Kromp: "Ein ganz besonderer Teamspirit"

Vor der zweiten Runde der EM-Qualifikation haben die deutschen U 17-Juniorinnen ein Ausrufezeichen gesetzt. Im zweiten Duell innerhalb von vier Tagen gewann der DFB-Nachwuchs gegen Dänemark mit 5:1. Trainerin Friederike "Fritzy" Kromp erklärt im DFB.de-Interview, welche Rückschlüsse sie daraus zieht.

DFB.de: Frau Kromp, herzlichen Glückwunsch zum gelungenen Abschluss gegen Dänemark. Nach dem 1:1 im ersten Duell gab es zum Abschluss der Performance Days einen 5:1-Heimsieg. Was lief im zweiten Spiel besser?

Fritzy Kromp: Man muss ehrlich sagen, dass man die Spiele gar nicht miteinander vergleichen kann. Das erste Spiel ist mehr oder weniger ins Wasser gefallen und hatte aufgrund der Witterung nicht so wahnsinnig viel mit Fußball zu tun. Da ging es vor allem über den Kampf und um die Frage, wer mit den schwierigen Bedingungen besser klarkommt.

DFB.de: Und im zweiten Spiel?

Kromp: Da haben es die Bedingungen zum Glück hergegeben, dass wir von einem Fußballspiel reden konnten. Nach den zwei Stürmen und dem vielen Niederschlag war der Boden zwar immer noch tief, aber es war deutlich besser und kein Vergleich zum ersten Spiel. Dementsprechend war die Vorfreude riesig und auch der Fokus meiner Spielerinnen sehr hoch. Wir hatten von Beginn an eine klare Dominanz, eine gute Struktur in unserem Spiel und waren sehr präsent. Mit wie viel Entschlossenheit meine Spielerinnen aufgetreten sind, war außergewöhnlich stark und hat sich auch im 4:0-Halbzeitstand widergespiegelt. Daran hat sich auch nichts geändert, nachdem wir zur Pause auf sieben Positionen durchgewechselt haben. Vor allem freut mich, dass die Mädels viele Torchancen kreiert haben, was wir uns als Mannschaft vorgenommen hatten. Aber auch für das erste Spiel muss man der Mannschaft ein Kompliment machen. Sie hat die Situation angenommen und gezeigt, was für ein Teamgeist und Willen in ihr steckt. Die Mädels wollten das Spiel nach dem unglücklichen Rückstand unbedingt drehen und hätten es vermutlich auch geschafft, wenn das Spiel noch ein paar Minuten länger gegangen wäre.

DFB.de: Es war die Generalprobe vor der EM-Qualifikation im März. Wie schätzen Sie die kommenden Gegner im Vergleich zu Dänemark ein?

Kromp: Wir hatten ganz bewusst Dänemark als Gegner ausgewählt, weil sie bisher eine überraschend gute Qualifikation gespielt haben und ebenfalls als Gruppenerster in die Eliterunde eingezogen sind. Ein wichtiges Kriterium war für uns aber vor allem, dass sie in der ersten Qualifikationsrunde unseren Hauptkonkurrenten Österreich bezwungen haben, auf den wir jetzt wiederum in der Eliterunde treffen. Deswegen war Dänemark die perfekte Generalprobe. Die Däninnen stehen inzwischen auch im Juniorinnenbereich für eine gut strukturierte Ausbildung sowie eine klare Spielkultur. Es war deshalb interessant zu sehen, wie stark diese Mannschaft wirklich ist. Und dann hilft es uns eben auch dabei, unseren kommenden Gegner Österreich, den wir leider vor dem Aufeinandertreffen im März nicht mehr live sehen können, besser einzuordnen.

DFB.de: Haben Sie Ihr System für die EM-Qualifikation gefunden?

