Meinert: "Zu keiner Zeit Fehler erlauben"

Die deutschen U 19-Frauen haben sich durch zwei Siege und ein Unentschieden für die Europameisterschaft (16. bis 28. Juli) in Schottland qualifiziert. Im DFB.de-Interview spricht DFB-Trainerin Maren Meinert mit Mitarbeiterin Stefanie Engerer über das letzte Qualifikationsspiel gegen Österreich und die Vorbereitung auf die EURO.

DFB.de: Frau Meinert, Sie haben mit der U 19-Nationalmannschaft nach zwei Qualifikationsrunden das Ticket zur Europameisterschaft in Schottland gelöst. Wie fällt Ihr Gesamtfazit aus?

Maren Meinert: Wir sind glücklich, dass wir es wieder geschafft haben, bei einer Endrunde dabei zu sein. Bei acht Mannschaften, die sich für die EM qualifizieren, ist das ziemlich schwer. Von daher sind wir hochzufrieden, dass wir sehr souverän das Ticket gelöst haben.

DFB.de: Nach zwei Siegen hat Ihre Mannschaft im letzten Gruppenspiel 2:2 gegen Österreich gespielt und dabei die ersten Gegentore in der EM-Qualifikation kassiert. Sind Sie trotzdem zufrieden mit der Leistung?

Meinert: Gegen Österreich war ich vor allem mit der ersten Halbzeit nicht zufrieden, weil wir nicht gut ins Spiel gefunden hatten. Trotzdem hat uns das Spiel gezeigt, dass die Mannschaft in der Lage ist, nach einem Rückstand zurückzukommen und Rückschläge wegzustecken. Von dieser Perspektive aus sehe ich das Spiel auch positiv und freue mich, dass wir ein annehmbares Ergebnis erzielt haben. Natürlich hätten wir aber auch gerne gewonnen.

DFB.de: Ihre Mannschaft lag kurz mit 1:2 zurück. Wie haben Sie die Spielerinnen da motiviert?

Meinert: Die Motivation kam zum großen Teil aus der Mannschaft heraus. Zum Zeitpunkt des Rückstandes war jeder Spielerin bewusst, dass sie das Ergebnis auf keinen Fall so lassen dürfen. Danach hat die Mannschaft noch mal richtig Gas gegeben und kurz darauf den Ausgleich erzielt. Am Schluss haben wir uns noch gute Chancen erspielt und hätten sicherlich auch den Sieg verdient gehabt.

DFB.de: Die Partie gegen Österreich war das entscheidende Spiel in der Gruppe A. Wie viel Druck lag auf der Mannschaft?

Meinert: Bei einer zweiten Qualifikationsrunde liegt auf jedem Spiel gleich viel Druck. Man darf sich zu keiner Zeit Fehler erlauben. Trotzdem wollen wir den Fokus nicht auf den Druck, sondern auf den Spaß am Spiel legen. Die Spielerinnen haben ein Ziel vor Augen, für das sie spielen. Und um dieses Ziel zu erreichen, braucht es nicht unbedingt den Druck, sondern die Freude, Fußball spielen zu können. Es ist nicht gut, die Sache, die man besonders gut kann und lange ausüben möchte, nur unter dem Druckaspekt zu sehen.

DFB.de: Wo sehen Sie bei Ihrer Mannschaft noch Verbesserungspotenzial?

Meinert: Mir hat in den ersten Spielen die Einstellung, mit der wir in die Spiele gegangen sind, gut gefallen. Auch dass wir die Zweikämpfe angenommen und die ersten und zweiten Bälle erobert haben, ist positiv. Gegen Österreich war die Mannschaft allerdings relativ zweikampfschwach und überrascht, dass es überhaupt so viele Zweikämpfe zu führen gab. Daran müssen wir bis zur EM noch arbeiten und auch das gegenseitige Coaching ausbauen. Die Spielerinnen müssen lernen, auch selbständig gegensteuern zu können. Ich habe viele Typen in meiner Mannschaft, die das bereits können, aber es noch nicht immer auf dem Platz zeigen.

DFB.de: Die EM-Qualifikation haben Sie in Ludwigsfelde und Luckenwalde in Brandenburg gespielt. Wie zufrieden waren Sie mit den Gegebenheiten vor Ort?

Meinert: An beiden Spielorten war alles hervorragend organisiert, und das Wetter hat zum Glück gehalten. Es war eine Freude, die Unterstützung der Fans vor Ort zu haben und uns ihnen zu präsentieren. Wir haben neben den Spielen Schulbesuche gemacht und versucht, uns auf die Leute einzulassen. Das war für uns alle ein wunderbares Erlebnis.

DFB.de: Wie wichtig war es, vor heimischem Publikum zu spielen?

Meinert: Wir versuchen, so oft wie möglich in Deutschland zu spielen, weil es sehr wichtig ist, uns vor heimischem Publikum zu präsentieren. Für die Spielerinnen ist es eine große Sache, ein Heimländerspiel auszutragen.

DFB.de: Bis zur EM sind es noch mehr als zwei Monate. Wie sieht bis dahin der Fahrplan aus?

Meinert: Der Mai ist für alle Spielerinnen zunächst frei. In den kommenden Wochen steht die Endphase der Bundesliga an, danach wollen wir den Spielerinnen eine Pause gönnen. Im Juni reisen wir dann in die USA und werden dort einige Testspiele absolvieren. Bevor es im Juli zur EM nach Schottland geht, treffen wir uns außerdem noch mit dem finalen Kader zu einem Dreitageslehrgang.

