Bernhard: "Wir sind gut vorbereitet"

Auf dem Weg zur Europameisterschaft in Litauen (2. bis 14. Mai) müssen die deutschen U 17-Juniorinnen noch eine Hürde nehmen: Am 22. März beginnt in Mecklenburg-Vorpommern die zweite EM-Qualifikationsrunde. Bereits am Sonntag startet die Mannschaft von DFB-Trainerin Anouschka Bernhard in die Vorbereitung des Turniers. Die DFB-Juniorinnen eröffnen den Wettbewerb gegen Aserbaidschan am 22. März (ab 12 Uhr), ehe das Duell mit der isländischen Auswahl am 25. März (ab 15 Uhr) ansteht. Zum Abschluss misst sich der deutsche Nachwuchs am 28. März (ab 12 Uhr) mit Irland.

Im Interview mit DFB.de spricht Anouschka Bernhard vor Beginn der zweiten EM-Qualifikationsrunde über den Stand der Vorbereitungen, den Druck des Titelverteidigers und die Erwartungen an das Turnier.

DFB.de: Frau Bernhard, letztes Jahr sind Sie für die EM-Qualifikation nach England gereist, jetzt haben Sie in Neubrandenburg und Greifswald Heimspiele. Macht das den anstehenden Wettbewerb noch schöner für Sie?

Anouschka Bernhard: Grundsätzlich ist die EM-Qualifikation für uns alle immer spannend, weil es zum ersten Mal um ein Weiterkommen geht und mit der Europameisterschaft das erste große internationale Turnier für die Spielerinnen bevorsteht. Dass wir zu Hause spielen, macht das Turnier natürlich sehr besonders, denn dadurch können viele Freunde und Familien zu den Spielen kommen und die Zuschauerinnen und Zuschauer stehen verstärkt auf unserer Seite. Wir freuen uns sehr, dass wir in Neubrandenburg und Greifswald spielen und diese wichtige EM-Qualifikation als Heimspiel austragen können.

DFB.de: Die jüngsten Europameisterschaften waren mit den Titeln 2016 und 2017 extrem erfolgreich. Euphorisiert das das Team oder ist ein gewisser Druck zu spüren, sich als Titelverteidiger auf jeden Fall erneut qualifizieren zu müssen?

Bernhard: Es ist ein bisschen was von beidem. Einerseits ist mit Torfrau Wiebke Willebrandt noch eine der letzten Europameisterinnen mit dabei, sie kann weitertragen, wie es sich anfühlt, die Trophäe schlussendlich in den Händen halten zu können. Und sicher haben viele auch das Finale und die Bilder aus dem letzten Jahr gesehen. Andererseits ist die erfolgreiche Vergangenheit schon etwas, das wir mit uns tragen. Die aktuellen Spielerinnen wollen und müssen sich neu beweisen. Kein Jahrgang möchte schlechter sein als der Jahrgang davor. Unsere Spielerinnen geben alles, um auch in diesem Jahr wieder erfolgreich zu sein.

DFB.de: Die Endrunde folgt quasi sofort auf die Qualifikation. Wie anstrengend ist diese Taktung für die Spielerinnen?

Bernhard: In diesem Fall ist die Taktung tatsächlich eng. Sportlich gesehen ist die direkte Aufeinanderfolge in Ordnung, die Spielerinnen sind fokussiert und freuen sich auf Länderspieleinsätze und die Zeit bei der Nationalmannschaft. Ein Turnier wie die EM-Endrunde vor Augen beflügelt an dieser Stelle zusätzlich. Für die Spielerinnen ist daran vor allem die Doppelbelastung aus Schule und Sport anstrengend. Was sie in der Schule versäumen, arbeiten sie während der Lehrgänge selbstständig nach.

DFB.de: Wie geht das Trainerteam mit dieser Situation um?

Bernhard: Wir haben immer zwei Lehrkräfte dabei, die jeden Tag mindestens 90 Minuten Unterricht geben. Allerdings ist es kein typischer Unterricht, wie man ihn aus der Schule kennt. Die Spielerinnen bekommen von ihren jeweiligen Schulen Arbeitsaufträge, die sie dann selbstständig und mit Unterstützung unserer Lehrer durcharbeiten. Ich ziehe den Hut davor, wie konzentriert und diszipliniert die Mädchen mit dieser Situation umgehen.

DFB.de: Los geht es gegen Aserbaidschan, einer relativ kleinen Fußballnation, die zum ersten Mal an einer EM-Qualifikation teilnimmt. Mit welchen Herausforderungen rechnen Sie beim Eröffnungsspiel?

