U 17-Trainerin Ballweg: "Müssen jederzeit die Initiative ergreifen"

Aus dem 18 Grad warmen Katalonien ins minus 10 Grad kalte Frankfurt: Gestern ist Ulrike Ballweg mit ihren U 17-Juniorinnen aus dem Wintertrainingslager im spanischen Salou nach Deutschland zurückgekehrt. Im DFB.de-Interview mit Redakteur David Horward spricht sie über die Stimmung in der Mannschaft, zwei Trainingsspiele mit Wettkampfcharakter und gibt bereits Ausblicke auf die EM-Qualifikation im März in Schottland.

DFB.de: Ulrike Ballweg, Sie sind gestern mit Ihrer Mannschaft aus Salou zurückgeflogen. Wie lief das Wintertrainingslager?

Ulrike Ballweg: Wir haben optimale Voraussetzungen vorgefunden und im Futbol Salou Complex gute Platzbedingungen. Auch das Wetter hat mitgespielt, es war mit 12 bis 18 Grad durchgehend angenehm warm. Für die Spielerinnen sind solche Temperaturen sehr angenehm. Das Trainerteam und die Spielerinnen waren jeweils in Bungalows untergebracht, in denen vier bis sechs Personen übernachten konnten. Das war positiv für die Atmosphäre vor Ort.

DFB.de: Den Ball würde ich gerne aufgreifen: Wie war die Atmosphäre innerhalb der Mannschaft?

Ballweg: Wir hatten eine gute Stimmung, die Mannschaft ist gut durchgemischt. Mit Pauline Nelles, Emilie Bernhardt, Julia Pollak, Leonie Weber und Madeleine Steck waren fünf Spielerinnen dabei, die im November schon bei der U 17-WM in Uruguay Erfahrungen gesammelt haben. Einige Spielerinnen kannten sich bereits aus früheren U 15- oder U 16-Maßnahmen, andere Spielerinnen haben sich dort erst kennengelernt. Die Mädels sind alle unkompliziert, das hat sicherlich zur positiven Stimmung beigetragen.

DFB.de: Wie sah Ihr Programm beim Trainingslager in Salou aus?

Ballweg: Viele Spielerinnen sind direkt aus der Winterpause oder ohne viele Trainingseinheiten in den Beinen nach Spanien gereist sind. Darauf mussten wir bei der Belastungssteuerung unserer Trainingseinheiten natürlich achten. Vor Ort haben wir zwei Trainingsspiele gegen Frankreich und England absolviert, die von uns wie zusätzliche Trainingseinheiten unter Wettkampfcharakter geplant waren. Das Programm war also straff. Trotzdem haben wir uns die Zeit genommen und sind von Salou aus ins eine Stunde entfernte Barcelona gefahren, um uns dort am Donnerstag das Pokalspiel zwischen dem FC Barcelona und UD Levante anzuschauen. Von daher war das Wintertrainingslager sehr abwechslungsreich, wir haben intensiv auf dem Platz gearbeitet, zwei Mal unter Wettkampfcharakter getestet und einen Ausflug ins Camp Nou gemacht.

DFB.de: Sie haben bereits die beiden Trainingsspiele gegen Frankreich und England angesprochen. Wie sind die Spiele aus Ihrer Sicht verlaufen?

Ballweg: Wir haben die Trainingsspiele gegen Frankreich und England mit 0:3 und 0:2 verloren. Gerade gegen die Französinnen haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht und das Spiel dominiert. Durch individuelle Fehler haben wir uns nicht für den großen Aufwand belohnen können. Unter anderem, weil wir in der Offensive keine hundertprozentigen Chancen herausgespielt haben. Die individuellen Fehler haben sich leider auch im Spiel gegen die Engländerinnen fortgesetzt. Wir werden daran arbeiten, diese Fehler künftig abzustellen. Außerdem müssen wir die Chancen, die wir uns herausspielen, effektiver nutzen. Grundsätzlich bin ich mit dem Trainingslager aber zufrieden. Wir haben intensiv an unserer Spielkonzeption gearbeitet, die Spielerinnen haben vieles umgesetzt. Ich denke, dass meine Mannschaft jetzt einen guten Plan davon hat, wie wir die nächsten Spiele angehen wollen.

DFB.de: Welche Erfahrungswerte nehmen Ihre Spielerinnen aus dem Wintertrainingslager mit?

Ballweg: Ich bin mir sicher, dass die Spielerinnen viele Erfahrungswerte mitgenommen haben. Auf der einen Seite hat das Trainerteam viele Erkenntnisse in Trainings- und Wettkampfsituationen von den Spielerinnen gewinnen können. Wir haben jetzt noch ein klareres Bild davon, wie der Weg mit der Mannschaft weitergehen wird. Auf der anderen Seite haben die Spielerinnen mitgenommen, an was es derzeit noch fehlt. Einiges davon ist aufgrund der kurzen Vorbereitung unmittelbar nach der Winterpause erklärbar. Trotzdem wissen die Spielerinnen, woran sie die nächsten vier Wochen arbeiten müssen, bis wir uns bei der nächsten Maßnahme wiedersehen.