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Die deutschen U 19-Frauen haben sich durch zwei Siege und ein Unentschieden für die Europameisterschaft (16. bis 28. Juli) in Schottland qualifiziert. Im DFB.de-Interview spricht DFB-Trainerin Maren Meinert mit Mitarbeiterin Stefanie Engerer über das letzte Qualifikationsspiel gegen Österreich und die Vorbereitung auf die EURO.

DFB.de: Frau Meinert, Sie haben mit der U 19-Nationalmannschaft nach zwei Qualifikationsrunden das Ticket zur Europameisterschaft in Schottland gelöst. Wie fällt Ihr Gesamtfazit aus?

Maren Meinert: Wir sind glücklich, dass wir es wieder geschafft haben, bei einer Endrunde dabei zu sein. Bei acht Mannschaften, die sich für die EM qualifizieren, ist das ziemlich schwer. Von daher sind wir hochzufrieden, dass wir sehr souverän das Ticket gelöst haben.

DFB.de: Nach zwei Siegen hat Ihre Mannschaft im letzten Gruppenspiel 2:2 gegen Österreich gespielt und dabei die ersten Gegentore in der EM-Qualifikation kassiert. Sind Sie trotzdem zufrieden mit der Leistung?

Meinert: Gegen Österreich war ich vor allem mit der ersten Halbzeit nicht zufrieden, weil wir nicht gut ins Spiel gefunden hatten. Trotzdem hat uns das Spiel gezeigt, dass die Mannschaft in der Lage ist, nach einem Rückstand zurückzukommen und Rückschläge wegzustecken. Von dieser Perspektive aus sehe ich das Spiel auch positiv und freue mich, dass wir ein annehmbares Ergebnis erzielt haben. Natürlich hätten wir aber auch gerne gewonnen.

DFB.de: Ihre Mannschaft lag kurz mit 1:2 zurück. Wie haben Sie die Spielerinnen da motiviert?

Meinert: Die Motivation kam zum großen Teil aus der Mannschaft heraus. Zum Zeitpunkt des Rückstandes war jeder Spielerin bewusst, dass sie das Ergebnis auf keinen Fall so lassen dürfen. Danach hat die Mannschaft noch mal richtig Gas gegeben und kurz darauf den Ausgleich erzielt. Am Schluss haben wir uns noch gute Chancen erspielt und hätten sicherlich auch den Sieg verdient gehabt.

DFB.de: Die Partie gegen Österreich war das entscheidende Spiel in der Gruppe A. Wie viel Druck lag auf der Mannschaft?

Meinert: Bei einer zweiten Qualifikationsrunde liegt auf jedem Spiel gleich viel Druck. Man darf sich zu keiner Zeit Fehler erlauben. Trotzdem wollen wir den Fokus nicht auf den Druck, sondern auf den Spaß am Spiel legen. Die Spielerinnen haben ein Ziel vor Augen, für das sie spielen. Und um dieses Ziel zu erreichen, braucht es nicht unbedingt den Druck, sondern die Freude, Fußball spielen zu können. Es ist nicht gut, die Sache, die man besonders gut kann und lange ausüben möchte, nur unter dem Druckaspekt zu sehen.

DFB.de: Wo sehen Sie bei Ihrer Mannschaft noch Verbesserungspotenzial?

Meinert: Mir hat in den ersten Spielen die Einstellung, mit der wir in die Spiele gegangen sind, gut gefallen. Auch dass wir die Zweikämpfe angenommen und die ersten und zweiten Bälle erobert haben, ist positiv. Gegen Österreich war die Mannschaft allerdings relativ zweikampfschwach und überrascht, dass es überhaupt so viele Zweikämpfe zu führen gab. Daran müssen wir bis zur EM noch arbeiten und auch das gegenseitige Coaching ausbauen. Die Spielerinnen müssen lernen, auch selbständig gegensteuern zu können. Ich habe viele Typen in meiner Mannschaft, die das bereits können, aber es noch nicht immer auf dem Platz zeigen.

DFB.de: Die EM-Qualifikation haben Sie in Ludwigsfelde und Luckenwalde in Brandenburg gespielt. Wie zufrieden waren Sie mit den Gegebenheiten vor Ort?

Meinert: An beiden Spielorten war alles hervorragend organisiert, und das Wetter hat zum Glück gehalten. Es war eine Freude, die Unterstützung der Fans vor Ort zu haben und uns ihnen zu präsentieren. Wir haben neben den Spielen Schulbesuche gemacht und versucht, uns auf die Leute einzulassen. Das war für uns alle ein wunderbares Erlebnis.

DFB.de: Wie wichtig war es, vor heimischem Publikum zu spielen?

Meinert: Wir versuchen, so oft wie möglich in Deutschland zu spielen, weil es sehr wichtig ist, uns vor heimischem Publikum zu präsentieren. Für die Spielerinnen ist es eine große Sache, ein Heimländerspiel auszutragen.

DFB.de: Bis zur EM sind es noch mehr als zwei Monate. Wie sieht bis dahin der Fahrplan aus?

Meinert: Der Mai ist für alle Spielerinnen zunächst frei. In den kommenden Wochen steht die Endphase der Bundesliga an, danach wollen wir den Spielerinnen eine Pause gönnen. Im Juni reisen wir dann in die USA und werden dort einige Testspiele absolvieren. Bevor es im Juli zur EM nach Schottland geht, treffen wir uns außerdem noch mit dem finalen Kader zu einem Dreitageslehrgang.

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