Dauerläuferin Donhauser: Aus dem Angriff auf die Außenbahn

Sie läuft und läuft und läuft. Bei Spielen der U 17-Juniorinnen wetzt Laura Donhauser vom FC Bayern München die Außenbahn rauf und runter. Ohne Unterlass. Und mit so viel Energie, dass sie es schafft, beim entscheidenden Vorrundenspiel gegen die USA bei der U 17-WM in Uruguay in der 92. Minute nach einem Konter alleine mit dem Ball vor der amerikanischen Torhüterin aufzutauchen. Und den Ball ganz locker unten links einzuschieben. Nach einem Sprint vom eigenen Sechzehner. Genau das macht für die Abwehrspielerin den Spaß am Fußball aus: Wenn sich Laufwege lohnen, die man eigentlich nicht hätte machen müssen. Und daraus im Optimalfall Tore für die eigene Mannschaft resultieren.

Aufgewachsen ist Laura Donhauser in Köfering bei Amberg, in der Nähe von Nürnberg. Vom Elternhaus blickt man auf den Fußballplatz ihres ersten Vereins, des SV Köfering. Vater Gerhard war früher Trainer im Heimatverein und coachte Lauras älteren Bruder Manuel. Die fußballbegeisterte Familie verbrachte damals schon zahlreiche Samstagnachmittage auf Plätzen in der Region. Das Kicken in der Halbzeitpause machte der kleinen Laura so viel Spaß, dass sie im Alter von fünf Jahren beim SV Köfering angemeldet wurde. Erste Trainerin: Mama Birgit.

Bis zur B-Jugend mit Jungs gespielt

In der E-Jugend folgte der erste Wechsel zum SV Raigering, weil die Mannschaft aufgelöst werden musste. Die nächste Station dann in der D-Jugend: der FC Amberg, für den sie fünf Jahre bis zur B-Jugend spielte. Bis dahin spielte Donhauser nur für Jungs-Mannschaften. Ein Problem? "Nein, auf keinen Fall. Es hat mir immer viel Spaß gemacht, mit Jungs zusammen zu kicken. Die haben ein anderes Niveau als Mädchen-Mannschaften, weil sie körperlich viel härter und mit einer höheren Schnelligkeit spielen. Das hat mich immer herausgefordert."

Ihr aktueller Verein ist der FC Bayern München, für den Donhauser seit der Saison 2016/2017 spielt. "Ich wollte zuerst meinen Realschulabschluss in Köfering fertigmachen, vorher ist ein Wechsel für mich nicht in Frage gekommen." Regelmäßige Fahrten vom Heimatort Köfering ins 190 Kilometer entfernte München waren für die berufstätigen Eltern keine Option. Daher haben sich der FC Amberg und FC Bayern München auf die Lösung Zweitspielrecht geeinigt: In der Anfangszeit hat Donhauser jede zweite Woche an den Trainingseinheiten der zweiten Mannschaft des FC Bayern teilgenommen. Und Spiele sowohl für den FC Amberg als auch für den FC Bayern München absolviert.

Mittlerweile ist Donhauser in das "Haus der Athleten" gezogen, in dem auch Gia Corley und Leonie Weber aus der U 17-Nationalmannschaft wohnen. "Anfangs ist es mir nicht leichtgefallen, von zu Hause weg zu sein. Mittlerweile fühle ich mich in München sehr wohl", strahlt die Abwehrspielerin.

Abwehrspielerin durch Zufall 

Die insgesamt sieben Spielerinnen des FC Bayern München, die aktuell an der U 17-WM teilnehmen, sind ein wichtiges Gerüst für den Kader von DFB-Trainerin Ulrike Ballweg. Mit ihren 16 Einsätzen für die U 17-Juniorinnen gehört Donhauser zu den erfahreneren Spielerinnen. Und hat bereits viermal eingenetzt. So häufig wie keine andere Abwehrspielerin in der U-Nationalmannschaft. Woher die gute Torquote kommt? Donhauser hat die längste Zeit ihrer Fußballerkarriere im Sturm gespielt.