Kromp: Wir sind mit unserer Mannschaft und dem guten Jahrgang 2005 in einer Situation, in der wir klar bei der Haltung bleiben wollen, dass wir in erster Linie auf uns schauen und unsere eigene Spielfähigkeit immer weiterentwickeln wollen. Darauf konzentrieren wir uns vordergründig, aber natürlich unterschätzen wir unsere Gegner nicht, sondern bereiten uns umfassend auf sie vor. Österreich wird definitiv eine Herausforderung, weil sie erfahrungsgemäß ein sehr eingespieltes Team sind. Ein Großteil der Mannschaft lebt zusammen im Internat, trainiert also täglich zusammen. Deswegen sind wir gewarnt, zumal ich aus Erfahrung weiß, dass die Spiele gegen Österreich immer ganz enge Duelle waren. In den nächsten vier Wochen bis zur Qualifikation werden wir uns sehr viele Gedanken machen, wie wir unsere Mannschaft dafür bestmöglich aufstellen. Wir hatten jetzt hier die besondere Konstellation, dass zum ersten Mal mehrere Spielerinnen, corona- oder verletzungsbedingt ausgefallen sind. Es waren vier Leistungsträgerinnen, die nicht im Kader sein konnten. Das war die Chance für andere Spielerinnen, sich mehr in den Fokus zu spielen. Diese haben einige gut genutzt.

DFB.de: Klingt ganz so, als hätten Sie in den kommenden Wochen die Qual der Wahl.

Kromp: Ganz genau. Wir werden uns jetzt in den nächsten Tagen und Wochen bis zur Nominierung Anfang März noch mal intensiv Gedanken machen, die Trainingseinheiten und Spiele der Maßnahme analysieren und auch die Zeit für Spielbeobachtungen und den gewohnt intensiven Austausch mit den Vereinen nutzen. Den Kader final festzulegen, ist für uns Trainer*innen die schwierigste Aufgabe. Wir können nur 18 Feldspielerinnen und zwei Torhüterinnen mitnehmen, was für drei Spiele in acht Tagen sehr wenig ist. Da wird es schwierige und harte Entscheidungen geben. Das werden wir uns im Team nicht leicht machen und genauestens abwägen. Durch die Leistungen in den vergangenen Monaten und Tagen stellen unsere Spielerinnen uns vor komplexe Entscheidungen - worüber wir aber natürlich auch sehr froh sind.

DFB.de: Besteht Hoffnung, dass die verletzten Spielerinnen bis zur EM-Qualifikation wieder fit werden?

Kromp: Ja, das hoffen wir auf jeden Fall. Diejenige, die jetzt wegen Corona ausgefallen ist, hat es hoffentlich hinter sich, wobei wir in diesem Fall natürlich darauf achten, dass sie nicht zu früh wieder einsteigt und dabei medizinisch betreut wird. Die verletzten Spielerinnen betreuen wir eng und haben bei allen die Hoffnung, dass sie zur Qualifikation wieder fit werden können. Da stehen wir mit den Vereinen im intensiven Austausch, einen Plan zu entwickeln, was in den nächsten drei bis vier Wochen realistisch ist. Dann wägen wir ab, ob es sinnvoll und verantwortbar ist, sie zur EM-Qualifikation mitzunehmen. Natürlich würden wir am liebsten aus dem Vollen schöpfen können, aber man muss sich ohnehin davon lösen, dass man immer alle dabeihaben kann. Umso besser, dass wir jetzt die Gelegenheit hatten, auch einigen vermeintlichen Wechselspielerinnen die Chance zu geben, auf mehr Spielzeit zu kommen und zu zeigen was in ihnen steckt.

DFB.de: Mit welchem Gefühl gehen Sie in die kommenden Wochen?

Kromp: Die Maßnahme hat uns einmal mehr gezeigt, dass wir mit dem gesamten Team ums Team einen ganz besonderen Spirit in der Mannschaft haben. Zu sehen, mit welcher Entschlossenheit, Begeisterung und welchem Fokus unsere Spielerinnen auftreten, gibt uns unabhängig von den anstehenden Kaderentscheidungen ein sehr gutes Gefühl für die bevorstehenden Aufgaben.

