Kromp: "Das war sehr eindrucksvoll"

Die deutschen U 17-Juniorinnen haben die erste EM-Qualifikationsrunde mit drei Siegen in drei Spielen erfolgreich abgeschlossen. Im DFB.de-Interview spricht DFB-Trainerin Friederike "Fritzy" Kromp über die Mentalität ihrer Mannschaft, Rückschläge und den weiteren Zeitplan bis zur 2. EM-Qualifikationsrunde im März 2022.

DFB.de: Fritzy Kromp, drei Spiele, drei Siege und 12:1 Tore. Mit dieser Ausbeute können Sie doch nur zufrieden sein, oder?

Friederike Kromp: Ja, das bin ich auch. Hätte uns vor der ersten EM-Qualifikationsrunde jemand gesagt, dass wir mit dieser Bilanz wieder zurück nach Deutschland fliegen, dann hätte ich sofort eingeschlagen. (lacht) Am Ende haben wir drei Spiele überwiegend eindrucksvoll bestritten und in keiner Begegnung Zweifel daran gelassen, dass wir als Siegerinnen vom Platz gehen wollen. Damit bin ich wirklich sehr zufrieden.

DFB.de: War die Atmosphäre in Portugal aufgrund der guten Resultate ein Selbstläufer?

Kromp: Wir haben seit März dieses Jahres auf unser Turnier hingefiebert, alle haben sich auf die Spiele gefreut: die Spielerinnen, das Trainer*innenteam und natürlich auch alle im Team hinter dem Team. Dementsprechend war die Stimmung, als wir in kompletter Teamstärke in Portugal gelandet sind. Die Spielerinnen haben auf die drei Spiele gebrannt, haben sich in allen Begegnungen verausgabt und alles drangesetzt, dass wir nicht nur gewinnen, sondern auch zeigen, was in uns steckt. Vor Ort haben wir beste Bedingungen vorgefunden, der Portugiesische Fußball-Verband hat uns wirklich super unterstützt und sehr gut betreut. Leider hatten wir allerdings im Laufe des Turniers zwei gesundheitlich schwerwiegendere personelle Rückschläge zu beklagen, die das gesamte Team getroffen haben. Letztlich hat meine Mannschaft aber auch die Ausfälle der beiden Spielerinnen, denen ich auf diesem Weg noch mal gute Besserung wünschen möchte, weggesteckt und gezeigt, zu welch einem tollen Team sie inzwischen zusammengewachsen ist.

DFB.de: In welchem Spiel hat Ihre Mannschaft den Matchplan am besten umgesetzt?

Kromp: An dieser Stelle würde ich das Portugal-Duell herausgreifen, das war unser richtungsweisendes Spiel. Nach dem Auftaktsieg gegen Bosnien und Herzegowina und dem Sieg von Portugal über Finnland war klar, dass die Portugiesinnen uns auf Augenhöhe begegnen werden und mit uns um den Gruppensieg spielen werden. Gerade zu Beginn haben wir nicht gut in das Spiel gegen die Portugiesinnen gefunden, unter anderem, weil sie in einer anderen Formation gestartet sind und uns in einer anderen Höhe angelaufen haben, als wir das erwartet hatten. An schlechten Tagen hätte das Spiel auch in eine andere Richtung kippen können, gerade nach dem 1:2-Anschlusstreffer haben die Portugiesinnen auf den Ausgleich gedrängt. Vor allem dank unserer starken Defensive, die über das gesamte Turnier sehr wenig zugelassen hat und Garant für die erfolgreichen Spiele war, ist es uns gelungen, zu unserer Dominanz und unserer Spielidee zurückzufinden. Daher haben wir das Spiel in der zweiten Halbzeit klar für uns entscheiden können, was aufgrund des Spielverlaufs und dem Chancenverhältnis auch völlig verdient war.

DFB.de: Welche Lehre haben Sie daraus gezogen?

Kromp: Gerade aufgrund der schwierigen Phasen bin ich mir sicher, dass meine Spielerinnen am meisten aus dem Portugal-Spiel gelernt haben: Wir haben einen Elfmeter gegen uns bekommen, die Portugiesinnen waren willensstark und hatten zusätzlich den Heimvorteil. Diese Phasen haben wir als Team überstanden, weil wir an uns geglaubt haben. Am Ende hätten wir sogar noch ein, zwei Tore mehr schießen können. Das war sehr eindrucksvoll. Danach war mir klar, dass die Spielerinnen ihre Leistung auch gegen Finnland bestätigen werden und den Gruppensieg klarmachen wollen.

