"Die Jugendlichen sollen wissen: Wir sind für sie da"

Die Videosprechstunde mit Trainer*innen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist in die nächste Runde gegangen. Dieses Mal stellten sich Sabine Loderer, Trainerin der U 17-Juniorinnen, und Silke Rottenberg, Welttorhüterin von 2003 und leitende Torhüterinnen-Trainerin der U 15-Juniorinnen bis U 19-Frauen, den Fragen der interessierten Teilnehmer*innen. Von der Sichtung der U-Nationalspielerinnen über Motivationstipps in der Coronasituation bis hin zu kreativen Trainingsinhalten wurden viele Bereiche abgedeckt.

Für die Teilnehmer*innen stellen sich aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie viele Fragen, vor allem in Bezug auf den regelmäßigen Kontakt zu den eigenen Spieler*innen. Um mit der Mannschaft im Austausch zu bleiben, ist für Sabine Loderer die Bereitstellung eines virtuellen Fußball-Zuhauses besonders wichtig: "Gerade für Jugendliche in der Entwicklungsphase ist diese Zeit noch mal eine besondere Herausforderung. Da ist es sehr wichtig, dass sie wissen: Wir sind für sie da, wir kümmern uns hinsichtlich der sportlichen Aspekte um sie, sind gleichzeitig aber auch eine kommunikative Anlaufstelle."

Um gemeinsam mit den Torhüterinnen durch die herausfordernde Zeit zu gehen, stellt Rottenberg heraus: "Für uns ist es wichtig, dass niemand im Stich gelassen wird. Wir versuchen, so gut es geht, für alle Spielerinnen da zu sein. Beispielsweise, indem wir individuell auf die jeweilige Trainingssituation der Nachwuchs-Torhüterinnen eingehen und ihnen entsprechend angepasste Trainingspläne zur Verfügung stellen."

Sichtungen von U-Nationalspielerinnen

Der weitestgehend ausgesetzte Spielbetrieb im Amateurbereich stellt auch die Sichtung von U-Nationalspielerinnen vor Herausforderungen, betont Loderer. "Nachdem die Sichtungsturniere nun schon zum zweiten Mal ausfallen mussten und auch der Spielbetrieb der Junior*innen abgebrochen wurde, hoffen wir, dass wir in Zukunft alternative Sichtungsmöglichkeiten schaffen können und setzen weiterhin auf den Austausch mit Landesverbandstrainer*innen. Was die weitere Planung angeht, müssen wir einfach genauso dynamisch sein wie das Infektionsgeschehen", so die Trainerin der U 17-Juniorinnen.

Und sie ergänzt: "Wichtig ist uns, dass die Talente eine gewisse Spielintelligenz mitbringen. Da sind vor allem das Gespür für das Spiel und Handlungsschnelligkeit gefragt. Aber auch die Mentalität der Spielerinnen spielt eine große Rolle. Solche Spielerinnen machen in Situationen, in denen es gerade nicht so läuft, häufig den Unterschied."

Neben der Spielintelligenz nimmt für Rottenberg aber auch die körperliche Konstitution von Feldspielerinnen und Torhüterinnen mit zunehmendem Alter eine immer wichtigere Rolle ein. "Für die Torhüterinnen wird die Körpergröße aus meiner Sicht erst ab den U 19-Frauen relevant. Da kommen die Juniorinnen dann in den Bereich der Frauen-Nationalmannschaft und der FLYERALARM Frauen-Bundesliga, wo jemand mit einer Körpergröße von 1,60 Meter als Torfrau keine Chance hätte. Aber den Traum einer 13-Jährigen aufgrund der Größe schon so früh platzen zu lassen, wäre fahrlässig", so die 126-fache Nationalspielerin.

"Ein Weg zurück zu unseren Ursprüngen"

In der aktuellen Zeit wird die kreative Gestaltung von digitalen Trainingseinheiten, -übungen und Mannschaftsabenden immer wichtiger. Um den Spieler*innen regelmäßig neue Anreize und Übungen zu geben, empfiehlt Rottenberg einen Blick in die Vergangenheit: "Gewissermaßen war es für uns ein bisschen ein Weg zurück zu unseren Ursprüngen: Wir mussten uns erinnern, was wir selbst in der Jugend auf dem Bolzplatz oder zuhause im Garten gemacht haben. Das ist im Torwartbereich an vielen Stellen vielleicht auch etwas einfacher, aber auch für Feldspieler*innen lassen sich so viele Übungen gestalten", sagt die Welttorhüterin von 2003.

Sowohl innerhalb der Mannschaft als auch innerhalb der "Fußballfamilie" ist der Diskurs für Loderer und Rottenberg immens wichtig: "Es ist immer spannend, in den Austausch mit Trainerkolleg*innen und Spielerinnen zu gehen und die Sichtweise aus anderen Positionen widergespiegelt zu bekommen. Wir als U-Nationaltrainerinnen haben das große Glück, mit Spielerinnen zusammenzuarbeiten, die in der Regel wahnsinnig motiviert sind und ein großes Talent mitbringen, weshalb solche Gespräche mit Trainer*innen aus Vereinen auch für uns sehr wertvoll sind", so Loderer.

Für Silke Rottenberg hat vor allem die sportliche Diversität der Teilnehmer*innen der virtuellen Trainerinnensprechstunde zu einem interessanten Austausch geführt: "Es hat mir persönlich viel Spaß gemacht, aktuelle Probleme aus verschiedenen Bereichen zu besprechen und gemeinsam Lösungen zu finden."