Zur Abwehrspielerin ist sie eigentlich nur durch Zufall geworden. Kurz vor dem U 18-Länderpokal in der Saison 2017/2018 hatte sich eine Außenverteidigerin der bayrischen Auswahlmannschaft verletzt. Der Sturm war damals gut besetzt, Donhauser hätte vorerst auf der Bank gesessen. Ihre ehemalige Auswahltrainerin Sabine Loderer hatte die Idee, die konditionsstarke Spielerin auf der rechten Abwehrseite einzusetzen. Mit Erfolg. Die 17-Jährige fühlt sich auf der rechten Abwehrseite sichtlich wohl. Vor allem im aktuellen System mit Fünferkette: "Mir macht es besonders viel Spaß, wenn ich mit nach vorne laufen und mich im Offensivspiel einbringen kann."

Ihre bisherigen Leistungen bei der Weltmeisterschaft betrachtet Donhauser, die alle drei Vorrundenspiele durchgespielt hat, durchaus kritisch: "Ich bin zufrieden mit meinen Einsätzen. Bisher habe ich mir im Nachgang nochmal jedes Spiel angeschaut und mich über ein paar verlorene Zweikämpfe geärgert. Für unser Viertelfinale ist bei mir noch Luft nach oben."

Donhauser: "Ich möchte nochmal gegen Spanien spielen"

Die Kanadierinnen schätzt die Bayerin als "körperlich starke Mannschaft ein, die viele schnelle Spielerinnen in ihren Reihen hat". Vor dem entscheidenden Vorrundenspiel konnten sich die deutschen U 17-Juniorinnen noch ein paar Minuten auf die Tribüne setzen und die 0:5-Vorrundenniederlage Kanadas gegen Spanien beobachten. "Ich denke, dass das, was die Kanadierinnen im Estadio Charrúa gezeigt haben, nicht ihre beste Turnierleistung war. Trotzdem: Unsere Gegnerinnen im Viertelfinale sind definitiv nicht unschlagbar."

Bei der Weltmeisterschaft denkt Donhauser von Spiel zu Spiel, das nächste Ziel ist das Halbfinale. Nach kurzem Überlegen fügt sie noch einen weiteren Wunsch hinzu: "Ich möchte nochmal gegen Spanien spielen. Gegen die haben wir das EM-Finale in Litauen verloren. Da haben wir noch eine Rechnung offen", grinst die Köferingerin. Keine schlechte Idee. Denn die erste Möglichkeit zum Duell gegen die Spanierinnen wäre das Spiel um Platz 3 oder das Finale der U 17-Weltmeisterschaft.

[dh]

Sie läuft und läuft und läuft. Bei Spielen der U 17-Juniorinnen wetzt Laura Donhauser vom FC Bayern München die Außenbahn rauf und runter. Ohne Unterlass. Und mit so viel Energie, dass sie es schafft, beim entscheidenden Vorrundenspiel gegen die USA bei der U 17-WM in Uruguay in der 92. Minute nach einem Konter alleine mit dem Ball vor der amerikanischen Torhüterin aufzutauchen. Und den Ball ganz locker unten links einzuschieben. Nach einem Sprint vom eigenen Sechzehner. Genau das macht für die Abwehrspielerin den Spaß am Fußball aus: Wenn sich Laufwege lohnen, die man eigentlich nicht hätte machen müssen. Und daraus im Optimalfall Tore für die eigene Mannschaft resultieren.

Aufgewachsen ist Laura Donhauser in Köfering bei Amberg, in der Nähe von Nürnberg. Vom Elternhaus blickt man auf den Fußballplatz ihres ersten Vereins, des SV Köfering. Vater Gerhard war früher Trainer im Heimatverein und coachte Lauras älteren Bruder Manuel. Die fußballbegeisterte Familie verbrachte damals schon zahlreiche Samstagnachmittage auf Plätzen in der Region. Das Kicken in der Halbzeitpause machte der kleinen Laura so viel Spaß, dass sie im Alter von fünf Jahren beim SV Köfering angemeldet wurde. Erste Trainerin: Mama Birgit.

Bis zur B-Jugend mit Jungs gespielt

In der E-Jugend folgte der erste Wechsel zum SV Raigering, weil die Mannschaft aufgelöst werden musste. Die nächste Station dann in der D-Jugend: der FC Amberg, für den sie fünf Jahre bis zur B-Jugend spielte. Bis dahin spielte Donhauser nur für Jungs-Mannschaften. Ein Problem? "Nein, auf keinen Fall. Es hat mir immer viel Spaß gemacht, mit Jungs zusammen zu kicken. Die haben ein anderes Niveau als Mädchen-Mannschaften, weil sie körperlich viel härter und mit einer höheren Schnelligkeit spielen. Das hat mich immer herausgefordert."