Bernhard: Die größte Herausforderung beim Eröffnungsspiel ist, bei uns selbst zu bleiben. Am Anfang des Turniers kann eine gewisse Nervosität spürbar sein, die müssen wir im Griff haben. Die jungen Spielerinnen sind das erste Mal in einer solchen Situation, da bleibt immer eine gewisse Unbekannte. Wir sind aber gut vorbereitet und sehr zuversichtlich. Wenn wir es schaffen, schnell unseren Rhythmus zu finden und unser Spiel aufzuziehen, bin ich guter Dinge, dass wir dieses wichtige Auftaktspiel zu unseren Gunsten entscheiden werden.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Gegner Island und Irland ein?

Bernhard: Island und Irland sind Teams, die auf ähnlich hohem Niveau spielen. Irland war bei der letzten U 17-Europameisterschaft unter den Top Acht, das zeigt, wie viel Qualität in der Mannschaft steckt. Island ist eine aufstrebende Fußballnation, die sich im Männer- und im Frauenfußball sehr schnell entwickelt. Das merken wir auch im Juniorinnen-Bereich. Ich zähle die Isländerinnen zu den besten nordischen Teams.

DFB.de: Mit welchem Ziel gehen Sie die entscheidende Phase der EM-Qualifikation an?

Bernhard: Unser Ziel ist, das Turnier zu gewinnen. Diesen Anspruch wollen und können wir formulieren. Die Spielerinnen haben in der Vorbereitung viel investiert. Sie wollen sich mit der EM und darüber hinaus mit der Chance auf die WM, für die sich die drei EM-Erstplatzierten qualifizieren, für diese Arbeit belohnen.

DFB.de: Die Vorbereitung mit den beiden 2:1-Siegen gegen Norwegen verlief positiv. Woran müssen Sie bis zum Beginn der Qualifikation noch arbeiten?

Bernhard: Die Vorbereitung ist ein stetiger Prozess, bei dem sich immer neue Potentiale auftun. Wir werden unser Augenmerk auf die Durchschlagskraft nach vorne legen, weil wir zuletzt gegen Norwegen gute Chancen haben liegen lassen. Gleichzeitig wollen wir unser Defensivsystem stärken und unsere Grundordnung optimieren, denn diese ist immer der Schlüssel zum Erfolg.

[jz/ru]

Auf dem Weg zur Europameisterschaft in Litauen (2. bis 14. Mai) müssen die deutschen U 17-Juniorinnen noch eine Hürde nehmen: Am 22. März beginnt in Mecklenburg-Vorpommern die zweite EM-Qualifikationsrunde. Bereits am Sonntag startet die Mannschaft von DFB-Trainerin Anouschka Bernhard in die Vorbereitung des Turniers. Die DFB-Juniorinnen eröffnen den Wettbewerb gegen Aserbaidschan am 22. März (ab 12 Uhr), ehe das Duell mit der isländischen Auswahl am 25. März (ab 15 Uhr) ansteht. Zum Abschluss misst sich der deutsche Nachwuchs am 28. März (ab 12 Uhr) mit Irland.

Im Interview mit DFB.de spricht Anouschka Bernhard vor Beginn der zweiten EM-Qualifikationsrunde über den Stand der Vorbereitungen, den Druck des Titelverteidigers und die Erwartungen an das Turnier.

DFB.de: Frau Bernhard, letztes Jahr sind Sie für die EM-Qualifikation nach England gereist, jetzt haben Sie in Neubrandenburg und Greifswald Heimspiele. Macht das den anstehenden Wettbewerb noch schöner für Sie?

Anouschka Bernhard: Grundsätzlich ist die EM-Qualifikation für uns alle immer spannend, weil es zum ersten Mal um ein Weiterkommen geht und mit der Europameisterschaft das erste große internationale Turnier für die Spielerinnen bevorsteht. Dass wir zu Hause spielen, macht das Turnier natürlich sehr besonders, denn dadurch können viele Freunde und Familien zu den Spielen kommen und die Zuschauerinnen und Zuschauer stehen verstärkt auf unserer Seite. Wir freuen uns sehr, dass wir in Neubrandenburg und Greifswald spielen und diese wichtige EM-Qualifikation als Heimspiel austragen können.

DFB.de: Die jüngsten Europameisterschaften waren mit den Titeln 2016 und 2017 extrem erfolgreich. Euphorisiert das das Team oder ist ein gewisser Druck zu spüren, sich als Titelverteidiger auf jeden Fall erneut qualifizieren zu müssen?

