"Gewinnbringender Austausch und gemeinsame Erfahrungen" in Marbella

Friederike "Fritzy" Kromp, Cheftrainerin der U 16-Juniorinnen und Sabine Loderer, Cheftrainerin der U 17-Juniorinnen, sind beide in Bayern geboren und haben beim Bayerischen Fußball-Verband bereits zusammen in der Talentförderung und Trainer*innenausbildung gearbeitet. Im spanischen Marbella stand für beide DFB-Trainerinnen mit ihren Teams der Jahresauftakt an. Im Interview mit DFB.de sprachen sie über die Zeit dort.

DFB.de: Vor wenigen Tagen waren Sie noch im 20 Grad warmen Marbella. Gab es denn keine Möglichkeit, noch ein paar Tage in Marbella dran zu hängen?

Friederike Kromp: (lacht) Nein, leider nicht, , da es nahtlos in die gemeinsame Trainer*innentagung mit allen U-Trainer*innen am DFB-Campus überging. Generell gibt es nach Lehrgängen immer viel nachzubereiten und aufzuarbeiten, so dass direkt im Anschluss an eine Maßnahme immer einige Arbeit auf uns wartet.

DFB.de: Sie werden beide wahrscheinlich auch während der Zeit in Marbella wenig von diesem Urlaubsparadies mitbekommen haben? 

Sabine Loderer: Anfang Januar 20 Grad und solche hervorragenden äußeren Bedingungen zu haben, wissen wir sehr zu schätzen. Aus den Staff-Teams haben sich fast täglich Sonnenaufgangs-Laufgruppen zusammengetan, um ein bisschen die schöne Umgebung zu genießen und die Akkus für die intensiven Tage aufzuladen.

Kromp: Generell haben wir die Gesamtplanung natürlich an die Gegebenheiten der beiden Jahrgänge angepasst, so dass unsere Tagesabläufe sich auch unterschiedlich gestaltet haben. In meinem Team im jüngeren Jahrgang gab es einige Spielerinnen, die aus einer langen Winterpause kamen. Dementsprechend haben wir dies in der Belastungssteuerung berücksichtigen müssen und haben Inhalten wie der Neuro-Athletik und Stabilisations- und Mobilisierungs-Trainingseinheiten mehr Raum gegeben. Für diese wichtigen Inhalte haben wir bei “normalen” Maßnahmen in der Regel weniger Zeit zur Verfügung.

DFB.de: Was ist für Sie so besonders an der Konstellation, dass U 16 und U 17 das Trainingslager gemeinsam bestreiten? 

Loderer: Es ist eine schöne Ausnahme, dass wir mit zwei Juniorinnen-Teams am gleichen Ort sind. Dadurch, dass man sich immer wieder über den Weg läuft, hat man die Möglichkeit, in den Austausch zu kommen. Das gilt sowohl für die Spielerinnen als auch für die Staff-Teams. Wir haben auch eine gemeinsame Einheit bestritten. Beim gemischten Fußballtennis-Turnier kam besonders viel Stimmung und eine positive Dynamik zwischen beiden Teams auf. Insgesamt wünscht man sich solche Maßnahmen häufiger. Man muss aber auch sagen, dass wir uns kurz vor der Eliterunde zur Qualifikation für die U 17-EM in Estland befinden und daher auch ein hoher Fokus auf entsprechenden Inhalten lag, sodass wir uns nicht noch öfter “mischen” konnten.

Kromp: Natürlich ist jeder in seinem Bereich unterwegs, aber die gemeinsame Zeit abseits des Platzes kam bei den Jüngeren sehr gut an. Meine Mannschaft schaut zum älteren Jahrgang  auf – die älteren Spielerinnen sind gewissermaßen Vorbilder für sie. Besonders für die Expert*innen in den Trainerteams, wie unsere Athletiktrainer oder Spielanalysten, ist die Begegnung besonders wertvoll. In Marbella hatten sie ein Pendant vor Ort und konnten sich fachspezifisch austauschen.

DFB.de: Und wie haben Sie die die Expert*innen der DFB-Akademie in den Tagesablauf integriert? 

Kromp: Deren Expertise bestmöglich zu nutzen, war unser Ziel und zugleich herausfordernd. Wir wollten die Mädels auch nicht überfrachten und ihnen genügend Regenerationszeit, in der sie auch mal abschalten können, geben. Wir haben ohnehin inzwischen große Funktionsteams, und jeder will Zeit mit den Spielerinnen. Das zu steuern ist die Kunst und bedarf viel Kommunikation – auch schon im Vorfeld des Trainingslagers. Die Expert*innen der DFB-Akademie haben uns zum Thema Vororientierung ein Training mit VR-Brillen angeboten. Das kam bei den Spielerinnen gut an und wird von uns auch zukünftig genutzt werden.