[kp]

Vor der zweiten Runde der EM-Qualifikation haben die deutschen U 17-Juniorinnen ein Ausrufezeichen gesetzt. Im zweiten Duell innerhalb von vier Tagen gewann der DFB-Nachwuchs gegen Dänemark mit 5:1. Trainerin Friederike "Fritzy" Kromp erklärt im DFB.de-Interview, welche Rückschlüsse sie daraus zieht.

DFB.de: Frau Kromp, herzlichen Glückwunsch zum gelungenen Abschluss gegen Dänemark. Nach dem 1:1 im ersten Duell gab es zum Abschluss der Performance Days einen 5:1-Heimsieg. Was lief im zweiten Spiel besser?

Fritzy Kromp: Man muss ehrlich sagen, dass man die Spiele gar nicht miteinander vergleichen kann. Das erste Spiel ist mehr oder weniger ins Wasser gefallen und hatte aufgrund der Witterung nicht so wahnsinnig viel mit Fußball zu tun. Da ging es vor allem über den Kampf und um die Frage, wer mit den schwierigen Bedingungen besser klarkommt.

DFB.de: Und im zweiten Spiel?

Kromp: Da haben es die Bedingungen zum Glück hergegeben, dass wir von einem Fußballspiel reden konnten. Nach den zwei Stürmen und dem vielen Niederschlag war der Boden zwar immer noch tief, aber es war deutlich besser und kein Vergleich zum ersten Spiel. Dementsprechend war die Vorfreude riesig und auch der Fokus meiner Spielerinnen sehr hoch. Wir hatten von Beginn an eine klare Dominanz, eine gute Struktur in unserem Spiel und waren sehr präsent. Mit wie viel Entschlossenheit meine Spielerinnen aufgetreten sind, war außergewöhnlich stark und hat sich auch im 4:0-Halbzeitstand widergespiegelt. Daran hat sich auch nichts geändert, nachdem wir zur Pause auf sieben Positionen durchgewechselt haben. Vor allem freut mich, dass die Mädels viele Torchancen kreiert haben, was wir uns als Mannschaft vorgenommen hatten. Aber auch für das erste Spiel muss man der Mannschaft ein Kompliment machen. Sie hat die Situation angenommen und gezeigt, was für ein Teamgeist und Willen in ihr steckt. Die Mädels wollten das Spiel nach dem unglücklichen Rückstand unbedingt drehen und hätten es vermutlich auch geschafft, wenn das Spiel noch ein paar Minuten länger gegangen wäre.

DFB.de: Es war die Generalprobe vor der EM-Qualifikation im März. Wie schätzen Sie die kommenden Gegner im Vergleich zu Dänemark ein?

Kromp: Wir hatten ganz bewusst Dänemark als Gegner ausgewählt, weil sie bisher eine überraschend gute Qualifikation gespielt haben und ebenfalls als Gruppenerster in die Eliterunde eingezogen sind. Ein wichtiges Kriterium war für uns aber vor allem, dass sie in der ersten Qualifikationsrunde unseren Hauptkonkurrenten Österreich bezwungen haben, auf den wir jetzt wiederum in der Eliterunde treffen. Deswegen war Dänemark die perfekte Generalprobe. Die Däninnen stehen inzwischen auch im Juniorinnenbereich für eine gut strukturierte Ausbildung sowie eine klare Spielkultur. Es war deshalb interessant zu sehen, wie stark diese Mannschaft wirklich ist. Und dann hilft es uns eben auch dabei, unseren kommenden Gegner Österreich, den wir leider vor dem Aufeinandertreffen im März nicht mehr live sehen können, besser einzuordnen.

DFB.de: Haben Sie Ihr System für die EM-Qualifikation gefunden?

