Ulrike Ballweg: "Für eine tolle EM belohnt"

Was für ein Ausstand für Ulrike Ballweg, die scheidende Trainerin der U 17-Juniorinnen: Im packenden EM-Finale gegen die Niederlande setzte sich ihre Mannschaft nach Elfmeterkrimi mit 3:2 durch. Im DFB.de-Interview spricht die in die DFB-Talentförderung wechselnde Ulrike Ballweg mit Redakteur David Horward über den Turnierverlauf und Finalsieg.

DFB.de: Ulrike Ballweg, Glückwunsch zum Gewinn der U 17-Juniorinnen Europameisterschaft!

Ulrike Ballweg: Vielen Dank! Ich bin sehr zufrieden, weil wir über das gesamte Turnier vieles von dem, was wir uns vorgenommen hatten, umsetzen konnten. Dazu zählt dominantes Auftreten, eine kompakte Verteidigung und Tempofußball nach vorne. Das haben wir sehr oft umgesetzt und waren damit auch erfolgreich.

DFB.de: Ihre Mannschaft hat das zweite Vorrundenspiel gegen die Niederlande verloren. An welchen Stellschrauben haben Sie nach dem Spiel gedreht, um Ihre Spielerinnen wieder zurück in die Spur zu führen?

Ballweg: Die Begegnung gegen die Niederlande war für uns sehr lehrreich, weil wir gemerkt haben, dass wir mit 100 Prozent Überzeugung und Leidenschaft auf dem Platz stehen müssen, um solche Spiele für uns zu entscheiden. Gegen Österreich konnten wir das direkt umsetzen. Im Halbfinale und auch im Finale haben wir gezeigt, dass wir uns mit unserer Einstellung und Leidenschaft an den Spielplan gehalten haben. Deswegen haben wir am Ende auch verdient den EM-Titel gewonnen.

DFB.de: War es für Ihre Mannschaft ein Vorteil, dass sie schon in der Vorrunde auf die Niederländerinnen getroffen war?

Ballweg: Es ist immer schwierig, wenn man im Turnierverlauf zweimal auf denselben Gegner trifft. Für uns war es gut, weil wir das erste Spiel verloren hatten und unsere Lehren aus der Begegnung ziehen konnten. Wir haben gemerkt, dass wir Dinge verändern müssen, um erfolgreich zu sein.

DFB.de: Welche neuen Erkenntnisse haben Sie denn fürs Finale gewonnen?

Ballweg: Zum einen die schon angesprochene Leidenschaft und Einstellung. Zum anderen aber auch unsere Arbeit gegen den Ball: Im Endspiel haben wir viel besser zusammengearbeitet und uns gegenseitig unterstützt. Wir wussten, dass wir im Finale vor allem die ersten und zweiten Bälle gewinnen mussten, weil die Niederländerinnen sehr gerne ihr Spiel weiträumig eröffnen. Nach vorne wollten wir gerade über unsere Außenpositionen mutig aufspielen und das Tempo hochhalten.

DFB.de: Können Sie ein Spiel Ihrer Mannschaft herausgreifen, mit dem Sie besonders zufrieden waren?

Ballweg: Das ist schwierig. Wir haben über den gesamten Turnierverlauf gute Leistungen gezeigt. Gerade gegen Portugal haben wir die richtige Einstellung auf den Platz gebracht. Gegen einen Gegner, der sehr gut Fußball spielen und vor allem verteidigen kann. Im Offensivspiel haben wir unsere Stärken gezeigt: Wir haben das Tempo auf den Außenbahnen hochgehalten und sind gut in die Zweikämpfe gegangen.

DFB.de: Wie ist das EM-Finale aus Ihrer Sicht verlaufen?

Ballweg: Wir haben einen Willenssieg gesehen. Die Mädels haben alles reingehauen in das Spiel. Man hat gemerkt, dass die Spielerinnen am Ende ganz schön platt waren, das Spiel war sehr knapp. Gerade zum Elfmeterschießen gehört natürlich auch eine gehörige Portion Glück dazu. Die haben wir uns erkämpft. Von daher bin ich sehr stolz auf meine Spielerinnen.

