U 17-Trainerin Loderer: "Ich lege Wert auf spielerische Lösungen"

Die neue Cheftrainerin der U 17-Juniorinnen heißt Sabine Loderer. Die ehemalige U-Nationalspielerin und Außenverteidigerin vom FC Bayern München war in der vergangenen Saison Co-Trainerin von Friederike "Fritzy" Kromp. Zur Saison 2020/2021 hat die langjährige Trainerin des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) den 2004er-Jahrgang in der in diesem Jahr zweigeteilten U 17 übernommen. Im Interview mit DFB.de erzählt Sabine Loderer, auf welche Eigenschaften sie bei ihren Spielerinnen besonderen Wert legt, was sie ihrer Mannschaft langfristig vermitteln will und wie sehr sie sich darauf freut, wieder auf dem Platz zu stehen.

DFB.de: Frau Loderer, nachdem Sie im vergangenen Jahr bereits Co-Trainerin der U 17-Juniorinnen und über viele Jahre Verbandstrainerin beim Bayerischen Fußball-Verband waren, rücken Sie nun zur Cheftrainerin in der U 17 auf. Welche Erfahrungen nehmen Sie aus Ihren vorherigen Stationen mit in die neue Aufgabe?

Sabine Loderer: Ich hatte beim BFV viel mit der Auswahlarbeit in diesem Altersbereich zu tun, war vor allem im U 14 bis U 18-Bereich unterwegs und weiß daher, wie die Mädels in diesem Alter ticken. Sehr wichtig war und ist mir jetzt als Nationaltrainerin eine enge Verknüpfung, ein intensiver Austausch mit den Vereinen. Dort trainieren die Spielerinnen täglich und absolvieren die meisten ihrer Spiele. Auf dieser Grundlage möchte ich beim DFB aufbauen. Zudem lag ein weiterer Schwerpunkt meiner Tätigkeit beim BFV in der Traineraus- und -fortbildung. Dadurch kommt man immer wieder auf neue Gedankengänge und Ideen und bleibt so nie auf der Stelle stehen. Sich mit anderen über ihre Perspektiven auszutauschen, hilft einem selbst ungemein, die eigene Spielidee dynamisch zu halten und neue Details mit einzubringen. Das kann ich aus meinen letzten zehn Jahren beim BFV definitiv mitnehmen. Generell freue ich mich riesig auf die Aufgabe. Das, was ich schon immer am meisten geliebt habe in meinem Job, jetzt auf dieser Ebene machen zu dürfen, ist eine tolle Chance. Ich bin heiß darauf, loszulegen.

DFB.de: Ihr erster Lehrgang steigt gerade in Bad Gögging stattfinden, worauf haben Sie sich am meisten gefreut?

Loderer: Ich freue mich total auf die Mannschaft, wieder auf dem Platz zu stehen und Rasen zu riechen. Vom Team um das Team kenne ich zwar schon einige, aber das wird jetzt das erste intensivere Kennenlernen des gesamten Staffs. Die Gespräche bisher waren wahnsinnig nett. Ich freue mich darauf, dass es jetzt mit der Kernarbeit losgeht und auf Mädels, die hungrig auf das Spiel sind.

DFB.de: Gleichzeitig ist es auch der erste Lehrgang nach der langen "Corona-Pause". Was nehmen Sie aus dieser außergewöhnlichen Zeit mit?

Loderer: Wir müssen bedenken, dass die Mädels und auch alle aus dem Team um das Team eine Phase hinter sich haben, die so bisher keiner kannte. Wir werden uns ein bisschen "eingrooven" müssen und natürlich auch  Rücksicht auf die Belastung nehmen, je nachdem wo die Spielerinnen in der Vorbereitung mit ihren Vereinen stehen. Daneben ist es sehr wichtig, zu evaluieren, wie sie durch diese Zeit gekommen sind. Da werden wir sicherlich mit jeder Spielerin ein Einzelgespräch führen, um zu schauen, wie es ihr geht.

DFB.de: In welchem Zustand erwarten Sie die Spielerinnen?

