Schubert: Vier Sterne beim DFB, drei Sterne bei Dynamo

Zeigt's uns! DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Markus Schubert von Dynamo Dresden. Der U 17-Nationaltorwart profitiert vom Nachwuchskonzept seines Klubs, der heute (ab 20.30 Uhr, live im MDR) gegen Rot-Weiß Erfurt nach der Tabellenführung in der 3. Liga greift.

Die Flanke fängt er ab, den Schuss kann er parieren. Markus Schubert hechtet durch den Strafraum. Bloß kein Gegentor kassieren. Schubert will zeigen, was er kann. Der Nachwuchstorwart der SG Dynamo Dresden darf regelmäßig am Training der Drittligaprofis teilnehmen. Für Schubert, gerade einmal 17 Jahre alt, ist das immer wieder eine Herausforderung.

"Das Training ist auf einem hohen Niveau, das Tempo ist natürlich viel schneller als im Nachwuchs", sagt er. "Mir wird auch klar gesagt, worin ich mich ständig verbessern kann." Zuhören, lernen, Erfahrung sammeln, weiterentwickeln - darum geht es. Aktuell arbeitet Schubert vor allem an zwei Aspekten: Noch besser mitspielen und ein feineres Gespür für das Herauslaufen entwickeln. Solche klaren Lernziele gehören zur Nachwuchsarbeit in Dresden mittlerweile fest dazu.

Dynamo-Ziel: Durchlässigkeit zu den Profis erhöhen

Der Verein hat sein Konzept überarbeitet. Vor etwa zwei Jahren begann die Neuausrichtung im Nachwuchs. Federführend wirkte Ralf Minge, Geschäftsführer Sport bei Dynamo und von 2010 bis 2011 als U 19-Trainer beim DFB tätig. Oberstes Ziel der neuen Vision: die Durchlässigkeit zu den Profis erhöhen, mehr Talente für die erste Mannschaft ausbilden. Alle Mitarbeiter identifizieren sich mit den neuen Leitlinien.

Wie etwa Jan Seifert. "Fußballspezifisch fokussieren wir uns auf die technischen, athletischen und koordinativen Fertigkeiten der Jugendlichen", sagt der Leiter der Nachwuchs Akademie. Was die Junioren wann beherrschen sollen, wird mittels Vorgaben und Lernzielen festgehalten - so wie bei Torwarttalent Schubert. Eine ständige Reflexion soll zum Erfolg beitragen. Um das Training noch besser zu steuern, arbeitet der Verein mit der Software easy2coach. Hinzu kommt eine einheitliche Spielphilosophie. Beispiele:

  • Wir verteidigen im Raum!
  • Wir agieren, statt zu reagieren!
  • Wir bevorzugen Tiefe vor Breite!
  • Wir sind variabel im Angriffsspiel!
  • Wir spielen mit hohem Laufaufwand!


Zeigt's uns! DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Markus Schubert von Dynamo Dresden. Der U 17-Nationaltorwart profitiert vom Nachwuchskonzept seines Klubs, der heute (ab 20.30 Uhr, live im MDR) gegen Rot-Weiß Erfurt nach der Tabellenführung in der 3. Liga greift.

Die Flanke fängt er ab, den Schuss kann er parieren. Markus Schubert hechtet durch den Strafraum. Bloß kein Gegentor kassieren. Schubert will zeigen, was er kann. Der Nachwuchstorwart der SG Dynamo Dresden darf regelmäßig am Training der Drittligaprofis teilnehmen. Für Schubert, gerade einmal 17 Jahre alt, ist das immer wieder eine Herausforderung.

"Das Training ist auf einem hohen Niveau, das Tempo ist natürlich viel schneller als im Nachwuchs", sagt er. "Mir wird auch klar gesagt, worin ich mich ständig verbessern kann." Zuhören, lernen, Erfahrung sammeln, weiterentwickeln - darum geht es. Aktuell arbeitet Schubert vor allem an zwei Aspekten: Noch besser mitspielen und ein feineres Gespür für das Herauslaufen entwickeln. Solche klaren Lernziele gehören zur Nachwuchsarbeit in Dresden mittlerweile fest dazu.

Dynamo-Ziel: Durchlässigkeit zu den Profis erhöhen

Der Verein hat sein Konzept überarbeitet. Vor etwa zwei Jahren begann die Neuausrichtung im Nachwuchs. Federführend wirkte Ralf Minge, Geschäftsführer Sport bei Dynamo und von 2010 bis 2011 als U 19-Trainer beim DFB tätig. Oberstes Ziel der neuen Vision: die Durchlässigkeit zu den Profis erhöhen, mehr Talente für die erste Mannschaft ausbilden. Alle Mitarbeiter identifizieren sich mit den neuen Leitlinien.

Wie etwa Jan Seifert. "Fußballspezifisch fokussieren wir uns auf die technischen, athletischen und koordinativen Fertigkeiten der Jugendlichen", sagt der Leiter der Nachwuchs Akademie. Was die Junioren wann beherrschen sollen, wird mittels Vorgaben und Lernzielen festgehalten - so wie bei Torwarttalent Schubert. Eine ständige Reflexion soll zum Erfolg beitragen. Um das Training noch besser zu steuern, arbeitet der Verein mit der Software easy2coach. Hinzu kommt eine einheitliche Spielphilosophie. Beispiele:

  • Wir verteidigen im Raum!
  • Wir agieren, statt zu reagieren!
  • Wir bevorzugen Tiefe vor Breite!
  • Wir sind variabel im Angriffsspiel!
  • Wir spielen mit hohem Laufaufwand!
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Dresdner "Nachwuchs Akademie" in der höchsten Kategorie

Der Lohn: drei Sterne. Beim jüngsten Zertifizierungsverfahren von DFB und DFL schaffte es die SG Dynamo Dresden in die höchste Kategorie. Bei der ersten Abnahme vor drei Jahren hatte der Verein gar keinen Stern erhalten. "Wir sind quasi von Null auf 100 durchgestartet", sagt Seifert. "Dies zeigt, dass wir mittels unserer konzeptionellen Neuausrichtung an den richtigen Stellschrauben gedreht haben."

