Ziegler: "Ganzheitlichen Ansatz abbilden"

24 Torhüter aus dem U-Bereich, sieben verschiedene Jahrgänge und drei intensive Tage. Von Sonntag bis Dienstag arbeitete der DFB mit talentierten Torhütern im Torwart-Camp in der Sportschule Kamen-Kaiserau. Die Nachwuchskeeper wurden im modernen Torwartspiel geschult, erhielten Impulse für ihre Entwicklung, zudem wurde der Austausch mit den Vereinen forciert. Im DFB.de-Interview spricht DFB-Torwartkoordinator Marc Ziegler mit Redakteur Ronny Zimmermann über die Bedeutung des Torwart-Camps, aktuelle Entwicklungen in der Torwartausbildung und einen Besuch der UEFA.

DFB.de: Herr Ziegler, drei Tage lang kamen talentierte Torhüter aus dem U-Bereich im Torwart-Camp in Kamen-Kaiserau zusammen. Welcher Gedanke steckt hinter dem Kurzlehrgang?

Marc Ziegler: Das Torwart-Camp ist ein wichtiger Baustein unseres DFB-Torwartprogramms und eine sinnvolle Ergänzung zu den Länderspiellehrgängen. Einerseits arbeiten wir im April mit den besten Torhütern der U-Nationalmannschaften im Elite-Torwart-Camp in Bad Gögging, andererseits haben wir im aktuellen Torwart-Camp verstärkt die Jungs geschult, die momentan auf Auswahlebene ein bisschen hintendran sind, aber denen wir vom Potenzial her viel zutrauen. Wir lernen die Torhüter noch besser kennen, fördern ihre Entwicklung, können sie scouten und sichten. Gleichzeitig erlangen sie ein Gespür für unsere Philosophie des Torwartspiels. Das übergeordnete Ziel ist, die Jungs - auch in Zusammenarbeit mit dem Verein - noch besser zu machen.

DFB.de: Auch abseits des Rasens arbeiteten die Torhüter intensiv, etwa bei der Videoanalyse, beim kognitivem Training oder bei einem Workshop zur Persönlichkeitspräsenz. Inwiefern gehört dies zur ganzheitlichen Torwartausbildung dazu?

Ziegler: Grundsätzlich bleibt das Kerngeschäft eines Torhüters, die Bälle zu halten und exzellent in den Basistechniken zu sein. Darüber hinaus hat sich das Torwartspiel in den vergangenen Jahren extrem weiterentwickelt, weshalb wir eine ganzheitliche Torwartausbildung verfolgen. Der Keeper ist heutzutage oftmals der erste Offensivspieler, indem er den gegnerischen Angriff abfängt und direkt den Gegenstoß mit seinem Abwurf einleitet. Er muss komplexe Situationen schnell erfassen. Kognitives Training hilft ihm dabei, den richtigen Fokus zu setzen. Die Weltmeisterschaft 2018 in Russland hat zudem gezeigt, dass die besten Torhüter neben ihren exzellenten Fähigkeiten auch über ihre Aura und Ausstrahlung dem Team eine gewisse Sicherheit geben. Wir möchten stets am Puls der Zeit sein, unseren Jungs neue Impulse mitgeben und auch im Austausch mit den Leistungszentren auf verschiedene Entwicklungen bei Bedarf reagieren können. Zu unserer Philosophie des Torwartspiels gehören verschiedene Bausteine, damit wir den ganzheitlichen Ansatz abbilden können.

DFB.de: Als DFB-Torwartkoordinator forcieren Sie auch den Austausch mit den Torwarttrainern in den Vereinen. Welche aktuellen Maßnahmen laufen diesbezüglich?

Ziegler: Wir haben das Hospitantenprogramm ausgebaut und laden Torwartcoaches aus den Leistungszentren ein, um den Austausch zu pflegen und das Wissen noch aktiver zu teilen. Gleichzeitig besuchen unsere U-Torwarttrainer die Vereine, sprechen mit den Kollegen im Torwartbereich, den Trainern und verfolgen die Entwicklung der Talente. Im November führen wir zudem eine Torwarttrainer-Tagung in Frankfurt am Main durch. Wir arbeiten eng mit den Vereinen zusammen, weil ein Großteil des Trainings der jungen Torhüter in den Klubs stattfindet. Um unsere Torwarttrainer weiterzubilden, bieten wir im Oktober zum dritten Mal einen Lehrgang zur UEFA Torwarttrainer-A-Lizenz an. Dies geschieht im Zusammenspiel mit der DFB-Akademie. An dem Kurs nehmen 16 Torwartcoaches aus ganz Deutschland teil.

DFB.de: Vergangene Woche hat sich die UEFA das DFB-Torwartprogramm angeschaut. Wie fiel die Rückmeldung aus?

Ziegler: Es war für beide Seiten ein sehr interessanter und vor allem internationaler Austausch. Neben der UEFA gehörten auch Torwartausbilder anderer Nationalverbände zur Delegation. Es ist stets eine Horizonterweiterung zu erfahren, wie im Ausland gearbeitet wird. Die Rückmeldungen für unser Torwartprogramm waren positiv.

