in einer guten Art und Weise schnell geschafft. Natürlich, es waren die ersten Auftritte nach rund eineinhalb Jahren. Wir sind erst am Anfang des Weges und wollen uns auch noch steigern, aber für den Moment war das ein mehr als ordentlicher, ein guter Auftritt der Mannschaft.

DFB.de: Wie sehen Sie Ihre Mannschaft im internationalen Vergleich?

Peter: Das ist ganz schwierig, da alle gerade erst wieder "loslaufen". Die meisten anderen Nationen starten erst im Oktober in die Qualifikation, so dass wir noch gar keine Vergleichsmöglichkeit haben. Im September sind erst zwei Gruppen aktiv in die Qualifikation eingestiegen, dementsprechend würde ich jetzt zunächst mal abwarten, wie die anderen Nationen in die Saison starten. Erst dann kann ein valider Vergleich gezogen werden.

DFB.de: Wie sieht der weitere Fahrplan in Richtung Europameisterschaft aus?

Peter: Wir spielen in einem neuen Qualifikationsmodus. Der Vierte aus der ersten Qualifikationsrunde, in unserem Fall Slowenien, steigt in die B-Gruppe ab. Aus der B-Gruppe steigen die jeweils Erstplatzierten in die A-Gruppe auf. Die zweite Qualifikationsrunde wird entsprechend der Platzierung aus der ersten Runde auf Lostöpfe verteilt. Mit dem Gruppensieg haben wir also - zumindest auf dem Papier - die Chance auf eine vermeintlich leichtere Gruppe in der zweiten Runde. Die Sieger der zweiten Qualirunde sind für die Europameisterschaft qualifiziert. Die Zielsetzung ist dementsprechend klar: Wir wollen wieder Erster werden und nach Tschechien reisen.

DFB.de: Wie hat sich das Wiedersehen angefühlt: Endlich wieder Spieltag, endlich wieder mit anderen Nationen in den sportlichen Wettstreit zu gehen?

Peter: Es war ein total gutes Gefühl, und wir waren sehr dankbar, dass die Qualifikation wieder stattfinden konnte. Man hat schon bei der Nominierung gemerkt, dass die Mädels sich sehr gefreut und darauf gebrannt haben, wieder auf dem Platz zu stehen und die Hymne zu hören. Die Stimmung war von Anfang an super, auch weil wir ein gemeinsames Ziel haben.

DFB.de: Sie haben die Zeit in Russland neben dem Sport auch für Bildungsmaßnahmen genutzt und mit den jungen Spielerinnen die "Deutsche Kriegsgräberstätte Rossoschka" besucht. Wie wichtig ist es in Ihren Augen, bei Lehrgängen auch ein gewisses Bildungsangebot zu geben?

Peter: Das ist für uns selbstverständlich. Wenn wir in einer so geschichtsträchtigen Stadt wie Wolgograd (ehemals Stalingrad, Anm. d. Red.) vor Ort sind, dann gehört das definitiv dazu, dass man die deutsch-russische Geschichte wahrnimmt und als deutsche Mannschaft die Kriegsgräberstätte nicht nur ansieht, sondern auch begreift, was dahintersteckt. Was mich gefreut hat, ist, dass die Spielerinnen von sich aus sehr interessiert waren und den Besuch unbedingt machen wollten.

DFB.de: Wie haben die Spielerinnen den Besuch dieses geschichtsträchtigen Ortes erlebt?

Peter: Sie waren vorab schon mit der Geschichte konfrontiert und wussten, in welche Stadt wir reisen. Vor Ort waren alle sehr ergriffen zu sehen, wie viele Menschen - vor allem junge Menschen im ungefähren Alter unserer Spielerinnen - an diesem Ort ihr Leben lassen mussten. Insgesamt ein sehr eindrückliches Erlebnis.

DFB.de: Wie fällt Ihr Fazit des Lehrgangs aus?

Peter: Es war toll zu sehen, wie sich die Mannschaft und auch die einzelnen Spielerinnen von Spiel zu Spiel weiterentwickeln konnten und wir zu einem Team zusammengewachsen sind. Außerdem sind wir mit dem Erreichen des Gruppensieges sehr zufrieden. Wir haben eine tolle Mannschaft, die Lust auf mehr hat und ihren Weg gehen wird.

###more###