Bernhard: Es ist ein bisschen was von beidem. Einerseits ist mit Torfrau Wiebke Willebrandt noch eine der letzten Europameisterinnen mit dabei, sie kann weitertragen, wie es sich anfühlt, die Trophäe schlussendlich in den Händen halten zu können. Und sicher haben viele auch das Finale und die Bilder aus dem letzten Jahr gesehen. Andererseits ist die erfolgreiche Vergangenheit schon etwas, das wir mit uns tragen. Die aktuellen Spielerinnen wollen und müssen sich neu beweisen. Kein Jahrgang möchte schlechter sein als der Jahrgang davor. Unsere Spielerinnen geben alles, um auch in diesem Jahr wieder erfolgreich zu sein.

DFB.de: Die Endrunde folgt quasi sofort auf die Qualifikation. Wie anstrengend ist diese Taktung für die Spielerinnen?

Bernhard: In diesem Fall ist die Taktung tatsächlich eng. Sportlich gesehen ist die direkte Aufeinanderfolge in Ordnung, die Spielerinnen sind fokussiert und freuen sich auf Länderspieleinsätze und die Zeit bei der Nationalmannschaft. Ein Turnier wie die EM-Endrunde vor Augen beflügelt an dieser Stelle zusätzlich. Für die Spielerinnen ist daran vor allem die Doppelbelastung aus Schule und Sport anstrengend. Was sie in der Schule versäumen, arbeiten sie während der Lehrgänge selbstständig nach.

DFB.de: Wie geht das Trainerteam mit dieser Situation um?

Bernhard: Wir haben immer zwei Lehrkräfte dabei, die jeden Tag mindestens 90 Minuten Unterricht geben. Allerdings ist es kein typischer Unterricht, wie man ihn aus der Schule kennt. Die Spielerinnen bekommen von ihren jeweiligen Schulen Arbeitsaufträge, die sie dann selbstständig und mit Unterstützung unserer Lehrer durcharbeiten. Ich ziehe den Hut davor, wie konzentriert und diszipliniert die Mädchen mit dieser Situation umgehen.

DFB.de: Los geht es gegen Aserbaidschan, einer relativ kleinen Fußballnation, die zum ersten Mal an einer EM-Qualifikation teilnimmt. Mit welchen Herausforderungen rechnen Sie beim Eröffnungsspiel?

Bernhard: Die größte Herausforderung beim Eröffnungsspiel ist, bei uns selbst zu bleiben. Am Anfang des Turniers kann eine gewisse Nervosität spürbar sein, die müssen wir im Griff haben. Die jungen Spielerinnen sind das erste Mal in einer solchen Situation, da bleibt immer eine gewisse Unbekannte. Wir sind aber gut vorbereitet und sehr zuversichtlich. Wenn wir es schaffen, schnell unseren Rhythmus zu finden und unser Spiel aufzuziehen, bin ich guter Dinge, dass wir dieses wichtige Auftaktspiel zu unseren Gunsten entscheiden werden.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Gegner Island und Irland ein?

Bernhard: Island und Irland sind Teams, die auf ähnlich hohem Niveau spielen. Irland war bei der letzten U 17-Europameisterschaft unter den Top Acht, das zeigt, wie viel Qualität in der Mannschaft steckt. Island ist eine aufstrebende Fußballnation, die sich im Männer- und im Frauenfußball sehr schnell entwickelt. Das merken wir auch im Juniorinnen-Bereich. Ich zähle die Isländerinnen zu den besten nordischen Teams.

DFB.de: Mit welchem Ziel gehen Sie die entscheidende Phase der EM-Qualifikation an?

Bernhard: Unser Ziel ist, das Turnier zu gewinnen. Diesen Anspruch wollen und können wir formulieren. Die Spielerinnen haben in der Vorbereitung viel investiert. Sie wollen sich mit der EM und darüber hinaus mit der Chance auf die WM, für die sich die drei EM-Erstplatzierten qualifizieren, für diese Arbeit belohnen.

DFB.de: Die Vorbereitung mit den beiden 2:1-Siegen gegen Norwegen verlief positiv. Woran müssen Sie bis zum Beginn der Qualifikation noch arbeiten?

Bernhard: Die Vorbereitung ist ein stetiger Prozess, bei dem sich immer neue Potentiale auftun. Wir werden unser Augenmerk auf die Durchschlagskraft nach vorne legen, weil wir zuletzt gegen Norwegen gute Chancen haben liegen lassen. Gleichzeitig wollen wir unser Defensivsystem stärken und unsere Grundordnung optimieren, denn diese ist immer der Schlüssel zum Erfolg.