Wück: "Sehr talentierter Jahrgang"

Die Saison der deutschen U 16-Nationalmannschaft endet mit einem Sieg und einer Niederlage gegen Frankreich. DFB-Trainer Christian Wück (48) spricht im Interview mit DFB.de über den Vergleich mit Top-Nationen, das B-Junioren-Endspiel und zieht zum Saisonabschluss Bilanz.

DFB.de: Ein Gegner, zwei Spiele, zwei unterschiedliche Endergebnisse – Herr Wück, wie lautet Ihr Fazit nach den beiden U 16-Länderspielen gegen Frankreich?

Christian Wück: Es war eine sehr wertvolle Maßnahme, weil wir auf der einen Seite natürlich die Top-Ausbildung der Franzosen kennengelernt haben. Zum anderen hatten wir einen Gegner, der uns in allen Phasen des Spiels gefordert hat, sowohl körperlich als auch in der Spielintelligenz. Es waren zwei Spiele auf hohem Niveau, mit jeweils knappem Ausgang. Im ersten Spiel ist unsere Mannschaft sehr dominant aufgetreten. Im zweiten kamen wir mit der veränderten Spielweise des Gegners nicht gut zurecht. Für die Weiterentwicklung der Spieler waren die vergangenen Tage sehr wertvoll.

DFB.de: Welche Veränderungen haben die Franzosen in der zweiten Partie an ihrer Spielweise vorgenommen?

Wück: Es waren veränderte Nuancen im Spielaufbau oder in der Spielfortsetzung, durch die unsere Spieler einige Anpassungsschwierigkeiten hatten. Wir haben diese jedoch im Laufe des Spiels besser in den Griff bekommen und das 1:0 erzielt. In der zweiten Hälfte sind wir dann jedoch ins Hintertreffen geraten, weil bei uns die Kräfte nachließen.

DFB.de: Die letzten U 16-Länderspiele haben Sie gegen Portugal, England, Italien und jetzt Frankreich absolviert. Das sind alles Gegner aus Top-Nationen.

Wück: Richtig, es ist unheimlich wertvoll, gegen solche Top-Nationen zu spielen. Die Spieler merken, welche Unterschiede es zwischen den nationalen Ligen und den internationalen Spielen gibt. Gerade die Körperlichkeit der Franzosen, die teilweise mit 1,90 Meter großen Innenverteidigern gespielt haben, gibt es in der Bundesliga so nicht. Sich gegen diese Spieler durchzusetzen und im Zweikampf dagegenzuhalten, das sind Erfahrungen, die sie nur in solchen Spielen beim DFB machen können.

DFB.de: Ihnen fehlten einige Spieler, da diese mit ihren Vereinsmannschaften parallel zur Länderspielmaßnahme in den Halbfinalpartien der B-Junioren-Endrunde spielten. Am Sonntag kämpfen die U 17-Mannschaften des FC Schalke 04 und des VfB Stuttgart im Finale um die Deutsche Meisterschaft. Wie verfolgen Sie das Spiel?

Wück: Ich werde mir das Spiel natürlich vor Ort im Parkstadion in Gelsenkirchen ansehen. Wir haben in beiden Mannschaften Nationalspieler, die schon ganz jung in der B-Junioren-Bundesliga Fuß gefasst haben. Ich bin gespannt, wie sie sich jetzt im Finale schlagen werden. Sowohl Stuttgart als auch Schalke haben es sich verdient, im Finale zu spielen. Ich denke, es wird ein sehr enges Spiel werden, weil beide Mannschaften sehr stark in ihren jeweiligen Ligen waren.

DFB.de: Bereits am 12. Mai findet das Sichtungsturnier der Landesverbände statt. Was erhoffen Sie sich von dieser Sichtungsmaßnahme?

Wück: Durch Corona sind die letzten beiden Sichtungsturniere leider ausgefallen. Umso mehr freuen wir uns nun, in der kommenden Woche in der Duisburger Sportschule Wedau weiter zu sichten. Wir sind gespannt, wie sich die Spieler entwickelt haben. Wir haben das Ziel, den Kandidatenkreis für die Nationalmannschaft nochmal zu erweitern. Durch die Corona-Pause haben viele Spieler in den letzten Jahren weniger trainieren und spielen können. Hier sehen wir, dass bei einigen die wichtigen Entwicklungsschritte erst etwas später eintreten. Für uns ist es daher sehr interessant, welche Kandidaten sich bei dem Sichtungsturnier aufzeigen. Dazu sind wir auch sehr gespannt, wie sich die vorhandenen U-Nationalspieler, die selbst auch bei dem Turnier auflaufen werden, gegen die wachsende Konkurrenz behaupten werden.

DFB.de: Die Nationalmannschaftssaison ist mit den Spielen gegen Frankreich zu Ende gegangen. Welches Fazit ziehen Sie zum Abschluss?

Wück: Wir hatten gemerkt, dass wir einen sehr talentierten Jahrgang haben, der aber noch nicht in der Lage ist, konstant die Leistung auf dem Platz zu bringen. Genau das haben wir auch bei den Länderspielen gegen Frankreich festgestellt. Die Mannschaft konnte die Leistung aus dem ersten Spiel nicht 100-prozentig im zweiten Spiel wiederholen. Daran müssen wir weiterarbeiten. Im Großen und Ganzen haben wir jedoch in dieser Saison gezeigt, dass wir gegen die Top-Nationen nicht einfach nur mithalten, sondern auch Spiele für uns entscheiden können. Durch das kommende Sichtungsturnier werden wir unseren Kader vergrößern und weitere Talente finden. Wir sind guter Dinge, in der U 17 im Vergleich zu den anderen Top-Nationen weiterhin eine gute Rolle zu spielen.