Kromp: Wir sind mit unserer Mannschaft und dem guten Jahrgang 2005 in einer Situation, in der wir klar bei der Haltung bleiben wollen, dass wir in erster Linie auf uns schauen und unsere eigene Spielfähigkeit immer weiterentwickeln wollen. Darauf konzentrieren wir uns vordergründig, aber natürlich unterschätzen wir unsere Gegner nicht, sondern bereiten uns umfassend auf sie vor. Österreich wird definitiv eine Herausforderung, weil sie erfahrungsgemäß ein sehr eingespieltes Team sind. Ein Großteil der Mannschaft lebt zusammen im Internat, trainiert also täglich zusammen. Deswegen sind wir gewarnt, zumal ich aus Erfahrung weiß, dass die Spiele gegen Österreich immer ganz enge Duelle waren. In den nächsten vier Wochen bis zur Qualifikation werden wir uns sehr viele Gedanken machen, wie wir unsere Mannschaft dafür bestmöglich aufstellen. Wir hatten jetzt hier die besondere Konstellation, dass zum ersten Mal mehrere Spielerinnen, corona- oder verletzungsbedingt ausgefallen sind. Es waren vier Leistungsträgerinnen, die nicht im Kader sein konnten. Das war die Chance für andere Spielerinnen, sich mehr in den Fokus zu spielen. Diese haben einige gut genutzt.

DFB.de: Klingt ganz so, als hätten Sie in den kommenden Wochen die Qual der Wahl.

Kromp: Ganz genau. Wir werden uns jetzt in den nächsten Tagen und Wochen bis zur Nominierung Anfang März noch mal intensiv Gedanken machen, die Trainingseinheiten und Spiele der Maßnahme analysieren und auch die Zeit für Spielbeobachtungen und den gewohnt intensiven Austausch mit den Vereinen nutzen. Den Kader final festzulegen, ist für uns Trainer*innen die schwierigste Aufgabe. Wir können nur 18 Feldspielerinnen und zwei Torhüterinnen mitnehmen, was für drei Spiele in acht Tagen sehr wenig ist. Da wird es schwierige und harte Entscheidungen geben. Das werden wir uns im Team nicht leicht machen und genauestens abwägen. Durch die Leistungen in den vergangenen Monaten und Tagen stellen unsere Spielerinnen uns vor komplexe Entscheidungen - worüber wir aber natürlich auch sehr froh sind.

DFB.de: Besteht Hoffnung, dass die verletzten Spielerinnen bis zur EM-Qualifikation wieder fit werden?

Kromp: Ja, das hoffen wir auf jeden Fall. Diejenige, die jetzt wegen Corona ausgefallen ist, hat es hoffentlich hinter sich, wobei wir in diesem Fall natürlich darauf achten, dass sie nicht zu früh wieder einsteigt und dabei medizinisch betreut wird. Die verletzten Spielerinnen betreuen wir eng und haben bei allen die Hoffnung, dass sie zur Qualifikation wieder fit werden können. Da stehen wir mit den Vereinen im intensiven Austausch, einen Plan zu entwickeln, was in den nächsten drei bis vier Wochen realistisch ist. Dann wägen wir ab, ob es sinnvoll und verantwortbar ist, sie zur EM-Qualifikation mitzunehmen. Natürlich würden wir am liebsten aus dem Vollen schöpfen können, aber man muss sich ohnehin davon lösen, dass man immer alle dabeihaben kann. Umso besser, dass wir jetzt die Gelegenheit hatten, auch einigen vermeintlichen Wechselspielerinnen die Chance zu geben, auf mehr Spielzeit zu kommen und zu zeigen was in ihnen steckt.

DFB.de: Mit welchem Gefühl gehen Sie in die kommenden Wochen?

Kromp: Die Maßnahme hat uns einmal mehr gezeigt, dass wir mit dem gesamten Team ums Team einen ganz besonderen Spirit in der Mannschaft haben. Zu sehen, mit welcher Entschlossenheit, Begeisterung und welchem Fokus unsere Spielerinnen auftreten, gibt uns unabhängig von den anstehenden Kaderentscheidungen ein sehr gutes Gefühl für die bevorstehenden Aufgaben.

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