Frankfurts Toptalent Loreen Bender: "EM-Titel ist Ansporn für Endrunde"

U 17-Europameisterin ist sie bereits. Mit Eintracht Frankfurt könnte Loreen Bender jetzt auch Deutsche B-Juniorinnen-Meisterin werden. Im Halbfinalhinspiel beim 1. FC Union Berlin (2:0) gelangen der 16 Jahre alten Offensivspielerin, die seit dieser Saison schon in der 2. Frauen-Bundesliga spielt, beide Treffer. Heute (ab 11 Uhr, live auf DFB-TV) steigt das Rückspiel. Im DFB.de-Interview spricht Bender mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Endrunde.

DFB.de: Wie groß ist Ihre Motivation, nach dem EM-Titel mit der deutschen U 17-Nationalmannschaft jetzt mit der Eintracht Deutsche Meisterin zu werden, Frau Bender?

Loreen Bender: Dass wir den EM-Titel geholt haben, fühlt sich immer noch unglaublich an. Es fällt schwer, dieses Erlebnis in Worte zu fassen. Mit Torhüterin Lina Altenburg, Jella Veit und Paulina Platner sind weitere Frankfurter Europameisterinnen in der Endrunde dabei. Der EM-Titel gibt uns Schwung und ist auch ein Ansporn für den Kampf um die Meisterschaft.

DFB.de: Das Halbfinalhinspiel beim 1. FC Union Berlin war in dieser Saison Ihr erster Einsatz in der U 17. Zuvor hatten Sie bereits für die zweite Mannschaft in der 2. Frauen-Bundesliga gespielt. Warum wollten Sie unbedingt in der Endrunde dabei sein?

Bender: Mit der Bilanz von sieben Toren in 13 Zweitliga-Einsätzen bin ich nicht unzufrieden. Ich hatte während der Saison, gerade in der Rückrunde, aber immer wieder mit kleineren Verletzungen zu tun. Die Spielpraxis in der Endrunde ist daher für mich wertvoll. Die Verantwortlichen hatten die Idee, das passt also gut.

DFB.de: War es ein komisches Gefühl für Sie, quasi neu zum Team zu stoßen?

Bender: Nein, überhaupt nicht. Einige Spielerinnen kenne ich noch aus meinem Jahr bei der U 17, dazu ist das Trainerteam noch das Gleiche. Ich habe mich vom ersten Moment wunderbar aufgenommen gefühlt.

DFB.de: Wie haben Ihre Mitspielerinnen reagiert?

Bender: Mir wurde die Eingewöhnung leichtgemacht, der Zusammenhalt ist stark. Die Mannschaft ist mit mir umgegangen, als wäre ich schon während der gesamten Saison dabei gewesen. Eine besondere Erwartungshaltung - dadurch, dass ich in der 2. Frauen-Bundesliga zum Einsatz kam - habe ich nicht gespürt.

DFB.de: Was sind die größten Unterschiede zwischen dem Fußball in der 2. Frauen-Bundesliga und der B-Juniorinnen-Bundesliga? 

Bender: Die Geschwindigkeit. In den Aktionen ist das Tempo höher, dadurch müssen Entscheidungen schneller getroffen werden. Außerdem geht es in den Zweikämpfen körperlich noch mehr zur Sache. Die kennengelernte Spielweise hilft mir in der Endrunde weiter. Und dadurch kann ich auch die Mannschaft unterstützen.

DFB.de: Im Halbfinalhinspiel gelang Ihnen auf Anhieb ein Doppelpack zum 2:0-Auswärtssieg - und das auch noch vor 1200 Zuschauer*innen im Bundesligastadion der Profis des 1. FC Union Berlin. Wie hat sich das angefühlt?

Bender: Ich habe mich unglaublich gefreut. Ohne die Unterstützung meiner Mitspielerinnen und ihrer guten Vorlagen wäre das aber nicht möglich gewesen. Ich war zunächst gar nicht so gut ins Spiel gekommen. In der Halbzeitpause haben wir uns dann noch einmal gegenseitig gepusht. Ich bin dann mit den anderen mit größerem Selbstbewusstsein in den zweiten Durchgang gestartet.

DFB.de: Das Rückspiel findet am 18. Juni in Frankfurt statt. Ist der 2:0-Vorsprung schon die "halbe Miete" für den Einzug ins Finale?

Bender: Es ist eine gute Ausgangslage, mehr aber noch nicht. Für den 1. FC Union Berlin wird das Ergebnis aber umso mehr Motivation sein, uns noch ein Bein zu stellen. Das Hinspiel darf bei uns daher gar keine so große Rolle spielen. Wir wollen das Rückspiel so angehen, als würde es noch unentschieden stehen.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um vor eigenem Publikum alles klarzumachen?