DFB.de: Welche Hausaufgaben haben Sie mit Ihrem Trainer*innenteam mit nach Deutschland genommen?

Kromp: Wir haben uns in der ersten EM-Qualifikationsrunde sehr gut präsentiert und sind dreimal als klare Siegerinnen vom Platz gegangen. Wir wissen aber natürlich auch, dass uns in der zweiten Runde stärkere Gegner erwarten. Theoretisch können wir dann sogar auf England und Frankreich treffen, weil sich beide Mannschaften nicht als Gruppenerste für die nächste Runde qualifiziert haben. Wir werden uns daher nicht auf unserem Turniersieg ausruhen, sondern die Zeit bis März maximal nutzen. Wir wissen um unsere Stärken und haben mit dem gesamten Team in den vergangenen Tagen einen großen Schritt nach vorne gemacht. Unser Anspruch wird es dennoch sein, dass wir im März 2022 in der zweiten EM-Qualifikationsrunde in einer noch stärkeren Verfassung sein wollen, damit es für unsere Gegner künftig noch schwerer sein wird, uns zu besiegen.

DFB.de: Wie sieht der weitere Fahrplan für die U 17-Juniorinnen bis zur zweiten EM-Qualifikationsrunde aus?

Kromp: Wir treffen uns in zwei Wochen noch mal zu einer viertägigen Maßnahme in Duisburg und werden dort einen gemeinsamen Jahresabschluss haben. Sportlich und schulisch hochbelasteten Kaderspielerinnen werden wir eine Pause gönnen und sie bei ihren Vereinen lassen. Ziel der Maßnahme ist es, die Übergangsphase im Winter vorzubereiten und die erste EM-Qualifikationsrunde mit den Spielerinnen noch mal nachzubereiten. Am 9. Dezember findet dann die Auslosung der zweiten Runde statt, die wir natürlich gespannt verfolgen werden. Auch weil wir uns ab dann mit unseren neuen Gegnern beschäftigen und die Detailplanung angehen können. Anfang Januar fliegen wir in ein Wintertrainingslager nach Spanien. Das wird ein schöner, zugleich aber auch intensiver Startschuss in ein neues Jahr, für das wir uns viel vorgenommen haben und in dem wir hoffentlich viele weitere Highlights erleben werden.

[dh]

Die deutschen U 17-Juniorinnen haben die erste EM-Qualifikationsrunde mit drei Siegen in drei Spielen erfolgreich abgeschlossen. Im DFB.de-Interview spricht DFB-Trainerin Friederike "Fritzy" Kromp über die Mentalität ihrer Mannschaft, Rückschläge und den weiteren Zeitplan bis zur 2. EM-Qualifikationsrunde im März 2022.

DFB.de: Fritzy Kromp, drei Spiele, drei Siege und 12:1 Tore. Mit dieser Ausbeute können Sie doch nur zufrieden sein, oder?

Friederike Kromp: Ja, das bin ich auch. Hätte uns vor der ersten EM-Qualifikationsrunde jemand gesagt, dass wir mit dieser Bilanz wieder zurück nach Deutschland fliegen, dann hätte ich sofort eingeschlagen. (lacht) Am Ende haben wir drei Spiele überwiegend eindrucksvoll bestritten und in keiner Begegnung Zweifel daran gelassen, dass wir als Siegerinnen vom Platz gehen wollen. Damit bin ich wirklich sehr zufrieden.

DFB.de: War die Atmosphäre in Portugal aufgrund der guten Resultate ein Selbstläufer?

Kromp: Wir haben seit März dieses Jahres auf unser Turnier hingefiebert, alle haben sich auf die Spiele gefreut: die Spielerinnen, das Trainer*innenteam und natürlich auch alle im Team hinter dem Team. Dementsprechend war die Stimmung, als wir in kompletter Teamstärke in Portugal gelandet sind. Die Spielerinnen haben auf die drei Spiele gebrannt, haben sich in allen Begegnungen verausgabt und alles drangesetzt, dass wir nicht nur gewinnen, sondern auch zeigen, was in uns steckt. Vor Ort haben wir beste Bedingungen vorgefunden, der Portugiesische Fußball-Verband hat uns wirklich super unterstützt und sehr gut betreut. Leider hatten wir allerdings im Laufe des Turniers zwei gesundheitlich schwerwiegendere personelle Rückschläge zu beklagen, die das gesamte Team getroffen haben. Letztlich hat meine Mannschaft aber auch die Ausfälle der beiden Spielerinnen, denen ich auf diesem Weg noch mal gute Besserung wünschen möchte, weggesteckt und gezeigt, zu welch einem tollen Team sie inzwischen zusammengewachsen ist.