DFB.de: Am 20. März starten Sie mit den U 17-Juniorinnen in Schottland in die EM-Qualifikation. Wie sieht der Fahrplan bis dahin aus, wie bereiten Sie die Mannschaft darauf vor?

Ballweg: Die Spielerinnen sind seit heute wieder bei ihren Vereinen und werden dort mit Sicherheit noch eine intensive Wintervorbereitung mitmachen, um Ende Februar wieder in den Spielbetrieb einzusteigen. Vom 24. bis 28. Februar haben wir unseren nächsten Lehrgang vor der EM-Qualifikation. Da können wir hoffentlich auf einen verletzungsfreien Kader zählen. Unser Ziel ist es, schon beim letzten Lehrgang alle Spielerinnen mit an Bord zu haben, damit wir nur noch am Feinschliff arbeiten müssen.

DFB.de: Was muss Ihre Mannschaft besser machen, um sich ungefährdet für die U 17-EM in Bulgarien zu qualifizieren?

Ballweg: Unser klares Ziel ist es natürlich, dass wir uns in der Gruppe mit Schottland, Irland und Norwegen als Tabellenerster durchsetzen und uns damit für die EM in Schottland qualifizieren. Das wird aber kein Selbstläufer. Ich denke, das haben die Spielerinnen beim Wintertrainingslager gemerkt. Wir werden versuchen, individuelle Fehler abzustellen. Nach vorne brauchen wir eine bessere Effektivität, um Torerfolge zu feiern. Neben der Mannschaftsfindung sind das die Hauptpunkte, auf die wir bei der kommenden Maßnahme unseren Fokus legen werden.

DFB.de: Was für eine Art Fußball werden Ihre Juniorinnen bei der EM-Qualifikation spielen?

Ballweg: Wir wissen schon jetzt, dass wir bei der EM-Qualifikation auf Gegnerinnen treffen werden, die unser Spiel mit ihrer verstärkten Defensive erschweren. Von daher müssen wir die Mannschaft sein, die jederzeit die Initiative ergreift, die aktiv ist und offensiv agieren möchte. Und die Mannschaft, die mutigen Fußball im Angriffsdrittel spielt.

[dh]

Aus dem 18 Grad warmen Katalonien ins minus 10 Grad kalte Frankfurt: Gestern ist Ulrike Ballweg mit ihren U 17-Juniorinnen aus dem Wintertrainingslager im spanischen Salou nach Deutschland zurückgekehrt. Im DFB.de-Interview mit Redakteur David Horward spricht sie über die Stimmung in der Mannschaft, zwei Trainingsspiele mit Wettkampfcharakter und gibt bereits Ausblicke auf die EM-Qualifikation im März in Schottland.

DFB.de: Ulrike Ballweg, Sie sind gestern mit Ihrer Mannschaft aus Salou zurückgeflogen. Wie lief das Wintertrainingslager?

Ulrike Ballweg: Wir haben optimale Voraussetzungen vorgefunden und im Futbol Salou Complex gute Platzbedingungen. Auch das Wetter hat mitgespielt, es war mit 12 bis 18 Grad durchgehend angenehm warm. Für die Spielerinnen sind solche Temperaturen sehr angenehm. Das Trainerteam und die Spielerinnen waren jeweils in Bungalows untergebracht, in denen vier bis sechs Personen übernachten konnten. Das war positiv für die Atmosphäre vor Ort.

DFB.de: Den Ball würde ich gerne aufgreifen: Wie war die Atmosphäre innerhalb der Mannschaft?

Ballweg: Wir hatten eine gute Stimmung, die Mannschaft ist gut durchgemischt. Mit Pauline Nelles, Emilie Bernhardt, Julia Pollak, Leonie Weber und Madeleine Steck waren fünf Spielerinnen dabei, die im November schon bei der U 17-WM in Uruguay Erfahrungen gesammelt haben. Einige Spielerinnen kannten sich bereits aus früheren U 15- oder U 16-Maßnahmen, andere Spielerinnen haben sich dort erst kennengelernt. Die Mädels sind alle unkompliziert, das hat sicherlich zur positiven Stimmung beigetragen.

DFB.de: Wie sah Ihr Programm beim Trainingslager in Salou aus?