Loderer: Ich habe mich in den Kader "eingearbeitet", viele Gespräche geführt und kenne viele der Mädels aus meiner Auswahlarbeit. Sei es aus Vergleichsspielen, Spielbeobachtungen bei den Sichtungsturnieren oder eben weil sie aus dem Gebiet des Bayerischen Fußball-Verbands kommen. Ich weiß, wo die meisten aktuell trainingsmäßig stehen. Manche sind seit Anfang Juli in der Vorbereitung und hatten bereits fünf Wochen Trainingsbetrieb. Was man sicherlich gerade bei jungen Spielerinnen merken wird, ist, dass ihnen eine ganze Menge an Spielpraxis fehlt. Es war ein halbes Jahr Pause und das Training zunächst den Corona-Bedingungen angepasst. Von der Fitness her werden alle ein ordentliches Niveau mitbringen, dennoch werden wir ein Auge auf die Belastung halten. Ich bin gespannt, wie sich die lange Pause auf das Spielerische auswirkt.

DFB.de: Wie lief die Sichtung für diesen Lehrgang ab? Viele Gelegenheiten die Spielerinnen zu beobachten, gab es in den letzten Wochen und Monaten nicht.

Loderer: Mir wurde aus der abgelaufenen U 16-Saison ein Kader übergeben, auf dessen Basis mein Trainerteam und ich viele Gespräche geführt haben. Wir haben versucht, uns so gut es ging aktuelle Rückmeldungen einzuholen. Schwierig war natürlich, dass es keine Livebilder und kein Sichtungsturnier gab. Wir werden die Spielerinnen, die im erweiterten Kreis sind, definitiv weiterhin beobachten, dass uns da möglichst keine verloren geht. Im Laufe der Saison ist, sofern möglich, eine Nachsichtung geplant, um diese Phase rund um den ausgefallenen Länderpokal aufzufangen, so gut es geht.

DFB.de: Was steht in Bad Gögging auf dem Programm?

Loderer: Der Mittwoch ist als Anreisetag vorgesehen. Da werden wir moderat einsteigen, da die Mädels teilweise weite Strecken auf sich nehmen müssen. Es wird wie bereits angesprochen darum gehen zu schauen, wo sie stehen, wo wir sie abholen. Im Fokus des Lehrgangs stehen diverse Spielformen, in denen wir verschiedene Grundideen und -prinzipien wiederholen und vermitteln werden.

DFB.de: Sie gelten als ausgewiesene Expertin für den Nachwuchsbereich, was wollen Sie Ihren Spielerinnen langfristig vermitteln?

Loderer: Zum einen geht es natürlich um das Fußballerische, zum anderen um die Vermittlung von Werten, die wir auf und neben dem Platz leben wollen. Gemeinsam mit meinem Trainerteam will ich in die Details gehen, an Feinheiten arbeiten. Ich habe mir Spiele aus der letzten Saison angesehen – die Spielerinnen gehen mit einer sehr guten Grundlage in die U 17-Saison. Auch wenn diese Länderspiele jetzt schon wieder lange her sind, möchte ich, dass wir als deutsche Nationalmannschaft selbstbewusst auftreten. Die Spielerinnen sollen Lust auf das Spiel haben und das mit jeder Faser auf dem Platz verkörpern. Zum anderen bin ich Fan von selbstbewussten, lebhaften Spielerinnen, die auch mal den Mund aufmachen, gerade wenn es nicht so läuft, und die anderen mitnehmen können. Ich mag es, wenn man ihnen das Funkeln in den Augen ansieht - und dass sie den Fußball lieben und leben.

DFB.de: Für welche Art Fußball stehen Sie, was soll die Mannschaft unter Ihrer Regie auf den Platz bringen?

Loderer: Grundsätzlich will ich, dass meine Mannschaft das Spiel aktiv gestaltet, dass sie agiert, statt zu reagieren. Ich lege großen Wert auf das spielerische Moment auf spielerische Lösungen. Dazu muss man Überzahlsituationen kreieren, Räume überladen und auch unter Stress einen klugen Ball spielen können. Das ist gerade im Jugendalter spannend, weil da oftmals die Abgeklärtheit noch ein Stück weit fehlt. Wir wollen an ihren sehr guten Grundlagen anknüpfen, an Details feilen und weitere Impulse setzen.

DFB.de: Wie es mit den Länderspielen weitergeht, ist derzeit ungewiss. Zum Lehrgang nach Bad Gögging wurden 30 Spielerinnen eingeladen, sieben weitere stehen auf Abruf bereit. Wie schafft man es, ohne konkrete Aussicht auf Wettkämpfe, daraus eine funktionierende Mannschaft zu formen?

