Beide kämpfen beim "Milk Cup" um ihre WM-Chance – doch gehen Willi Evseev und Daniel Hofstetter mit grundverschiedenen Voraussetzungen in den Kampf ums Ticket nach Nigeria. Während der Hannoveraner Mittelfeldspieler Evseev bereits bei der EM zum erweiterten Aufgebot der U 17-Nationalmannschaft gehörte, absolvierte Verteidiger Hofstetter in Nordirland seine ersten beiden Länderspiele.
"Natürlich war ich traurig, dass ich beim EM-Erfolg nicht dabei sein konnte. Aber ich bin Sportler und deswegen muss ich auch mit solchen Erlebnissen umgehen können. Ich habe mich für die Jungs mitgefreut und will jetzt gute Leistungen zeigen, um es in den WM-Kader zu schaffen", sagt Willi Evseev, der acht U 17-Länderspiele vorweisen kann. Mit dem Turniersieg bei der Endrunde im Mai in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hatte sich das Team von DFB-Trainer Marco Pezzaiuoli das Ticket für die WM in Nigeria vom 24. Oktober bis 15. November gelöst.
Hofstetter freut sich über sein Debüt
Das internationale Turnier in Nordirland – gegen den Gastgeber unterlag die U 18 2:3, mit den USA trennte sich der DFB-Nachwuchs am Mittwoch 1:1 – gibt beiden Talenten die Gelegenheit, auf sich aufmerksam zu machen. Evseev, dessen Familie 1993 nach Deutschland kam, führt das Team als Kapitän an und erzielte in der Auftaktpartie einen Treffer. "Löwe" Daniel Hofstetter vom TSV 1860 München absolvierte als Innenverteidiger beide Begegnungen in Nordirland. "Leider musste ich vor einigen Monaten mein erstes Länderspiel wegen einer Verletzung absagen. Jetzt freue ich mich, dass ich mein Debüt geben konnte. Hier geht es zur Sache. Das sind tolle Erfahrungen für mich", so Hofstetter, der im Juli seinen 17. Geburtstag feierte.
DFB-Trainer Marco Pezzaiuoli bezeichnet den "Milk Cup" als Nachsichtungsmaßnahme. Dennoch wollen sich seine Spieler heute gegen Bulgarien durchsetzen und damit das Turnier mit einem respektablen dritten Platz abschließen. Schließlich treten die übrigen teilnehmenden Nationen mit ihrer U 20 an.
"Das ist etwas, das über die Anforderungen in der Junioren-Bundesliga hinausgeht. Gerade weil es härter zur Sache geht und die Gegner sehr robust sind, macht diese Herausforderung eine Menge Spaß. Bisher haben wir uns von Spiel zu Spiel gesteigert. Diesen Trend wollen wir am Freitag fortsetzen", erklärt Evseev.
Auch wenn die Voraussetzungen unterschiedlich sind – beim anvisierten Ziel sind die beiden Jung-Nationalspieler einer Meinung: Ein Platz im WM-Aufgebot von Marco Pezzaiuoli. Beide mussten den Triumphzug ihrer Mitspieler im Mai vor dem Fernseher verfolgen. Beim Welt-Turnier in Westafrika wollen sie selbst aktiv sein. Stellvertretend erklärt Daniel Hofstetter: "Es ist mein Traum, eine WM zu spielen. So ein Turnier ist für unsere Entwicklung von unschätzbarem Wert. Diese Erfahrung hat man für immer. Ich werde auf dem Spielfeld alles dafür geben, um in Nigeria dabei zu sein."
