Wück: "Reus war schon immer ein besonderer Spieler"

Er ist der Zugang im Trainerstab des Deutschen Fußball-Bundes (DFB): Seit gut zwei Wochen ist Christian Wück neuer Trainer der U 16-Nationalmannschaft. Der 39 Jahre alte Fußball-Lehrer war zuletzt Cheftrainer des Trainingscamps der Vereinigung der Vertragsfußballer (VdV), hatte zuvor bereits bei Arminia Bielefeld, Rot Weiss Ahlen und Holstein Kiel gearbeitet.

Schon als aktiver Spieler stand Wück einst in DFB-Diensten und absolvierte 14 Begegnungen für die U 21-Nationalmannschaft. Als Trainer schaffte er einst den Aufstieg mit LR Ahlen und förderte dort unter anderem die späteren Nationalspieler Marco Reus und Kevin Großkreutz. Im November 2011 reiste er als Co-Trainer von Steffen Freund bei der U 16-Nationalmannschaft nach Zypern und sammelte erste DFB-Erfahrungen.

Im DFB-Interview mit Redakteur Maximilian Geis spricht Christian Wück über Historisches, seine neue Aufgabe als Nationaltrainer und Deutschlands Fußballer des Jahres 2012.

DFB.de: Christian Wück, am vergangenen Wochenende fiel in der Bundesliga-Konferenz Ihr Name. Können Sie sich vorstellen, warum?

Christian Wück: (lacht) Natürlich, das wurde mir mehrfach in Erinnerung gerufen. Auf den Tag genau am Samstag vor 20 Jahren gelang dem Club der bisher letzte Sieg beim Hamburger SV. Dieses Spiel und unseren Sieg beim FC Bayern in München 1992 wird man wohl immer mit mir in Verbindung bringen.

DFB.de: Werden Sie mittlerweile eigentlich häufiger auf Ihre Erlebnisse als Trainer oder als Spieler angesprochen?

Wück: Schon noch auf die Zeit als Spieler. Als Trainer war ja Ahlen meine erste große Trainerstation, und das ist nun mal eine Kleinstadt, die nur bedingt bundesweite Aufmerksamkeit genießt. Wobei ich den Zweitligaaufstieg damals mit einer Mannschaft von "No-Names" höher einschätze als vieles andere.

DFB.de: Sie sind nun gut zwei Wochen DFB-Trainer. Wie haben Sie die Zeit im neuen Amt genutzt?



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Er ist der Zugang im Trainerstab des Deutschen Fußball-Bundes (DFB): Seit gut zwei Wochen ist Christian Wück neuer Trainer der U 16-Nationalmannschaft. Der 39 Jahre alte Fußball-Lehrer war zuletzt Cheftrainer des Trainingscamps der Vereinigung der Vertragsfußballer (VdV), hatte zuvor bereits bei Arminia Bielefeld, Rot Weiss Ahlen und Holstein Kiel gearbeitet.

Schon als aktiver Spieler stand Wück einst in DFB-Diensten und absolvierte 14 Begegnungen für die U 21-Nationalmannschaft. Als Trainer schaffte er einst den Aufstieg mit LR Ahlen und förderte dort unter anderem die späteren Nationalspieler Marco Reus und Kevin Großkreutz. Im November 2011 reiste er als Co-Trainer von Steffen Freund bei der U 16-Nationalmannschaft nach Zypern und sammelte erste DFB-Erfahrungen.

Im DFB-Interview mit Redakteur Maximilian Geis spricht Christian Wück über Historisches, seine neue Aufgabe als Nationaltrainer und Deutschlands Fußballer des Jahres 2012.

DFB.de: Christian Wück, am vergangenen Wochenende fiel in der Bundesliga-Konferenz Ihr Name. Können Sie sich vorstellen, warum?

Christian Wück: (lacht) Natürlich, das wurde mir mehrfach in Erinnerung gerufen. Auf den Tag genau am Samstag vor 20 Jahren gelang dem Club der bisher letzte Sieg beim Hamburger SV. Dieses Spiel und unseren Sieg beim FC Bayern in München 1992 wird man wohl immer mit mir in Verbindung bringen.

DFB.de: Werden Sie mittlerweile eigentlich häufiger auf Ihre Erlebnisse als Trainer oder als Spieler angesprochen?

Wück: Schon noch auf die Zeit als Spieler. Als Trainer war ja Ahlen meine erste große Trainerstation, und das ist nun mal eine Kleinstadt, die nur bedingt bundesweite Aufmerksamkeit genießt. Wobei ich den Zweitligaaufstieg damals mit einer Mannschaft von "No-Names" höher einschätze als vieles andere.

DFB.de: Sie sind nun gut zwei Wochen DFB-Trainer. Wie haben Sie die Zeit im neuen Amt genutzt?