Loderer: Wir arbeiten im Wesentlichen für zwei Dinge: Das eine sind Spiele und Turniere, auf die wir hinfiebern, das andere ist die individuelle Entwicklung der Spielerinnen. Die Mädels sind alle sehr ehrgeizig und haben einen hohen Anspruch an sich. Das Trainingsniveau in einer Trainingsgruppe, in der die besten Spielerinnen aus ganz Deutschland zusammen auf dem Platz stehen, ist sehr hoch. Zudem können wir intern Spiele austragen. Das hat natürlich einen ganz anderen Touch  als ein offizielles Länderspiel. Spielerinnen, die diese Phase jetzt trotzdem als Chance ansehen, sich zu verbessern und den nächsten Schritt zu machen, werden es auch schaffen, sich zu motivieren und ihre beste Leistung auf dem Platz abzurufen. Wir sind uns bewusst, dass die aktuelle Zeit für alle eine Herausforderung ist, aber nur wer eine Herausforderung annimmt, kann daran wachsen. Dass Spielerinnen zwischendurch kleinere Leistungstiefs haben, ist nachvollziehbar. Solchen Fälle wollen wir ganz aktiv angehen, ihnen aufzeigen, dass auch wieder andere Zeiten kommen werden.

DFB.de: Etwas außergewöhnlich ist, dass es in der Saison 2020/2021 zwei U 17-Teams gibt. Sie sind für den 2004er- Fritzy Kromp für den 2003er-Jahrgang verantwortlich. Wie läuft die Zusammenarbeit?

Loderer: Fritzy und ich sind in einem sehr engen Austausch. Nicht zuletzt, weil ich im letzten Jahr ihre Co-Trainerin war, aber auch, weil einige aus dem 2004er-Jahrgang bereits zu ihrem Kader aufgerückt sind. In dynamischen Zeiten wie diesen, die geprägt sind von einer gewissen Unsicherheit und einer ständigen Dynamik hinsichtlich der Planungen, ist es noch wichtiger sich gut abzustimmen und eng auszutauschen. Die EM für den 2003er-Jahrgang, die eigentlich in diesem Jahr hätte stattfinden sollen, wurde abgesagt. Einige aus dieser Mannschaft werden in der anstehenden Maßnahme den Sprung in die U 19 machen, die Jungjahrgänge kommen wieder zu uns zurück. Fritzy und ich sind im Wechsel für den Altersbereich U 16 und U 17 zuständig, daher werden wir natürlich auch in der Zukunft weiterhin eng  zusammenarbeiten, um möglichst immer im Sinne der Spielerinnen, die im Zentrum stehen zu entscheiden.

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Die neue Cheftrainerin der U 17-Juniorinnen heißt Sabine Loderer. Die ehemalige U-Nationalspielerin und Außenverteidigerin vom FC Bayern München war in der vergangenen Saison Co-Trainerin von Friederike "Fritzy" Kromp. Zur Saison 2020/2021 hat die langjährige Trainerin des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) den 2004er-Jahrgang in der in diesem Jahr zweigeteilten U 17 übernommen. Im Interview mit DFB.de erzählt Sabine Loderer, auf welche Eigenschaften sie bei ihren Spielerinnen besonderen Wert legt, was sie ihrer Mannschaft langfristig vermitteln will und wie sehr sie sich darauf freut, wieder auf dem Platz zu stehen.

DFB.de: Frau Loderer, nachdem Sie im vergangenen Jahr bereits Co-Trainerin der U 17-Juniorinnen und über viele Jahre Verbandstrainerin beim Bayerischen Fußball-Verband waren, rücken Sie nun zur Cheftrainerin in der U 17 auf. Welche Erfahrungen nehmen Sie aus Ihren vorherigen Stationen mit in die neue Aufgabe?

Sabine Loderer: Ich hatte beim BFV viel mit der Auswahlarbeit in diesem Altersbereich zu tun, war vor allem im U 14 bis U 18-Bereich unterwegs und weiß daher, wie die Mädels in diesem Alter ticken. Sehr wichtig war und ist mir jetzt als Nationaltrainerin eine enge Verknüpfung, ein intensiver Austausch mit den Vereinen. Dort trainieren die Spielerinnen täglich und absolvieren die meisten ihrer Spiele. Auf dieser Grundlage möchte ich beim DFB aufbauen. Zudem lag ein weiterer Schwerpunkt meiner Tätigkeit beim BFV in der Traineraus- und -fortbildung. Dadurch kommt man immer wieder auf neue Gedankengänge und Ideen und bleibt so nie auf der Stelle stehen. Sich mit anderen über ihre Perspektiven auszutauschen, hilft einem selbst ungemein, die eigene Spielidee dynamisch zu halten und neue Details mit einzubringen. Das kann ich aus meinen letzten zehn Jahren beim BFV definitiv mitnehmen. Generell freue ich mich riesig auf die Aufgabe. Das, was ich schon immer am meisten geliebt habe in meinem Job, jetzt auf dieser Ebene machen zu dürfen, ist eine tolle Chance. Ich bin heiß darauf, loszulegen.