Ballweg: Viele Spielerinnen sind direkt aus der Winterpause oder ohne viele Trainingseinheiten in den Beinen nach Spanien gereist sind. Darauf mussten wir bei der Belastungssteuerung unserer Trainingseinheiten natürlich achten. Vor Ort haben wir zwei Trainingsspiele gegen Frankreich und England absolviert, die von uns wie zusätzliche Trainingseinheiten unter Wettkampfcharakter geplant waren. Das Programm war also straff. Trotzdem haben wir uns die Zeit genommen und sind von Salou aus ins eine Stunde entfernte Barcelona gefahren, um uns dort am Donnerstag das Pokalspiel zwischen dem FC Barcelona und UD Levante anzuschauen. Von daher war das Wintertrainingslager sehr abwechslungsreich, wir haben intensiv auf dem Platz gearbeitet, zwei Mal unter Wettkampfcharakter getestet und einen Ausflug ins Camp Nou gemacht.

DFB.de: Sie haben bereits die beiden Trainingsspiele gegen Frankreich und England angesprochen. Wie sind die Spiele aus Ihrer Sicht verlaufen?

Ballweg: Wir haben die Trainingsspiele gegen Frankreich und England mit 0:3 und 0:2 verloren. Gerade gegen die Französinnen haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht und das Spiel dominiert. Durch individuelle Fehler haben wir uns nicht für den großen Aufwand belohnen können. Unter anderem, weil wir in der Offensive keine hundertprozentigen Chancen herausgespielt haben. Die individuellen Fehler haben sich leider auch im Spiel gegen die Engländerinnen fortgesetzt. Wir werden daran arbeiten, diese Fehler künftig abzustellen. Außerdem müssen wir die Chancen, die wir uns herausspielen, effektiver nutzen. Grundsätzlich bin ich mit dem Trainingslager aber zufrieden. Wir haben intensiv an unserer Spielkonzeption gearbeitet, die Spielerinnen haben vieles umgesetzt. Ich denke, dass meine Mannschaft jetzt einen guten Plan davon hat, wie wir die nächsten Spiele angehen wollen.

DFB.de: Welche Erfahrungswerte nehmen Ihre Spielerinnen aus dem Wintertrainingslager mit?

Ballweg: Ich bin mir sicher, dass die Spielerinnen viele Erfahrungswerte mitgenommen haben. Auf der einen Seite hat das Trainerteam viele Erkenntnisse in Trainings- und Wettkampfsituationen von den Spielerinnen gewinnen können. Wir haben jetzt noch ein klareres Bild davon, wie der Weg mit der Mannschaft weitergehen wird. Auf der anderen Seite haben die Spielerinnen mitgenommen, an was es derzeit noch fehlt. Einiges davon ist aufgrund der kurzen Vorbereitung unmittelbar nach der Winterpause erklärbar. Trotzdem wissen die Spielerinnen, woran sie die nächsten vier Wochen arbeiten müssen, bis wir uns bei der nächsten Maßnahme wiedersehen.

DFB.de: Am 20. März starten Sie mit den U 17-Juniorinnen in Schottland in die EM-Qualifikation. Wie sieht der Fahrplan bis dahin aus, wie bereiten Sie die Mannschaft darauf vor?

Ballweg: Die Spielerinnen sind seit heute wieder bei ihren Vereinen und werden dort mit Sicherheit noch eine intensive Wintervorbereitung mitmachen, um Ende Februar wieder in den Spielbetrieb einzusteigen. Vom 24. bis 28. Februar haben wir unseren nächsten Lehrgang vor der EM-Qualifikation. Da können wir hoffentlich auf einen verletzungsfreien Kader zählen. Unser Ziel ist es, schon beim letzten Lehrgang alle Spielerinnen mit an Bord zu haben, damit wir nur noch am Feinschliff arbeiten müssen.

DFB.de: Was muss Ihre Mannschaft besser machen, um sich ungefährdet für die U 17-EM in Bulgarien zu qualifizieren?

Ballweg: Unser klares Ziel ist es natürlich, dass wir uns in der Gruppe mit Schottland, Irland und Norwegen als Tabellenerster durchsetzen und uns damit für die EM in Schottland qualifizieren. Das wird aber kein Selbstläufer. Ich denke, das haben die Spielerinnen beim Wintertrainingslager gemerkt. Wir werden versuchen, individuelle Fehler abzustellen. Nach vorne brauchen wir eine bessere Effektivität, um Torerfolge zu feiern. Neben der Mannschaftsfindung sind das die Hauptpunkte, auf die wir bei der kommenden Maßnahme unseren Fokus legen werden.

DFB.de: Was für eine Art Fußball werden Ihre Juniorinnen bei der EM-Qualifikation spielen?

Ballweg: Wir wissen schon jetzt, dass wir bei der EM-Qualifikation auf Gegnerinnen treffen werden, die unser Spiel mit ihrer verstärkten Defensive erschweren. Von daher müssen wir die Mannschaft sein, die jederzeit die Initiative ergreift, die aktiv ist und offensiv agieren möchte. Und die Mannschaft, die mutigen Fußball im Angriffsdrittel spielt.

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