Wück: Es ist natürlich ein großer Vorteil für mich, dass ich bereits seit einem Jahr als Assistenztrainer bei Steffen Freund mitgearbeitet habe. Daher fällt es mir nicht schwer, mich einzuarbeiten. Die Abläufe kenne ich, vieles davon ist natürlich perfekt, wie man es vom DFB gewohnt ist. Als Cheftrainer habe ich jetzt die Möglichkeit, an ein paar Nuancen zu arbeiten. Rein von den zeitlichen Abläufen her hatten wir in diesen Tagen zwei Lehrgänge und eine Trainertagung, nun steht der dritte Lehrgang an. Analyse und Sichtung würde ich als Kernpunkte der vergangenen Tage nennen.

DFB.de: Haben Sie Erfahrungen im Nachwuchsbereich?

Wück: Ich habe bei meinen bisherigen Stationen immer Wert darauf gelegt, dass es eine enge Verzahnung zwischen der Profimannschaft, der U 23 und den A-Junioren gibt. Als Trainer in Ahlen habe ich beispielsweise Kevin Großkreutz und Marco Reus aus der A-Jugend zu den Profis hochgezogen. Das lag dann meist an der personellen Situation, hat sich aber später auf Grund der Fähigkeiten der Jungs als richtiger Schritt erwiesen.

DFB.de: Nachdem Reus von Dortmund nach Ahlen gewechselt war, waren Sie der erste Trainer, der sein Potenzial erkannt hat. Heute ist Reus Deutschlands Fußballer des Jahres. Was haben Sie damals in ihm gesehen?

Wück: Man kann Kevin und Marco gemeinsam auf einen Nenner bringen. Beide hat von Anfang an ausgezeichnet, dass sie alle Anforderungen, die man als Trainer stellt, in höchstem Tempo ausführen konnten. Dass einer in der A-Jugend fünf Gegner ausspielt, ist alleine noch kein Zeichen von Qualität. Aber wenn man dies in so hoher Geschwindigkeit machen kann, ist das schon bemerkenswert. Marco Reus war schon immer ein besonderer Spieler. Kevin Großkreutz auch.

DFB.de: Zu Ihrer neuen Aufgabe: Was haben Sie mit der U 16-Nationalmannschaft vor?

Wück: Es hilft mir auf jeden Fall, dass ich selbst 14 Länderspiele für die U 21 gemacht habe. Zudem konnte ich das komplette Betreuerteam von Steffen Freund übernehmen, so dass wir den eingeschlagenen Weg weitergehen können und nichts Neues erfinden müssen. Natürlich hatte ich auch erste Gespräche mit DFB-Sportdirektor Robin Dutt. Jetzt haben wir ein Jahr lang Zeit, die Jungs auf die Europameisterschaft vorzubereiten. Das ist unser Ziel.

DFB.de: Wie muss man Jugendliche in dieser Altersklasse auf die kommenden Herausforderungen vorbereiten?

Wück: Man muss einige Faktoren wie das Körperwachstum oder die Pubertät berücksichtigen. Darauf muss ich als Coach reagieren. Deswegen ist es wichtig, in großem Umfang Spieler zu sichten und nicht nur mit einem kleinen Kreis zu arbeiten. Ziel ist es, alle hochtalentierten Spieler des Jahrgangs 1997 in Deutschland weiterzubringen.

DFB.de: Was ist Ihre Idee vom Fußball?

Wück: Der DFB hat natürlich ein Grundgerüst durch seine Spielphilosophie. In diesem Rahmen haben wir als U-Trainer immer die Möglichkeit, eigene Akzente zu setzen. In den ersten Gesprächen war ich aber überrascht davon, wie groß unsere gemeinsame Schnittmenge ist. Ich war mir mit dem Sportdirektor und meinen Trainerkollegen einig, dass wir einen aggressiven und agierenden Fußball spielen lassen wollen. Unser Team bestimmt, was auf dem Platz passiert.

DFB.de: Sie waren zuletzt Cheftrainer im VdV-Trainingscamp. Wie sind Sie zu diesem Job gekommen, und wie haben Sie die Arbeit dort wahrgenommen?

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Wück: Ich war relativ früh in meiner aktiven Karriere in der VdV, mittlerweile bin ich das seit 18 Jahren. Die VdV bemüht sich immer, einen Fußball-Lehrer als Cheftrainer zu haben. Diese ehrenamtliche Tätigkeit war für mich eine enorm interessante Aufgabe. Es waren immer unterschiedliche Spieler da, sowohl was das Alter angeht als auch die Karriereverläufe. Da war es eine Herausforderung, diese Gruppe leiten zu dürfen.

DFB.de: Noch mal zurück zum Beginn: An welche Episode aus Ihrer bisherigen Karriere erinnern Sie sich am liebsten?

Wück: Der Sieg mit dem Club gegen den FC Bayern im März 1992 war ein absolutes Highlight. Damals noch im alten Olympiastadion, mit den Eltern, Verwandten und Freunden auf der Tribüne. Ich habe mit dem ersten Ballkontakt nach meiner Einwechslung den Ausgleich erzielt, wir haben 3:1 gewonnen. Das bleibt für mich als gebürtigen Franken ein unvergessliches Erlebnis. Ich kriege jetzt schon wieder Gänsehaut, wenn ich daran denke. (lacht)