DFB.de: Gerade in der zweiten Halbzeit hat man gesehen, wie sehr Ihre Mannschaft gebissen hat und den EM-Titel gewinnen wollte.

Ballweg: Ja, das stimmt. Uns war klar, dass wir uns in das Finale reinbeißen müssen. Das hat meine Mannschaft super gemacht. Wir sind mit 1:0 in Führung gegangen, haben es dann aber leider nicht geschafft, den Vorsprung längere Zeit zu halten, um Sicherheit zu bekommen. Dadurch haben wir es uns selbst ein bisschen schwer gemacht. Im EM-Finale haben wir bewiesen, dass wir auch schwere Situationen meistern können. Am Ende haben wir uns für die tolle EM belohnt. Und das freut mich unglaublich.

DFB.de: Für die Zuschauer war das Finale ein richtiger Thriller, mit zwei Personen in den Hauptrollen: Zum einen Mieke Schiemann, die erst sehr spät auf den EM-Zug aufgesprungen war und nun den entscheidenden Elfmeter verwandelte. Zum anderen Torhüterin Pauline Nelles, die unfassbare vier Elfmeter gehalten hat.

Ballweg: Es war einfach Wahnsinn, was Paule im Elfmeterschießen gehalten hat. Die Elfmeter waren alle gut geschossen, Paule hat die Schüsse trotzdem hervorragend pariert. Mieke war bei der gesamten EM bereit für ihre Einsätze. Wir hatten vorab mit ihr besprochen, dass sie nicht als Stammspielerin nach Bulgarien reist, sie hat diese Rolle super angenommen. Wir haben sie im Halbfinale gebraucht, dann war sie da. Und wir haben sie im Finale gebraucht, da hat sie noch stärker gespielt als gegen Portugal. Von daher: Kompliment an die beiden!

[dh]

Was für ein Ausstand für Ulrike Ballweg, die scheidende Trainerin der U 17-Juniorinnen: Im packenden EM-Finale gegen die Niederlande setzte sich ihre Mannschaft nach Elfmeterkrimi mit 3:2 durch. Im DFB.de-Interview spricht die in die DFB-Talentförderung wechselnde Ulrike Ballweg mit Redakteur David Horward über den Turnierverlauf und Finalsieg.

DFB.de: Ulrike Ballweg, Glückwunsch zum Gewinn der U 17-Juniorinnen Europameisterschaft!

Ulrike Ballweg: Vielen Dank! Ich bin sehr zufrieden, weil wir über das gesamte Turnier vieles von dem, was wir uns vorgenommen hatten, umsetzen konnten. Dazu zählt dominantes Auftreten, eine kompakte Verteidigung und Tempofußball nach vorne. Das haben wir sehr oft umgesetzt und waren damit auch erfolgreich.

DFB.de: Ihre Mannschaft hat das zweite Vorrundenspiel gegen die Niederlande verloren. An welchen Stellschrauben haben Sie nach dem Spiel gedreht, um Ihre Spielerinnen wieder zurück in die Spur zu führen?

Ballweg: Die Begegnung gegen die Niederlande war für uns sehr lehrreich, weil wir gemerkt haben, dass wir mit 100 Prozent Überzeugung und Leidenschaft auf dem Platz stehen müssen, um solche Spiele für uns zu entscheiden. Gegen Österreich konnten wir das direkt umsetzen. Im Halbfinale und auch im Finale haben wir gezeigt, dass wir uns mit unserer Einstellung und Leidenschaft an den Spielplan gehalten haben. Deswegen haben wir am Ende auch verdient den EM-Titel gewonnen.

DFB.de: War es für Ihre Mannschaft ein Vorteil, dass sie schon in der Vorrunde auf die Niederländerinnen getroffen war?