[rz]

24 Torhüter aus dem U-Bereich, sieben verschiedene Jahrgänge und drei intensive Tage. Von Sonntag bis Dienstag arbeitete der DFB mit talentierten Torhütern im Torwart-Camp in der Sportschule Kamen-Kaiserau. Die Nachwuchskeeper wurden im modernen Torwartspiel geschult, erhielten Impulse für ihre Entwicklung, zudem wurde der Austausch mit den Vereinen forciert. Im DFB.de-Interview spricht DFB-Torwartkoordinator Marc Ziegler mit Redakteur Ronny Zimmermann über die Bedeutung des Torwart-Camps, aktuelle Entwicklungen in der Torwartausbildung und einen Besuch der UEFA.

DFB.de: Herr Ziegler, drei Tage lang kamen talentierte Torhüter aus dem U-Bereich im Torwart-Camp in Kamen-Kaiserau zusammen. Welcher Gedanke steckt hinter dem Kurzlehrgang?

Marc Ziegler: Das Torwart-Camp ist ein wichtiger Baustein unseres DFB-Torwartprogramms und eine sinnvolle Ergänzung zu den Länderspiellehrgängen. Einerseits arbeiten wir im April mit den besten Torhütern der U-Nationalmannschaften im Elite-Torwart-Camp in Bad Gögging, andererseits haben wir im aktuellen Torwart-Camp verstärkt die Jungs geschult, die momentan auf Auswahlebene ein bisschen hintendran sind, aber denen wir vom Potenzial her viel zutrauen. Wir lernen die Torhüter noch besser kennen, fördern ihre Entwicklung, können sie scouten und sichten. Gleichzeitig erlangen sie ein Gespür für unsere Philosophie des Torwartspiels. Das übergeordnete Ziel ist, die Jungs - auch in Zusammenarbeit mit dem Verein - noch besser zu machen.

DFB.de: Auch abseits des Rasens arbeiteten die Torhüter intensiv, etwa bei der Videoanalyse, beim kognitivem Training oder bei einem Workshop zur Persönlichkeitspräsenz. Inwiefern gehört dies zur ganzheitlichen Torwartausbildung dazu?

Ziegler: Grundsätzlich bleibt das Kerngeschäft eines Torhüters, die Bälle zu halten und exzellent in den Basistechniken zu sein. Darüber hinaus hat sich das Torwartspiel in den vergangenen Jahren extrem weiterentwickelt, weshalb wir eine ganzheitliche Torwartausbildung verfolgen. Der Keeper ist heutzutage oftmals der erste Offensivspieler, indem er den gegnerischen Angriff abfängt und direkt den Gegenstoß mit seinem Abwurf einleitet. Er muss komplexe Situationen schnell erfassen. Kognitives Training hilft ihm dabei, den richtigen Fokus zu setzen. Die Weltmeisterschaft 2018 in Russland hat zudem gezeigt, dass die besten Torhüter neben ihren exzellenten Fähigkeiten auch über ihre Aura und Ausstrahlung dem Team eine gewisse Sicherheit geben. Wir möchten stets am Puls der Zeit sein, unseren Jungs neue Impulse mitgeben und auch im Austausch mit den Leistungszentren auf verschiedene Entwicklungen bei Bedarf reagieren können. Zu unserer Philosophie des Torwartspiels gehören verschiedene Bausteine, damit wir den ganzheitlichen Ansatz abbilden können.

DFB.de: Als DFB-Torwartkoordinator forcieren Sie auch den Austausch mit den Torwarttrainern in den Vereinen. Welche aktuellen Maßnahmen laufen diesbezüglich?

Ziegler: Wir haben das Hospitantenprogramm ausgebaut und laden Torwartcoaches aus den Leistungszentren ein, um den Austausch zu pflegen und das Wissen noch aktiver zu teilen. Gleichzeitig besuchen unsere U-Torwarttrainer die Vereine, sprechen mit den Kollegen im Torwartbereich, den Trainern und verfolgen die Entwicklung der Talente. Im November führen wir zudem eine Torwarttrainer-Tagung in Frankfurt am Main durch. Wir arbeiten eng mit den Vereinen zusammen, weil ein Großteil des Trainings der jungen Torhüter in den Klubs stattfindet. Um unsere Torwarttrainer weiterzubilden, bieten wir im Oktober zum dritten Mal einen Lehrgang zur UEFA Torwarttrainer-A-Lizenz an. Dies geschieht im Zusammenspiel mit der DFB-Akademie. An dem Kurs nehmen 16 Torwartcoaches aus ganz Deutschland teil.

DFB.de: Vergangene Woche hat sich die UEFA das DFB-Torwartprogramm angeschaut. Wie fiel die Rückmeldung aus?

Ziegler: Es war für beide Seiten ein sehr interessanter und vor allem internationaler Austausch. Neben der UEFA gehörten auch Torwartausbilder anderer Nationalverbände zur Delegation. Es ist stets eine Horizonterweiterung zu erfahren, wie im Ausland gearbeitet wird. Die Rückmeldungen für unser Torwartprogramm waren positiv.

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