Bender: Wir wollen an den Stärken aus dem Hinspiel anknüpfen. Dazu gehört unter anderem ein guter Teamgeist. Nach einem vielversprechenden Anfang waren wir gegen Union durch leichte Fehler in ein kleines Loch gefallen. Bei uns hat aber niemand die Köpfe hängen gelassen. Unser Trainer Wolfgang Schmidt hatte in der Halbzeitpause noch einige Dinge angesprochen, die sich jede Spielerin zu Herzen genommen hat.

DFB.de: Im zweiten Halbfinale trennten sich der Hamburger SV und der FSV Gütersloh im Hinspiel 2:2. Welches Team erwarten Sie im Finale?

Bender: Für mich der Hamburger SV der leichte Favorit. Ich habe jetzt schon von mehreren gehört, dass die Mannschaft spielerisch überzeugt. Mit Emily Wallrabenstein ist auch eine Spielerin dabei, die ich aus der deutschen U 17-Nationalmannschaft kenne.

DFB.de: In einem möglichen Endspiel am 25. Juni müsste die Eintracht auswärts antreten. Sehen Sie das als Nachteil an?

Bender: Nein, eigentlich gar nicht. Auch in Berlin waren viele Eltern, Familienmitglieder sowie Freunde und auch Eintracht-Fans vor Ort. Klar, die Anhänger von Union waren immer noch in der Überzahl. Dennoch haben wir die Unterstützung von den Rängen deutlich wahrgenommen. Das hatte uns gepusht. Ich bin überzeugt, dass das auch bei einem Finale in Hamburg oder Gütersloh so sein würde.

DFB.de: Wie würden Sie Ihre sportlichen Stärken beschreiben? Woran müssen Sie noch arbeiten?

Bender: Ich denke, dass ich eine ganz gute Technik habe. Auch meine Übersicht gehört zu meinen Stärken. Verbessern kann man sich eigentlich immer - und das in allen Bereichen. Aktuell kümmere ich mich aber ein wenig mehr um meinen schwächeren linken Fuß.

DFB.de: Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie für die Zukunft?

Bender: Ich will eines Tages den Sprung in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga schaffen und mich dort etablieren. Und natürlich wäre es auch ein Traum, mit der U 17-Nationalmannschaft den Weltmeistertitel noch einmal nach Deutschland zu holen. Ich setze mich aber nicht zu sehr unter Druck. Ich lasse das ein wenig auf mich zukommen.

[mspw]

U 17-Europameisterin ist sie bereits. Mit Eintracht Frankfurt könnte Loreen Bender jetzt auch Deutsche B-Juniorinnen-Meisterin werden. Im Halbfinalhinspiel beim 1. FC Union Berlin (2:0) gelangen der 16 Jahre alten Offensivspielerin, die seit dieser Saison schon in der 2. Frauen-Bundesliga spielt, beide Treffer. Heute (ab 11 Uhr, live auf DFB-TV) steigt das Rückspiel. Im DFB.de-Interview spricht Bender mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Endrunde.

DFB.de: Wie groß ist Ihre Motivation, nach dem EM-Titel mit der deutschen U 17-Nationalmannschaft jetzt mit der Eintracht Deutsche Meisterin zu werden, Frau Bender?

Loreen Bender: Dass wir den EM-Titel geholt haben, fühlt sich immer noch unglaublich an. Es fällt schwer, dieses Erlebnis in Worte zu fassen. Mit Torhüterin Lina Altenburg, Jella Veit und Paulina Platner sind weitere Frankfurter Europameisterinnen in der Endrunde dabei. Der EM-Titel gibt uns Schwung und ist auch ein Ansporn für den Kampf um die Meisterschaft.

DFB.de: Das Halbfinalhinspiel beim 1. FC Union Berlin war in dieser Saison Ihr erster Einsatz in der U 17. Zuvor hatten Sie bereits für die zweite Mannschaft in der 2. Frauen-Bundesliga gespielt. Warum wollten Sie unbedingt in der Endrunde dabei sein?

Bender: Mit der Bilanz von sieben Toren in 13 Zweitliga-Einsätzen bin ich nicht unzufrieden. Ich hatte während der Saison, gerade in der Rückrunde, aber immer wieder mit kleineren Verletzungen zu tun. Die Spielpraxis in der Endrunde ist daher für mich wertvoll. Die Verantwortlichen hatten die Idee, das passt also gut.

DFB.de: War es ein komisches Gefühl für Sie, quasi neu zum Team zu stoßen?

Bender: Nein, überhaupt nicht. Einige Spielerinnen kenne ich noch aus meinem Jahr bei der U 17, dazu ist das Trainerteam noch das Gleiche. Ich habe mich vom ersten Moment wunderbar aufgenommen gefühlt.