Ballweg: Es ist immer schwierig, wenn man im Turnierverlauf zweimal auf denselben Gegner trifft. Für uns war es gut, weil wir das erste Spiel verloren hatten und unsere Lehren aus der Begegnung ziehen konnten. Wir haben gemerkt, dass wir Dinge verändern müssen, um erfolgreich zu sein.

DFB.de: Welche neuen Erkenntnisse haben Sie denn fürs Finale gewonnen?

Ballweg: Zum einen die schon angesprochene Leidenschaft und Einstellung. Zum anderen aber auch unsere Arbeit gegen den Ball: Im Endspiel haben wir viel besser zusammengearbeitet und uns gegenseitig unterstützt. Wir wussten, dass wir im Finale vor allem die ersten und zweiten Bälle gewinnen mussten, weil die Niederländerinnen sehr gerne ihr Spiel weiträumig eröffnen. Nach vorne wollten wir gerade über unsere Außenpositionen mutig aufspielen und das Tempo hochhalten.

DFB.de: Können Sie ein Spiel Ihrer Mannschaft herausgreifen, mit dem Sie besonders zufrieden waren?

Ballweg: Das ist schwierig. Wir haben über den gesamten Turnierverlauf gute Leistungen gezeigt. Gerade gegen Portugal haben wir die richtige Einstellung auf den Platz gebracht. Gegen einen Gegner, der sehr gut Fußball spielen und vor allem verteidigen kann. Im Offensivspiel haben wir unsere Stärken gezeigt: Wir haben das Tempo auf den Außenbahnen hochgehalten und sind gut in die Zweikämpfe gegangen.

DFB.de: Wie ist das EM-Finale aus Ihrer Sicht verlaufen?

Ballweg: Wir haben einen Willenssieg gesehen. Die Mädels haben alles reingehauen in das Spiel. Man hat gemerkt, dass die Spielerinnen am Ende ganz schön platt waren, das Spiel war sehr knapp. Gerade zum Elfmeterschießen gehört natürlich auch eine gehörige Portion Glück dazu. Die haben wir uns erkämpft. Von daher bin ich sehr stolz auf meine Spielerinnen.

DFB.de: Gerade in der zweiten Halbzeit hat man gesehen, wie sehr Ihre Mannschaft gebissen hat und den EM-Titel gewinnen wollte.

Ballweg: Ja, das stimmt. Uns war klar, dass wir uns in das Finale reinbeißen müssen. Das hat meine Mannschaft super gemacht. Wir sind mit 1:0 in Führung gegangen, haben es dann aber leider nicht geschafft, den Vorsprung längere Zeit zu halten, um Sicherheit zu bekommen. Dadurch haben wir es uns selbst ein bisschen schwer gemacht. Im EM-Finale haben wir bewiesen, dass wir auch schwere Situationen meistern können. Am Ende haben wir uns für die tolle EM belohnt. Und das freut mich unglaublich.

DFB.de: Für die Zuschauer war das Finale ein richtiger Thriller, mit zwei Personen in den Hauptrollen: Zum einen Mieke Schiemann, die erst sehr spät auf den EM-Zug aufgesprungen war und nun den entscheidenden Elfmeter verwandelte. Zum anderen Torhüterin Pauline Nelles, die unfassbare vier Elfmeter gehalten hat.

Ballweg: Es war einfach Wahnsinn, was Paule im Elfmeterschießen gehalten hat. Die Elfmeter waren alle gut geschossen, Paule hat die Schüsse trotzdem hervorragend pariert. Mieke war bei der gesamten EM bereit für ihre Einsätze. Wir hatten vorab mit ihr besprochen, dass sie nicht als Stammspielerin nach Bulgarien reist, sie hat diese Rolle super angenommen. Wir haben sie im Halbfinale gebraucht, dann war sie da. Und wir haben sie im Finale gebraucht, da hat sie noch stärker gespielt als gegen Portugal. Von daher: Kompliment an die beiden!

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