Ihr aktueller Verein ist der FC Bayern München, für den Donhauser seit der Saison 2016/2017 spielt. "Ich wollte zuerst meinen Realschulabschluss in Köfering fertigmachen, vorher ist ein Wechsel für mich nicht in Frage gekommen." Regelmäßige Fahrten vom Heimatort Köfering ins 190 Kilometer entfernte München waren für die berufstätigen Eltern keine Option. Daher haben sich der FC Amberg und FC Bayern München auf die Lösung Zweitspielrecht geeinigt: In der Anfangszeit hat Donhauser jede zweite Woche an den Trainingseinheiten der zweiten Mannschaft des FC Bayern teilgenommen. Und Spiele sowohl für den FC Amberg als auch für den FC Bayern München absolviert.

Mittlerweile ist Donhauser in das "Haus der Athleten" gezogen, in dem auch Gia Corley und Leonie Weber aus der U 17-Nationalmannschaft wohnen. "Anfangs ist es mir nicht leichtgefallen, von zu Hause weg zu sein. Mittlerweile fühle ich mich in München sehr wohl", strahlt die Abwehrspielerin.

Abwehrspielerin durch Zufall 

Die insgesamt sieben Spielerinnen des FC Bayern München, die aktuell an der U 17-WM teilnehmen, sind ein wichtiges Gerüst für den Kader von DFB-Trainerin Ulrike Ballweg. Mit ihren 16 Einsätzen für die U 17-Juniorinnen gehört Donhauser zu den erfahreneren Spielerinnen. Und hat bereits viermal eingenetzt. So häufig wie keine andere Abwehrspielerin in der U-Nationalmannschaft. Woher die gute Torquote kommt? Donhauser hat die längste Zeit ihrer Fußballerkarriere im Sturm gespielt.

Zur Abwehrspielerin ist sie eigentlich nur durch Zufall geworden. Kurz vor dem U 18-Länderpokal in der Saison 2017/2018 hatte sich eine Außenverteidigerin der bayrischen Auswahlmannschaft verletzt. Der Sturm war damals gut besetzt, Donhauser hätte vorerst auf der Bank gesessen. Ihre ehemalige Auswahltrainerin Sabine Loderer hatte die Idee, die konditionsstarke Spielerin auf der rechten Abwehrseite einzusetzen. Mit Erfolg. Die 17-Jährige fühlt sich auf der rechten Abwehrseite sichtlich wohl. Vor allem im aktuellen System mit Fünferkette: "Mir macht es besonders viel Spaß, wenn ich mit nach vorne laufen und mich im Offensivspiel einbringen kann."

Ihre bisherigen Leistungen bei der Weltmeisterschaft betrachtet Donhauser, die alle drei Vorrundenspiele durchgespielt hat, durchaus kritisch: "Ich bin zufrieden mit meinen Einsätzen. Bisher habe ich mir im Nachgang nochmal jedes Spiel angeschaut und mich über ein paar verlorene Zweikämpfe geärgert. Für unser Viertelfinale ist bei mir noch Luft nach oben."

Donhauser: "Ich möchte nochmal gegen Spanien spielen"

Die Kanadierinnen schätzt die Bayerin als "körperlich starke Mannschaft ein, die viele schnelle Spielerinnen in ihren Reihen hat". Vor dem entscheidenden Vorrundenspiel konnten sich die deutschen U 17-Juniorinnen noch ein paar Minuten auf die Tribüne setzen und die 0:5-Vorrundenniederlage Kanadas gegen Spanien beobachten. "Ich denke, dass das, was die Kanadierinnen im Estadio Charrúa gezeigt haben, nicht ihre beste Turnierleistung war. Trotzdem: Unsere Gegnerinnen im Viertelfinale sind definitiv nicht unschlagbar."

Bei der Weltmeisterschaft denkt Donhauser von Spiel zu Spiel, das nächste Ziel ist das Halbfinale. Nach kurzem Überlegen fügt sie noch einen weiteren Wunsch hinzu: "Ich möchte nochmal gegen Spanien spielen. Gegen die haben wir das EM-Finale in Litauen verloren. Da haben wir noch eine Rechnung offen", grinst die Köferingerin. Keine schlechte Idee. Denn die erste Möglichkeit zum Duell gegen die Spanierinnen wäre das Spiel um Platz 3 oder das Finale der U 17-Weltmeisterschaft.

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