DFB.de: In welchem Spiel hat Ihre Mannschaft den Matchplan am besten umgesetzt?

Kromp: An dieser Stelle würde ich das Portugal-Duell herausgreifen, das war unser richtungsweisendes Spiel. Nach dem Auftaktsieg gegen Bosnien und Herzegowina und dem Sieg von Portugal über Finnland war klar, dass die Portugiesinnen uns auf Augenhöhe begegnen werden und mit uns um den Gruppensieg spielen werden. Gerade zu Beginn haben wir nicht gut in das Spiel gegen die Portugiesinnen gefunden, unter anderem, weil sie in einer anderen Formation gestartet sind und uns in einer anderen Höhe angelaufen haben, als wir das erwartet hatten. An schlechten Tagen hätte das Spiel auch in eine andere Richtung kippen können, gerade nach dem 1:2-Anschlusstreffer haben die Portugiesinnen auf den Ausgleich gedrängt. Vor allem dank unserer starken Defensive, die über das gesamte Turnier sehr wenig zugelassen hat und Garant für die erfolgreichen Spiele war, ist es uns gelungen, zu unserer Dominanz und unserer Spielidee zurückzufinden. Daher haben wir das Spiel in der zweiten Halbzeit klar für uns entscheiden können, was aufgrund des Spielverlaufs und dem Chancenverhältnis auch völlig verdient war.

DFB.de: Welche Lehre haben Sie daraus gezogen?

Kromp: Gerade aufgrund der schwierigen Phasen bin ich mir sicher, dass meine Spielerinnen am meisten aus dem Portugal-Spiel gelernt haben: Wir haben einen Elfmeter gegen uns bekommen, die Portugiesinnen waren willensstark und hatten zusätzlich den Heimvorteil. Diese Phasen haben wir als Team überstanden, weil wir an uns geglaubt haben. Am Ende hätten wir sogar noch ein, zwei Tore mehr schießen können. Das war sehr eindrucksvoll. Danach war mir klar, dass die Spielerinnen ihre Leistung auch gegen Finnland bestätigen werden und den Gruppensieg klarmachen wollen.

DFB.de: Welche Hausaufgaben haben Sie mit Ihrem Trainer*innenteam mit nach Deutschland genommen?

Kromp: Wir haben uns in der ersten EM-Qualifikationsrunde sehr gut präsentiert und sind dreimal als klare Siegerinnen vom Platz gegangen. Wir wissen aber natürlich auch, dass uns in der zweiten Runde stärkere Gegner erwarten. Theoretisch können wir dann sogar auf England und Frankreich treffen, weil sich beide Mannschaften nicht als Gruppenerste für die nächste Runde qualifiziert haben. Wir werden uns daher nicht auf unserem Turniersieg ausruhen, sondern die Zeit bis März maximal nutzen. Wir wissen um unsere Stärken und haben mit dem gesamten Team in den vergangenen Tagen einen großen Schritt nach vorne gemacht. Unser Anspruch wird es dennoch sein, dass wir im März 2022 in der zweiten EM-Qualifikationsrunde in einer noch stärkeren Verfassung sein wollen, damit es für unsere Gegner künftig noch schwerer sein wird, uns zu besiegen.

DFB.de: Wie sieht der weitere Fahrplan für die U 17-Juniorinnen bis zur zweiten EM-Qualifikationsrunde aus?

Kromp: Wir treffen uns in zwei Wochen noch mal zu einer viertägigen Maßnahme in Duisburg und werden dort einen gemeinsamen Jahresabschluss haben. Sportlich und schulisch hochbelasteten Kaderspielerinnen werden wir eine Pause gönnen und sie bei ihren Vereinen lassen. Ziel der Maßnahme ist es, die Übergangsphase im Winter vorzubereiten und die erste EM-Qualifikationsrunde mit den Spielerinnen noch mal nachzubereiten. Am 9. Dezember findet dann die Auslosung der zweiten Runde statt, die wir natürlich gespannt verfolgen werden. Auch weil wir uns ab dann mit unseren neuen Gegnern beschäftigen und die Detailplanung angehen können. Anfang Januar fliegen wir in ein Wintertrainingslager nach Spanien. Das wird ein schöner, zugleich aber auch intensiver Startschuss in ein neues Jahr, für das wir uns viel vorgenommen haben und in dem wir hoffentlich viele weitere Highlights erleben werden.

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