DFB.de: Nicht weit entfernt von Ihnen war auch die männliche U 16 und U 17 zugange. Diese beschrieben vor allem, wie groß die Leistungssprünge innerhalb des einen Jahres sind. Können Sie das bestätigen?

Loderer: Natürlich! Wir beide rotieren in den Jahrgängen U 16 und U 17 und wissen daher, wie groß die Entwicklung innerhalb eines Jahres sein kann. Wir haben beide langjährige Erfahrung in diesem Altersbereich und sind gewissermaßen Altersspezialisten. 

Kromp: Wenn beide Teams nebeneinander auf dem Platz trainieren, wird es dir noch bewusster. Für mein Trainerteam war der Unterschied zwischen der Mannschaft, mit der wir die U 17-WM bestritten haben und unserem neuen Jahrgang natürlich in vielerlei Hinsicht groß.  Bei der WM war es annähernd Frauenfußball, und jetzt arbeiten wir wieder mit Jugendspielerinnen zusammen. Für uns war es spannend zu sehen, wie sich die vier Spielerinnen des Jahrgangs 2006, die als Jungjahrgang bei der WM mit dabei waren, nun wieder in ihrem eigenen Jahrgang einfügen.

DFB.de: Beim Spiel gegen die Frauen des FC Malaga City konnten Sie gegen eine körperlich sicher überlegene Mannschaft gewinnen. Hat Sie das überrascht? 

Kromp: Mit dem Frauenteam von Malaga City hatten wir am Ende großes Glück, da es insgesamt noch ein recht junges Team mit vielen ehemaligen US-amerikanischen und kanadischen College-Spielerinnen war. Diese sind spielerisch und taktisch gut aufgestellt und haben uns dementsprechend gefordert. Es war alles in allem ein super Test, der über weite Strecken recht ausgeglichen war. Am Ende haben wir 2:1 gewonnen und all unseren Spielerinnen nahezu gleiche Einsatzzeit geben können.

DFB.de: Die U 16 kommt jetzt schon bald wieder zusammen. Was erhoffen Sie sich beim UEFA Development Tournament? 

Kromp: Genau, kaum zurück in Deutschland haben wir schon wieder für die nächste Maßnahmen nominieret. Grundsätzlich bin ich sehr gespannt auf das Turnier in Portugal und die drei Spiele vor Ort. Ich freue mich darauf, unsere Auswahlspielerinnen in weiteren Länderspielen in ihrer noch sehr jungen Nationalmannschaftskarriere zu sehen. Wir erhoffen uns natürlich den Schwung und den positiven Spirit aus dem Wintertrainingslager mitzunehmen, wissen aber auch um die Qualitäten der Gegnerinnen, wie England und den Niederlanden. Auch das Team aus Italien hat uns in der dieser Altersstufe zuletzt sehr gefordert. Ich freue mich sehr darauf, unsere Spielerinnen in diesen Duellen zu sehen und bin mir sicher, dass es ein weiterer großer Entwicklungsschritt für jede Einzelne sein wird.

DFB.de: Gegen die U 17-Weltmeisterinnen aus Spanien haben Sie im Trainingslager verloren. Ihr Trainerentwickler Arne Janssen war dennoch froh, zu dieser Phase gegen so eine Top-Nation testen zu dürfen. Geht es Ihnen genauso oder ist der Ärger bei der verantwortlichen Trainerin doch größer?

Loderer: Natürlich will niemand ein Länderspiel verlieren, und man ärgert sich immer über eine Niederlage. Alle Gegentore sind jeweils aus Umschaltsituationen nach Ballverlust resultiert. Das ist ein Thema, welches wir ohnehin für die Februarmaßnahme auf der Agenda haben. Gegen solch eine Top-Nation werden kleine Fehler sofort bestraft. Die Spanierinnen haben wie gewohnt vor allem in ihren offensiven Spielphasen auf internationalem Spitzenniveau agiert. Uns wiederum hat im eigenen Ballbesitz an diesem Tag etwas die Ruhe und letzte Präzision gefehlt. Alles in allem können wir das Ergebnis jedoch gut einordnen und wertvolle Erkenntnisse für die kommenden Aufgaben gewinnen.