Aber nicht nur auf dem Rasen hat Dynamo optimiert. Sondern auch in der Infrastruktur. "Den jungen Fußballern stehen nun deutlich mehr Plätze zur Verfügung als vorher - angefangen von Rasen- und Kunstrasenplätzen bis hin zu Fußballtennis- und Minifeldern", sagt Seifert. Ebenfalls aufgestockt wurde beim Personal. Inzwischen betreuen mehrere hauptamtliche Mitarbeiter die Talente.

"Alles größer, alles professioneller"

Markus Schubert profitiert davon. Schon als er 2011 vom Riesaer SC nach Dresden kam, war für ihn "plötzlich alles größer und professioneller". Nun gehört ein ganzheitliches Konzept zur Nachwuchsförderung. "Mir gefällt, dass alle Personen hier den Fußball mit so viel Leidenschaft leben", sagt Schubert. Zudem werde darauf geachtet, dass man trotz des vielen Trainings auch in der Schule dranbleibt. Der junge Keeper hat seinen Abschluss im Frühjahr gemacht. Bald fängt er eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann an, seinen Praxisteil wird er im Verein absolvieren können. Dynamo unterstützt ihn. Damit seine Entwicklung weitergeht. Denn Schubert, das hoffen sie in Dresden, soll irgendwann bei der SGD im Tor stehen.

"Markus ist im positivsten Sinne ein Dynamo-Verrückter", sagt Seifert von der Nachwuchs Akademie. "Er lebt Dynamo und schläft, glaube ich, sogar in Dynamo-Bettwäsche." Darin lässt sich offenbar so gut träumen, dass er sogar ein Angebot von RB Leipzig ausschlug. "Er strahlt für sein Alter sehr viel Ruhe aus und arbeitet wahnsinnig konzentriert. Der Junge ist richtig fokussiert auf sein Ziel", sagt Seifert.

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Bereits zwei U 17-Länderspiele absolviert

Die Förderung lohnt sich: Schubert hat es sogar schon bis in die deutsche Junioren-Nationalmannschaft gepackt. Für die U 17 bestritt er im Februar 2015 seine ersten Spiele: 1:0 gegen die Niederlande, 2:0 gegen England. Schubert, der als Kind an einem DFB-Stützpunkt kickte, ist noch ohne Gegentor im DFB-Trikot. Die Spiele für Deutschland? Ein besonderer Moment, sagt er: "Ich erinnere mich noch genau an den ersten Ball, den ich gehalten habe. Mein erstes Länderspiel für die U 17 lief gut, mit dem zweiten Einsatz war ich nicht ganz zufrieden." Schubert ist bodenständig, realistisch, immer ehrlich zu sich und anderen. Die Persönlichkeit entwickeln - auch das ist eine Aufgabe der Nachwuchsarbeit bei Dynamo.

Und natürlich Werte vermitteln. Wie etwa Fleiß. Nach dem Training hängt der junge Torhüter oft noch ein paar Minuten dran. Zusatzschichten schieben. Mit dabei ist zumeist auch Marvin Stefaniak, der andere Junioren-Nationalspieler aus Dresdens Leistungszentrum. Er nahm zuletzt mit der U 20 an der Weltmeisterschaft in Neuseeland teil. "Marvin und ich tauschen uns oft aus, wir sitzen in der Kabine auch nebeneinander", sagt Schubert. "Marvin kann mir von seinen Erfahrungen bei der Junioren-Nationalmannschaft erzählen, was für mich natürlich sehr wertvoll ist."

"Als zweite Adresse hinter Leipzig festsetzen"

Die beiden Talente aus dem eigenen Nachwuchs will Dynamo Dresden möglichst lange halten. Sie sind ein Versprechen für die Zukunft. Schubert hat Vertrag bis 2018, Stefaniak bis 2016. Die Strukturen und das Konzept stimmen, meint Seifert: "Zudem spielen wir mit der U 17 und der U 16 in der jeweils höchsten Liga. Aber erst wenn wir irgendwann auch mit der Profimannschaft wieder in der 2. Bundesliga dabei sind, sind die Argumente viel, viel besser." Was zählt, ist die Perspektive. Insbesondere für junge Spieler.

Mit vereinten Kräften versucht Drittligist Dynamo, den Nachteil gegenüber höherklassigen Klubs auszugleichen. Große Bekanntheit und hohe Sympathiewerte in der Region sowie viel Unterstützung durch Sponsoren - davon profitieren die Schwarz-Gelben. "Wenn wir RB Leipzig aufgrund ihrer Voraussetzungen mal außen vor lassen, dann sind wir im Osten definitiv einer der führenden Nachwuchsausbildungsvereine", sagt Seifert. "Wir brauchen uns nicht zu verstecken, sondern wir wollen uns als zweite Adresse hinter Leipzig festsetzen." Am liebsten mit vielen Eigengewächsen - wie mit Torhüter Schubert.