[ll]

Die Videosprechstunde mit Trainer*innen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist in die nächste Runde gegangen. Dieses Mal stellten sich Sabine Loderer, Trainerin der U 17-Juniorinnen, und Silke Rottenberg, Welttorhüterin von 2003 und leitende Torhüterinnen-Trainerin der U 15-Juniorinnen bis U 19-Frauen, den Fragen der interessierten Teilnehmer*innen. Von der Sichtung der U-Nationalspielerinnen über Motivationstipps in der Coronasituation bis hin zu kreativen Trainingsinhalten wurden viele Bereiche abgedeckt.

Für die Teilnehmer*innen stellen sich aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie viele Fragen, vor allem in Bezug auf den regelmäßigen Kontakt zu den eigenen Spieler*innen. Um mit der Mannschaft im Austausch zu bleiben, ist für Sabine Loderer die Bereitstellung eines virtuellen Fußball-Zuhauses besonders wichtig: "Gerade für Jugendliche in der Entwicklungsphase ist diese Zeit noch mal eine besondere Herausforderung. Da ist es sehr wichtig, dass sie wissen: Wir sind für sie da, wir kümmern uns hinsichtlich der sportlichen Aspekte um sie, sind gleichzeitig aber auch eine kommunikative Anlaufstelle."

Um gemeinsam mit den Torhüterinnen durch die herausfordernde Zeit zu gehen, stellt Rottenberg heraus: "Für uns ist es wichtig, dass niemand im Stich gelassen wird. Wir versuchen, so gut es geht, für alle Spielerinnen da zu sein. Beispielsweise, indem wir individuell auf die jeweilige Trainingssituation der Nachwuchs-Torhüterinnen eingehen und ihnen entsprechend angepasste Trainingspläne zur Verfügung stellen."

Sichtungen von U-Nationalspielerinnen

Der weitestgehend ausgesetzte Spielbetrieb im Amateurbereich stellt auch die Sichtung von U-Nationalspielerinnen vor Herausforderungen, betont Loderer. "Nachdem die Sichtungsturniere nun schon zum zweiten Mal ausfallen mussten und auch der Spielbetrieb der Junior*innen abgebrochen wurde, hoffen wir, dass wir in Zukunft alternative Sichtungsmöglichkeiten schaffen können und setzen weiterhin auf den Austausch mit Landesverbandstrainer*innen. Was die weitere Planung angeht, müssen wir einfach genauso dynamisch sein wie das Infektionsgeschehen", so die Trainerin der U 17-Juniorinnen.

Und sie ergänzt: "Wichtig ist uns, dass die Talente eine gewisse Spielintelligenz mitbringen. Da sind vor allem das Gespür für das Spiel und Handlungsschnelligkeit gefragt. Aber auch die Mentalität der Spielerinnen spielt eine große Rolle. Solche Spielerinnen machen in Situationen, in denen es gerade nicht so läuft, häufig den Unterschied."

Neben der Spielintelligenz nimmt für Rottenberg aber auch die körperliche Konstitution von Feldspielerinnen und Torhüterinnen mit zunehmendem Alter eine immer wichtigere Rolle ein. "Für die Torhüterinnen wird die Körpergröße aus meiner Sicht erst ab den U 19-Frauen relevant. Da kommen die Juniorinnen dann in den Bereich der Frauen-Nationalmannschaft und der FLYERALARM Frauen-Bundesliga, wo jemand mit einer Körpergröße von 1,60 Meter als Torfrau keine Chance hätte. Aber den Traum einer 13-Jährigen aufgrund der Größe schon so früh platzen zu lassen, wäre fahrlässig", so die 126-fache Nationalspielerin.

"Ein Weg zurück zu unseren Ursprüngen"

In der aktuellen Zeit wird die kreative Gestaltung von digitalen Trainingseinheiten, -übungen und Mannschaftsabenden immer wichtiger. Um den Spieler*innen regelmäßig neue Anreize und Übungen zu geben, empfiehlt Rottenberg einen Blick in die Vergangenheit: "Gewissermaßen war es für uns ein bisschen ein Weg zurück zu unseren Ursprüngen: Wir mussten uns erinnern, was wir selbst in der Jugend auf dem Bolzplatz oder zuhause im Garten gemacht haben. Das ist im Torwartbereich an vielen Stellen vielleicht auch etwas einfacher, aber auch für Feldspieler*innen lassen sich so viele Übungen gestalten", sagt die Welttorhüterin von 2003.

Sowohl innerhalb der Mannschaft als auch innerhalb der "Fußballfamilie" ist der Diskurs für Loderer und Rottenberg immens wichtig: "Es ist immer spannend, in den Austausch mit Trainerkolleg*innen und Spielerinnen zu gehen und die Sichtweise aus anderen Positionen widergespiegelt zu bekommen. Wir als U-Nationaltrainerinnen haben das große Glück, mit Spielerinnen zusammenzuarbeiten, die in der Regel wahnsinnig motiviert sind und ein großes Talent mitbringen, weshalb solche Gespräche mit Trainer*innen aus Vereinen auch für uns sehr wertvoll sind", so Loderer.

Für Silke Rottenberg hat vor allem die sportliche Diversität der Teilnehmer*innen der virtuellen Trainerinnensprechstunde zu einem interessanten Austausch geführt: "Es hat mir persönlich viel Spaß gemacht, aktuelle Probleme aus verschiedenen Bereichen zu besprechen und gemeinsam Lösungen zu finden."

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