[lh]

Friederike "Fritzy" Kromp, Cheftrainerin der U 16-Juniorinnen und Sabine Loderer, Cheftrainerin der U 17-Juniorinnen, sind beide in Bayern geboren und haben beim Bayerischen Fußball-Verband bereits zusammen in der Talentförderung und Trainer*innenausbildung gearbeitet. Im spanischen Marbella stand für beide DFB-Trainerinnen mit ihren Teams der Jahresauftakt an. Im Interview mit DFB.de sprachen sie über die Zeit dort.

DFB.de: Vor wenigen Tagen waren Sie noch im 20 Grad warmen Marbella. Gab es denn keine Möglichkeit, noch ein paar Tage in Marbella dran zu hängen?

Friederike Kromp: (lacht) Nein, leider nicht, , da es nahtlos in die gemeinsame Trainer*innentagung mit allen U-Trainer*innen am DFB-Campus überging. Generell gibt es nach Lehrgängen immer viel nachzubereiten und aufzuarbeiten, so dass direkt im Anschluss an eine Maßnahme immer einige Arbeit auf uns wartet.

DFB.de: Sie werden beide wahrscheinlich auch während der Zeit in Marbella wenig von diesem Urlaubsparadies mitbekommen haben? 

Sabine Loderer: Anfang Januar 20 Grad und solche hervorragenden äußeren Bedingungen zu haben, wissen wir sehr zu schätzen. Aus den Staff-Teams haben sich fast täglich Sonnenaufgangs-Laufgruppen zusammengetan, um ein bisschen die schöne Umgebung zu genießen und die Akkus für die intensiven Tage aufzuladen.

Kromp: Generell haben wir die Gesamtplanung natürlich an die Gegebenheiten der beiden Jahrgänge angepasst, so dass unsere Tagesabläufe sich auch unterschiedlich gestaltet haben. In meinem Team im jüngeren Jahrgang gab es einige Spielerinnen, die aus einer langen Winterpause kamen. Dementsprechend haben wir dies in der Belastungssteuerung berücksichtigen müssen und haben Inhalten wie der Neuro-Athletik und Stabilisations- und Mobilisierungs-Trainingseinheiten mehr Raum gegeben. Für diese wichtigen Inhalte haben wir bei “normalen” Maßnahmen in der Regel weniger Zeit zur Verfügung.

DFB.de: Was ist für Sie so besonders an der Konstellation, dass U 16 und U 17 das Trainingslager gemeinsam bestreiten? 

Loderer: Es ist eine schöne Ausnahme, dass wir mit zwei Juniorinnen-Teams am gleichen Ort sind. Dadurch, dass man sich immer wieder über den Weg läuft, hat man die Möglichkeit, in den Austausch zu kommen. Das gilt sowohl für die Spielerinnen als auch für die Staff-Teams. Wir haben auch eine gemeinsame Einheit bestritten. Beim gemischten Fußballtennis-Turnier kam besonders viel Stimmung und eine positive Dynamik zwischen beiden Teams auf. Insgesamt wünscht man sich solche Maßnahmen häufiger. Man muss aber auch sagen, dass wir uns kurz vor der Eliterunde zur Qualifikation für die U 17-EM in Estland befinden und daher auch ein hoher Fokus auf entsprechenden Inhalten lag, sodass wir uns nicht noch öfter “mischen” konnten.

Kromp: Natürlich ist jeder in seinem Bereich unterwegs, aber die gemeinsame Zeit abseits des Platzes kam bei den Jüngeren sehr gut an. Meine Mannschaft schaut zum älteren Jahrgang  auf – die älteren Spielerinnen sind gewissermaßen Vorbilder für sie. Besonders für die Expert*innen in den Trainerteams, wie unsere Athletiktrainer oder Spielanalysten, ist die Begegnung besonders wertvoll. In Marbella hatten sie ein Pendant vor Ort und konnten sich fachspezifisch austauschen.

DFB.de: Und wie haben Sie die die Expert*innen der DFB-Akademie in den Tagesablauf integriert? 

Kromp: Deren Expertise bestmöglich zu nutzen, war unser Ziel und zugleich herausfordernd. Wir wollten die Mädels auch nicht überfrachten und ihnen genügend Regenerationszeit, in der sie auch mal abschalten können, geben. Wir haben ohnehin inzwischen große Funktionsteams, und jeder will Zeit mit den Spielerinnen. Das zu steuern ist die Kunst und bedarf viel Kommunikation – auch schon im Vorfeld des Trainingslagers. Die Expert*innen der DFB-Akademie haben uns zum Thema Vororientierung ein Training mit VR-Brillen angeboten. Das kam bei den Spielerinnen gut an und wird von uns auch zukünftig genutzt werden.