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Die Saison der deutschen U 16-Nationalmannschaft endet mit einem Sieg und einer Niederlage gegen Frankreich. DFB-Trainer Christian Wück (48) spricht im Interview mit DFB.de über den Vergleich mit Top-Nationen, das B-Junioren-Endspiel und zieht zum Saisonabschluss Bilanz.

DFB.de: Ein Gegner, zwei Spiele, zwei unterschiedliche Endergebnisse – Herr Wück, wie lautet Ihr Fazit nach den beiden U 16-Länderspielen gegen Frankreich?

Christian Wück: Es war eine sehr wertvolle Maßnahme, weil wir auf der einen Seite natürlich die Top-Ausbildung der Franzosen kennengelernt haben. Zum anderen hatten wir einen Gegner, der uns in allen Phasen des Spiels gefordert hat, sowohl körperlich als auch in der Spielintelligenz. Es waren zwei Spiele auf hohem Niveau, mit jeweils knappem Ausgang. Im ersten Spiel ist unsere Mannschaft sehr dominant aufgetreten. Im zweiten kamen wir mit der veränderten Spielweise des Gegners nicht gut zurecht. Für die Weiterentwicklung der Spieler waren die vergangenen Tage sehr wertvoll.

DFB.de: Welche Veränderungen haben die Franzosen in der zweiten Partie an ihrer Spielweise vorgenommen?

Wück: Es waren veränderte Nuancen im Spielaufbau oder in der Spielfortsetzung, durch die unsere Spieler einige Anpassungsschwierigkeiten hatten. Wir haben diese jedoch im Laufe des Spiels besser in den Griff bekommen und das 1:0 erzielt. In der zweiten Hälfte sind wir dann jedoch ins Hintertreffen geraten, weil bei uns die Kräfte nachließen.

DFB.de: Die letzten U 16-Länderspiele haben Sie gegen Portugal, England, Italien und jetzt Frankreich absolviert. Das sind alles Gegner aus Top-Nationen.

Wück: Richtig, es ist unheimlich wertvoll, gegen solche Top-Nationen zu spielen. Die Spieler merken, welche Unterschiede es zwischen den nationalen Ligen und den internationalen Spielen gibt. Gerade die Körperlichkeit der Franzosen, die teilweise mit 1,90 Meter großen Innenverteidigern gespielt haben, gibt es in der Bundesliga so nicht. Sich gegen diese Spieler durchzusetzen und im Zweikampf dagegenzuhalten, das sind Erfahrungen, die sie nur in solchen Spielen beim DFB machen können.

DFB.de: Ihnen fehlten einige Spieler, da diese mit ihren Vereinsmannschaften parallel zur Länderspielmaßnahme in den Halbfinalpartien der B-Junioren-Endrunde spielten. Am Sonntag kämpfen die U 17-Mannschaften des FC Schalke 04 und des VfB Stuttgart im Finale um die Deutsche Meisterschaft. Wie verfolgen Sie das Spiel?

Wück: Ich werde mir das Spiel natürlich vor Ort im Parkstadion in Gelsenkirchen ansehen. Wir haben in beiden Mannschaften Nationalspieler, die schon ganz jung in der B-Junioren-Bundesliga Fuß gefasst haben. Ich bin gespannt, wie sie sich jetzt im Finale schlagen werden. Sowohl Stuttgart als auch Schalke haben es sich verdient, im Finale zu spielen. Ich denke, es wird ein sehr enges Spiel werden, weil beide Mannschaften sehr stark in ihren jeweiligen Ligen waren.

DFB.de: Bereits am 12. Mai findet das Sichtungsturnier der Landesverbände statt. Was erhoffen Sie sich von dieser Sichtungsmaßnahme?

Wück: Durch Corona sind die letzten beiden Sichtungsturniere leider ausgefallen. Umso mehr freuen wir uns nun, in der kommenden Woche in der Duisburger Sportschule Wedau weiter zu sichten. Wir sind gespannt, wie sich die Spieler entwickelt haben. Wir haben das Ziel, den Kandidatenkreis für die Nationalmannschaft nochmal zu erweitern. Durch die Corona-Pause haben viele Spieler in den letzten Jahren weniger trainieren und spielen können. Hier sehen wir, dass bei einigen die wichtigen Entwicklungsschritte erst etwas später eintreten. Für uns ist es daher sehr interessant, welche Kandidaten sich bei dem Sichtungsturnier aufzeigen. Dazu sind wir auch sehr gespannt, wie sich die vorhandenen U-Nationalspieler, die selbst auch bei dem Turnier auflaufen werden, gegen die wachsende Konkurrenz behaupten werden.

DFB.de: Die Nationalmannschaftssaison ist mit den Spielen gegen Frankreich zu Ende gegangen. Welches Fazit ziehen Sie zum Abschluss?

Wück: Wir hatten gemerkt, dass wir einen sehr talentierten Jahrgang haben, der aber noch nicht in der Lage ist, konstant die Leistung auf dem Platz zu bringen. Genau das haben wir auch bei den Länderspielen gegen Frankreich festgestellt. Die Mannschaft konnte die Leistung aus dem ersten Spiel nicht 100-prozentig im zweiten Spiel wiederholen. Daran müssen wir weiterarbeiten. Im Großen und Ganzen haben wir jedoch in dieser Saison gezeigt, dass wir gegen die Top-Nationen nicht einfach nur mithalten, sondern auch Spiele für uns entscheiden können. Durch das kommende Sichtungsturnier werden wir unseren Kader vergrößern und weitere Talente finden. Wir sind guter Dinge, in der U 17 im Vergleich zu den anderen Top-Nationen weiterhin eine gute Rolle zu spielen.

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