DFB.de: Ihr erster Lehrgang steigt gerade in Bad Gögging stattfinden, worauf haben Sie sich am meisten gefreut?

Loderer: Ich freue mich total auf die Mannschaft, wieder auf dem Platz zu stehen und Rasen zu riechen. Vom Team um das Team kenne ich zwar schon einige, aber das wird jetzt das erste intensivere Kennenlernen des gesamten Staffs. Die Gespräche bisher waren wahnsinnig nett. Ich freue mich darauf, dass es jetzt mit der Kernarbeit losgeht und auf Mädels, die hungrig auf das Spiel sind.

DFB.de: Gleichzeitig ist es auch der erste Lehrgang nach der langen "Corona-Pause". Was nehmen Sie aus dieser außergewöhnlichen Zeit mit?

Loderer: Wir müssen bedenken, dass die Mädels und auch alle aus dem Team um das Team eine Phase hinter sich haben, die so bisher keiner kannte. Wir werden uns ein bisschen "eingrooven" müssen und natürlich auch  Rücksicht auf die Belastung nehmen, je nachdem wo die Spielerinnen in der Vorbereitung mit ihren Vereinen stehen. Daneben ist es sehr wichtig, zu evaluieren, wie sie durch diese Zeit gekommen sind. Da werden wir sicherlich mit jeder Spielerin ein Einzelgespräch führen, um zu schauen, wie es ihr geht.

DFB.de: In welchem Zustand erwarten Sie die Spielerinnen?

Loderer: Ich habe mich in den Kader "eingearbeitet", viele Gespräche geführt und kenne viele der Mädels aus meiner Auswahlarbeit. Sei es aus Vergleichsspielen, Spielbeobachtungen bei den Sichtungsturnieren oder eben weil sie aus dem Gebiet des Bayerischen Fußball-Verbands kommen. Ich weiß, wo die meisten aktuell trainingsmäßig stehen. Manche sind seit Anfang Juli in der Vorbereitung und hatten bereits fünf Wochen Trainingsbetrieb. Was man sicherlich gerade bei jungen Spielerinnen merken wird, ist, dass ihnen eine ganze Menge an Spielpraxis fehlt. Es war ein halbes Jahr Pause und das Training zunächst den Corona-Bedingungen angepasst. Von der Fitness her werden alle ein ordentliches Niveau mitbringen, dennoch werden wir ein Auge auf die Belastung halten. Ich bin gespannt, wie sich die lange Pause auf das Spielerische auswirkt.

DFB.de: Wie lief die Sichtung für diesen Lehrgang ab? Viele Gelegenheiten die Spielerinnen zu beobachten, gab es in den letzten Wochen und Monaten nicht.

Loderer: Mir wurde aus der abgelaufenen U 16-Saison ein Kader übergeben, auf dessen Basis mein Trainerteam und ich viele Gespräche geführt haben. Wir haben versucht, uns so gut es ging aktuelle Rückmeldungen einzuholen. Schwierig war natürlich, dass es keine Livebilder und kein Sichtungsturnier gab. Wir werden die Spielerinnen, die im erweiterten Kreis sind, definitiv weiterhin beobachten, dass uns da möglichst keine verloren geht. Im Laufe der Saison ist, sofern möglich, eine Nachsichtung geplant, um diese Phase rund um den ausgefallenen Länderpokal aufzufangen, so gut es geht.

DFB.de: Was steht in Bad Gögging auf dem Programm?

Loderer: Der Mittwoch ist als Anreisetag vorgesehen. Da werden wir moderat einsteigen, da die Mädels teilweise weite Strecken auf sich nehmen müssen. Es wird wie bereits angesprochen darum gehen zu schauen, wo sie stehen, wo wir sie abholen. Im Fokus des Lehrgangs stehen diverse Spielformen, in denen wir verschiedene Grundideen und -prinzipien wiederholen und vermitteln werden.

DFB.de: Sie gelten als ausgewiesene Expertin für den Nachwuchsbereich, was wollen Sie Ihren Spielerinnen langfristig vermitteln?