DFB.de: Nicht weit entfernt von Ihnen war auch die männliche U 16 und U 17 zugange. Diese beschrieben vor allem, wie groß die Leistungssprünge innerhalb des einen Jahres sind. Können Sie das bestätigen?

Loderer: Natürlich! Wir beide rotieren in den Jahrgängen U 16 und U 17 und wissen daher, wie groß die Entwicklung innerhalb eines Jahres sein kann. Wir haben beide langjährige Erfahrung in diesem Altersbereich und sind gewissermaßen Altersspezialisten. 

Kromp: Wenn beide Teams nebeneinander auf dem Platz trainieren, wird es dir noch bewusster. Für mein Trainerteam war der Unterschied zwischen der Mannschaft, mit der wir die U 17-WM bestritten haben und unserem neuen Jahrgang natürlich in vielerlei Hinsicht groß.  Bei der WM war es annähernd Frauenfußball, und jetzt arbeiten wir wieder mit Jugendspielerinnen zusammen. Für uns war es spannend zu sehen, wie sich die vier Spielerinnen des Jahrgangs 2006, die als Jungjahrgang bei der WM mit dabei waren, nun wieder in ihrem eigenen Jahrgang einfügen.

DFB.de: Beim Spiel gegen die Frauen des FC Malaga City konnten Sie gegen eine körperlich sicher überlegene Mannschaft gewinnen. Hat Sie das überrascht? 

Kromp: Mit dem Frauenteam von Malaga City hatten wir am Ende großes Glück, da es insgesamt noch ein recht junges Team mit vielen ehemaligen US-amerikanischen und kanadischen College-Spielerinnen war. Diese sind spielerisch und taktisch gut aufgestellt und haben uns dementsprechend gefordert. Es war alles in allem ein super Test, der über weite Strecken recht ausgeglichen war. Am Ende haben wir 2:1 gewonnen und all unseren Spielerinnen nahezu gleiche Einsatzzeit geben können.

DFB.de: Die U 16 kommt jetzt schon bald wieder zusammen. Was erhoffen Sie sich beim UEFA Development Tournament? 

Kromp: Genau, kaum zurück in Deutschland haben wir schon wieder für die nächste Maßnahmen nominieret. Grundsätzlich bin ich sehr gespannt auf das Turnier in Portugal und die drei Spiele vor Ort. Ich freue mich darauf, unsere Auswahlspielerinnen in weiteren Länderspielen in ihrer noch sehr jungen Nationalmannschaftskarriere zu sehen. Wir erhoffen uns natürlich den Schwung und den positiven Spirit aus dem Wintertrainingslager mitzunehmen, wissen aber auch um die Qualitäten der Gegnerinnen, wie England und den Niederlanden. Auch das Team aus Italien hat uns in der dieser Altersstufe zuletzt sehr gefordert. Ich freue mich sehr darauf, unsere Spielerinnen in diesen Duellen zu sehen und bin mir sicher, dass es ein weiterer großer Entwicklungsschritt für jede Einzelne sein wird.

DFB.de: Gegen die U 17-Weltmeisterinnen aus Spanien haben Sie im Trainingslager verloren. Ihr Trainerentwickler Arne Janssen war dennoch froh, zu dieser Phase gegen so eine Top-Nation testen zu dürfen. Geht es Ihnen genauso oder ist der Ärger bei der verantwortlichen Trainerin doch größer?

Loderer: Natürlich will niemand ein Länderspiel verlieren, und man ärgert sich immer über eine Niederlage. Alle Gegentore sind jeweils aus Umschaltsituationen nach Ballverlust resultiert. Das ist ein Thema, welches wir ohnehin für die Februarmaßnahme auf der Agenda haben. Gegen solch eine Top-Nation werden kleine Fehler sofort bestraft. Die Spanierinnen haben wie gewohnt vor allem in ihren offensiven Spielphasen auf internationalem Spitzenniveau agiert. Uns wiederum hat im eigenen Ballbesitz an diesem Tag etwas die Ruhe und letzte Präzision gefehlt. Alles in allem können wir das Ergebnis jedoch gut einordnen und wertvolle Erkenntnisse für die kommenden Aufgaben gewinnen.

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