DFB.de: Wie haben Ihre Mitspielerinnen reagiert?

Bender: Mir wurde die Eingewöhnung leichtgemacht, der Zusammenhalt ist stark. Die Mannschaft ist mit mir umgegangen, als wäre ich schon während der gesamten Saison dabei gewesen. Eine besondere Erwartungshaltung - dadurch, dass ich in der 2. Frauen-Bundesliga zum Einsatz kam - habe ich nicht gespürt.

DFB.de: Was sind die größten Unterschiede zwischen dem Fußball in der 2. Frauen-Bundesliga und der B-Juniorinnen-Bundesliga? 

Bender: Die Geschwindigkeit. In den Aktionen ist das Tempo höher, dadurch müssen Entscheidungen schneller getroffen werden. Außerdem geht es in den Zweikämpfen körperlich noch mehr zur Sache. Die kennengelernte Spielweise hilft mir in der Endrunde weiter. Und dadurch kann ich auch die Mannschaft unterstützen.

DFB.de: Im Halbfinalhinspiel gelang Ihnen auf Anhieb ein Doppelpack zum 2:0-Auswärtssieg - und das auch noch vor 1200 Zuschauer*innen im Bundesligastadion der Profis des 1. FC Union Berlin. Wie hat sich das angefühlt?

Bender: Ich habe mich unglaublich gefreut. Ohne die Unterstützung meiner Mitspielerinnen und ihrer guten Vorlagen wäre das aber nicht möglich gewesen. Ich war zunächst gar nicht so gut ins Spiel gekommen. In der Halbzeitpause haben wir uns dann noch einmal gegenseitig gepusht. Ich bin dann mit den anderen mit größerem Selbstbewusstsein in den zweiten Durchgang gestartet.

DFB.de: Das Rückspiel findet am 18. Juni in Frankfurt statt. Ist der 2:0-Vorsprung schon die "halbe Miete" für den Einzug ins Finale?

Bender: Es ist eine gute Ausgangslage, mehr aber noch nicht. Für den 1. FC Union Berlin wird das Ergebnis aber umso mehr Motivation sein, uns noch ein Bein zu stellen. Das Hinspiel darf bei uns daher gar keine so große Rolle spielen. Wir wollen das Rückspiel so angehen, als würde es noch unentschieden stehen.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um vor eigenem Publikum alles klarzumachen?

Bender: Wir wollen an den Stärken aus dem Hinspiel anknüpfen. Dazu gehört unter anderem ein guter Teamgeist. Nach einem vielversprechenden Anfang waren wir gegen Union durch leichte Fehler in ein kleines Loch gefallen. Bei uns hat aber niemand die Köpfe hängen gelassen. Unser Trainer Wolfgang Schmidt hatte in der Halbzeitpause noch einige Dinge angesprochen, die sich jede Spielerin zu Herzen genommen hat.

DFB.de: Im zweiten Halbfinale trennten sich der Hamburger SV und der FSV Gütersloh im Hinspiel 2:2. Welches Team erwarten Sie im Finale?

Bender: Für mich der Hamburger SV der leichte Favorit. Ich habe jetzt schon von mehreren gehört, dass die Mannschaft spielerisch überzeugt. Mit Emily Wallrabenstein ist auch eine Spielerin dabei, die ich aus der deutschen U 17-Nationalmannschaft kenne.

DFB.de: In einem möglichen Endspiel am 25. Juni müsste die Eintracht auswärts antreten. Sehen Sie das als Nachteil an?

Bender: Nein, eigentlich gar nicht. Auch in Berlin waren viele Eltern, Familienmitglieder sowie Freunde und auch Eintracht-Fans vor Ort. Klar, die Anhänger von Union waren immer noch in der Überzahl. Dennoch haben wir die Unterstützung von den Rängen deutlich wahrgenommen. Das hatte uns gepusht. Ich bin überzeugt, dass das auch bei einem Finale in Hamburg oder Gütersloh so sein würde.

DFB.de: Wie würden Sie Ihre sportlichen Stärken beschreiben? Woran müssen Sie noch arbeiten?

Bender: Ich denke, dass ich eine ganz gute Technik habe. Auch meine Übersicht gehört zu meinen Stärken. Verbessern kann man sich eigentlich immer - und das in allen Bereichen. Aktuell kümmere ich mich aber ein wenig mehr um meinen schwächeren linken Fuß.

DFB.de: Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie für die Zukunft?

Bender: Ich will eines Tages den Sprung in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga schaffen und mich dort etablieren. Und natürlich wäre es auch ein Traum, mit der U 17-Nationalmannschaft den Weltmeistertitel noch einmal nach Deutschland zu holen. Ich setze mich aber nicht zu sehr unter Druck. Ich lasse das ein wenig auf mich zukommen.

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