Loderer: Zum einen geht es natürlich um das Fußballerische, zum anderen um die Vermittlung von Werten, die wir auf und neben dem Platz leben wollen. Gemeinsam mit meinem Trainerteam will ich in die Details gehen, an Feinheiten arbeiten. Ich habe mir Spiele aus der letzten Saison angesehen – die Spielerinnen gehen mit einer sehr guten Grundlage in die U 17-Saison. Auch wenn diese Länderspiele jetzt schon wieder lange her sind, möchte ich, dass wir als deutsche Nationalmannschaft selbstbewusst auftreten. Die Spielerinnen sollen Lust auf das Spiel haben und das mit jeder Faser auf dem Platz verkörpern. Zum anderen bin ich Fan von selbstbewussten, lebhaften Spielerinnen, die auch mal den Mund aufmachen, gerade wenn es nicht so läuft, und die anderen mitnehmen können. Ich mag es, wenn man ihnen das Funkeln in den Augen ansieht - und dass sie den Fußball lieben und leben.

DFB.de: Für welche Art Fußball stehen Sie, was soll die Mannschaft unter Ihrer Regie auf den Platz bringen?

Loderer: Grundsätzlich will ich, dass meine Mannschaft das Spiel aktiv gestaltet, dass sie agiert, statt zu reagieren. Ich lege großen Wert auf das spielerische Moment auf spielerische Lösungen. Dazu muss man Überzahlsituationen kreieren, Räume überladen und auch unter Stress einen klugen Ball spielen können. Das ist gerade im Jugendalter spannend, weil da oftmals die Abgeklärtheit noch ein Stück weit fehlt. Wir wollen an ihren sehr guten Grundlagen anknüpfen, an Details feilen und weitere Impulse setzen.

DFB.de: Wie es mit den Länderspielen weitergeht, ist derzeit ungewiss. Zum Lehrgang nach Bad Gögging wurden 30 Spielerinnen eingeladen, sieben weitere stehen auf Abruf bereit. Wie schafft man es, ohne konkrete Aussicht auf Wettkämpfe, daraus eine funktionierende Mannschaft zu formen?

Loderer: Wir arbeiten im Wesentlichen für zwei Dinge: Das eine sind Spiele und Turniere, auf die wir hinfiebern, das andere ist die individuelle Entwicklung der Spielerinnen. Die Mädels sind alle sehr ehrgeizig und haben einen hohen Anspruch an sich. Das Trainingsniveau in einer Trainingsgruppe, in der die besten Spielerinnen aus ganz Deutschland zusammen auf dem Platz stehen, ist sehr hoch. Zudem können wir intern Spiele austragen. Das hat natürlich einen ganz anderen Touch  als ein offizielles Länderspiel. Spielerinnen, die diese Phase jetzt trotzdem als Chance ansehen, sich zu verbessern und den nächsten Schritt zu machen, werden es auch schaffen, sich zu motivieren und ihre beste Leistung auf dem Platz abzurufen. Wir sind uns bewusst, dass die aktuelle Zeit für alle eine Herausforderung ist, aber nur wer eine Herausforderung annimmt, kann daran wachsen. Dass Spielerinnen zwischendurch kleinere Leistungstiefs haben, ist nachvollziehbar. Solchen Fälle wollen wir ganz aktiv angehen, ihnen aufzeigen, dass auch wieder andere Zeiten kommen werden.

DFB.de: Etwas außergewöhnlich ist, dass es in der Saison 2020/2021 zwei U 17-Teams gibt. Sie sind für den 2004er- Fritzy Kromp für den 2003er-Jahrgang verantwortlich. Wie läuft die Zusammenarbeit?

Loderer: Fritzy und ich sind in einem sehr engen Austausch. Nicht zuletzt, weil ich im letzten Jahr ihre Co-Trainerin war, aber auch, weil einige aus dem 2004er-Jahrgang bereits zu ihrem Kader aufgerückt sind. In dynamischen Zeiten wie diesen, die geprägt sind von einer gewissen Unsicherheit und einer ständigen Dynamik hinsichtlich der Planungen, ist es noch wichtiger sich gut abzustimmen und eng auszutauschen. Die EM für den 2003er-Jahrgang, die eigentlich in diesem Jahr hätte stattfinden sollen, wurde abgesagt. Einige aus dieser Mannschaft werden in der anstehenden Maßnahme den Sprung in die U 19 machen, die Jungjahrgänge kommen wieder zu uns zurück. Fritzy und ich sind im Wechsel für den Altersbereich U 16 und U 17 zuständig, daher werden wir natürlich auch in der Zukunft weiterhin eng  zusammenarbeiten, um möglichst immer im Sinne der Spielerinnen, die im Zentrum stehen zu entscheiden.

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